Benutzer:Andreas Gerhold/Stadtentwicklung

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Hand-Out zur Diskussion im LV Hamburg der Piratenpartei Vorstellung des Themenkomplexes Stadtentwicklung in Hamburg.

Stadtentwicklung

„Als Stadtentwicklung bezeichnet man die räumliche, historische sowie strukturelle Gesamtentwicklung einer Stadt. Hierunter kann zum einen die Planung und Entwicklung der gesamten Stadt sowie zum anderen die Entwicklung einzelner Stadtquartiere verstanden werden.“

„Stadtentwicklung als Gesamtentwicklung Im Unterschied zur Stadtplanung, die sich auf die baulich-räumliche Entwicklung bezieht, geht es bei der Stadtentwicklung um die Steuerung der Gesamtentwicklung der Stadt, die auch die gesellschaftliche, wirtschaftliche, kulturelle und ökologische Entwicklung beinhaltet. Stadtentwicklung verlangt somit eine interdisziplinäre, integrierte und zukunftsgerichtete Herangehensweise. Die Stadtentwicklung steht durch gesellschaftlichen Tendenzen wie z.B. dem demographischen Wandel, die Globalisierung, der Verankerung der Nachhaltigkeit auf der lokalen Ebene (Lokale Agenda/ Lokale Nachhaltigkeitsstrategie) sowie durch neue Beteiligungskultur (Bürgerbeteiligung) vor neuen Herausforderungen. Aktuelle Themen der Stadtentwicklung sind z.B. die Integration bestimmter Bevölkerungsgruppen, Stadtumbau Ost und West, Quartiersmanagement oder die Gestaltung menschengerechter Städte.“

„Stadtentwicklung in der Bundesrepublik Deutschland nach 1945

1945 bis etwa 1960

Da im Nachkriegsdeutschland in den Städten wegen des Wirtschaftswunders bessere Lebensqualität (Versorgung, Arbeitsplätze, Infrastruktur, usw.) zu erwarten war, setzte eine Urbanisierung ein.

Von 1960 an bis etwa 1970

Die Abwanderung (Suburbanisierung) ins Umland beginnt. Bedingt durch die höhere Mobilität aufgrund der steigenden Anzahl der Autos, einer besseren Infrastruktur sowie durch den größeren Platzanspruches des Mittelstandes, entstanden langsam die sogenannten "Speckgürtel"

Von 1970 an bis heute

[Suburbane] Verdichtungsräume (Speckgürtel) mit engen Verflechtungen mit der Kernstadt sind entstanden. Die nun gewachsenen Umlandgemeinden prägen ein hoher Anteil an Pendler sowie fehlende Infrastruktur (Schlafstädte). Die Probleme der Kernstädte sind hauptsächlich fehlende Steuereinnahmen trotz hoher Nutzung des Verkehrsnetzes durch die Pendler. Die Umlandgemeinden hingegen profitieren von der hohen Wohnbevölkerung, die ihr Einkommen dort versteuert. Lösungen sind hierfür ein Finanzausgleich sowie die Eingemeindung (Angliederung) der Umlandgemeinden an die Kernstadt.“ ( http://de.wikipedia.org/wiki/Stadtentwicklung )

Teilbereiche von Stadtentwicklung

Stadtentwicklung als Politikfeld ist, insbesondere in Hamburg, ein übergreifendes Thema. Es sind nicht sind EU, Bund, Land, Stadt und Bezirk involviert, es erstreckt sich auch über eine Vielzahl politischer Ressorts. Die Planung und Umsetzung erstreckt sich in der Regel über Jahre und Jahrzehnte, die Ergebnisse und Auswirkungen sind meist für Jahrzehnte zementiert. Neben hier angesprochenen Schwerpunkten kommen zum Gesamtthema etliche hier außen vor gelassene dazu. Beispielhaft seien hier noch genannt Energiepolitik, Verkehrspolitik inklusive ÖPNV, Kulturpolitik und weitere.

Hamburg

In Hamburg ist die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU, http://www.hamburg.de/bsu ) heute unter der Grünen Senatorin Anja Hajduk zuständig. Großen Einfluss haben aber auch die Bezirke. Auf Bundesebene hat das BM für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung die Aufgabe die Städte bei notwendigem Strukturwandel zu unterstützen. ( http://www.bmvbs.de/Das-Ministerium/Politikbereiche-,3040.1000900/Staedte-und-Gemeinden-foerdern.htm )

Das "Unternehmen Hamburg" und andere Leitbilder

1983 prägte der damalige SPD-Bürgermeister Klaus von Dohnanyi das neue stadtentwicklungpolitische Leitbild vom „Unternehmen Hamburg“. Hamburg befinde sich im Wettbewerb mit anderen Städten und müsse daher wie ein Unternehmen um Bewohner, Profite und Arbeit konkurrieren. Oberstes Ziel städtischer Politik müsse sein, ein investitionsfreundliches Klima für die Wirtschaft zu schaffen und eine möglichst enge Zusammenarbeit zwischen Politik und Unternehmen zu gewährleisten. Gleichzeitig müssten die Sozialausgaben und Ausgaben für öffentliche Güter radikal reduziert werden: weg von der sorgenden hin zur konkurrierenden Stadt.

„Die SPD-Regierung hat mit dem Leitbild »Unternehmen Hamburg« eine wettbewerbsorientierte Phase Hamburger Stadtpolitik eingeführt, die sich an marktwirtschaftlichen Idealen orientiert (1983-1994). Das Leitbild »Zukunftsfähiges Hamburg« der rot-grünen Regierung propagierte eine integrierte Perspektive,die umwelt- und wirtschaftspolitische Interessen ausgleichen wollte (1994-2001). Die CDU-Regierung hat das Leitbild der »Wachsenden Stadt« geprägt, das für gewinnmaximierendes Standortmanagement steht (2001-2008). Dieses Leitbild wurde nach grüner Regierungsbeteiligung modifiziert als »Leitbild Hamburg: Wachsen mit Weitsicht«, in dem die wettbewerbsorientierte Standortpolitik weitergeführt und durch die Ideale der kreativen Stadt und der nachhaltigen Stadt ergänzt wird: »Hamburger Talente und Hamburgs Magnetwirkung auf Talente fördern und Hamburg als gerechte und lebenswerte Stadt gestalten« (BSU2009). Diese Leitbilder wurden allesamt nicht im Stadtparlament abgestimmt, sondern vom Oberbürgermeister persönlich ausgerufen (Dohnanyis »Unternehmen Hamburg«) oder von einer Unternehmensberatung in Eigenregie entwickelt (McKinseys »Wachsende Stadt«). Sie sind nicht nach demokratischen Prinzipien legitimiert, werden aber dennoch als Orientierungsrahmen zukünftiger Stadtentwicklung gesetzt.“

