BE:Marzahn-Hellersdorf/BVV/Protokolle/Sitzung/2014-05-27 umnala21
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Öffentliche Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Natur und Lokale Agenda 21 Di, 27.05.2014, ab 18:02, Raum 001, Helene-Weigel-Platz 8, 12681 Berlin
Inhaltsverzeichnis
Abstimmung über die Tagesordnung
- Vertagung Hönower Weiherkette, sonst ok
Protokollkontrolle
- ok
Bericht des Bezirksamtes
- entfällt mangels BzStR Gräff
== Grundwasser- und Regenwassermanagement
- Fr.Kittel, Umweltamt
- Hr.Noske, Umweltamt
- Kay Joswig, BWB
Einführung Noske
1994/1995 gab es für Hellersdorf bereits ein Regenwassermanagementkonzept
- es gab massive Einbrüche bei Grundwasserförderung 1988-1994, gleichzeitig massive Niederschlagssteigerung, Abbau Gewächshäuser daher weniger Verbrauch
- 1993/1994 ganz massiv Kellerwasserschäden rund um die Seen Kaulsdorf Süd, auch Ingolstädter/Rosenhag
- Mahsdorf Nord = Barmin-Hochfläche, 20-25m Schiebemergel, darunter Sand
- Schichtenwasser = schwebendes Grundwasser, sammelt sich in Sandlinsen in Grundmuräne
- alte Häuser waren oft nicht dafür gebaut, immer nur wenn Bau Sandlinse angeschnitten hat und Haus nicht abgedichtet war
- schlechte Kellersubstanz + Starkregen
- Kaulsdorf Süd = Urstromtal/Sand
- 45% Absenkung Grundwasserförderung zur Wendezeit - weiträumig nicht messbar, aber direkt um Baukörper Wasserwerk
- Schwankungen rund um Wasserwerk daher sehr stark (500m rund um's Wasserwerk); ist 2,0-2,5m gestiegen
- zusätzlich fließt Oberflächenwasser (Wuhle, Erpe?) auch noch nach Süden
- Grundproblem isz auch hier schlechte Bausubstanz
- Lücken in Schmutz- und Regenwasserkanalisation im Siedlungsgebiet führen zu diffusen Einläufen in Untergrund - was eines der Hauptprobleme ist
- Forderungen
- Ausbau Kanalisation
- Wasserförderung Wasserwerk Kaulsdorf erhöhen (ist nur zeitweise passiert)
- bauliche Maßnahmen
- politisch: BWB seien nur Partner, Senat könne nichts machen
Regenwassermanagement, Kay Joswig, BWB
- machen Trinkwasser, Schmutzwasserentsorgung, Regenwasserentsorgung öffentlicher Straßen und Plätze
- privates Wasser wird so weit angenommen,w ie Kapazitäten vorhanden sind
- Berlin ist wasserarm, aber gewässerreich
- Gewässer 1. Ordnung (Spree, Havel): extrem langsam, langzeitliche - wesentlich sind Kläranlageneinläufe
- fließende Gewässer 2. Ordnung (Wuhle, Panke): starke Belastung durch Nähr- und Schadstoffe, Regenwasserschwall
- stehende Gewässer 2. Ordnung (Biesdorfer Baggersee): s.o.
- Prinzipien der Regenwasserbehandlung
- dezentrale Versickerung
- zentrale Versickerung
- zentrale Behandlung: sammeln, reinigen, in Vorflut einleiten (bes. stark befahrene Straßen)
- Kanalisation
- Berlin Zentrum: Mischsystem 18xx von Rupprecht: Haus-Abwasser + Regen - bei Überlastung ca. 30x Überlauf in Panke
- außen Trennkanalisation: Regenwasserkanal, Schmutzwasserkanal
- bei uns auch viel: nur Schmutzwasserkanal, kein Regenwasserkanal
- Regenwassermanagement
- Dachbegrünung: Stärkung der Verdunstungskomponente, Rückhalt
- dezentrale Versickerung: Muden (= Straßengräben), Mulden-Rigolen (= mit Kiesschüttung) - brauchen viel Platz, reichen nicht immer
- zentrale Versickerung, Gartenstadt Fronau: Versickerungsbecken/-teiche
- zentrale Behandlung: Regenklärbecken als Absetzbecken - reicht aber nicht für stehende Gewässer 2. Ordnung, da gelöste Komponenten nicht ausgefiltert werden
- am besten; Retentionsbodenfilter: kleines Absetzbecken, dann durch Schilf in Sandschicht (mit Eisenteilchen, zur Schwermetallablagerung) - braucht viel Platz, am Kaulsdorfer Baggersee 16.000m^2, an Optimierung/Verkleinerung wird gearbeitet (u.a. Verzicht auf Absetzbecken)
- Regenrückhalteanlagen = offene Becken, können auch leerfallen, durch Abschottung und lange Verweildauer gutes Absetzen - u.a. im Clean Business Park ("Hochleistungsanlage")
- Niederschlagsreihe seit 1963 - Starkregenereignisse sind nicht ungewöhnlich, werden sogar weniger (Wedding, Neulköln, Spandau)
- Fremdwasserproblematik: Regenwasser in Schmutzwassser durch undichte Anschlüsse, falsche Anschlüsse, dadurch Überlastung und Schmutzwasser auf Straße
- Feststellung durch Benebeln: Rauch in Kanal, kommt dann aus Regenrinne 'raus - aber Falschanschlüsse kaum bestrafbar
