BE:Parteitag/2012.2/Kandidaten/Roman Czyborra

Kandidat als Landesvorstandsbeisitzer zur Wahlkampfstrategieberatung

Vorlage
Kandidatur auf
LMV Berlin 2012.2
Name	Roman Czyborra
Name im Wiki	Roman Czyborra
Geburtsjahr	1970
Crew
Squads/AGen	Christopher Street Day
Mitglied seit	18.12.2011
Beruf	Diplom-Informatiker, Politnerd
Kandidatur für
Beisitzer, Berater

Text für die Pressemappe LMVB 2012.2 der presse@berlin.piratenpartei.de

User:Roman Czyborra ist 1970 gebürtiger Westfale, in und um Hamburg großgeworden und durch die Studienplatzvergabe 1989 ins rotgrüne Westberlin gewechselt. Mit einer zweijährigen Unterbrechung für einen sozialen Friedensdienst über Aktion Sühnezeichen Friedensdienste mit geistig Behinderten in Syracuse (New York) studierte er an der TU Berlin Informatik mit Hauptschwerpunkt Betriebs- und Kommunikationssystemen (UNIX 1 & 2, Open Source Software, Rechnerorganisation, Kooperation und Konkurrenz) und den Nebenschwerpunkten Mathematik, Rechtswissenschaft und Psychologie. Er hat knapp fünf Jahre als Informatiker gearbeitet, überwiegend als Systemadministrator, aber auch als Dozent für mathematische Automatentheorie und ist dann angesichts der Unbekämpfbarkeit der Spamflut, der Inkompatibilität der Linux-Distributionen und der sadistischen Traumatisierung durch seinen WG-Genossen psychisch kollabiert und deswegen bis heute seelisch schwerbehindert auf der Suche nach Aufgaben, in denen er seine alten Talente aus Schul- und Studienzeiten mit Gewinn einbringen kann.

Zu seinen bisherigen Parteimitgliedschaften gehört die Mitbegründung der Grünen Bunten Liste 1979 in Hamburg, die Mitgliedschaft in Christoph Schlingensiefs CHANCE 2000, eine kurze Mitarbeit in der PDS 2003, Sympathien für Martin Sonneborns DIE PARTEI und die LSU (Lesben und Schwulen in der Union), die die Antipathie der CDU nicht überwiegen konnten, und den humanististischen Flügel der FDP, sowie nach seiner damaligen Erstwählerschaft die ständige Förderung der SPD unter Klaus Wowereit und Sigmar Gabriel.

In die Piratenpartei ist er vom MdA Simon @deBaer Kowalewski gelockt worden und hat außer der Teilnahme an Diskussionen im Wiki, im Mumble, im Liquid und der zugehörigen Schulung, sowie auf dem Neumünsteraner Bundesparteitag noch keinerlei Parteiämter übernommen und sieht in der LMV-Beisitzerschaft auch nicht seine hervorragende Lebensberufung, hält Katja, Anisa, Schmiddie und Gerhard für ausreichend geeignet, den Landesverband zu vertreten und will sich nur als weitere Wahloption zur Verfügung stellen.

Unter Wahlkampfstrategieberatung versteht er, dass er dafür sorgen möchte, dass die erfolgreichsten Wahlkampfplakate der Abgeordnetenhauswahl 2011 für die Bundestagswahl 2013 recycelt werden, um die alten Ideale nicht zu verraten, sondern sie durch Alternativangebote für eine fortschrittliche Menschenrechts-, Friedens-, Wirtschafts- und Ökologiepolitik zu ergänzen. Er will mithelfen, Impulse aus dem besonders fortschrittlichen Berliner Landesverband auf den kommenden zwei Bundesparteitagen in das bundesweite Wahlprogramm integriert zu bekommen. Kritik an der Arbeit unserer Abgeordnetenhausfraktion liegt ihm fern, da diese ihren Job ausgezeichnet ausfüllt.

