Benutzer:Andreas Gerhold/Kandidatur

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Kandidatur

Nach reiflicher Überlegung, Beratung mit befreundeten Piraten, Freunden und meiner Familie nehme ich die Nominierung an und kandidiere für den Vorstand der Hamburger Piraten. Ich kandidiere gemeinsam mit Desi für den Vorsitz, wir möchten den Vorstand als Doppelspitze führen. Sollten nach dieser Kurzbewerbung Fragen offen sein, scheut euch nicht nachzufragen. Einige Punkte sind hier nur Stichwortartig angerissen. Bitte beachtet auch die Bewerbung von Desi: Benutzer:Prinzessin

Vorbemerkung: Basispirat vs. Amt

Bei den letzten Vorstandswahlen habe ich meine Nominierung noch abgelehnt. Ich fühle mich als Basispirat wohl und mag keine Ämter. Allerdings mag ich auch keine Parteien und bin jetzt trotzdem aktiver Pirat mit Herz und Seele. Alle wesentlichen Anliegen, die ich als Vorstand einbringen möchte, habe ich bisher schon als Basispirat eingebracht. In der derzeitigen Situation unseres LV halte ich es aber dennoch für sinnvoll diese Aktivitäten aus dem Vorstand heraus, also eine Stufe direkter in die Partei zu tragen.

Team vs. Führung

Desi und ich sind uns einig, dass unumgängliche Hierarchien bei den Piraten grundsätzlich möglichst flach ausgestaltet sein sollten. Leitung oder Führung verstehe ich als Moderation. In diesem Zusammenhang bitten wir den LPT um eine Aufstockung der Beisitzer von zwei auf vier, so dass der Vorstand zukünftig aus sieben statt wie bisher aus fünf Piraten besteht. Wir möchten den Vorstand als Team führen, in dem die wesentlichen Aufgaben fest verteilt sind. Die im Vorstand anfallende Arbeit ist ohnehin nicht wenig und wir haben uns zudem eine Menge vorgenommen. Daher halten wir es für sinnvoll diese auf mehr Schultern zu verteilen als bisher. Wir werden einzelne Aufgaben zwar auch verstärkt an Basispiraten und AGs, insbesondere an Infrastruktur AGs delegieren, die Erfahrung zeigt hingegen, dass Aufgabendelegation besser funktioniert, wenn vorher schon eine generelle Verpflichtung, z.B. in Form der Annahme eines Beisitzeramtes eingegangen wurde. Das Gegenargument gegen eine Aufstockung des Vorstandes, es sei in einer größeren Gruppe schwerer Einigkeit herzustellen, mag zwar generell stimmen, dennoch steht Uneinigkeit im Vorstand i.d.R. auch für Uneinigkeit in der Basis. Wer diese glattbügeln möchte, indem er die Zahl der Stimmberechtigten möglichst klein halten möchte hat m.E. wichtige Piratengrundsätze nicht verinnerlicht! Ich kandidiere u.a. weil ich es mir zutraue Einigkeit in der Partei und allemal im Vorstand herbeizuführen. Hierbei gilt grundsätzlich Konsens ist besser als Kompromiss, ist besser als Mehrheitsbeschluss. Wer sich nicht einmal zutraut Einigkeit unter sieben Piraten herbeizuführen, sollte imo nicht als Vorstand der Partei bzw. des LV kandidieren. Letztendlich muss unter den, derzeit rund 650 Mitgliedern Einigkeit hergestellt werden.

Politischer Vorstand vs. Dienstleister

Ein Vorstand der Piratenpartei sollte sich m.E. in erster Linie als Dienstleister der Basis und als Impulsgeber verstehen. Im wesentlichen unterscheide ich drei Aufgabenfelder die dem Vorstand, insbesondere den Vorsitzenden zukommen:

  1. Der Vorstand repräsentiert die Partei, in diesem Fall vor allem den Landesverband, nach außen.
  2. Der Vorstand wirkt vermittelnd und ordnend nach innen. Auch hier verstehe ich Führung als Moderation.
  3. Der Vorstand verwaltet die Gliederung für die er gewählt wurde. Hierzu zählen eine Unzahl täglich auflaufender Tätigkeiten. Hervorzuheben ist der Kontakt und Kooperation mit anderen Landesverbänden und dem Bund.