Aus „Hamburger Leitbilder der Stadtentwicklung = Masterpläne der Imagebildung“ von Sybille Bauriedl

( http://www.empire-stpauli.de/file/broschuere_web.pdf )


Diese Maxime hat sich unter Rot-Grün, Schwarz-Schill bis zu Schwarz-Grün nicht geändert und zahlreiche Fehlentwicklungen produziert, die nicht nur allgemein den Haushalt und damit jeden Steuerzahler durch fragwürdige Leuchtturmprojekte belasten, sondern die durch gezielte und in Kauf genommene soziale Polarisierung vor allem sozial Schwächere zusätzlich benachteiligt. So gab es 1990 in Hamburg rund 265.000 Sozialwohnungen mit einer Mietpreisbindung. Heute, zwanzig Jahre später sind es weniger als die Hälfte, es existieren kaum mehr als 114.000. Die durchschnittlichen Quadratmeter-Preise in den letzten 10 Jahren sind in normaler Wohnlage um fast 20 Prozent gestiegen. ( Zahlen aus: http://www.buko.info/hamburg/25-jahre-unternehmen-hamburg/ )

Der Hamburger Mietenspiegel 2009 dokumentiert die Hamburger Wohnungsnot. „Setzt man auf eine wachsende Stadt, dann muss man auch eine wachsende Anzahl von Wohnungen bieten – sonst erhält man vor allem wachsende Mietpreise“, kommentiert die Geschäftsführerin von Mieter helfen Mietern Sylvia Sonnemann den neuen Mietenspiegel.

„In Hamburg wird vor allem für Gewerbe gebaut. Zwischen den Jahren 2002 und 2008 sind insgesamt 508300 Quadratmeter für die Wirtschaft, aber nur 173800 Quadratmeter für Wohnzwecke entstanden. Seit 2005 wurde kein einziges Grundstück an die SAGA vergeben, nur zwei an soziale Träger, elf an Genossenschaften und 28 an Baugemeinschaften. Dagegen erhielten Investoren und Privateigentümer 526 Flächen. „ ( http://archiv.mopo.de/archiv/2009/20091203/hamburg/politik/mieter_werden_verdraengt.html )

„Kommunale Dienstleistungen wurden privatisiert und städtische Immobilien meistbietend verkauft - an Investoren, die allenfalls mit symbolischen Auflagen im Sinne des Allgemeinwohls ihrem Geschäft nachgehen. Der öffentliche Raum wurde in eine Konsumzone verwandelt, in der Sicherheitsdienste und Überwachungskameras reibungsloses Shopping garantieren.“ ( http://www.taz.de/1/debatte/kommentar/artikel/1/recht-auf-stadt/ )

Politik begreift Stadt nicht mehr als ein soziales Gemeinwesen sondern als Marke, die es kommerziell zu entwickeln gilt. Zielgruppe dieser Politik sind nicht die Bewohner und Gewerbe der Stadt sondern Investoren und Besucher. Verantwortlich für die Entwicklung der Marke Hamburg ist die stadteigene Hamburg-Marketing GmbH. http://www.marketing.hamburg.de/Ueberblick.706.0.html?&L=0

Schlüsselprojekte

„Schlüsselprojekte dieser Leitbilder finden sich aufgereiht am Elbufer. Wie auch andere europäische und nordamerikanische Hafenstädte erfährt Hamburg seit den 1980er Jahren eine Hafenrandentwicklung, die das städtische Wohnen und Arbeiten nach der Verlagerung der Hafennutzungen wieder ans Wasser zurückbringen soll. In der ersten Phase der Umgestaltung des nördlichen Hafenrands wurden Hafengebäude umgenutzt (Seniorenresidenz im Övelgönner Kühlspeicher, Greenpeace und Einrichtungshaus im Getreidespeicher, Gastronomie in der Fischauktionshalle) und entstanden Bürokomplexe im maritimen Look (Gruner + Jahr Verlagshaus, HanseaticTrade Center). Der damalige Oberbaudirektor sieht diese Projekte als Teil einer »Perlenkette am Hafenrand«. Da die Kette nur von der Elbe aus sichtbar ist, zeigt schon diese Bezeichnung, dass die Außenwirkung das zentrale Element dieser stadtplanerischen Maßnahmen ist. Die gewählte Planungsstrategie ist auch Imagestrategie und dient dem Stadtmarketing der unternehmerischen Stadt. Als Ergebnisse des hartnäckigen Widerstands gegen diese Regierungsstrategien finden sich alternative Hafenrandprojekte wie die sanierten Hafenstraßenhäuser oder die partizipativ gestaltete öffentliche Freifläche »Park Fiction«. Anders als die »Perlen« sollten diese Aufwertungsmaßnahmen des Stadtteils primär dessen Bewohner_innen dienen. Nach einer längeren Entwicklungspause am innerstädtischen Hafenrand, startete 1997 das große Stadtentwicklungsprojekt der Umgestaltung der Hafenflächen zwischen Speicherstadt und Elbe für Wohnen, Konsum und Bürobebauung. Dessen Titel »HafenCity« soll die Verbindung der Nutzungspotentiale innerstädtischer Funktionen mit maritimem Flair assoziieren lassen. Das Projekt wurde von Beginn an als Leitprojekt nachhaltiger Stadtentwicklung propagiert und als solches im November 2000 vom Bundesbauministerium ausgezeichnet. Gestartet wurde das Projekt als Bürostandort der neuen Medien und Wohnort junger Urbanisten. Dafür sollten die Qualitäten der Gründerzeitquartiere kopiert werden, mit der Quirligkeit des Schanzenquartiers als Vorbild: Blockrandbebauung, Funktionsmischung, abwechslungsreiche Architektur, Nutzungsvielfalt des öffentlichen Raums. Geplant wurde ein Areal für bis zu 12.000 Bewohner_innen und 20.000 Arbeitsplätze (vgl.Masterplan von 2000). Das Projekt kam ins Stocken mit dem abrupten Ende des new media booms und der Finanzierungsschwäche potentieller Investor_innen durch die Bankenkrise. Als Schlüsselprojekt des Leitbildes »Wachsende Stadt« wurde die HafenCity mit einer Imagekampagne überzogen, die große mediale und internationale Aufmerksamkeit erzeugte: Die HafenCity wurde zentraler Teil in der Bewerbung um die Olympischen Sommerspiele 2012. Das zuvor geplante Bürogebäude »Mediaport« am Eingang der HafenCity wurde zur »Elbphilharmonie« umgeplant. Real ins Wachsen gekommen ist die HafenCity aber erst dank der Globalisierungsgewinne im Containerumschlag. Investiert in Bürogebäude haben die hafenbezogenen Unternehmen der Logistikbranche (Kühne & Nagel u.a.) und die Finanzdienstleister (Bankhaus Wölbern u.a.). Mittlerweile ist der westliche Bauabschnitt fertiggestellt und hat aktuell (Januar 2009) ca. 1.500 Bewohner_innen und ca. 3.000 Arbeitsplätze. Da Bänker_innen schlichtere Fassaden bevorzugen als Medienarbeiter_innen ist die Architektur konservativer geraten als von der HafenCity Entwicklungsgesellschaft gewünscht. Das gleiche gilt für die Bewohner_innen. Es sind weniger die jungen hochqualifizierten Neu Hamburger_innen zugezogen als vielmehr zahlreiche Pensionär_innen aus dem suburbanen Raum. Das führt nicht nur zu einem im Hamburger Mittel relativ hohen Durchschnittsalter in der HafenCity, auch das Wahlverhalten ist konservativer als in Blankenese (vgl. Bürgerschaftswahl vom 24.02.2008). Ebenso wird das Ideal der Emissionsreduktion u.a. durch die Planung Hamburgs größter Tiefgarage mit 3.100 Stellplätzen im Bereich der Shopping-Meile »Überseequartier« konterkariert. Dennoch wird das Image eines neuen kreativen, klimafreundlichen Stadtteils durch die Stadtregierung weiterhin vermittelt.“ Aus „Hamburger Leitbilder der Stadtentwicklung = Masterpläne der Imagebildung“ von Sybille Bauriedl ( http://www.empire-stpauli.de/file/broschuere_web.pdf )


