BE:Crews/Crew 65/Protokolle/Protokoll-2012-03-20
Inhaltsverzeichnis
Ort:
Mastul
Start:
20:00 Uhr
Anwesenheit:
- Alex
- Matthias
- Michael
- Lenard
- Manuel
- Therese
- Andreas
- Christian
- Hanes
- Arndt
- Wolfgang
- Mike
- Ferdinant
- Jan
TO:
- Vorstellungsrunde
- Kiezspaziergang
- Gentrifizierung
- BVV
- JP LQFB
- Sonstiges
Vorstellungsrunde
die Leute stellen sich vor Jan erleutet noch mal kurz seine Idee zum LQFB Die Ursprungsidee basiert auf einer Idee von Johannes Ponader. Jans Idee ist die Weiterentwicklung dieser Idee.
Kiezspaziergang:
Meinungsbild: Alex-Strecke laufen. Mehrheitlich dafür 14 Uhr, glauben wir ZEUG holen, Anträge holen!!!!!! <-- macht Alex
BVV
- Fraktionssitzung am Montag, es wurde über diverse Themen diskutiert (5 weitere Piraten)
- Heute Ältestenrat: keine "Konsensliste", außer einer Drucksache: Lebensmittelkontrolle
- Zwei Dringlichkeitsanträge der Piraten: Schokoladen, Haushalt.
- Den Eckwertebeschluss rum schicken
- Nächste BVV: 22.03.12; 17:30 im Rathaus Mitte BVV Saal (Karl-Marx-Allee 31)
Gentrifizierung
Theorie aus den USA (hier vereinfacht) - nur ungefähr protokolliert
Viertel verändern sich
Bei G. geht es darum, das durch eine Invasion und Subvention Sukzession (=Nachrücken) das Viertel verändert wird (Bevölkerung wird ausgetauscht)
In den USA wird dies öfters beobachtet - Ghettobildung. Bei G. ist es anders herum (von arm zu reich). Das kann auch dadurch passieren, dass die Leute von selbst reich werden (ist aber strittig).
Beginn der G.:
Wohngebiete haben Eigenschaften: die sich nah um den Stadtkern, Entstehung dieser Viertel in der Industrialisierung (Gründerzeitgebäude), Wohnungen sind billig (Klo auf der Treppe), schlecht saniert, statusniedrige Bevölkerung, oft auch ein hoher Ausländeranteil
Phase 1:
Invasion von Menschen mit einen höheren Status (Bildung) sog. Pioniere, haben aber nicht so viel Geld, z.B. wie Studenten und Künstler, schätzen die auch die Umgebung. Die Veränderungen sind noch nicht sichtbar, d.h. keine Verdrängung (ziehen in leere Wohnungen), füllen Lücken
Phase 2:
Immer noch Pioniere sowie jetzt sogenannte Gentrifier (Wortherkunft von britischer Landadel: "gentry"). Diese haben jetzt ein höheres Einkommen,, suchen eine gute Wohngegend haben. Sie kommen aber nur, wenn bereits Verbesserungen ersichtlich sind. Sie investieren auch in das Viertel. Durch Sanierungen steigen die Mieten, aber im Vergleich noch billig. Das Image ist geprägt von neuen Geschäften (Kneipen), die das Viertel wird auch nach außen bekannt machen (das is ja ne tolle Kneipe - Schlagwort: Geheimtipp). Das Viertel wertet sich selber auf, es kommen immer mehr Pioniere und Gentrifier - erste Grundleute Alteingesessene ziehen weg.
Phase 3:
Es ziehen immer mehr Gentrifier ins Viertel, das Viertel ist nun wirklich bekannt (kein Geheimtipp mehr). Das Viertel verändert sich nun ersichtlich. Die Pioniere sind gegen die Veränderungen und leisten Widerstand. Alte und die Gentriefer finden es gut. Mieten steigen und Bankkredite sind einfacher zu bekommen. Indikator: Anträge auf "Abgeschlossenheitserklärung" (notwendig für Umwandlung zu Eigentumswohnung) Es entstehen mehr Eigentumswohnungen. Das Image hat sich nun stark Verändert durch Läden wie Ökoläden, Fahrradläden, Restaurants. Es entsteht ein Angebot für die neue Bevölkerungsgruppe
Unterbrechung durch eine Frau die ein (Titten)magazin in die Runde wirft.
Phase 4:
Fast nur noch Gentrifier, die ein höheres Einkommen haben ziehen zu. Das Image ist das eines gut bürgerlichen Wohngebietes - man ist national oder international bekannt. Die Alteingesessenen und Pioniere ziehen aus, weil sie es sich nicht mehr leisten können oder es nicht mehr toll finden. Am Ende werden sogar die ersten Gentrifier verdrängt.
Abschließend:
Pioniere setzen den Prozess in Gang, der Prozess verstärkt sich selbst.
Folgen:
+Wohnungen werden modernisiert +die Reichen bleiben in der Stadt und zahlen auch dort ihre Steuern -Verdrängung von Alten und Ärmeren (woanders bilden sich "Ghettos") -es gibt keinen lokalen günstigen Wohnraum mehr (-es sind besonders stark Ausländer betroffen)
Hauptquelle war: Friedrichs, Jürgen: Gentrification, in Häußermann, Hartmut (Hrsg): Großstadt - soziologische Stichworte. 2. Auflage, Opladen 2000. S. 57 ff.
Diskussion:
Prenzlauer Berg ist geburtenstärkster Bezirk in Europa. Es gibt Forschungen über Haushaltstypen: WG's sind da neu. Lebensstilforschung ist hoch aktuell. In Berlin herrscht allgemein ein hoher Zuzug. Es wird auch "entwohnt", nur noch Hotels und Läden aber keine Wohnungen. Veränderungen durch die Flughäfen. Andere Piraten können dies bestätigen (Tegel).
Frage gibt es gegen Maßnahmen?
==> Der Staat könnte durch öffentliche Wohnungen gegensteuern.
==> Spezielle Habitate für die Pioniere schaffen
==> Sozialer Wohnungsbau
==> Armut bekämpfen
==> Wohnberechtigungsschein
Berlin ist nach Meinung von (?) relativ G. resistent, wir haben keinen Stadtkern
... weil wir unter anderem gesetzliche zeug strenge Bestimmungen haben.
JP LQFP
bei Katja waren nur Befürworter
Sonstiges
- BVV Saal Sondersitzung Ausschuss Mauerpark
- 25.03. Politbrunch
- 31.03. GV
ENDE: 22:33 Uhr