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habe die Quelle mit dem Urheberrecht noch dazu geschrieben und das Ganze heute verschickt, ging an eine Privatperson -- Fussfall 09:59, 6. Sep. 2009 (CEST)

Antwort

auf Grund einer in letzter Zeit erhöhten Präsenz in meinem Bundesland Thüringen und dem Bekenntnis einiger Freunde für ihre Partei, wollte ich mich intensiver mit ihren Themen und Forderungen beschäftigen.

Dabei kamen mir eine Menge Fragen auf und ich hoffe, dass das die richtige Stelle zur Klärung dafür ist.

Zunächst stellt sich für mich die Frage ob die Piratenpartei sich gerne oder ausschliesslich als Oppositionspartei sehen würde? Da die von ihnen genannten Ziele nur einen geringen Bruchteil der Themen und Verantwortung einer regierenden Organisation ausmachen und die Bemerkung des allenfalls "Mitregieren" und Entscheiden in ihren "Hausthemen" mich definitiv nicht davon überzeugen ihnen Regierungsverantwortung zu übertragen.

Die Piratenpartei hat ihren Ursprung in Schweden (Jan. 2006), in Deutschland existiert sie seit Sep. 2006. Seitdem konnte die Piraten nicht nur

  • eine Infrastruktur im Internet erschaffen, bei der jeder mitwirken kann
  • zur 7.-größten Partei, nach Mitgliederanzahl, aufsteigen
  • ein unglaubliches Medieninteresse erwecken

sondern auch im momentan recht ruhigem Wahlkampf 2009 eine Kontroverse in Gang setzen, die sich deutlich von den etablierten 'Volksparteien' unterscheidet.

Das die Piratenpartei am 27.09. eine Regierungsverantwortung übernehmen wird ist fraglich. Unser anvisiertes Ziel ist der Einzug in den Bundestag.

Die Frage nach der Regierungsverantwortung, im Sinne von "Verantwortung" stellt sich auch die Piratenpartei. Den durchschlagenden Erfolg der Piratenpartei erklärt sich unter anderem durch das Zugangserschwerungsgesetz von Ursula von der Leyen, das in unseren Augen reiner Populismus ist. Solch ein Gesetz zeigt weder Respekt vor den misshandelten Kindern, Internetkompetenz oder Verantwortung.

Des weiteren frage ich mich, warum sie zu entscheidenden gesellschaft-politischen Themen keine Stellung nehmen wollen/können??? Sie begründen es mit einer "Nicht-Sicherheit" und unausreichendem Fachwissen.

Politische und gesellschaftliche Fragen können von Natur aus nicht mit naturwissenschaftlichen-technischen eindeutigen Antworten beantwortet werden.

Daher gilt es, einen Konsens zu finden, der intensiver Gespräche aller beteiligten bedarf. Dieser Prozess braucht Zeit.

Dabei gibt es eine Menge Themengebiete, die gerade für eine Organisation mit den Titel "Partei", zwingend aussagebedürftig sind. Weil zum einen der Eindruck entsteht, dass sie keine Kompetenz diesbezüglich aufweisen könnten oder nicht wollen. Aber als politisches Ziel die "Stärkung der Grundrechte des Menschen" anzugeben und mit dieser die immer weitere "Aushöhlung des Rechtsstaats" aufgrund moderner Informationstechnologien zu begründen, drückt meines Erachtens kaum aus, was für den Menschen in der BRD vor allen Dingen getan werden müsste.

Irgendwo muss es einen Anfang nehmen und für die Piratenpartei beginnt der Anfang mit den Bürgerrechten, einem tranzparenten Staat und freien Zugang zu Informationen.

Die "Aushöhlung des Rechtsstaates" ist vorhanden und sie geht weiter. Sie kostet auch Geld, viel Geld.

Die einheitliche Steueridentifikationsnummer, der biometrische Pass mit RFID-Chip und die vielen Sicherheitskammeras drücken nach Erachten der Piratenpartei nicht aus, was für die Menschen getan werden muss.

Sie haben Recht dahingehend, das viele Fragen offen sind. Ihr Interesse und ihre Fragen lassen jedoch daraufhin schließen, das die etablierten Parteien ihre Fragen auch nicht befriedigend beantworten können.

Sie sagten, Sie hätten Freunde, die der Piratenpartei nahe stehen. Bis zur Bundestagswahl sind es noch ein paar Tage. Probieren Sie uns aus. Gehen Sie zum einem Stammtisch und lernen Sie die Leute kennen.

Weiterhin frage ich mich, und verzeihen sie falls ich dieses nicht genau erläutert gelesen habe, warum das Urheberrecht in so enormen Maße in Frage gestellt wird?? Geistiges Eigentum sollte definitv geschützt werden und die Freigabe davon liegt ausschliesslich beim Eigentümer, so lange es nicht gegen gegebene Gesetze verstösst. Warum und wie wollen sie jedem dieses Recht absprechen bzw. abschwächen?