Recht auf Stadt

Gegen ein Unternehmen Hamburg! Für eine grundsätzlich andere – soziale und gerechte – Stadt

Gentrifi-dingsbums

In diesem Zusammenhang macht das Schlagwort Gentrification die Runde „Die Gentrifizierung , teils auch Gentrifikation ... ist ein in der Stadtgeographie verwendeter Begriff, der einen sozialen Umstrukturierungsprozess eines Stadtteils beschreibt. Demnach führen der Zuzug neuer Bewohnerschaften sowie eine gezielte Aufwertung eines Wohnumfeldes durch Restaurierungs- und Umbautätigkeiten zu einer Veränderung der Bevölkerungsstruktur.“ ( http://de.wikipedia.org/wiki/Gentrifikation )

Seit einiger Zeit wird diese neoliberale Stadtpolitik von verschiedensten Bewegungen, Initiativen zunehmend in Frage gestellt. Das Bündnis Recht auf Stadt wird inzwischen von über 120 Gruppen und Initiativen getragen.

Das Netzwerk

RECHT AUF STADT ist ein noch junges politisches Netzwerk Hamburger Initiativen, die sich gegen Mieterhöhungen, Privatisierung und Verdrängung, für den Erhalt von Grünflächen, gegen Gentrifizierung einsetzen. Die vergangenen Termine waren unter anderem mehrere Vernetzungstreffen seit September 2009, der Antigentrifizierungsabend im 3001 Kino am 26.11., die Bambule Demo am 28.11. und vor allem die Recht auf Stadt-Parade am 18. Dezember. Initialzündung war die Veranstaltung “Recht auf Stadt” vom 19.-21. Juni 2009 im Centro Sociale „Nehmen wir uns das Recht auf Stadt! Es liegt auf der Straße, es hängt in Bäumen und versteckt sich unter Pflastersteinen“, so wurde im Juni 2009 zu den Recht-auf-Stadt-Tagen ins Centro Sociale geladen. Seitdem ist in Hamburg viel passiert, das „Recht auf Stadt“ wurde sich massenhaft genommen. Wir blicken auf einen umtriebigen „gentrifizierungs-kritischen“ Sommer zurück: „Kommt in die Gänge!“, „Hey, Ikea, du wohnst hier nicht“, „Centro bleibt!“ oder schlicht „No BNQ“ — derzeit kämpfen die unterschiedlichsten Menschen an den unterschiedlichsten Stellen gegen städtische Umstrukturierung und wehren sich gegen Großprojekte, wie die Tanzenden Türme oder die Elbphilharmonie. Auch in St. Georg, Wilhelmsburg und vielen anderen Stadtteilen können sich immer mehr Leute die steigenden Mieten nicht mehr leisten und engagieren sich für bezahlbaren Wohnraum und eine soziale Stadt. Nicht nur in Hamburg, sondern weltweit organisieren und vernetzen sich soziale Bewegungen unter dem Motto „Recht auf Stadt“*. Dieses Recht wird nicht erteilt, es gehört allen – unabhängig von sozialer oder nationaler Zugehörigkeit. Wenn wir uns das Recht auf Stadt nehmen, verändert sich nicht nur die Stadt: Es verändern sich unsere Bezugspunkte, Beziehungen und Begegnungen. Die Stadt gehört allen! Deshalb sollten auch alle die Möglichkeit haben, mitzubestimmen, wie Stadt gestaltet wird. So verschieden, wie die Interessen an Stadt sind, so verschieden sind die in den stadtpolitischen Initiativen aktiven Menschen. Und – trotz und wegen aller Unterschiedlichkeit der Kämpfe und Proteste – wollen wir uns miteinander vernetzen. Seid herzlich eingeladen, Teil des Recht-auf-Stadt-Netzwerks zu werden, und bringt eure Nachbarinnen und Nachbarn mit.“

  • Das Konzept „Recht auf Stadt" geht auf den französischen Stadtsoziologen Henri Lefèbvre zurück, der den Begriff in seinem Buch "Le droit à la ville" (1968) entwickelte.

( www.rechtaufstadt.net )

Brennpunkte

  • Eimsbüttel
    • Grünzug Isebekkanal
  • Altona
    • Ikea / Frappant
    • Grünzug Altona
    • Moorburgtrasse
    • Elbtreppenhäuser
  • St.Pauli / Schanze / Karo
    • BNQ
    • Esso Häuser
    • Skam / Tanzende Türme
    • Brauereiquartier
    • Pferdemarkt
    • Rote Flora
    • Mövenpick / Schanzenpark
    • Centro Sociale
    • Bambule
  • Neustadt / Hafencity / Steinwerder
    • Gängeviertel
    • Hafencity
    • Elbphilharmonie
    • Alter Elbtunnel
  • St. Georg
  • Wilhelmsburg
  • ...

