BE:LiquidFeedback Themendiskussion/432
Inhaltsverzeichnis
Erklärungen zu den Anregungen
Anregung 1
- Erhaltung von Bausubstanz
Wieso ist der Erhalt von Bausubstanz wichtig? Ich sehe keinen Grund, weswegen man Bruchbuden teuer restaurieren sollte anstelle neu aufzubauen. Entweder die Forderung streichen, oder eine plausible Begründung schreiben....
- Begründung:
- a) Neubau setzt in unserer Stadt meist den Abbruch vorhandener Bausubstanz voraus. Statt diese vollständig abzubrechen, sollten sie kontrolliert zurückgebaut werden, um die vorhandenen Baustoffe wiederverwenden zu können (verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen, Materialeinsparung, Energieeinsparung, Verringerung der Umweltbelastung durch Herstellung von Materialien)
- b) Erhaltung der Bausubstanz schließt ein, der wärmetechnischen, energetischen Gebäudesanierung den Vorrang zu geben, die zur Senkung des Energieaufwandes und somit zur Kosteneinsparung bei den Betriebs- und Heizkosten und zur Verringerung der Umweltbelastung führt.
- c) Erhaltung von Wohnraum ist gegenüber dem Neubau den Vorzug zu geben, um den Bewohnern der nicht sanierten Wohnkomplexe das Verbleiben in ihrem Umfeld zu ermöglichen.
- d) Die Erhaltung von Bausubtanz hat daneben eine kulturelle Bedeutung hinsichtlich der Bewahrung und Dokumentation architektonisch wertvoller Bauten und der Erhaltung des Charakters ganzer Stadtviertel.
Argumente Pro und Contra
Ich hab zum Aspekt: "Erhalt von Baussubstanz" ne debate erstellt, da ich selber nich weis, was ich von der Forderung halten soll: http://debate.piratenpartei-nrw.de/#85 --Wobble 01:01, 10. Okt. 2010 (CEST)
- Anmerkung: Falls der Browser was komisch anzeigt, mal auf refresh drücken. Da läuft jetzt ne neuere Version, es kann aber sein, dass Teile der alten Version noch gecached sind. --Wobble 01:10, 10. Okt. 2010 (CEST)
Erklärung zu Gegenargumenten
- nagut, dann doch im wiki, auf die Gefahr, dass es unübersichtlich wird. --Wobble 13:59, 10. Okt. 2010 (CEST)
- sry, ich komme mit dem debate-system noch nicht zurecht, wenn du die Argumente dort einstellen willst - gerne. Daher nannte ich das hier ja auch Erklärungen. Miriam
- Neubauten besser energieoptimiert
Nein, das ist nicht der Fall, die Vorschriften Wärme- und Schallschutz, Energieeffizienz, die bei Sanierung einzuhalten sind gleichen denen beim Neubau. Teilweise ist es eher so, dass man z.B. mit Holzbalkendecken viel höhere Dämmwerte erreichen kann (nach Sanierung) als eine Neubaudecke (Fertigteilbeton / Filigrandecke) es jemals könnte. (Daher reißt man so wenig wie möglich dieser Holzbalkendecken ab). Die Nachhaltigkeit ist besser gewährleistet je mehr man zur Verfügung stehende Ressourcen nutzt.
