BY:Bezirksverband Oberbayern/Statisticum/Auswertung der Bundestagswahl 2009 für Oberbayern

Bei diesem Dokument handelt es sich um eine Auswertung des Wahlergebnisses der Europawahl 2009 für die Piratenpartei. Es wird nur der Bezirksverband Oberbayern betrachtet und alle Analysen und Darstellungen spiegeln die Meinung des Autors wieder und sind nicht zwingend Meinung der Piratenpartei Bayern.

Oberbayern gesamt

Übersicht über die erfolgreichsten Parteien in Oberbayern

Platz	Partei	Stimmen	Stimmen in %
1	CSU	945460	41.6
2	FDP	366827	16.1
3	SPD	353068	15.5
4	GRÜNE	299130	13.2
5	DIE LINKE	122814	5.4
6	PIRATEN	44166	1.9
7	ödp	26502	1.2
8	BP	21633	1.0
9	NPD	19450	0.9
10	RRP	19338	0.9
11	REP	14593	0.6
12	Tierschutz	14406	0.6
13	Familie	12067	0.5

Alle anderen Parteien unter 0,5 %

Analyse

Die Piratenpartei hat ihre Rolle als stärkste Kleinpartei auch in Oberbayern unter Beweis gestellt. Bei der ersten Bundestagswahl schaffte es die junge Partei auf Platz 6 von 19 angetretenen Parteien. Nur die bereits im Bundestags vertretenen Parteien haben mehr Stimmen erhalten. Die Anzahl der Wähler hat sich gegenüber der letzen Wahl (Europwahl 2009) fast vervierfacht. Die Prozentzahlt hat sich mehr als verdoppelt.

Wahlkreisergebnisse

Tabellarische Auswertung

Name	Piraten in %	Piraten Anzahl	Wahlbeteiligung in %	Wahlberechtigte
213 Altötting	1.7	1896	67.7	166291
214 Erding-Ebersberg	1.8	2600	75.7	187530
215 Freising	2.4	3559	73.2	203430
216 Fürstenfeldbruck	1.9	3642	76.4	248817
217 Ingolstadt	2.0	3437	70.1	251579
218 München-Nord	2.7	4159	71.6	220785
219 München-Ost	2.2	3710	73.6	231017
220 München-Süd	2.3	3613	73.6	211617
221 München-West/Mitte	2.3	4036	74.7	231682
222 München-Land	1.8	3353	79.4	233121
223 Rosenheim	1.6	2499	71.9	225166
224 Starnberg	1.4	2708	75.9	250532
225 Traunstein	1.3	1862	70.0	203753
226 Weilheim	1.7	3092	74.0	248299
Gesamt	1.9	44166	73.6	3113619

Analyse

• Verteilung

Man kann hier erkennen, dass alle Münchner Wahlkreise über 2,2 % liegen. Über die 2 % Hürde haben es nur Freising und Ingolstadt geschafft, welche schon als Piraten-Hochburgen in Bayern von der Europawahl her bekannt waren. Der Fokus der Piraten ist weiterhin in München zu sehen, obwohl manche Wahlkreise auch auf dem Land den Abstand verkürzen konnten. Acht von dreizehn Wahlkreisen liegen in Oberbayern unter dem bayrischen Durchschnitt.

• Wahlbeteiligung

Eine Abhängigkeit von der Wahlbeteiligung ist für mich nicht erkennbar, da sowohl in Landkreisen mit wenig als auch in Landkreisen mit viel Wahlbeteiligung ein sehr gutes Ergebnis erzielt werden konnte.

• Verhältnis

Bei dieser Wahl lässt sich klar erkennnen, dass ohne die Stadt München (+ Freising) das Wahlergebnis deutlich unter dem bayrischen Durchschnitt gelegen hätte. München ist eine Piraten-Hochburg und kann die umliegenden Wahlkreise nur bedingt mitziehen. Freising stellt hier wie schon bei der Europawahl, auf Grund der vielen Studenten eine Ausnahme dar.

• Analyse eines heterogenen Wahlkreises

Auf der Seite Bezirksverband Oberbayern/Statisticum/BTW09_WK_Starnberg kann man eine etwas ausführlichere Analyse des Wahlkreises "Starnberg" nachlesen.

Grafik mit Prozentzahlen der Piratenpartei

Auswertung der Grafik

An der Karte kann man meiner Ansicht nach sehr gut erkennen, dass der Wahlkampf sich auch erfolgreich auf die Gebiete um die beiden Schwerpunkte München und Ingolstadt ausgewirkt hat. Was jedoch auch zu erkennen ist, dass es Defizite an den Randgebieten gibt. Freising zusammen mit dem Landkreis Pfaffenhoffen bildet mit dem Münchner Norden die beiden besten Wahlkreise. München Ost, Süd und West/Mitte und Ingolstadt und Umland sind alle über 2,0 % der Stimmen gekommen. Die ländlichen Regionen Oberbayerns haben fast alle einen Wert zwischen 1,6% und 1,9% erreichen können. Die beiden schwächsten Wahlkreis sind in Traunstein und Starnberg zu finden.

Fazit

Der Großteil der oberbayrischen Wahlkreise liegt unter dem Bundesdurchschnitt. Dies ist natürlich auf die konservative Haltung der Menschen vor allem auf dem Land zurückzuführen. Jedoch wurden in allen Wahlkreisen in München und in den Wahlkreisen Freising und Ingolstadt ebenfalls Werte über dem Bundesdurchschnitt erzielt. Wenn man dies zusammen rechnet, so kommt man auf fast den selben Durchschnitt wie im Bund.

Meiner Einschätzung nach hat es sich gelohnt, den Wahlkampf auch auf das Umland von München zu verlagern. So wurden die Ergebnisse auf dem Land ebenfalls deutlich gesteigert. Die Plakatierung und die vielen Infostände in ganz Oberbayern trugen ebenfalls zu diesem guten Ergebnis bei. Ganz deutlich ist jedoch zu erkennen: Wo Studenten wohnen, dort wählt man auch überdurchschnittlich oft die Piraten. Dies sollte man nie aus den Augen verlieren. Rosenheim stellt hier jedoch eine kleine Ausnahme dar. Zur Europawahl hatte sich die Stadt Rosenheim noch mit einem guten Ergebnis hervorgehoben. Die Studenten konnten wohl die Ergebnisse im Umland von Rosenheim nicht ausgleichen, und somit ist Rosenheim nur noch im Mittelfeld zu finden.

Dieses Ergebnis zeigt mir ganz deutlich, dass auch die südlichen Bereiche Oberbayerns durchaus im deutschlandweiten Vergleich mithalten können. Nun darf man nur nicht die nächsten vier Jahre diese wieder vergessen. Aktionen müssen auch ausserhalb von München weiterhin stattfinden. Die Gründung vom Stammtischen in Traunstein und Starnberg sollte voran getrieben werden. Der neu gegründete Stammtisch im BGL gibt mir jedoch Hoffnung, dass auch dieser Wahlkreis nicht untergehen wird.

Die Arbeit beginnt in ganz Oberbayern erst jetzt richtig!

Quelle

Die Zahlen stamme alle von der Seite http://www.statistik.bayern.de/wahlen/bw2009/index.htm mit dem Stand vom 28.09.2009 (15:00)