Ausschnit aus der Broschüre We Make The City:

Centro Sociale

Der nicht kommerzielle Stadtteiltreff, der sich als Kontrapunkt zur Gentrifizierung in St.Pauli etabliert hat, wird durch einen fragwürdigen Wettbewerb der STEG bedroht. Bis auf eine Ausnahme haben alle Mitbewerber aus Rücksicht auf das Centro ihre Bewerbung zurückgezogen. Die Entscheidung fällt voraussichtlich am 5.11. Wir sagen: Daumen hoch fürs Centro! www.centrosociale.de


Bernhard-Nocht-Quartier

Die Bernhard-Nocht-Straße und die Erichstraße im Süden St. Paulis sind ein wichtiger Teil der Hamburgischen Geschichte. In unmittelbarer Nähe zum Hafen entstand hier über mehrere Jahrhunderte ein lebhaftes, buntes und eigenständiges Viertel, in dem Seeleute, Angestellte, KünstlerInnen, Kneipiers, Familien, Studierende, Kinder und RentnerInnen nachbarschaftlich miteinander leben. Diese jahrhundertelanggewachsene Struktur an Gebäuden und Bewohnern ist nun akut gefährdet. Denn Bezirkspolitiker und Investoren (Köhler & von Bargen) wollen hier das sogenannte “BNQ – Bernhard-Nocht-Quartier“ bauen. Geplant sind 78 hochpreisige Eigentumswohnungen. Für die gewachsene Nachbarschaft bedeutet dies das Aus. Denn die Ansiedlung der Besserverdiener hätte massive Auswirkungen auf die Bevölkerungsstruktur, den Mietpreis und das kulturelle Angebot. Die Anwohnerinitiative “NO BNQ“ will deshalb dieses Projekt stoppen und hat in einem offenen Brief eine Verweigerung der Baugenehmigung für das Projekt des Hamburger Investors Köhler & von Bargen gefordert. Außerdem erarbeitet die Initiative ein eigenes Konzept zur Nutzung der Fläche, inklusive eines realistischen Finanzierungsmodells frei von Spekulationsinteressen. Mitglieder der Initiative hatten bereits erfolgreich den Erholungspark “Park Fiction“ entwickelt und realisiert. Infos unter: www.no-bnq.org oder auch hier: www.esregnetkaviar.de


Gängeviertel

Seit August haben mehr als 200 Künstler die seit Jahren leer stehenden Gebäude im Gängeviertel besetzt und stoßen bei weiten Teilen der Bevölkerung auf Zustimmung: Einerseits wegen der Rettung des wunderschönen historischen Quartiers, andererseits wird die Arbeit und das Programm der Initiative als Bereicherung für die Innenstadt empfunden. Zumal die politischen Geschehnisse mittlerweile selbst an ein Theaterstück erinnern. In den Hauptrollen: Der niederländische Investor Hanzevast behauptet nach wie vor, 80 Prozent der Gebäude abreißen und Büros und Wohnungen bauen zu wollen. Vielleicht wartet er aber auch nur auf einen goldenen Handschlag. Finanzsenator Freytag verhinderte vor Kurzem persönlich die Rückabwicklung der Verträge mit dem Investor, und beweist erneut, dass er nicht in der Lage ist, das kulturelle Erbe der Stadt zu vertreten. Stadtentwicklungssenatorin Hajduk schweigt sich aus. Verständlich, da ihre Behörde für das desaströse städtebauliche Konzept für das Gängeviertel verantwortlich ist. Kultursenatorin von Welck zeigt sich sensibel für Denkmalschutz und Künstlerprekariat, ist dabei selbst für die Situation der Künstler in Hamburg mitverantwortlich. Die Künstlerinitiative ist der Stadt mittlerweile ein großes Stück entgegen gekommen. Sie haben die zwei Hauptgebäude freiwillig geräumt, um der Stadt Schadensersatzforderungen in Millionenhöhe zu ersparen. Weiterhin fordern die Künstler die Rückabwicklung der Verträge, die Umsetzung ihres Entwicklungskonzeptes, den Rücktritt von Michael Freytag und die Offenlegung der Verträge. Unterstützung wird dringend gebraucht : www.gaengeviertel.info


HÄNDE WEG VOM ISEBEK

Der “Hoheluftkontor“, ein fünfstöckiges Bürogebäude, soll zwischen U-Bahnhof Hoheluftbrücke und Isebekkanal angesiedelt werden. Das wird den Biotopverbund zwischen dem Isebek-Grünzug und dem Grünzug an der U-Bahn zerstören und die denkmalwürdigen Gebäude der Nachbarschaft optisch erschlagen. Rodungen und Bebauungen hatte die Bezirksversammlung noch am 13.8.2009 ausdrücklich abgelehnt, indem er dem Bürgerbegehren “Hände weg vom Isebek!“ (mit mehr als 12000 Unterschriften!) unverändert zustimmte. Doch inzwischen ist klar, dass diese Zustimmung nur vorgetäuscht war, um die Durchführung des gesetzlich vorgeschriebenen Bürgerentscheids zu vereiteln. Am 26.2.2009 verzichtete die Bezirksversammlung bei ihrer ersten “Scheinübernahme“ des Bürgerbegehrens großzügig auf den Bau des monströsen “Hoheluftkontors”, um diesen Beschluss dann wenig später am 31.3.2009 im Stadtplanungsausschuss zu widerrufen. Besonders dreist: Trotz einstweiliger Anordnung durch das Verwaltungsgericht versuchten Bezirkspolitiker diesen Trick ein zweites Mal. Das Bezirksamt bezeichnete das vom Hauptausschuss übernommene Bürgerbegehren als “rechtlich nicht bindend”. Diese Missachtung Eimsbüttler Bürger und ihrer Rechte ist die Isebek-Initiative nicht bereit hinzunehmen.Sie beschloss deshalb, ein neues Bürgerbegehren zu Verteidigung der Bürgerrechte im Bezirk einzuleiten. Unterstützt werden kann das unter: www.isebek-initiative.de


