LiquidFeedback/Themendiskussion/Wehrpflicht abschaffen und verpflichtendes soziales Jahr einführen

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Initiative: 'Wehrpflicht abschaffen und verpflichtendes soziales Jahr einführen.'

https://lqfb.piratenpartei.de/pp/initiative/show/41.html

Pro

Soziales Engagement

In einem sozial Staat sollten auch junge Menschen einen Teil zur Gesellschaft beitragen. Der Einsatz in sozialen Bereichen kann das Interesse an sozialen Engagement wegen.

Kontra

keine Zwangsdienste

Auch wenn wir noch kein piratiges Weltbild in Stein gemeißelt haben, sehe ich nicht wie Piraten für Zwangsdienste eintreten könnten. Das steht diametral zu Freiheit und Selbstbestimmung. Wenn man soziale Dienste fördern will, muss man andere Anreize schaffen. Z. Bsp. gesellschaftliche Debatte anregen, die die Wertschätzung solcher Dienste erhöht oder einfach auch eine faire Entlohnung. --Twix 00:45, 14. Aug. 2010 (CEST)

FSJ muss freiweillig bleiben

freiwilliges soziales Jahr muss freiwillig bleiben. Wer ein FSJ macht, muss dort motiviert sein. Leute die von der Argentur für Arbeit dazu gedrängt werden oder gar per Zwang verpflichtet, sind schädlich für die Einrichtungen. Weitere Hintergründe gibt im "Die Gesellschafter"-Podcast mit Tim Pritlove und Hartmut Brombach (Sprecher des Arbeitskreises Freiwilliges Soziales Jahr) --Twix 00:45, 14. Aug. 2010 (CEST)

Verstoß gegen Europäische Menschenrechtskonvention

Art. 4 der EMRK verbietet Zwangs- und Pflichtarbeiten. Die Wehrpflicht ist davon ausdrücklich ausgenommen. Wehrersatzdienste sind ohne Wehrpflicht nicht möglich. --Madeeenn 13:19, 15. Aug. 2010 (CEST)

Fragen

  • Welche Konsequenzen hätte das für die Bundeswehr?
  • Welchen zeitlichen Horizont muss man hier einplanen für eine Umstrukturierung ohne etwa bestehende Auslandseinsätze zu gefährden?
    • Die Abschaffung des Wehrpflicht hat keinerlei Auswirkung auf Auslandseinsätze, da dort keine Wehrpflichtigen (Grundwehrdienstes) eingesetzt werden, das ist erst bei einer freiwilligen Verlängerung des Grundwehrdienstes gegeben.

Initiative: 'Wehrpflicht abschaffen ...'

Gegenargument

Ausführliche Quelle: Wikipedia (obwohl ich ungern auf Wikipedia referenziere - die Seite ist jedoch recht gut).

Die wichtigsten Punkte die für mich gegen eine Abschaffung sprechen:

  • Qualität des Personals
    • Durch die Wehrpflicht wird erreicht, dass mehr gut ausgebildete Bürger in die Armee eintreten. D.h. bei der Wehrpflicht können sich diese schonmal ein Bild von dem zukünftig möglichen Arbeitsbereich machen. (Qualität des Personals --> Qualität der Armee)
    • Contra: schaut man sich die Armee der USA an, dann sieht man dort vermehrt Soldaten mit niederen Bildungsstand. Allgemein kann man sagen, dass man in dieser Armee mehr Cowboys und Rowdies antrifft. Bei Auslandseinsätzen hat dies dann verherrende Konsequenzen (z.B.: man schießt auf alles was sich bewegt).
      • Dies kann man auch durch gute Einstellungstests (Bildung, Sport, ...) verbessern. Dies funktioniert heute schon bei der Polizei (zumindest ist es in Sachsen-Anhalt so, weil derzeit nur wenige wegen Kürzungen angenommen werden). -- SyneX 15:41, 15. Aug. 2010 (CEST)
        • Jaein. Voraussetzung ist, dass man erstens die Hemmnis vor dem Unbekannten überwindet und zweitens ein ausreichendes Personalpotential zur Verfügung hat. Ich weiß noch wie ich damals mehr als skeptisch gegenüber der Wehrpflicht gewesen bin. Hätte man mir damals die Wahl gelassen, hätte ich gesagt nein danke. Ich habe zwar nicht bei der Armee angefangen, aber meine Skepzis hat sich gelegt zu gunsten einer nüchternen Betrachtung. Und das sind genau die zwei essentiellen Punkte. Ich kann zwar alles Geld der Welt anbieten, aber deshalb erhalte ich nicht die besten Leute, hier ist Offenheit ein sehr entscheidender Punkt, und das bietet mir die Wehrpflicht! Schmidt 22:04, 26. Aug. 2010 (CEST)
  • Offenheit der Armee
    • Aufgrund der Wehrpflicht nehmen viele Bürger teil am Leben in der Armee und tragen ihre Erkenntnisse und Erfahrungen in die Gesellschaft weiter. D.h. dass solche Fälle wie in Coesfeld an die Öffentlichkeit gelangen.
    • Contra: hätte man eine Berufsarmee (siehe auch Argument oben "Qualität") würden solche Ereignisse (vermehrt auftauchen) ausserhalb des Öffentlichen Raumes stattfinden. Siehe hierzu auch die Geschichten aus der russischen Armee (Misshandlungen, Folter, Selbstmorde)!
      • Das sehe ich nicht als guten Grund an - zumindest bin ich der Meinung, dass man die Infrastruktur dafür schaffen muss (sie ist wohl sogar schon da), um solche Vorfälle aufdecken zu können bzw. man muss für diese gut genug werben. -- SyneX 15:41, 15. Aug. 2010 (CEST)
        • Die Frage ist doch, wann erkennt man solche Vorfälle? Immer erst wenn´s zu spät ist! Wie du schon gesagt hast, die Infrastruktur ist vorhanden. Man muss sich jedoch in die Leute hinein versetzen, wenn ich Berufssoldat bin, und ich hiermit mein Unterhalt verdiene, dann gehe ich anders mit Problemen um, als wenn ich Wehrpflichtiger (9 Monate und ade) wäre. Wieviele Arbeitnehmer sind aufgrund der Wirtschaftskrise nicht zum Arzt gegangen? Das ist genau das Problem, die Sicht von innen und von außen. ALs "Externer" (Wehrpflichtiger) betrachte ich Ereignisse komplett anders, als ein "Interner" (Berufsoldat). Schmidt 22:04, 26. Aug. 2010 (CEST)
  • Wehrpflicht ist kein Muss! Alternative ist Zivildienst!
    • Die Abschaffung der Wehrpflicht hätte zur Konsequenz, dass auch der Zivildienst abgeschafft werden müsste, denn ich kann niemanden zwingen Zivildienst zu leisten, da Zivildienst die Alternative zu Wehrpflicht ist. Die Konsequenz hiervon ist nämlich, das gar nicht soviele Stellen offen sind, bei denen ich Zivildienstleistende einsetzen könnte ohne dabei den Arbeitsmarkt negativ zu beeinträchtigen. D.h. "Zivildienst ja" und "Wehrpflicht nein" wäre keine Alternative zum heutigen System (wenn dann eher beides Streichen --> Konsequenzen!).
      • Daher fordere ich in meiner Initiative, dass der Sozialdienst (ich nenne es mal so - meine damit die jetzigen Ersatzdienste) gefördert wird, aber nicht verpflichtend sind. -- SyneX 15:41, 15. Aug. 2010 (CEST)
        • Die Frage ist dann, ob dies jemand machen würde? Schmidt 22:04, 26. Aug. 2010 (CEST)
  • Katastrophenfall
    • Im Falle einer extremen Katastrophe, die hoffentlich nicht eintrifft, ist eine Moblisierung von Reservesoldaten innerhalb kürzester Zeit möglich, da diese schon bei der Wehrpflicht/Musterung erfasst wurden. Der Vorteil dieser Personen ist, nicht nur die Verfügbarkeit, sondern auch deren Ausbildung. Das heißt, im Notfall hat der Staat relativ schell Informationen über die Anzahl und den Fähigkeitsbereich von ehemaligen Soldaten.
      • Was für ein Katastrophenfall ist damit gemeint? Ich sehe nur den Verteidigungsfall, wo Reservesoldaten gebraucht werden könnten. Und dies sehe ich heute nicht mehr für notwendig an. Für andere Katastrophenfälle wurden diejenigen nicht ausgebildet. -- SyneX 15:41, 15. Aug. 2010 (CEST)
        • Das ist das was man kennt. Wenn man z.B. mal auf Reservisten Arbeitsgemeinschaft Katastrophenschutz Hamburg, dann wird der Sinn und Zweck vielleicht deutlicher (PS: ich habe mir einfach mal irgendeine RK ausgesucht!). Katastrophenfall bedeutet auch Überschwemmungen, Brände, ... . Wenn man sich der Tatsache bewusst wird, wieviele solcher Reservistengruppen existieren (Pressemitteilung über die Zivil-Militärische Zusammenarbeit - 426 (2007)), dann kann man vielleicht das Potential für den Heimatschutz (egal welcher Art) erkennen. Schafft man die Wehrpflicht ab, werden diese Vereine aussterben! Denn das ist eine Konsequenz der Abschaffung der Wehrpflicht. Schmidt 22:04, 26. Aug. 2010 (CEST)

