NRW:Arbeitsgruppe/Events/Vorstellung AG Events LMV2010.1

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Dieser Text ist die (nicht gehaltete) Rede zur Vorstellung der AG Events NRW auf der LMV2010.1


Ahoi liebe NRW-Piraten!

Veranstaltungen sind für die Sichtbarkeit einer Partei essenziell, die bislang am politischen Alltag wenig aktiv teilnimmt und für Inhalte stehen will. Auf Veranstaltungen können wir zeigen, dass es sich um einen Zwischenstand der Diskussion handelt, wir uns als Partei aber intensiv damit beschäftigen und auch schwierige Diskussionen nicht scheuen.

Veranstaltungen können vollkommen unterschiedlicher Natur sein, von Vorträgen oder Vortragsreihen zu Podiumsdiskussionen, Filmvorführungen aber auch MVs/LMVs/BPTs sowie öffentliche Reden im Low-Budget-Style oder Parties um nur einige wenige zu nennen. Diese vielfältigen Veranstaltungsformen und örtlichen Gegebenheiten in Nordrhein-Westfalen sind die Gründe, warum die Organisation auch etwas schwieriger ist als beispielsweise an Orten wie Berlin.

Veranstaltungen sind aber auch ein Bereich, der schnell in einen "kommerziellen Zweckbetrieb" führt. Deswegen wird in vielen Organisationen die Veranstaltungsdurchführung ausgelagert. Das Problem ergibt sich aus den relativ schmalen Summen für den Fall, dass es Einnahmen auf einer Veranstaltung gibt. Wir haben im Moment nicht die Zeit, diese Strukturdiskussion auch noch zu führen. Wir müssen aber die damit eventuell verbundenen Gefahren für die Bundespartei im Auge haben. Die AG Events ist ein Zwischenschritt, um bis zur Landtagswahl Möglichkeiten zu haben, ohne die Massgabe "Nach dem Wahltag die Sintflut" zu agieren, der die Gesamtpartei vor Probleme stellen könnte.

Eine Gruppe, die sich mit Veranstaltungen im Rahmen von Parteiarbeit beschäftigt, hat sehr verschiedene Aufgaben, aber auch verschiedene und vor allem sehr spezielle Probleme, da die AG praktisch als Dienstleister in dem Bereich für die Mitglieder und verschiedenen Gruppen des Landesverbandes fungiert.

Diese Gruppe bildet auch ein "Kompetenzzentrum Veranstaltung", in dem alle möglichen Rahmenbedingungen erfragt und ermittelt werden können wie Versicherungen, aber auch Informationen zu Veranstaltungsorten und Konditionen gesammelt, Kontakte hergestellt und gegebenenfalls auch Verhandlungen geführt werden. Aber natürlich geht es auch darum, die Veranstaltungen bei Bedarf professionell zu organisieren und ordentlich abzurechnen. Es geht ebenfalls darum, technische und logistische Hilfsmittel zu beschaffen und verwalten, wie z.B. mobile Tontechnik und Bühnenelemente, Handfunken, Werkzeuge zur Nahrungserzeugung und -verteilung oder auch Gaffatape, Kabel, Kabeltrommeln, Kassen, Werkzeug, Spendenbüchsen usw. sowie entsprechende mobile Transport- und Lagertechnik. Es ist aber nicht der Plan, diese Sachen alle sofort anzuschaffen.

Diese Gruppe muss ein gutes und verlässliches Team bilden, denn auf Veranstaltungen gibt es einen hohen Stressfaktor. Die Organisatoren nicht-kommerzieller Veranstaltungen haben in der Regel keinen Benefit. Oft bekommt man persönlich nicht einmal viel von der Veranstaltung mit. Der Incentive liegt nur darin, dass alles zur Zufriedenheit aller gelaufen zu sein scheint. Denn das Konflikt- und Frustpotenzial im Umfeld von Veranstaltungsorganisation und -durchführung ist enorm.

Ein paar Sätze dazu, warum ich eine zu enge Koppelung an die PG für nicht sinnvoll halte.