- Es gibt keine Vorschriften für nicht-öffentliche Altbauten bzgl. Wärmeschutz. Wenn man aber nen Neubau errichten will, kriegt man nur ne Baugenehmigung, wenn der entsprechend wärmegedämmt sein wird etc. --Wobble 13:59, 10. Okt. 2010 (CEST)
- Für alle Bauvorhaben existieren gültige Wärme- und Schallschutzbestimmungen, ob Neubau oder Sanierung. Für jede Maßnahmen, die zu einem Umbau einer Immobilie führt, somit Kernsanierung, Strangsanierung, Fassadensanierung etc. benötigt man einen Wärmeschutz- und Schallschutznachweis, um eine erforderliche Baugenehmigung zu erhalten, die auch für die Sanierung zu beantragen ist.Miriam
- Wenn Holzbalkendecken soviel besser sind als Neubaudecken, wieso verwendet man dann keine Holzbaudecken in Neubauten? Vermutlich weil man zwischen einzelnen Stockwerken einfach mal nicht dämmen muss (wenn diese alle beheizt sind). Gedämt wird eigentlich nur die Außenwand (und die Wand zum Keller, wenn der Keller unbeheizt ist). --Wobble 13:59, 10. Okt. 2010 (CEST)
- Die Herstellung von Holzbalkendecken ist zu kostenintensiv, Filigrandecken oder Deckenbetonage ist einfach kostengünstiger, die Wärmeverluste, die durch Wärmebrücken bei Aufeinandertreffen von verschiedenen Baukörpern entstehen, werden durch Dämmungsmaßnahmen begrenzt. Nein auch Fußböden werden gedämmt, Schallschutz und Wärmeschutz ;). Da kannst du dir jeden Fußbodenaufbau ansehen, sofern im Rahmen der Sanierung auch der Estrich aufgenommen wird, aber ich glaube das führt zu weit ;).Miriam
Aber fangen wir doch mal ganz von vorn an, Sanierung - was bedeutet das? Das sind nicht nur die bereits fast verfallenden Altbauten, die manche Straßenzüge in Berlin noch säumen, sondern Sanierung heißt in erster Linie, Wohn- und Nutzbauten auf den technischen Stand der Gegenwart zu bringen. Daher gibt es z.B. gerade auch bei den Bauten der 70er und 80er Jahre Sanierungsbedarf, diese sind ansich in einem guten Zustand, aber haben nicht die Energieeffizienz wie bereits sanierte Altbauten und Neubauten.
- Bei 70er und 80er Jahre-Bauten würde auch niemand auf die Idee kommen diese einzureißen, also ist da eine Baumasseerhalt-Förderung nutzlos.
--Wobble 14:11, 10. Okt. 2010 (CEST)
- Ja man reißt sie nicht ab, aber Sanierungsbedarf besteht, wenn man möchte, dass diese Wohnungen sich dem heutigen Standard angleichen, wie soll man das ohne Förderung umsetzen? Miriam
Sanierung kann eben auch Neubau bedeuten, es gibt kaum einen sanierten Altbau, in dem z.B. das Dachgeschoss nicht ausgebaut wurde, dieser Ausbau gilt bautechnisch als Neubau. Also schafft man auch durch Sanierung durchaus mehr Wohnraum, in einer höheren Lebensqualität. Daneben nimmt die Umgestaltung von Industrie- und Nutzanlagen zu Wohnraum innerhalb der Sanierung in unserer Stadt einen hohen Stellenwert ein, so wird wiederum Wohnraum aus Bestand geschaffen.
Welche Sanierungen wären nun förderungswürdig? Aus der Begründung ergäbe dies einmal den Punkt der Erhaltung des Kulturgutes und der Angleich der Wohnqualität im Objekt an die Gegenwart, dass betrifft sowohl Umrüstungen hinsichtlich der Energieeinsparung als auch Erhöhung des Komforts (noch immer sind viele Altbauten gerade nicht in den Mittelbezirken nicht mit Zentralheizung, zentraler Warmwasserversorgung etc. ausgerüstet, von energiesparenden Elementen wie Dreifachverglasung oder Fassadendämmung ganz zu schweigen.). Förderungswürdig würde ich auch den Umbau von Industrie- und Nutzanlagen zu Wohnanlagen halten.
- Gewerbeflächen können nicht einfach so in Wohnflächen umgewandelt werden. Das dürfte das wesentlichste Hindernis beim Umbau von Industrie- und Nutzanlagen zu Wohnanlagen sein. Anstelle da Geld reinzupumpen, kann man erstmal an anderen Stellen Sachen optimieren. --Wobble 14:11, 10. Okt. 2010 (CEST)
- Förderungswürdig wäre dies meines Erachtens nur, wenn man hier den sozialen Wohnungsbau wieder beleben könnte, Umbau von Gewerbebauten zu SozialWohnungen.
Zusammenfassend kann man somit feststellen, dass in unserer Stadt es einen Großteil von Wohnungen gibt, die sanierungsbedürftig sind, im Sinne der Angleichung der Wohnqualität zum gegenwärtigen Stand. Daneben gibt es sanierungsfähige Altbauten, bei denen einen Kernsanierung erforderlich ist, dies zu fördern könnte man z.B. von der Erhaltung des Kulturgutes oder dem Erhalt des Charakters des Stadtbildes abhängig machen.
