AG Wirtschaft/Themengruppen/KLF
Die Kommunale Leistungs- und Finanzmanagement-Infrastruktur ist ein Vorschlag für ein kommunales Open Source Projekt. Diese Themengruppe arbeitet bundesweit über die Mailingliste der AG Wirtschaft, Mumble-Konferenzen, Real Life-Treffen und das Wiki.
Newsbox
Vorstellung des Projektes auf dem RL-Treffen der Sozialpiraten in Soest am 16.2.2014.
Ziele
Phase 1: Klar machen! - Visualisierung der NKF-Inhalte
In der 1. Phase geht es um eine Webanwendung, die eine klare und benutzerfreundliche Benutzeroberfläche für die Daten des NKF-System darstellt, damit die Inhalte dieser Daten offen sichtlich und verstanden werden.
Interessierte Bürger und insbesondere die in der Kommunalpolitik tätigen Piraten sollen einfacher, effektiver und verständlicher Zugang zu den kommunalen Daten erhalten. Transparenz und verständlichere Informationen sollen so die Kontrolle erleichtern und zu besseren Entscheidungen führen.
Bei der Darstellung geht es immer um die Inhalte der Daten, die gerade im Neuen Kommunalen Finanzmanagement (NKF)-System nicht die Informationen wiedergeben, die man eigentlich erwartet.
Beispielsweise kann man von den Ergebnisrechnungen gerade nicht auf die Wirtschaftlichkeit der Fachbereiche oder Verwaltung schließen:
Beispielsweise hat Köln 2009 für die Produktgruppe 211 Grundschulen einen Aufwand für den Unterhalt der Grundstücke und baulichen Anlagen von insgesamt 77 €. Die Stadt Oberhausen hat für die gleiche Position einen Aufwand von 2.518.589 €. Das Verhältnis Köln:Oberhausen ist somit 1:32.709.
Im Gegensatz dazu hat Oberhausen für die gleiche Produktgruppe einen Aufwand an Mieten und Pachten von 40.390 € und Köln einen Aufwand von 37.333.878 €. Das Verhältnis Köln:Oberhausen ist 924:1.
Dieses einfache Beispiel legt nahe, dass es mit einem einfachen Vergleich von Produkten und Ergebnispositionen nicht getan ist. Selbst Daten, die in einem Verhältnis von 5:1 vorliegen und damit der Bevölkerung der beiden Städte entsprechen, sind mit Vorsicht zu genießen. Zum einen ist die Aufwand-Ertrags- Ebene bei Kommunen keine geeignete Vergleichsebene1. Zum anderen weiß man nicht, ob die Produktstruktur vergleichbar ist.
Die geplante Webanwendung soll als reine EDV-Lösung auch die Vorteile nicht papierzentrierter Systeme verdeutlichen. Der Verzicht auf einen ausgedruckten Haushaltsplan von mehrere hundert Seiten kann ein großer Gewinn sein.
Phase 2: Ändern! - NKF → KLF: Erheblich mehr Leistung mit erheblich weniger Kosten
In der 2. Phase geht es um ein operatives System für die Gemeinden, mit dem sie ihre tagtäglichen Aufgaben erledigen können. Dazu gehören z.B.:
- Produkte und Produktionsprozesse planen und durchführen
- Angebote einholen
- Aufträge vergeben
- Rechnungen erstellen und Zahlungen veranlassen
Der entscheidende Punkt ist dabei, dass die gesamte Buchhaltung indirekt über diese primären Geschäftsvorfälle abgewickelt wird.
Gemeinden und die öffentliche Hand im Allgemeinen tun sich sehr schwer in der Einführung der elektronischen Datenverarbeitung.
Man unterstützt mit der IT die nach wie vor papiergetragene Arbeitsprozesse, anstatt die Verwaltung mit der Möglichkeiten der IT neu zu gestalten. Typisch für dieses Verhalten ist z.B., dass tausende von Amtsvordrucke minuziös in elektronischen Dokumenten nachgebildet werden. Mittlerweile kann man die meisten Formulare, dank einer Weiterentwicklung des Acrobat Readers, sogar am Bildschirm ausgefüllt, – aber auf die Idee, die Summen mehrerer Zahlen durch den Computer berechnen zu lassen, kommt man bis heute in vielen Fällen nicht.
Das vorgeschlagene operative System soll in einer Infrastruktur-Architektur aufgebaut werden, die im Kapitel 4.2.2 näher beschrieben wird.
Übergeordnete Ziele
Von einer Infrastruktur-Architektur könnten nicht nur Gemeinden in NRW, sondern Gemeinden weltweit profitieren und zu einem kooperativen Verhalten veranlasst werden.
Synergieeffekt schaffen: Jede Gemeinde, die am KLF-System angeschlossen ist, hat automatisch Zugriff auf die nicht vertraulichen Daten aller Teilnehmer. Vertragsvorlagen, Planungsunterlagen, Arbeitspläne und jede Menge Erfahrungen könnten so effektive geteilt werden und zu erheblichen Synergieeffekten führen.
Für die Piratenfraktion im NRW-Landtag besteht ein erhebliches Profilierungspotential, wenn sie die Kritikpunkte klar herausarbeitet und konkrete Verbesserungsvorschläge einbringt. Eine detailierte Beschreibung der Ziele findet sich im Strategiepapier kommunales Leistungs- und Finanzmanagement
Aktiv mitarbeiten
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