Dies wären meine wichtigsten Punkte, die für die Beibehaltung der Wehrplicht sprechen würden.

Was mich jedoch an den Initiativanträgen interessieren würde ist der Grund (Nachteile der Wehrpflicht) der für eine Abschaffung der Wehrpflicht spricht! Schmidt 13:17, 14. Aug. 2010 (CEST)

Ich habe mal meine Kommentare direkt unter deinen Punkten gesetzt. Hier mal meine wichtigsten Gründe für die Abschaffung:
  • Die Notwendigkeit zur Ausbildung von Wehrpflichtigen sehe ich nicht, da in Europa Frieden herrscht und es wohl so auch bleiben wird. Also die Wehrpflichtigen gibt es doch nur für den Fall, falls Deutschland angegriffen wird. Wir liegen recht zentral in Europa und sind z.B. in der EU und der NATO. Da müsste Deutschland schon was sehr dummes tun, um angegriffen zu werden.
    Wehrpflichtige können zum einen den Verteidigungsfall, den Katastrophenfall, zur Wahrung der Transparenz der Bundeswehr und zur Überwindung der Hemmnisse bzgl. der Bundeswehr (Personal) dienen. Es gibt mehr als nur eine Notwendigkeit, so dass die Wehrpflichtigen, aus meiner Sicht, eine wichtige Stütze unserer Armee darstellen (Transparenz der Bundeswehr, Ausbildung für den Verteidigungs- und Katastrophenfall, Personalrekruiting/Qualität des Personals unserer Armee). Schmidt 22:04, 26. Aug. 2010 (CEST)


  • Es werden enorme Finanzmittel für Rekrutierungsmaßnahmen aufgewendet, obwohl wir die Wehrpflichtigen eigentlich nicht brauchen (siehe Punkt davor).
    Bzgl. der Notwendigkeit/Sinn/Zweck siehe Punkte davor. Jedoch sollte man sich bei den Kosten nicht allzuweit aus dem Fenster lehnen. Es ist nicht eindeutig klar, ob man mit einer Berufsarmee wirklich kostengünstiger wegkommt: siehe Wiki Wehrpflicht/Kosten. Schmidt 22:04, 26. Aug. 2010 (CEST)
  • Zwangsdienste finde ich nicht gut.

-- SyneX 15:41, 15. Aug. 2010 (CEST)

  • Dies wäre für mich ein plausibles Argument. Jedoch sollte man auch berücksichtigen, dass die Schulbildung auch eine Art "Zwangsdienst" darstellt (Schulpflicht)! Schmidt 22:04, 26. Aug. 2010 (CEST)