GROSSRAUM ALTONA

Altona-Altstadt sowie Teile von Altona-Nord sind in den Fokus der innerstädtischen Stadtentwicklung gerückt. Gleich drei maßgebliche Planungsinstrumente werden in den kommenden 15 Jahren zu einer massiven Umstrukturierung des betroffenen Gebietes führen. Es handelt sich um den “Masterplan Altona“, das Programm der “integrierten Stadtteilentwicklung“ und das “Sanierungsgebiet Altona Altstadt S5“. Zu den Planungsaufgaben gehören die Umgestaltung der Neuen Großen Bergstraße und des Grünzuges Altona, die Bebauung des Geländes um den derzeitigen Bahnhof Altona, die Bebauung des nördlichen Elbufers und der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und vieles mehr. Eine zentrale Leitlinien der Planungen ist die städtebauliche Verdichtung und die Schaffung hochwertigen Wohneigentums sowie der Bau von Gewerbe- und Büroflächen. Die Große Bergstraße und das Frappant sind Bestandteil des Sanierungsgebietes “Altona-Altstadt S-5“. Sanierungsträger ist die STEG. Die Stadt beurteilt die Entwicklung der Ottensener Hauptstraße als positiv und die der Großen Bergstraße als negativ. Gleiches gilt für die Bevölkerungs- und Sozialstruktur. So wird in einem Gutachten die BewohnerInnen-Struktur des Stadtteils als ungünstig bezeichnet. Ziel des Sanierungskonzeptes ist die “Stabilisierung der Großen Bergstraße als Wirtschaftsstandort“ und der “Ausbau der Zentrumsfunktion“. Der öffentliche Raum Große Bergstraße soll zu einer Flaniermeile “aufgewertet“ werden. Dafür soll die Kaufkraft im Viertel erhöht werden – nicht etwa durch eine Erhöhung des Hartz4- Satzes oder die Einführung von Mindestlöhnen, sondern durch die Verdrängung von Menschen mit weniger Geld. Da rund die Hälfte der im Sanierungsgebiet gelegenen Wohnungen als sanierungsbedürftig eingestuft sind, steht der “Stärkung der Wohnfunktion” (=Schaffung von hochwertigem Wohneigentum) nichts mehr im Wege. AnwohnerInnen, die dieser angestrebten “sozialen Durchmischung“ im Sanierungsgebiet S5 zum Opfer fallen, werden in mietgünstigen Quartieren eine neue Bleibe suchen müssen. Der geplante IKEA-Bau ist nur ein Puzzelteil des gesamten Planungsvolumens. Am nördlichen Elbufer etwa sollen u.a. zwei Hochhäuser und diverse Bürogebäude entstehen, die letzten Baulücken geschlossen und die Fischmarkthallen aufgestockt werden. Es entstehen ein Kreuzfahrtterminal und ein Yachthafen. Die Bauanträge für den Großteil dieser Planungen sind bereits genehmigt. Dadurch wird nicht nur der Elbblick maßgeblich eingeschränkt, sondern auch das Verkehrsaufkommen erhöht. Die Schaffung günstigen Wohnraums wird in keinem der drei Planungsinstrumente als Ziel formuliert. Der Stadtrand lässt grüßen. Eine Arbeitsgruppe der Kein-Ikea-Initiative begleitet diese Entwicklungen kritisch und braucht Unterstützung: ja@kein-ikea-in-altona.de (Stichwort: Stadtteilstruktur)


IKEA IN Altona

Das schwedische Möbelhaus will im Sommer 2012 in Altonas Großer Bergstraße seine erste City-Filiale eröffnen – dort, wo jahrelang das Frappant-Gebäude leer stand, das in jüngster Zeit von 140 KünstlerInnen genutzt wird. Geplant ist – vergleichbar mit den Filialen in Schnelsen und Moorfleet – ein achtstöckiger Klotz mit 50 000 qm Brutto-Geschossfläche. Die Auswirkungen auf den Stadtteil wären gravierend – für Anwohner und Gewerbetreibende. Beispiel Verkehr: Ikea kalkuliert mit rund 10 000 KundInnen pro Tag, am Wochenende gar mit bis zu 20 000. Das heißt auch: Mindestens 6000 PKWs fahren pro Tag durch die Altonaer Poststraße. Ikea stellt aber nur ca. 800 Parkplätze auf dem eigenen Parkdeck bereit. Alle weiteren Kunden werden sich ihre Parkplätze in den umliegenden Wohnstraßen suchen müssen. Beispiel Gewerbe: Die umliegende Gastronomie wird kaum mit dem Preisleistungsverhältnis des geplanten Ikea-Restaurants mit rund 700 Plätzen konkurrieren können. Folglich werden alteingesessene Läden mittelfristig schließen müssen. Beispiel Anwohner: Die mit der “Aufwertung“ des Viertels zu erwartenden Mieterhöhungen werden sowohl Gewerbetreibende wie auch alteingesessene AnwohnerInnen vertreiben. Die AnwohnerInnen-Initiative “Kein-Ikea-in Altona“ wehrt sich gegen diese Form von Stadt- und Standortpolitik, die die wirtschaftliche Entwicklung über die Bedürfnisse der AnwohnerInnen stellt und die Gestaltung des Lebens- und Wohnraumes maßgeblich den Vorstellungen privater Investoren überlässt. Die Initiative “Kein IKEA in Altona“ fordert, dass die AnwohnerInnen über die Gestaltung der Großen Bergstraße entscheiden sollen. www.keinikeainaltona.de


Grünzug Altona

Im Grünzug Altona sind massive Änderungen geplant, die von fast allen Parteivertretern in der Bezirksversammlung für gut befunden werden. Geht es nach dem neuen städtebaulichen Entwurf, dem so genannten Konzept Hidde, soll der Grünzug in eine Art Boulevard vom Fischmarkt bis zum Holstenbahnhof verwandelt werden. Zwei breite Fußwege sollen Rasenflächen säumen. Damit soll “brachliegendes Potenzial“ genutzt werden. Das heißt aber auch, dass ein Teil der Parkflächen zugebaut werden und viele der bisherigen Nutzungen entfallen oder in Seitennischen verlegt werden sollen. Die Initiative fordert, dass die fortwährende Nachverdichtung dieses Stadtteils nicht auf Kosten der Parkanlagen geschehen darf. Der Park, die Grünflächen und der Spielplatz sollen nicht verkleinert werden. Das bisherige Nutzungskonzept des Walter-Möller-Parks soll erhalten bleiben. Infos unter: www.gruenzug-altona.de


Moorburgtrasse stoppen

Der umstrittene Energiekonzern Vattenfall will eine gigantische Fernwärme-Leitung bauen, die das Kohlekraftwerk in Hamburg-Moorburg an Hamburg anschließen soll. Die Leitung führt durch den Freihafen, unterquert die Elbe und St.Pauli mit einem 4,5m breiten Tunnel und läuft ab Louise-Schröder-Str. / Holstenstrasse oberirdisch als 8 x 3m - Trasse durch Grünanlagen und Wohngebiete. Kosten: 240 Millionen Euro, Bauzeit: vier Jahre. Überall entlang der Strecke regt sich Widerstand. In Altona etwa sollen 300 Bäume abgeholzt werden. Eine breite Initiative von Anwohnern, Stadtteilaktivisten und Umweltorganisationen kämpft nicht nur gegen die Zerstörung der Parks, sondern der Protest richtet sich auch gegen das Kohlekraftwerk an sich. Darüberhinaus wird im Sinne eines “Rechts auf Stadt” eine echte Beteiligung der Anwohner an Stadtentwicklung gefordert. Unterstützen kann man die Initiative unter:www.moorburgtrasse-stoppen.de Hilfreich ist es auch, wenn (Noch-)Vattenfall-Kunden den Stromanbieter wechseln.