- Klar es gibt viele Wohnungen, die sanierungsbedürftig sind. Diese werden aber nicht saniert, weil es keine Förderung gibt (btw. es gibt sogar schon Sanierungsförderung von der kfW), sondern weil es für den Vermieter total unrentabel ist die Wohnungen zu sanieren. Zum einen müssen die Mieter während der Baumaßnahmen weniger Miete bezahlen, zum anderen werden Heizkosten etc. ehh von den Mietern bezahlt. Eine Sanierung sollte sich auch für den Vermieter nachhaltig lohnen (in dem z.B. entsprechend höhere Mieten verlangt werden können). --Wobble 14:11, 10. Okt. 2010 (CEST)
- Nicht ganz, so einfach kann man sich das auch nicht machen, die existierende KfW-Förderung bezog sich auf Gebäude, die vor 1979 errichtet wurden, somit wurden Gebäude, die heute 30 Jahre alt sind, davon nicht erfasst. Die Programme wurden nicht verlängert,[[1]] nur noch der Zuschuss für Baubegleitung bleibt bei Sanierung bestehen, weiterhin werden zinsgünstige Kredite vergeben, aber die wirkliche Förderung, also Beschussung ist zuende.
Bei der Mieterhöhung sollte man beide Seiten sehen, weshalb eine Fortführung der Förderung wichtig wäre, durch die Beschussung und ein zinsgünstiges Darlehen kann der Vermieter den Verlust durch Mietminderungen während der Sanierungszeit ausgleichen. Fehlt der Zuschuss, fehlt der Ausgleich und somit der Anreiz zur Sanierung. In früheren Sanierungsgebieten wurden die mögliche Mieterhöhungen in der Sanierungsförderung festgeschrieben, Sanierungsgebiete und Förderung sozialer Wohnungsbau sind heute nicht mehr existent.[[2]] Eigentlich argumentierst du für eine Förderung, da diese es den Vermietern ermöglichen würde, ihr Eigentum fachgerecht zu sanieren und dem heutigen Standard anzupassen. Miriam
Daher 1. Satz geändert:
Die Erhaltung von Bausubstanz im Wohnungsbau und somit die Nutzung von vorhandenen Ressourcen ist vorrangig durch die öffentliche Hand zu fördern, wenn energiesparende Maßnahmen und Funktionen umgesetzt werden oder diese zur Erhaltung des Kulturgutes unserer Stadt bzw. zum Erhalt des Stadtbildes beitragen. Miriam 12:15, 10. Okt. 2010 (CEST)
- Abriss nicht nur bei Wohnbauten erforderlich
Das Argument Neubau setzt Abriss voraus, nochmals näher erläutert: Abriss bedeutet nicht nur eine oftmals unerträgliche Lärm- und Staubbelästigung für die Anwohner und die Natur (bei Sanierung nicht im gleichen Maße)und die Entsorgung des Abrissmaterials, sofern es nicht zumindest teilweise wiederverwendet wird, bindet Ressourcen und Lagerflächen. Nachhaltigkeit ist das nicht, auch wenn Abrissmaterial für den Bau von Straßen etc. verwendet werden kann, muss es doch hierzu erstmal aufbereitet werden, also wiederum Einsatz von Ressourcen und Energie ....
Allerdings verstehe ich das Argument nicht nur bei Wohnbauten nicht so richtig.... Erhaltung von nicht zu Wohnzwecken dienenden Bauten ist meiner Meinung genauso wichtig. Ich wende mich nicht gegen Neubauten, ich halte diese allerdings aufgrund ihres geringen Kostenfaktors nicht für förderungswürdig. Miriam 12:15, 10. Okt. 2010 (CEST)
- Ähm. Wir haben keine Planwirtschaft in Deutschland. Wenn etwas ehh teuer ist, dann wird das auch niemand machen (wesentliche Eigenschaft von Marktwirtschaft). Dafür braucht man dann keine Förderung. Förderung braucht man nur, wenn etwas teuer ist und man trotzdem will, dass es gemacht wird. --Wobble 14:15, 10. Okt. 2010 (CEST)
- Genau Sanierung ist teurer als Neubau, das Ziel ist es Wohnraum zur gleicher Qualität anbieten zu können, das sich die Standards angleichen und daneben auch Kulturgut erhalten wird, wenn es dann erhaltenswert ist. Miriam