Kandidatengrill: Fragen? Jede_r darf, ich antworte:

Ich bin auf deinen Antrag für ein Positionspapier zur LMV2012.2 gestoßen und muss sagen, ich finde ihn sehr interessant und aufschlussreich. Gleichzeitig kam mir dazu auch eine Frage in den Sinn, die ich dir hier gerne stellen möchte. Hast du vor, rassistische Äußerungen wie die in deiner Antragsbegründung künftig als Mitglied des Landesvorstands zu wiederholen? Mercutio 20:46, 5. Sep. 2012 (CEST)

Nein, ich möchte nicht den Thilo Sarrazin der Piratenpartei abgeben. Ich wohne selbst in Neukölln nahe Kreuzberg, gehöre selbst dem Prekariat an, das nach Beteiligungschancen durch Zugang zu Bildung sucht und auch finden kann, wenn die nötigen Förderangebote nicht verweigert werden, empfinde die Multikulturalität meines Kiezes als angenehm und die Ferne der Universitäten als unangenehm. Wenn ich rassistisch diskriminiere, dann reaktiv im Sinne der Affirmative Action, und als Beisitzer hat man sowieso kein Recht, im Namen des Vorstands zu sprechen, sondern nur die Vorsitzende_n zu beraten, was sie als Landesverband beschließen wollen, was eh viel weniger darstellt als, was die Landesmitgliederversammlung beschließen kann. --Roman Czyborra 18:58, 11. Sep. 2012 (CEST)

Frage: Würdest du dich verpflichten, solltest du in den Vorstand gewählt werden, an einem Wochenende an einer Vorstandsklausur teilzunehmen, bei der sich die zukünftigen Vorstandsmitglieder gegenseitig besser kennenlernen? Stephan 12:58, 6. Sep. 2012 (CEST)

Ja, das halte ich für eine ausgezeichnete Idee! Meine einzige Wochenendverabredung, das sonntägliche Joggen im Volkspark Junfernheide kann ich dafür locker mal ausfallen lassen: --Roman Czyborra 18:58, 11. Sep. 2012 (CEST)

Bist Du einer Crew zugehörig?

Nein, ich lese nur mancher deren Mailinglisten mit, ich habe es bis jetzt nicht geschafft, mal in der AHA oder bei den Urbanauten persönlich aufzulaufen, lediglich im Kinski und in der P9a bin ich schon öfter eingelaufen.

Wie verortest Du Dich politisch?

Ich bin ein linkslibertärer Radikalinski, der schon im antiautoritären Kinderladen antifaschistisch und kommunistisch im nichtdiktatorischen genderegalitären marktliberalen menschenrechtdemokratischen Sinne leicht elitär politisiert, unsere erwachsenen Bezugspersonen stammten aus den Studentenrevolten der 1968-er und der Ostpolitik Willy Brandts und haben damals die Antiatombewegung und die basisdemokratischen Noch-nicht-oliv-Grünen mitgegründet.

Wie und wo warst du im vergangenen Jahr parteipolitisch/politisch aktiv? (Sorry für die späte Frage.) Björn 00:59, 14. Sep. 2012 (CEST)

Ich habe bei der letzten Bundestagswahl aus Protest der Inkonsequenz der Bündnisgrünen gegen das Zensursulagesetz meine Zweitstimme an die Piratenpartei leider verschenkt und vor 362 Tagen mit meiner Zweitstimme 15 ganz tollen Piraten zum Sprung ins Abgeordnetenhaus geholfen. Da Du nur nach dem vergangenen Jahr fragt, schreibe ich jetzt nichts um meine vorherigen Engagements in der SPD und der PDS. In der Piratenpartei habe ich bisher nur vereinzelt Ideen und Meinungen geäußert und Anregungen gegeben über die verschiedensten Kanäle, etwas mehr online als face-to-face, aber auch nicht übertrieben intensiv, da mich der Information-Overkill überfordert. Politisch außerhalb der Partei habe ich vor allem mit einem rechtslibertären engen Freund politische Visionen ausgetauscht und weiterentwickelt und mich im letzten Jahr durch juristische Formulierungshilfe in zwei Vereinen zur Unterstützung aufgrund von widerlegbaren Vorurteilen ausgegrenzten sexuellen Minderheiten engagiert, weil mir geglückte Sexualität ein Schlüssel für Glück, Gesundheit, Wohlbefinden und Fortschritt scheint, ich plane, irgendwann als Dissertation eine Analyse der Geschichte des Sexualstrafrechts an der Humboldt-Universität einzureichen, das ist eines meiner politischen Langzeitprojekte und das passt zur Initiative Sexuelle Vielfalt des Landes Berlin: --Roman Czyborra 11:46, 15. Sep. 2012 (CEST)

