Benutzer:FredR/Staus - Autobahnbaustellen

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Staus sind ein Alptraum. Jeder weiß das – trotzdem wird nichts dagegen unternommen. Ich möchte zunächst noch einmal sämtliche Nachteile aufzählen:

  • Staus berauben die Menschen ihrer Freiheit.
  • Staus stehlen den Menschen, die täglich in ihnen feststecken, Jahre ihrer Lebenszeit.
  • Sie schaden der Volkswirtschaft, dem Bruttosozialprodukt, dem Bruttoinlandsprodukt und der Außenhandelsbilanz und schlagen mit Milliarden zu buche.
  • Menschen die im Stau stehen, können in dieser Zeit nicht Arbeiten, nicht konsumieren und es geht ihnen Freizeit verloren. Obendrein leert das Benzin, dass sie sinnlos durch den Auspuff blasen, ihren Geldbeutel. Hinzu kommen die gesundheitlichen Nachteile durch den verursachten Stress.
  • Die ungeheuren Mengen fossiler Brennstoffe, die in Staus verheizt werden, müssen wir zusätzlich aus ölproduzierenden Ländern importieren. Dieses Geld, das sonst gespart oder im Inland verkonsumiert werden könnte, ist für die Volkswirtschaft für immer verloren.
  • Und nicht zuletzt ist Stau ein Klimakiller. Eine unglaubliche Menge von CO2 und den anderen Schadstoffen, die von Verbrennungsmotoren emittiert werden, gelangen völlig unnütz in die Atmosphäre.

Deshalb ist Stauvermeidung und in der Konsequenz zügiger Straßenausbau und effektive Instandhaltung ein grünes Thema – ein ökologisches Muss - auf jeden Fall so lange, wie diese Gesellschaft nicht ohne privaten KFZ-Gebrauch auskommt oder zumindest nicht bereit ist, in großem Umfang auf ihn zu verzichten.

Kennt Ihr die Baustellen auf deutschen Autobahnen? Kilometerweit wird ein Fahrstreifen erneuert, oft über Jahre. Dieser ist gesperrt, aber nirgendwo wird gearbeitet. Man ist positiv überrascht, wenn man mal einen vereinzelten Arbeiter mit einer Schaufel sieht. Das muss nicht so sein. Denn die Arbeit, die zur Erneuerung von 10 km Straße erforderlich ist, ist die gleiche – egal ob man sie von einer Kolonne von 5 Arbeitern über 1000 Tage oder von 500 Arbeitern an 10 Tagen verrichten lässt. Natürlich kosten die 500 Arbeiter mehr als die 5. Aber statt das man an 100 Orten der Republik jeweils 5 vor sich hinwerkeln lässt und dafür kilometerweise Autobahn sperrt, könnte man auch die große Kolonne durchs Land ziehen lassen. Solange kein Geld für die effektive Erneuerung der Fahrbahn dar ist, hat sie zu unterbleiben und den Fahrbahnschäden muss ersatzweise mit Geschwindigkeitsbegrenzungen Rechnung getragen werden.

Und es geht anders. Seid Ihr mal nachts auf einer französischen Autobahn an einer Baustelle vorbeigekommen? Da sind auf einem kurzen Abschnitt Hunderte von Arbeitern zugange, im Licht von Flutscheinwerfern, die die Nacht zum Tag machen, dabei ein Fahrbahnstück von ein paar hundert Metern über Nacht zu erneuern und danach wieder zu räumen, damit der Berufsverkehr am nächsten Morgen ungehindert fließen kann. Und technisch wie logistisch ist dies natürlich auch bei uns möglich, wie man am Beispiel von Flughafen Startbahnen sieht, die genau aus diese Weise erneuert werden.

Der Grund des Übels liegt in der Finanzierungspraxis und in widersinnigen Budgetregelungen und Bund-Länder-Kompetenzen. Die Bundesländer, welche im Auftrag des Bundes die Straßenarbeiten ausführen, bekommen nur dann die volle finanzielle Unterstützung, wenn sich das Projekt über Jahre hinzieht, weil es eine Budgetobergrenze pro Jahr gibt. Solche Finanzierungsregelungen, die zu Dauerbaustellen und Staus führen und die Bürger belasten, gilt es zu beseitigen.

Entstehende Mehrkosten können zudem durch Straßennutzungsgebühren erwirtschaftet werden. Vignetten, wie wir sie aus der Schweiz oder Österreich kennen, sind einem System wie dem elektronischen Abrechnungssystem für die LKW-Maut vorzuziehen, da sehr viel unkomplizierter und billiger in der Umsetzung.

Sicher wird jeder KFZ-Nutzer gerne beispielsweise 10 € für Motorräder und 20 € für PKW - oder auch das dreifache - jährlich zu zahlen bereit sein, wenn er dafür weniger Staus über sich ergehen lassen muss, ganz abgesehen davon, dass er dieses Geld durch eingesparten Sprit und Lebenszeit wieder hereinholt.

--FredR 17:41, 7. Mai 2012 (CEST)