APFELBAUM BRAUCHT WURZELRAUM

Der Senat plant, in Altona über 35 ha stadteigene Grün- und Erholungsflächen – darunter Kleingärten, Parks und Sportanlagen – zu verkaufen und zur Bebauung zu opfern. Damit sollen Kosten für Teile eines Autobahndeckels über die A7 bestritten werden – ohne dass Finanzierungsalternativen wahrgenommen werden. Die Altonaer Bevölkerung hat fast 9000 Unterschriften für das Bürgerbegehren zur Rettung der Kleingärten in Altona gesammelt. Das Bezirksamt hat jedoch signalisiert, dass die Fachbehörden einer planrechtlichen Absicherung nicht zustimmen und sich auch über einen erfolgreichen Bürgerentscheid hinwegsetzen würden. Jetzt ist jede Unterstützungnotwendig. Meldet euch bei der Initiative “Apfelbaum braucht Wurzelraum“ - Rainer R. Scholz, Eulenstr. 95, 22763 HH, Tel: 390 93 73, info@wurzelraum.de, www.wurzelraum.de , www.schreberspacken.de


ELBTREPPENHÄUSER

Die SAGA will nach wie vor drei der 5 Häuser abreissen und seit Jahren versuchen die Mieter der Häuser, dies zu verhindern. Inzwischen stehen 40 Prozent der Mietfläche leer, da die SAGA nicht neu vermietet. Obwohl die Mieterinitiative immer wieder positive Rückmeldung aus der Politik bekommt, passiert nichts. Der Abriss droht. Infos unter: www.elbtreppe.com


ZOLLHÄUSSCHEN AM ALTEN ELBTUNNEL

Seit zwei Jahren werden die ehemaligen Zollhäuschen auf der Südseite des Alten Elbtunnels von Künstlern, Musikern, einer Fahrradwerkstatt und einem kleinen Cafe genutzt. Ausstellungen, Kinoabende, Konzerte und Feste finden dort statt, Durchreisende nutzen die Fahrradwerkstatt, Seeleute den Fahrradverleih und Touristen schätzen den Kaffee abseits vom Trubel der Landungsbrücken. Dieser Ort der Gemeinsamkeit soll nun weichen – für einen Schuttberg. Die Hamburg Port Authority möchte die Gebäude abreißen, um den bei der Sanierung des Tunnels anfallenden Schutt auf der entstehenden Freifläche zwischenzulagern. Praktischerweise hat man die Fläche nach dem Ende der Sanierungsarbeiten dann schon geräumt – was läge näher als eine öde Kettengastronomie für die anrückenden Touristenmassen? Das Denkmalschutzamt prüft derzeit ob die Anlage ganz oder teilweise schützenswürdig ist. Es ist zu befürchten, dass die HPA Fakten schaffen will, bevor eine endgültige Entscheidung gefallen ist. www.alterelbtunnel.info


Arbeitskreis Umstrukturierung Wilhelmsburg

Mit der IBA und der IGS stehen für 2013 zwei Megaevents an, deren Ausstrahlungskraft weit über Hamburg hinaus gehen soll. Hierfür wird die Elbinsel schon jetzt bespielt, umgestaltet und verplant. Wer sich einen Überblick über die noch nicht finanzierten Phantasien der Planer machen will, dem sei ein Blick auf die Internetseiten von IGS und IBA empfohlen. Parklandschaften, flanierende Menschen, Ökohäuser und ein Erlebnisbad werden präsentiert, der Wunschtraum einer geglätteten, widerspruchslosen Realität. Mit der Realität des heutigen Wilhelmsburg hat das Ganze wenig zu tun. Es ist nichts weiter als ein planerischer Wunschtraum, hinter dem knallharte wirtschaftliche Interessen stehen. Schnell wird deutlich, dass hier keine Projekte für die Menschen vor Ort entstehen, sondern ein weiteres, bedeutendes Puzzleteil des Unternehmens Hamburg. Und das hat gravierende Folgen gerade für alle diejenigen, die nicht in dieses geglättete Bild passen. Deshalb werden diese “Spiele” nicht nur keine Vorteile für die BewohnerInnen und Bewohner bereithalten, sondern sind als offene Drohung zu verstehen. Steigende Mieten, der Verlust von “wilder Fläche”, Privatisierung und damit schrittweise Austausch der BewohnerInnen. Die Bemühungen zur Schaffung eines breiten, bejahenden Konsenses zu IBA und IGS sind immens, wie erfolgreich sie sein werden, lässt sich noch nicht abschließend sagen. Nicht zuletzt wird es auch davon abhängen, inwiefern es gelingt, kritische Gegenstimmen hörbar zu machen. Nehmt Kontakt auf: www.aku-wilhelmsburg.blog.de


Gartenkunstnetz in der Schanze

Am Rand der szenigen und schmucken Schanze, in der Eifflerstraße, residiert seit 2003 der Verein “Gartenkunstnetz”. Am Fuße der S-Bahn-Strecke werden seitdem künstlerische Pflanzen- und Insektenforschung betrieben sowie Lesungen, Theater und Konzerte veranstaltet. Nun droht das Aus: Die Hamburger Finanzbehörde hat im letzten Jahr für das “Gartenkunstnetz”-Grundstück und vier benachbarten Parzellen ein Gebotsverfahren ausgeschrieben. Gesucht wird ein Investor, der das insgesamt 1.133 Quadratmeter Gelände bis zu viergeschossig bebauen soll. Die Steg plant dort im Auftrag der Stadt eine Kreativimmobilie, im Klartext: Büros für Werber. Die Betreiber haben den Platz nun besetzt. Jeden Tag von 18 bis 20 Uhr können Interessierte sich das Grundstück anschauen, sich informieren, mithelfen oder einfach dieAtmosphäre bei einem Getränk genießen. Außerdem findet jeden Montag um 19h dasBesetzerplenum statt. Weitere Infos unter www.gartenkunstnetz.de


ROTE FLORA

In diesem Jahr feiert sie ihr 20-jähriges Jubiläum: Die Rote Flora, DAS alternative Kulturzentrum in der Schanze. Wie viele Jahre noch dazukommen werden, ist derzeit fraglich. Denn Eigentümer Klausmartin Kretschmer soll bereits einen Verkauf der Roten Flora planen und mit Innensenator Ahlhaus über eine Räumung des besetzten Gebäudes reden wollen. Hintergrund: Kretschmer hatte die Rote Flora 2001 für 370000 DM erworben. Bis heute hat sich der Grundstückswert auf acht bis zehn Millionen Euro erhöht. Es halten sich hartnäckige Gerüchte, wonach das Gebäude zu einem Musical-Theater umgebaut werden soll. Wie wichtig die Rote Flora und ihr kulturelles Angebot für das Viertel – vor allem in Zeiten zunehmender Aufwertungsattacken– ist, liegt auf der Hand. Deshalb ist Unterstützung aus der Bevölkerung eine Selbstverständlichkeit. www.nadir.org/nadir/initiativ/roteflora


Kameraüberwachung

Kriminalität bekämpfen: Mit dieser Zielsetzung werden in Hamburg seit Jahren immer mehr öffentliche Räume mit Kameras überwacht. Auf der Reeperbahn etwa werden Menschen seit 2006 mit 12 Polizei-Kameras überwacht – und das nicht nur zu “kriminalistisch interessanten” Zeiten, sondern an 365 Tagen im Jahr und 24 Stunden am Tag. Der Erfolg dieser Maßnahme aber blieb aus. Eine Auswertung ergab: Im nicht überwachten “Kontrollbereich” ist die Kriminalität weniger stark gestiegen als im “Überwachungsbereich”. Kameraüberwachung ist vielfach nicht nur ineffektiv und teuer, sondern auch illegal. Beispiel: Die Überwachungen im Schanzenviertel aus Privatwohnungen heraus, mit denen angeblich Geschäfte, die in der Vergangenheit Ziele von Farbbeutelattacken waren, geschützt werden sollten, waren nicht rechtens – denn bei Sachbeschädigung gelten präventive Kameraüberwachungen als “unverhältnismäßig“.Erster Erfolg: Die Videoüberwachung auf dem Hansaplatz in St. Georg wird aller Voraussicht nach eingestellt.


