BE:Marzahn-Hellersdorf/BVV/Protokolle/Sitzung/2013-06-11
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Datum: Dienstag, 11.06.2013, 18:00 Uhr Ort: Nachbarschaftshaus "Kiek in", Rosenbecker Straße 25-27, 12689 Berlin
Inhaltsverzeichnis
- 1 Vorstellung des Stadtteilzentrums "Kiek in e. V. Berlin"
- 2 Abstimmung über die Tagesordnung
- 3 Protokollkontrolle
- 4 Bericht des Bezirksamtes
- 5 Bericht der Integrationsbeauftragten
- 6 Diskussion zur Situation der Roma im Bezirk
- 7 Europäische Woche der lokalen Demokratie
- 8 Überwiesene Drucksachen
- 9 Nachtragstagesordnung
- 10 Tagesordnung für die nächste Sitzung
- 11 Sonstiges
Vorstellung des Stadtteilzentrums "Kiek in e. V. Berlin"
- Herr Kramer stellt das STZ vor
- Jugendhilfe, Nachbarschaftsarbeit; kooperieren mit Kitas und Schulen --> seit 2008 durch den Verein 2 Kitas an diesem Standort etabliert
- Mehrgenerationenhaus für Familien, Senior*innen; weniger Jugendliche (da andere Träger hier gute Jugendarbeit leisten), aber nicht ausgeschlossen
- leiten das Quartiersmanagement in diesem Stadtteil
- STZ wird teilweise nur durch Mittel zur Beschäftigungsfördung am Leben erhalten (früher durch ABM-Stellen)
- kooperieren mit anderen STZ und Vereinen im BEzirk Marzahn-Hellersdorf und LAnd Berlin
- Schwerpunkte: Familie, Senior*innen; Soziale Integration
- ca. 850 Beratungsfälle von Migrant*innen im Jahr 2012 --> 95% Spätaussiedler, 5% Menschen aus Polen, Vietnam, Roma
- vermitteln auch an den Migrationssozialdienst im Bezirk
- Beratung für Frauen; Beratung für Menschen mit Behinderungen
- Freizeitangebote für alle Altersgruppen: PC-Kabinett; kreative Arbeiten; Bewerbungsberatung
- Teilnahme an vielen Festen im Bezirk und auch Ausrichtung solcher
- sehr aktive Teilnahme im Bürgerhaushalt
- verweist auf Verbesserungsmöglichkeiten -> hier könnte sich man sicher den BHH in Lichtenberg anschauen
- Frage von Hr. Altenburg, wie so hohe Beteiligung in diesem STZ erreicht wurde?
- man sei aktiv auf die Bürger*innen zugegangen --> nur Zettel verteilen / aushängen reiche nicht aus!
Abstimmung über die Tagesordnung
- wie eingeladen (Nachtragstagesordnung)
Protokollkontrolle
- ohne Änderung bestätigt
Bericht des Bezirksamtes
- Prüfung zum Haus der kulturellen Vielfalt hat ergeben, diese zentrale Variante nicht mehr weiter zu verfolgen
- stattdessen gezielte Finanzierung von Migrantenselbstorganisationen
- in Bezug auf Vision e.V. (Bürgerhaushaltsvorschlag): im Eckwertepapier zum Bezirkshaushalt 2014/2015 aufgenommen
- Ergebnisse Zensus:
- auf der Website des Bundesamts sind auch über 20 Seiten zu Marzahn-Hellersdorf, welche alle Fachausschüsse beträfen und daher sehr lesenswert seien
- Veranstaltungen:
- 02.06.2013 war die sehr würdige Gedenkfeier für Zwangslager der Sinti und Roma in MaHe
- erste Einbürgerungsveranstaltung (als Empfang organisiert) im November 2013 im FFM
- die Menschen haben vorher schon ihre Einbürgerungsurkunde vom Amt erhalten
Aktueller Stand der Auslastung ausschussrelevanter Haushaltstitel des laufenden Haushaltsjahres
- ohne Änderungen oder Besonderheiten
Bericht der Integrationsbeauftragten
- Land Berlin hat ein Förderprogramm für Migrantenorganisationen aufgesetzt (Volumen von 1,2 Mio €)
- Frau Marburg hat alle MSO im Bezirk informiert (diese müssten sich bei Interesse für Förderung bewerben)
- Veranstaltungsplan für interkulturelle Tage wächst stetig
Diskussion zur Situation der Roma im Bezirk
- kurze Vorstellungsrunde:
- Mitarbeiterin des "Migrationssozialdiensts" und des "Caritas Sozialdienstes"
- seit 2008 vermehrter Zuzug von Roma aus Polen
- weil sie deutsch Wurzeln haben
- Frauen, welche deutsche Ehemänner und Kinder haben
- Roma, welche nach EU-Recht zu uns kommen und hier Arbeit suchen (hier vor allem Männer)
- Mobile Beratung für Roma durch polnischsprachige Dozentin der Volkshochschule --> Alphabetisierungskurse
- Beratung bei Antragsstellung für Sozialleistungen, Wohnungssuche
- bis 2011 vor allem in Marzahn-Nord gewohnt, jetzt vermehrt im Bezirk verteilt
- Beratungsinhalte bei Roma sei gleich, wie bei anderen Einwander*innen auch
- es wird noch einmal herausgestellt, dass man nicht von "den Roma" sprechen kann
- im Bezirk vor allem polnische Roma
- es fällt vermehrt auf, dass einige Klient*innen chronisch krank seien --> hier wird eher Beratung zur Grundsicherung / Erwerbsunfähigkeit gegeben
- gute Kooperation mit Jugendmigrationsdienst
- seit 2008 vermehrter Zuzug von Roma aus Polen
- Hr. Marburg als Vertretung von Hr.Lungwitz (leitender Schulrat von MaHe), als auch selbst als Schulleiter
- Hauptproblem: mangelnde Sprachbeherrschung der Roma-Kinder und somit schwierige Förderung und Integration
- Unterricht in Kleinklassen: mehrere Stunden am Tag in kleinen Lerngruppen und dann wieder im gesamten Klassenverbund
- in Bezug auf Peter-Pan-Grundschule (dort ist er Schulleiter)
- schwieriges soziales Milieu; Roma-Kinder nur eine große Baustelle neben vielen anderen Baustellen
- vor allem Roma-Kinder aus Ex-Jugoslawien; weniger polnisch
- gute Vernetzung innerhalb des Wohngebiets (d.h. Menschen, die dolmetschen können)
- Eltern nehmen es an, dass die Kinder Schulbildung benötigen (entgegen des langläufigen Klischees); nur wenige Einzelfälle nicht
- weil Eltern selbst keine oder nur schlechte Schulbildung hatten, können sie den Kindern nicht oder nur bedingt helfen
- wünscht sich so etwas wie "Stadteilmütter", welche in der Schule vermitteln und im familiären Umfeld vermitteln können
- auch ein Problem sei die hohe Fluktuation --> Kraft die die Pädagogen in die Kinder stecken, ist dann vergebens bzw. aus dem Blick (hängt an Aufenthaltsstatus etc.)
- Heim in Otto-Rosenberg-Straße wird einen Anbau oder Neubau erhalten --> 100-150 Obdachlose Migrantinnen (ungewiss ob und wie viele Roma)
- Mitarbeiter vom "M3"
- betreiben Elternforum
- Hauptprobleme: Schuldistanz, sozio-familiäre Probleme
- daher werden hier mehr die Eltern mit einbezogen
- Bedeutung des Bildungssystems wird den Eltern nahe gebracht --> dies funktioniere gemischt gut
- kulturelle Probleme (Zwangsheirat, Stellung der Frau etc.) kann man nicht in kurzer Zeit positiv beeinflussen
- Elternforum wird aus den umgewidmeten Öffentlichkeitsmitteln der Integrationsbeauftragten finanziert
- Mitarbeiterin von "Vision e.V."
- oft Vermittlung und Aufklärung von kulturellen oder sozialen Problemlagen und Missverständnissen
- Frau Marburg stellt heraus, dass vom Land keine Förderung explizit für Arbeit mit Roma komme --> wird im Moment alles über STZ, Ehrenamtliche etc. gestemmt
- Frage nach Handlungsauftrag!?
- jedes Projekt kann nach Zielgruppen erweitert werden, soweit die Finanzierung das zu lässt
- sich im Senat dafür einsetzen, dass auch MaHe Finanzierung für Arbeit mit Roma
Europäische Woche der lokalen Demokratie
- 2 Termine werden vorgeschlagen und werden im August vorberaten
- 17.10. Tag der offenen Tür in HelleMitte
- 18.10. Tag der offenen Tür im AltenRathaus Marzahn
- verschoben in August
Überwiesene Drucksachen
0202/VII - Mehrsprachige Bezirkswebsite schaffen
- überwiesen in August, weil BzBm nicht mehr anwesend
Nachtragstagesordnung
0884/VII - Anonymisierte Bewerbungsverfahren
- nach Diskussion vertagt wegen weiteren Klärungsbedarfs bei CDU, SPD, Grüne
0939/VII - Anerkennung von im Ausland erworbenen Berufsabschlüssen voranbringen
- nach Diskussion vertagt wegen weiteren Klärungsbedarfs bei CDU, SPD, Grüne
- auch nach Hinweis auf einen Antrag der SPD zum gleichen Thema vom 24.05.2007 keine Meinungsänderung der SPD und CDU --> seitdem hat sich nicht viel geändert
- es sei fraglich, ob man ein solches Landesanerkennungsgesetz so will (?!)
- es wird um externen Sachverstand gebeten
- Hr. Ronneburg bittet die Fraktionen, sich selbst kundig zu machen; Frau Sandner möchte gern "in die richtige Bahn gelenkt" werden
Tagesordnung für die nächste Sitzung
- 0202/VII
- 0884/VII mit sachkundigem Personal von der Antidiskriminierungsstelle (die haben die Pilotphase gemacht)
- 0939/VII mit vorheriger interner Klärung und Abstimmung mit der einreichenden Fraktion Die Linke
- Thema: Europäische Woche der Demokratie
- Ort: Helene-Weigel-Platz 8
- Drucksache 0898/VII (fehlte anscheinend wegen eines Fehler im AllRis auf dieser Nachtragstagesordnung)
Sonstiges
- BD Roman Kurz (CDU) legt sein Amt (aus privaten Gründen) nieder