Vorhaben / Programm vs. Verwalter

Vorstand einer Partei bedeutet mehr als nur Repräsentant und Verwalter. Vornehmste Aufgabe ist es richtungweisende Impulse in die Partei zu tragen. Mein Hauptanliegen ist es derzeit den LV politikfähig zu machen und uns auf die nächsten Bürgerschaftswahlen vorzubereiten. Dazu gehören u.a. folgende Punkte:

  • Integration in die politische Landschaft / AG Kooperation

Das Beispiel Bündnis gegen Studiengebühren in Hamburg hat den Handlungsbedarf letztendlich deutlich angezeigt. Auf verschiedenen Stammtischen habe ich darauf hingewiesen bzw. beantragt, dass die AG Kooperation sich in Zusammenarbeit mit dem Vorstand eine Agenda erarbeitet wie wir in regelmäßigen Kontakt mit relevanten politischen Gruppen kommen um punktuelle Zusammenarbeit und Austausch zu ermöglichen. Kontakte müssen nicht nur zu thematisch piratigen NGOs wie „Mehr Demokratie“, „Transparency International“ oder „Lobbycontrol“ hergestellt werden sondern auf verschiedenen Ebenen auch zu anderen Parteien, auch zu denen die uns erstmal nicht so nahe stehen, wie auch zu Jugenorganisationen, Gewerkschaften und anderen.

  • Hamburger Piratenprogramm entwickeln
    • Piratengrundsätze auf Hamburg anwenden
    • Spielwiese / Brainstorming
    • Themenkongress
  • Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit

Dazu gehört die Ausweitung der Tätigkeiten der AG Presse und Öffentlichkeitsarbeit über das bloße verfassen von Pressemitteilungen hinaus. Hierfür muss dringend unser Homepage aktuell gehalten werden. Über Technik und Grafik hinaus gilt das vor allem für den Content. Derzeit stammen aktuellste Artikel einzelner Rubriken aus 2007 und 2008. Das ist peinlich und muss sich schnellstens ändern. Darüber hinaus möchte ich verschiedene Veranstaltungen anstoßen und rechtzeitig öffentlichkeitswirksam präsentieren.

Verbesserung der Arbeitsstrukturen / Piratentage

Ich selbst war phasenweise schon fast täglich auf irgendeinem Piratentreffen oder einer piratenrelevanten Veranstaltung. Um eine breitere und effizientere Piratenarbeit zu ermöglichen haben einige Piraten angefangen ein neues Arbeitskonzept zu entwickel, dass nach dem LPT zur Diskussion gestellt und bei Interesse weiterentwickelt werden soll.

Zur Person

Pirat bin ich, den Grundsätzen nach spätestens seit Anfang der 1980er Jahre mit meinem Engagement gegen Rasterfahndung und Volkszählung. Parteimitglied bin ich seit Frühsommer 2009, nachdem ich die Partei seit Anfang 2007 beobachte. Ich war vorher in keiner anderen Partei Mitglied. Nicht als aktives Mitglied aber punktuell unterstützend war ich schon für verschiedene NGOs tätig wie „Mehr Demokratie“ „Avaaz“ oder „Attac“. Zur Zeit engagiere ich mich für eine Anwohnerinitiative in meiner Nachbarschaft, die sich gegen das Investorenprojekt Berhard-Nocht-Quartier und für eine offene Anwohnerplanung und genossenschafftliche Nutzung des Areals einsetzt (Open Source im Stadtraum). Die Grundsätze dieser Initiative stimmen mit denen der Piraten überein.

Ich bin 47 Jahre, lebe mit meiner Lebensgefährtin, meiner kleinen Tochter und zur Zeit auch mit meiner großen Tochter und meiner Enkelin in St.Pauli. Ich habe eine Reihe von Ausbildungen, angefangen mit einem Studium der Germanistik, eine Ausbildung als Werbefotograf, war in dem Bereich auch einige Zeit selbstständig tätig und ein Studium der Naturheilkunde mit dem Schwerpunkt Psychotherapie (Gesprächstherapie und Kommunikationsanalyse). Bis vor kurzem war ich beteiligt an der Leitung einer Diskothek und habe darüber hinaus als Veranstalter eigene Events und Partyreihen durchgeführt. Zur Zeit leite ich ein kleines effizientes Familienunternehmen, sprich ich bin Hausfrau.