Meta-Organisationen, die sehr viel Verwaltungskompetenz in allen Bereichen und Formen an sich ziehen, neigen zu einem Effekt, den ich mal etwas ketzerisch den "Zweizwölf-Effekt" nennen will. Es werden dabei Dinge doppelt gemacht oder führen zu uneindeutigen Absprachen, die im Falle von Veranstaltungen schnell fatal werden. Denn alles, was man bei der Planung verkackt, potenziert sich vor Ort um ein Vielfaches. Viel wichtiger ist aber aus meiner Erfahrung, dass Konstruktionen, in denen die Planung und die Finanzierung der Pläne über sehr viele Stellen gehen aber gleichzeitig Verbindlichkeit nötig ist, auch zu sehr grossen Problemen führen. Dies ist vor allem so, wenn der Blick auf die Details von einer Idee verstellt sind, die eben dafür keinerlei Sinn hat und vielleicht auch nicht haben darf. Dann wird mit den Akteuren und Ideen auch gerne mal Schach gespielt, was bei Veranstaltungen ganz klar heftige Auswirkungen hat. In unserem Falle ist es aber auch wichtig zu wissen, dass die vorhin angedeuteten Auswirkungen eine Rolle spielen können.

Zum Abschluss eine Übersicht über das, was bislang passiert ist und welche Pläne es gibt.

Die AG gibt es formal seit dem 11.1. und wurde von der letzten LMV mit 700 Euro ausgestattet. Die Struktur ist sehr offen und jedes Vollmitglied der AG ist in der Lage, zu jeder Zeit in jeden Vorgang involviert werden und ältere nachvollziehen zu können. Deswegen haben wir eine sehr liberale Zugangsregel zum RT.

Vor der offiziellen Gründung wurde schon die Liquid Democracy-Tour organisiert, die knapp 380 Euro gekostet hat und aus Crewbudgets oder per Spende praktisch aus Sicht der AG vollständig refinanziert wurde. Für die LMV gab es ausserdem Geld von der AG Werbemittel. Die AG hat einen Teil ihres Geldes wiederum an die AG Schnittchen weiter gegeben. Alles in allem wird aber die AG sogar mit Plus abschliessen, also mehr hat als ihr zur Verfügung gestellt wurde.

Da die Struktur sich erst langsam bildet und die intensiven Diskussionen auf die Zeit nach dieser LMV verschoben sind, kann ich wenig ganz konkrete Sachen sagen. Aber es gibt verschiedene Anfragen wie ein Presseseminar, aber auch unverbindliche Anfragen von lokalen Gruppen nach Unterstützung für kleinere Veranstaltungen und Parties sowie lose Ideen hier auf der LMV. Während des Wahlkampfes wird es aber, wie letztes Jahr bei der Bundestagswahl, sicher auch eine Reihe von Veranstaltungsideen geben, die teilweise eine relativ kurzfristige Organisation erfordern werden so wie z.B. bei der Veranstaltung mir Gerhart Baum, die in sehr wenigen Tagen organisiert wurde, aber dann doch leider nicht stattfinden konnte. Und wenn Leute wissen, dass es sowas wie die AG Events wirklich gibt, die ein "man müsste mal" in ein "wir machen" umwandeln kann, dann entwickelt das meiner Ansicht nach sehr schnell eine besondere Dynamik, vor allem in Zeiten des Wahlkampfes.

Wir haben bislang keine genaue Absprachen über die Höhe der Mittel geführt, die wir einplanen. Ich rechne mit einem Betrag von 5000 Euro. Das erscheint viel, aber ich gehe davon aus, dass wir, wie schon bei anderen Veranstaltungen, Mittelrückflüsse z.B. aus anderen AGs oder PGs aber auch aus anderen Landesverbänden und dem Bund haben werden. Die Höhe ermisst sich vor allem daran, die ganze Zeit über handlungsfähig zu bleiben und verbindliche Absprachen machen zu können. Ich will verhindern, nicht erst bei jeder Idee losrennen zu müssen, um die Finanzierung über unsere komplizierten Konstrukte zu sichern, bevor man überhaupt mit der Planung anfangen kann. Ich möchte auch verhindern, dass die AG-Mitglieder alles aus eigener Tasche (vor-)finanzieren. Wir sind aber auch sehr daran interessiert, sparsam und effizient zu sein, denn auch das gehört dazu, wenn wir Handlungsfähigkeit herstellen und erhalten wollen.

Ich bitte euch im Namen der AG um Vertrauen, dass wir voll im Interesse des Landesverbandes handeln. Und bitte um ein positives dieses Budget für die AG Events NRW.

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit.