BE:Antragskommission/LMV 2012.2/Antragsportal/Programmantrag - 007
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Dies ist ein Antrag für den/die LMVB 2012.2. Die Antragsseiten werden kurze Zeit nach Erstellen durch die Antragskommission zum Bearbeiten gesperrt. Das Sammeln und Diskutieren von Argumenten für und gegen den Antrag ist auf der Diskussionsseite möglich |
Dieser Text ist (noch) keine offizielle Aussage der Piratenpartei Deutschland, sondern ein an den/die LMVB eingereichter Antrag. Jedes Mitglied ist dazu berechtigt, einen solchen Antrag einzureichen. |
Version Antragsformular: 1.05 AntragsnummerP007 EinreichungsdatumAntragstitelFriedenserziehung als Pflichtfach in die Lehrpläne des Landes Berlin AntragstellerJenny Becker AntragstypProgrammantrag Art des ProgrammantragsWahlprogramm Antragsgruppe- AntragstextFriedenserziehung in die Lehrpläne des Landes Berlin aufnehmen, im Fach Ethik/soziales Lernen konkretisieren Unter Friedenserziehung oder auch "Erziehung zur Fried- und Friedensfertigkeit" versteht man einerseits die individuelle Fertigkeit mit persönlichen Konflikten umzugehen und diese gewaltfrei zu transformieren. Andererseits aber auch internationale zu Krieg führende Dynamiken zu erkennen und ihnen gewaltfreie Prozesse zur Schlichtung widerstreitender Interessen gegenüberzustellen. Bei jüngeren Schülern bedeutet das, zwischenmenschliche Aspekte spielerisch zu analysieren und zu verdeutlichen, dass widerstreitende Interessen zur Zufriedenheit aller betroffenen Akteure in Einklang gebracht werden können. Die Kompetenzen Kreativität, Offenheit, Einfühlungsvermögen und Verhandlungsgeschick werden geschult. Sowohl Einsicht in eigenes Fehlverhalten, als auch Respekt und Verständnis gegenüber dem Verhalten Anderer wird zur Selbstverständlichkeit. Bei Älteren bedeutet das, internationale Konflikte zu analysieren und Motivationen kritisch zu hinterfragen. Zivile Konfliktbearbeitung wird als Modell erklärt und Fallbeispiele werden beleuchtet. Junge Menschen lernen so bereits in der Schule, das Risiko der gewaltsamen Eskalation von Konflikten zu erkennen und die Ausbreitung von Konflikten zu verhindern. Konfliktursachen und Konfliktprozesse werden verstanden und "transformiert", eine destruktive Dynamik kann vermieden werden. So trägt Friedenserziehung zur Entwicklung mündiger und souveräner Individuen bei. Diese Lehren, in jüngster Zeit in dem Studienfach "Friedens- und Konfliktforschung" weiterentwickelt und generalisiert, umfassen
AntragsbegründungIn der Präambel der Verfassung von Berlin findet sich zwar der Wille, "dem … Frieden zu dienen", doch konkret ausgeführt werden weder in den folgenden Artikeln, noch in den Paragraphen der ausführenden Gesetze und Verordnungen entsprechende Normen. Außer öffentlich gesetzten Friedenssymbolen oder entsprechenden Themen-Tagen wird dem Frieden selbst, obwohl an sehr prominenter, weitreichender Stelle zitiert, nirgends formell Rechnung getragen. Und das, obwohl die Gegenwart von gar rechtswidrigen und von Deutschland unterstützten bewaffneten Langzeit-Kampfeinsätzen geprägt ist und deutsche Waffen in unzähligen Bürgerkriegen für Verderben sorgen. Die deutsche Gesellschaft ist auch selbst von tiefschürfenden sozialen Konflikten geprägt: mangelnde Gleichberechtigung, vielfältige Verteilungskonflikte (Zugang zu Ressourcen wie Bildung etc.) und ethnische Konflikte (Stichworte "Sarrazin-Debatte", "Rütli-Schule", Fremdenfeindlichkeit siehe Zwickauer Zelle"). Personell könnte dieser neue Lehrinhalt (solang noch nicht Gegenstand des Lehramtsstudiums) sowohl von Lehrkräften des Faches Sozialkunde, als auch auf BAT-Basis bezahlten Fachleute der Mediation, des Konfliktmanagements, der Friedens- und Konfliktforschung, sowie Friedensfachkräften übernommen werden. Entsprechende Lehrerfortbildungen könnten von eben genannten Fachkräften durchgeführt werden. Liquid FeedbackJa: 77 (68%) · Enthaltung: 12 · Nein: 37 (32%) · Angenommen · https://lqpp.de/be/initiative/show/1385.html Piratenpad- Antragsfabrik- Datum der letzten Änderung14.09.2012 Status des Antrags |