Aktuell ist Michel Jackson tot! Sein Urheberrecht in der Hand einer Verwertungsfirma, nicht seiner Familie, wird 70 Jahre dauern. (Urheberrechtsgesetz § 64 Allgemeines)

Das heißt, die Werke eines Verstorbenen bleiben ein weiteres Menschenleben urheberrechtlich geschützt. Hier stellt sich die Frage, inwiefern einem Toten geistiges Eigentum entwendet werden kann. Hat nicht auch die zukünftige Generation Rechte auf geistiges Eigentum?

Als Menschen des 21. Jahrhunderts stehen wir auf den Schultern von Giganten. Die Idee der Politik, der Demokratie, der Menschenwürde, der Freiheit, der Gleichberechtigung, der freien religiösen Handlungen und der Meinungsfreiheit wurde mit einem erschreckend hohem Blutzoll unserer Vorfahren erkämpft.

Welche Idee geben wir zukünftigen Generationen weiter? Sind diese dann geschützt?

Die Piratenpartei stellt nicht grundsätzlich das Recht auf Urheberschaft in Frage. Das Gesetz muss jedoch grundlegend erneuert werden. Jedeart von Idee bezieht sich auf Wissen und Erkenntnisse von anderen Menschen. Ein lebenslanger Schutz verhindert Innovationen, Verbesserungen und Forschung. Sie fördert aber Monopole und gibt finanziell starken einen Vorteil gegenüber finanziell schwachen Unternehmen und Personen.

Tauschhandelbörsen im Internet sind existent und wohl auch nicht mehr auslöschbar. Aber statt sich diesem Problem anders zu stellen, machen sie einfach eine Gegebenheit daraus und sprechen ihm die kriminelle Komponente ab, weil sonst eine Vielzahl an Menschen/Bürger kriminalisiert würden?!?

Zum einen sind Tauschhandelbörsen sind grundlegend nicht illegal. Immerhin können auch freie Werke darüber ausgetauscht werden.

Zum anderen; Warum ist ein Mitschnitt aus dem Radio für private Zwecke legal, der Bezug des Musikstücks im Internet nicht? Die Privatkopie ist laut Urheberrecht erlaubt!

Die Piratenpartei vertritt den Standpunkt, dass die jetzige Gesetzgebung nicht mehr zeitgemäß der technischen, aber auch der gesellschaftlichen, Entwicklung ist.

Eine Kriminalisierung von Millionen von Menschen aufgrund eines Gesetztes kann nicht die Intension des Gesetzesgebers sein.

Orginal

Sehr geehrte Damen und Herren,

auf Grund einer in letzter Zeit erhöhten Präsenz in meinem Bundesland Thüringen und dem Bekenntnis einiger Freunde für ihre Partei, wollte ich mich intensiver mit ihren Themen und Forderungen beschäftigen. Dabei kamen mir eine Menge Fragen auf und ich hoffe, dass das die richtige Stelle zur Klärung dafür ist. Zunächst stellt sich für mich die Frage ob die Piratenpartei sich gerne oder ausschliesslich als Oppositionspartei sehen würde? Da die von ihnen genannten Ziele nur einen geringen Bruchteil der Themen und Verantwortung einer regierenden Organisation ausmachen und die Bemerkung des allenfalls "Mitregieren" und Entscheiden in ihren "Hausthemen" mich definitiv nicht davon überzeugen ihnen Regierungsverantwortung zu übertragen. Des weiteren frage ich mich, warum sie zu entscheidenden gesellschaft-politischen Themen keine Stellung nehmen wollen/können??? Sie begründen es mit einer "Nicht-Sicherheit" und unausreichendem Fachwissen. Dabei gibt es eine Menge Themengebiete, die gerade für eine Organisation mit den Titel "Partei", zwingend aussagebedürftig sind. Weil zum einen der Eindruck entsteht, dass sie keine Kompetenz diesbezüglich aufweisen könnten oder nicht wollen. Aber als politisches Ziel die "Stärkung der Grundrechte des Menschen" anzugeben und mit dieser die immer weitere "Aushöhlung des Rechtsstaats" aufgrund moderner Informationstechnologien zu begründen, drückt meines Erachtens kaum aus, was für den Menschen in der BRD vor allen Dingen getan werden müsste. Weiterhin frage ich mich, und verzeihen sie falls ich dieses nicht genau erläutert gelesen habe, warum das Urheberrecht in so enormen Maße in Frage gestellt wird?? Geistiges Eigentum sollte definitv geschützt werden und die Freigabe davon liegt ausschliesslich beim Eigentümer, so lange es nicht gegen gegebene Gesetze verstösst. Warum und wie wollen sie jedem dieses Recht absprechen bzw. abschwächen? Tauschhandelbörsen im Internet sind existent und wohl auch nicht mehr auslöschbar. Aber statt sich diesem Problem anders zu stellen, machen sie einfach eine Gegebenheit daraus und sprechen ihm die kriminelle Komponente ab, weil sonst eine Vielzahl an Menschen/Bürger kriminalisiert würden?!? Vielen Dank für das Lesen und eventuelle Beantworten.

die Kontaktdaten hat Stefan -- Fussfall 19:10, 2. Sep. 2009 (CEST)