Umgestaltung Pferdemarkt

Der grüne Platz am Pferdemarkt ist einer der letzten unbebauten öffentlichen Räume in St.Pauli. Eine vom CDU-Abgeordneten Cyrus Zahedy gegründete Interessensgemeinschaft plant nun mehrere “Projekte“ auf der Grünfläche. Gemeint sind auf Touristen zielende Party-Angebote. Auch eine Umnutzung des Parks durch Errichten einer buddhistischen Gebets-Säule mit großflächig gepflasterten Steinen und Einzäunung durch Hecken wird diskutiert. Doch für Anwohner bedeuten diese Pläne eine zusätzliche Belastungen durch mehr Lärm, mehr Verkehr und mehr Dreck. Das Viertel um den Pferdemarkt sei ohnehin übersättigt und überstrapaziert mit Kultur und Party. Daher der Wunsch, den Platz so zu lassen, wie er ist. www.ampferdemarkt.wordpress.com


Clubs an der Sternbrücke

Fundbureau, Astra-Stube, Waagenbau – das magische Club-Dreieck unter der Sternbrücke ist seit 10 Jahren eine feste Größe im Hamburger Nachtleben. Ende des Jahres aber ists vorbei mit der Subkultur-Herrlichkeit: Die Deutsche Bahn hat allen Vertragspartnern zum 31. Dezember 2009 aufgrund von Instandsetzungsmaßnahmen gekündigt. Eine Rückkehr der Clubs nach Sanierung ist unmöglich, weil eine komplette Beton-Auffüllung der Räume notwendig wird. Jetzt suchen die Club-Betreiber nach neuen Räumlichkeiten und warten bislang vergeblich auf Unterstützung durch Politik. Durch diesen Kahlschlag in der Clubszene verliert jede öffentliche Clubförderung ihre Glaubwürdigkeit. Petition unterschreiben unter: www.sternbruecke.de


St. Georg

Von der Langen Reihe bis zum Hansaplatz ist die Sozial- und Gewerbestruktur von St. Georg in den letzten Jahren massiv umgekrempelt worden. Und die Aufschickungswalze rollt weiter. Widerstand organisiert der Einwohnerverein und die Bürginitiative“Ohne Mix is nix”: www.einwohnerverein-stgeorg.de „ ( http://www.we-make-the-city.com/)


Das Hamburger Abendblatt fasst in einem Online-Artikel vom (??) folgendermaßen zusammen:

(Der Artikel inzwischen leider kostenpflichtig)


"Mit Hochglanz-Broschüren und flotter PR-Rhetorik feierte Hamburg gern sein Leitbild der "Wachsenden Stadt". Doch was wächst, verdrängt, wenn es im Inneren der Stadt passiert. Viele einzelne Brennpunkte der Stadtentwicklung brechen daher zurzeit auf: Künstler besetzen das historische Gängeviertel oder votieren gegen die Ikea-Ansiedelung in Altona, weil es kaum noch günstige Atelierflächen in der Stadt gibt. In St. Georg, St. Pauli oder auch Wilhelmsburg beklagen Initiativen die Verdrängung von Altmietern aus Vierteln, die zunehmend luxussaniert werden."

( http://www.abendblatt.de/hamburg/kommunales/article1255534/Wo-Wachstum-in-der-Hansestadt-zum-Brennpunkt-wird.html )kaufen!

Linkliste

http://wiki.piratenpartei.de/Landesverband_Hamburg/Arbeitsgruppen/Stadtentwicklung

Recht auf Stadt ( http://www.rechtaufstadt.net/ )

RechtAufStadtWiki ( http://wiki.rechtaufstadt.net/index.php/Start)http://wiki.rechtaufstadt.net/index.php/Start)

Seiten des Netzwerkes „Recht Auf Stadt“

Not In Our Name, Marke Hamburg! ( http://nionhh.wordpress.com/ ) Blog

NION ( http://www.buback.de/nion/ ) „Not In Our Name -Marke Hamburg“, das Manifest

NIONHH Klarstellungen zumManifest ( http://www.isebek-initiative.de/uploads/dokumente/background/NIONHH_091103_Klarstellungen-zum-Manifest.pdf )

Presseerklärung zu „Not In Our Name -Marke Hamburg“ vom 03.11.09 (pdf)

we make the city ( http://www.we-make-the-city.com/ )

no-bnq ( http://www.no-bnq.org/) Seiten der Anwohnerinitiative NO-BNQ aus St.Pauli Süd

Guten Morgen Hamburg -Gegenentwurf zum BNQ ( http://www.no-bnq.org/wp-content/uploads/2009/11/GutMoHH-09-11-25.pdf )

Kein Ikea in Altona ( http://www.kein-ikea-in-altona.de/ )

http://www.frappant.org/ Pressemitteilung_30.12.2009.pdf (application/pdf-Objekt)

Presseerklaerung_04-11-2009.pdf (application/pdf-Objekt) 

Flyer_zum_IKEA_Buergerentscheid.pdf (application/pdf-Objekt)

Pro Ikea ( http://www.pro-ikea-altona.de/ )

Gruenzug-Altona.de --- Diskussionsplattform - Zur Neugestaltung des Grünzug Neu-Altona ( http://www.gruenzug-altona.de/ )

Wilkommen im Gaengeviertel ( http://www.gaengeviertel.info/ )

Weg frei für neues Gängeviertel-Konzept - Stadt Hamburg ( http://www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/2022506/2009-12-15-bsu-gaengeviertelkonzept.html )

CENTRO SOCIALE ( http://centrosociale.breitaufgestellt.de/ )

ES REGNET KAVIAR – blog ( http://esregnetkaviar.wordpress.com/ ) Gentrification Netzwerk St. Pauli Alter Elbtunnel ( http://www.alterelbtunnel.info/ )

AKU - Arbeitskreis Umstrukturierung Wilhelmsburg ( http://aku-wilhelmsburg.blog.de/ )

EinwohnervereinSt. Georg ( http://www.einwohnerverein-stgeorg.de/Willkommen.html )

"Schreberspacken" ( http://www.schreberspacken.de/ )

Apfelbaum braucht Wurzelraum! ( http://www.wurzelraum.de/ )

Webseiten der Bürgerinitiative "Apfelbaum braucht Wurzelraum" zum Erhalt der Kleingärten in Altona und Bahrenfeld.