Was qualifiziert dich für die Wahl zum Beisitzer? (Sorry für die späte Frage.) Björn 00:59, 14. Sep. 2012 (CEST)

Ich kann analytisch und kritisch denken und forschen und bei ausreichendem Informationsstand logisch fundiert entscheiden. Ich könnte den Vorsitzenden Feedback geben, wie sie in der Öffentlichkeit wahrscheinlich wirken, habe aber selbst bisher nicht die Selbstsicherheit und Stabilität, um mich als Vertreter in die vorderste Reihe zu stellen und mich selbst von außen zu sehen. Ich war selbst schon mal eine Legislaturperiode lang beratender Beisitzer in einem bundesweiten Verein (Bisexuelles Netzwerk). --Roman Czyborra 11:46, 15. Sep. 2012 (CEST)

Du möchtest als Vorstandmitglied mit deiner Kompetenz unterstützen bzw. den Vorstand beraten. Welche Kompetenzen sind das? Warum musst du zum Beraten in den Vorstand? (Sorry für die späte Frage.) Björn 00:59, 14. Sep. 2012 (CEST)

Ich habe einfach Angst, dass der Vorstand trotz der großen Kompetenz vieler der Kandidierenden ohne mich auf irgendwelche dummen Ideen kommt, irgendwas vergisst, irgendwas suboptimal anpackt, was ich vielleicht verhindern könnte, wenn ich an den Sitzungen leibhaftig teilnehme. Falls die Vorstandssitzungen öffentlich sind, bräuchte ich in der Tat nur die regelmäßige Einladung und bloßes Rede- ohne Stimmrecht, welches ich aber auch nicht verschmähen würde: --Roman Czyborra 11:46, 15. Sep. 2012 (CEST)

Stellst du dich zur Wahl, obwohl du nicht gewählt werden willst? (Zitat oben: "...und will sich nur als weitere Wahloption zur Verfügung stellen.") (Sorry für die späte Frage.) Björn 00:59, 14. Sep. 2012 (CEST)

Ich will durchaus gewählt werden, lieber als Leute, die die Partei ins Unpolitische oder Rechtskonservative abdriften lassen würden, wäre aber nicht wirklich traurig, wenn in der Gesamtsumme Kompetentere mir die Mühen abnehmen und bin nach der Kandidatenvorstellung im Kinski absolut zuversichtlich, dass wir einen geilen Vorstand bekommen werden, ob nun ohne oder (unwahrscheinlicherweise) mit meiner Beteiligung: --Roman Czyborra 11:46, 15. Sep. 2012 (CEST)

Nach welchen Kriterien und mit welcher Strategie hast du deine Anträge zur LMVB gestellt? (Sorry für die späte Frage.) Björn 00:59, 14. Sep. 2012 (CEST)

Ziemlich willkürlich und unlogisch: nach spontan empfangenem Impuls, gerade offenem Zeitfenster und dem Gefühl der gegebenen Relevanz der Fragestellung: --Roman Czyborra 11:46, 15. Sep. 2012 (CEST)

Als Vorstandsmitglied trägst du große Verantwortung im Landesverband. Wie schätzt du deine Kenntnisse der bisherigen parteiinternen Strukturen ein? Wie weit reichen deine Kontakte im Landesverband? Was hast du bisher getan, damit man dich kennenlernt? (Sorry für die späte Frage.) Björn 00:59, 14. Sep. 2012 (CEST)

Ich kenne mehr und mehr Gesichter und betrachte sie als meine Freunde/Mitstreiter, beobachte die Parteiarbeit auf verschiedensten Kanälen, hätte aber noch deutlich zu schließende Lücken (learning on the job). Ich danke Dir, Björn, für Deine sehr passenden Fragen: --Roman Czyborra 11:46, 15. Sep. 2012 (CEST)