- 30% Fehlwasser kommen durch falsche Kanaldeckel (in Senke gebaut)
- Initiative zur Korrektur (z.B. für neuen Regenwasserkanal) muss vom Bezirk kommen
- Lösungsansätze
- alle 3 Großkläranlagen werden mit großen Speichern ausgestattet
- Nebelaktionen, Messkampagnen, Bau Regenwasserkanäle
- Regenwasserbewirtschaftung = kommunale Gemeinschaftsaufgabe = Flächen, Kosten für öffentliche Hand
- in Siedlunsgebieten sind nur übergeordnete Straßen mit Regenwasser ausgestattet
PDF wird zur Verfügung gestellt
Diskussion
- Vorfluter für Regenwasser vom Hultschiner Damm = Körnerteich
- Planung Körnerbecken vor der Wuhle - Regenwasserleitung müsste von Berlin bezahlt werden
- Retentionsfilter Elsenbecken ist geplant/beantragt bei SenStadt, noch keine Zeitschiene
- Gewässergütemittel (3Mio, aufgestockt 7Mio) fließen momentan in Mischwasserkanalisation, Renovierung soll 2020 fertig sein
- aus GEK (Gewässer-Entwicklungs-Konzept) kommen evtl. weitere Mittel
- bei Ersterschließung muss Grundstückseigentümer auch für Regenwasser zahlen, bei Bestand nicht
Vorstellung Gutachten
- Frage war: wie wirkt sich Retentionsbodenfilter auf Wasserstand am See / Körnerteich
- DHI-WASY GmbH (Berlin, 8g Mitarbeiter in Berlin), Software FEFLOW, Katja Eulitz
- Gutachten wird in 1-2 Wochen veröffentlicht, wird auch zugemailt
- Frage: Zusammenhang Wasserstand See vs. Kellerschäden
- normalerweise ist Grundwasserspiegel am See niedriger (da Verdunstung), aber zu untersuchen: kommt es zu "Überfüllung" des Sees von außen, durch den See in Grundwasser zurückdrückt
- Ergebnis: Wasserspiegel See ist analog zum Grundwasserstand
- ab ca. 2008 lag Wasserspiegel stets (und zunehmend) über Bemessungswert - durch deutlich erhöhte Grundwasserneubildung (aber nicht wirklich an Niederschläge gekoppelt)
- See wirkt grundwasserentlastend, auch bei Hochstand
- Feb. 2012 bei Hochwasserproblem war Düker (Unterführung U-Bahn) war verstopft (andere Aussage BzStR Richter)
- durch Verstopfung waren 20cm zu viel Wasser im See - allerdings waren da Wasserschäden bei 40cm, wären also eh' passiert
- Grundwasserabstandsplan: Schadensgebiete nicht korrelliert (?)
- Steuermöglichkeit daher nur durch Grundwasserstandskontrolle, ggfs. Düker-Kontrolle um Abflüssspitzen besser abzufangen - Düker wird jetzt 1x p.a. mit Kamera befahren damit das nicht wieder vorkommt
- Körnerteich: Grundwasserpegel schwankt weiträumig in gleicher Dynamik
- Einflussbereich relativ kleinräumig, im Wesentlichen nur der Straßenblock - Schadensmeldungen nicht im betroffenen Gebiet
- Kellervernässungen nach Modell nicht nachvollziehbar
- Erhöhung Förderung im WW Kaulsdorf im plausiblen Bereich (auf 8.2Mio cbm würde 0.5-0.7m Absenkung bringen
- auf privatem Gelände endender Überlauf des Körnerteichs müsste durch Ableitung in die Wuhle korrigiert werden
- Körnerteich ist in Finanzierungsplan ist unter den Top10 Prioritäten
- Fördermengenerhöhung wurde nicht hinsichtlich Auswirkungen auf andere Seen ausgewertet (Habermannsee - mit festgelegter Untergrenze)
- Verschlechterungsverbot: Abläufe bei den Seen dürfen nicht über den mittleren Spiegelstand gesenkt werden
- Direkt ans BA/Frau Kittel per Mail (Frau Eulitz beantwortet aber auch gerne)
- am Biesdorfer Baggersee Brunnen mit Datenlogger, tagesaktuell - Link wird von Frau Knittel 'rumgeschickt
Überwiesene Drucksachen
Nilpferd im Wernerbadareal belassen - DRS 1376/VII
- Abstimmung ohne Diskussion, bei 1 Enthaltung angenommen
Ökologisches Verkehrskonzept für die IGA - DRS 1404/VII
- ohne Diskussion einstimmig angenommen
zur Hönower Weiherkette
vertagt auf nächste Sitzung, am 17.6. im Freilandlabor Torgauer Straße 6, 12627 - Zugang vom Theaterplatz aus
Tagesordnung für die nächste Sitzung
- s.o.
- Komplex Boden - Umgang mit Brachen, ALtlasten
- Bericht zum Landschaftsschutzmaßnahmen Kaulsdorfer Seen
Sonstiges
- Wanderung Kleingartenfreunde 29.6. 10:00 U Neue Grottkauer: Kienberg, Gärten der Welt
- Roloff: Beschwerde ans Ordnungsamt ist Baumfällung abends als private Baumaßnahme (bis 22:00) gestattet?
- Beiersdorf: muss bis Ende der Vegetationsperiode (Gerbst/September) warten
- 1.6. Umweltfestival am Brandenburger Tor
- 1.6. Biesdorfer Blütenfest
- 14.+15.6. ist langer Tag der Stadtnatur (Helle Oase u.a.)
Ende: 20:02