Schanzenturm-Initiative ( http://www.schanzenturm.de/ )

Pferdemarkt bleibt ( http://ampferdemarkt.wordpress.com/) Seite der Anwohnerinitiative gegen Umgestaltung des Neuen Pferdemarkt

Vorwerk e.V. ( http://www.artist-residence-hamburg.de/ )

Moorburgtrasse stoppen!  ( http://www.moorburgtrasse-stoppen.de/ )

Rote Flora ( http://www.nadir.org/nadir/initiativ/roteflora/content.html )

bambule ( http://bambule.noblogs.org/ )

Elbtreppen -Häuser ( http://www.elbtreppe.com/ )

Hände weg vom Isebek ( http://www.isebek-initiative.de/ )

Magazin: Hamburg -Unter Geiern ( https://secure.wikileaks.org/wiki/Image:2009-10_Magazin_Unter-Geiern.pdf )

Mieter Helfen Mietern Hamburger Mieterverein e.V. ( http://www.mhmhamburg.de/data/home/index.php )

Gentrification Blog ( http://gentrificationblog.wordpress.com/ ) Blog von Andrej Holm

Anm.: Es lohnt den Namen mal zu googeln oder bei Youtube danach zu suchen! Gentrifizierung — Blogs, Bilder und mehr bei WordPress

( http://de.wordpress.com/tag/gentrifizierung/ )

aggro hamburg - news von hamburger initiativen gegen gentrifizierung ( http://aggrohh.nadir.org/ )

Positionen aus dem Gängeviertel ( http://gv.blogsport.de/ )

Große Anfrage Fraktion die Linke an den Senat ( http://heftklammer.files.wordpress.com/2009/12/grose-anfrage.pdf ) Große Anfrage an den Senat der Fraktion Die Linke zum Thema Gentrifikation und Antwort des Senats

DIE LINKE. LV Hamburg: Gentrifizierungsdebatte erreicht Bürgerschaft ( http://www.die-linke-hh.de/termine/detail/artikel/aktuell/gentrifizierungsdebatte-erreicht-buergerschaft.html )

Debatte Gentrifizierung: Recht auf Stadt - taz.de ( http://www.taz.de/1/debatte/kommentar/artikel/1/recht-auf-stadt/ )

Mieter werden verdrängt ( http://archiv.mopo.de/archiv/2009/20091203/hamburg/politik/mieter_werden_verdraengt.html )

Mopo-Artikel 3000 demonstrieren in der Innenstadt ( http://archiv.mopo.de/archiv/2009/20091219/hamburg/politik/3000_demonstrieren_in_der_innenstadt.html )

Mopo-Artikel Der kalte Krieg ums Möbelhaus ( http://www.mopo.de/2010/20100110/hamburg/politik/der_kalte_krieg_ums_moebelhaus.html )

Mopo-Artikel Hamburger fordern "Recht auf Stadt" — der Freitag ( http://www.freitag.de/community/blogs/katharinafinke/hamburger-fordern-recht-auf-stadt- )

Gastbeitrag: Willfried Maier (GAL) zum Gängeviertel - Das Lebensgesetz moderner Städte schlecht verstanden - Kultur & Live - Hamburger Abendblatt ( http://www.abendblatt.de/kultur-live/article1285970/Das-Lebensgesetz-moderner-Staedte-schlecht-verstanden.html ) HA Artikel

Architektur und Stadtentwicklung Visionen und Projekte in Hamburg-Harburg: Stadtentwicklung ( http://www.proaktiv.de/architektur_stadtentwicklung.html ) Seite der inixmedia GmbH- einem Servicedienstleister für die Öffentlichkeitsarbeit von Kommunen und Wirtschaftsbetrieben

Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Stadtforschung e.V. (GSS) ( http://www.gss-info.de/ )

CDU-Bürgerschaftsfraktion Hamburg - Stadtentwicklung und Wohnungsbau - Themen ( http://www.cdu-hamburg.de/deutsch/75/64/27006/liste9.html )

SPD-Fraktion Hamburg: Stadtentwicklung ( http://www.cdu-hamburg.de/deutsch/75/64/27006/liste9.html )

WK-Hamburg: Stadtentwicklung ( http://www.wk-hamburg.de/index.php?id=stadtteilentwicklung )

Seite der Wohnungsbaukreditanstalt steg Stadterneuerungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft Hamburg | HomePage ( http://www.steg-hamburg.de/index.php )

Hamburg Marketing GmbH: Überblick ( http://www.marketing.hamburg.de/Ueberblick.706.0.html?&L=0 )

BUKO ( http://www.buko.info/buko-projekte/as-stadt-raum/ ) Unternehmen Stadt übernehmen ( http://www.buko.info/hamburg/25-jahre-unternehmen-hamburg/ )

ak_542__Das_Unternehmen_Sta...pdf (application/pdf-Objekt) ( http://www.buko.info/fileadmin/user_upload/doc/allgemein/ak_542__Das_Unternehmen_Sta...pdf )

THE THING Hamburg: Die Inszenierung des öffentlichen Raums für eine neue Urbanität: beispielsweise HafenCity ( http://www.thing-hamburg.de/index.php?id=497 )

buergerini@wiki - FrontPage ( http://buergerini.atwiki.com/page/FrontPage ) Mietshäuser Syndikat ( http://www.syndikat.org/index.html?/pro/index_bh.html ) Park Fiction ( http://www.parkfiction.org/ )

Gemeinwesenarbeit -St.Pauli (GWA) ( http://www.gwa-stpauli.de/ )

Mümmelmannsberg ( http://www.muemmelmannsberg.de/ )

Empire St.Pauli -Die Broschüre ( http://www.empire-stpauli.de/file/broschuere_web.pdf )

Ausschüsse der BV - Stadt Hamburg ( http://www.hamburg.de/fachausschuesse/) Ein Service von Hamburg und juris ( http://hh.juris.de/hh/gesamt/BezVwG_HA_2006.htm#BezVwG_HA_2006_P14 )

Kostenloser öffentlicher Nahverkehr – Piratenwiki ( http://wiki.piratenpartei.de/Kostenloser_öffentlicher_Nahverkehr )

Ein erster konkreter Ansatz zu Stadtentwicklungspolitik der Hamburger Piraten! Index of /bplan ( http://geodaten.metropolregion.hamburg.de/bplan/ )

Zukunftsrat Hamburg ( http://www.zukunftsrat.de/ )