Wirtschaftswachstum was bringt es uns

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Quill-Nuvola.svg Dieser Artikel ist keine offizielle Aussage der Piratenpartei Deutschland. Hier wurde ein Essay von Benutzer:Robeson verfasst.

Wirtschaftswachstum, was bringt es uns?

Adam Smith, der Begründer der Wirtschaftswissenschaft, hatte gesagt, wenn die Wirtschaft wächst, dann ist das gut für uns alle, weil es dadurch ständig mehr zu verteilen gibt. Dass jeder Teilnehmer am Wirtschaftsprozess egoistische Ziele verfolgt, sollte uns dabei nicht stören. Heute kann man mit einem Bruchteil der Menschheit das herstellen was wir brauchen, für immer mehr ist kein Bedarf. Dass wir trotzdem irgendwie ganztägig beschäftigt werden müssen ist eine Vorstellung der Neuzeit. Im alten Rom war das Leben gekennzeichnet durch Brot und Spiele. Damals gab es keinen Grund den Menschen nahe zu legen, dass sie für ihr kleines Leben ganztägig einer Arbeit nachgehen müssen. Gibt es den Heute? Die Streitereien, wer bei der Organisation der Arbeit welchen Nutzen haben soll, lassen wir mal beiseite und konzentrieren uns auf die Frage, in welchem Umfang Arbeit überhaupt erforderlich ist. Denn längst ist die Wirtschaftsaktivität zu einem Selbstzweck geworden, und wer den Eigenwert nicht anerkennen will wird wie ein Ungläubiger in einem heiligen Land behandelt:

Dies bekam der Aktionskünstler Bill Talen zu spüren, der mitten in der Vorweihnachtszeit in den Einkaufspassagen zu einem Kauf-Nix-Tag aufrief. Gegenüber der Presse erklärte er: Er wolle die Leute zur Vernunft bringen. Er wurde von der Polizei abgeführt, wegen Störung der öffentlichen Ordnung. Was machen die mit uns Piraten, wenn wir nun auch zur Vernunft aufrufen und den Leuten nahe legen ihr Geld in der Tasche zu behalten. Provokativ behaupten wir dazu:

Arbeitslosigkeit bekämpft man, indem man die Nachfrage nach Arbeit klein hält.

Ob daraus ein Ansatz gemacht werden kann, für eine neue Wirtschaftspolitik, will ich nicht gleich behaupten. Es ist erst mal nur ein Gedanke mit dem das Herkömmliche überdacht werden sollte.

Die Politiker die wir heute im Parlament vorfinden haben feste Vorstellungen, was sie dem Bürger abverlangen müssen, da lassen sie sich vom Wähler nicht reinreden. Die Welt kann noch so friedlich sein. Ein Staat braucht zu allererst mal einen militärischen Apparat. Eine Aufgabe findet sich dann schon irgendwie. So wurde uns dann aufgetischt, Deutschland wird jetzt am Hindukusch verteidigt. Wir sind gezwungen die Wahnideen von Politikern zu finanzieren. Was wir sonst noch alles gegen unseren Willen zu finanzieren haben, ist ja unser Thema bei den Eingriffen ins Internet. Und weil es dabei immer auch um die Finanzierung geht, hat es auch mit Wirtschaft zu tun. Ein Grossteil unseres Geldes verschluckt der Rechtsstaat selber, ohne etwas zu organisie¬ren. Man kann den Eindruck gewinnen, der Rechtsstaat ist ein Vehikel, das den Rechts¬gelehrten gehört. In fast jeder Behörde sitzt einer auf dem Chefsessel. Ich will nicht bestrei¬ten, dass es auch Behörden gibt, wo ein paar Rechtskenntnisse ganz nützlich sind, aber meis¬tens ist der Chef dort das fünfte Rad am Wagen. Er ist eben der „rechtmäßige“ Besitzer, der als solcher keine Qualifikation haben muss.

Die Hamburger Behörde für Stadtentwässerung ist dafür ein gutes Beispiel: Wenn dem Chef dort vorgetragen wird in welchem Zustand die Kanalisation ist und welche Sanierungs¬verfahren es dafür gibt, der Chef müsste würfeln wenn er sich für ein Verfahren entscheiden sollte. Und wenn die Rede von den Kläranlagen ist versteht er nur Bahnhof. Abwasser richtet sich nach naturwissenschaftlichen Gesetzen, da können Juristen mit ihren Gesetzen nichts ausrichten. Aber der Chef ist natürlich ein Mann von Welt der fachsimpeln will mit Seines¬gleichen. Irgendwie füllt er die Chefetage der Stadtentwässerung mit Juristen und schon bald wird so etwas Schmutziges wie Abwasser dort nicht mehr in den Mund genommen. Bei der Personalplanung für den Staat ist das Verhältnis von Juristen zu Ärzten 5:1, aber die Krankenhauskosten sind es natürlich, die uns alle umbringen. Die Juristen arbeiten wohl alle umsonst. Man könnte mich fragen warum ich von den Juristen die in einem Rechtsstaat herumsitzen soviel Aufheben mache und die Manager in Banken mit ihren Millionengehältern ungescho¬ren lasse. Die Juristen werden entlohnt von dem was die Steuer bei mir abholt, da gibt es kein entrinnen. Aber die Finanzprodukte der Banken brauch ich nicht zu kaufen, wenn ich keinen Beitrag zu den Millionengehältern leisten will. Wir rufen ja nach der hier erläuterten Vorstel¬lung sogar dazu auf nichts zu kaufen und wenn man die Banken zwingt die Zinsen für ausge¬liehenes Geld den Sparern gutzuschreiben, schließlich ist es ihr Geld das ausgeliehen wird, dann sind die Banken gar nicht mehr in der Lage Millionengehälter zu zahlen. Dieses Problem wäre also relativ leicht aus der Welt zu schaffen. Aber die Juristen sitzen so fest im Sattel, dass man sie nur schwer abschütteln kann. Hat man je davon gehört, dass sie Gehalterhöhung fordern, die nehmen sich was sie wollen, das gehört zu ihren Vollmachten. Wenn wir Mittel und Wege finden Herrn Schäuble und Konsorten den Geldhahn zuzudrehen, dann brauchen wir das nicht mehr zu fürchten was sie anstellen. Man könnte diese Leute mit ihren eigenen Waffen schlagen und ein Strafgesetz formulieren für Steuerverschwendung und alles was sie machen unter diesem Gesichtpunkt beleuchten.

An einem Beispiel möchte ich erläutern, wie der Staat Wirtschaftswachstum inszeniert und seine Bürger dabei abkassiert: Obwohl ein Winter bei uns höchstens 3 Wochen dauert wurde ein Gesetz formuliert, das Winterreifen für diese Zeit zwingend vorschreibt. Die Leute müssen also Winterreifen kaufen, diese auf die Felge aufziehen lassen, dann wieder runter¬bringen, Lageraum anmieten und mit ansehen wie die Reifen während der langen Lagerzeit porös und unbrauchbar werden. Der Staat schickt also seine Bürger in eine Beschäftigungs¬therapie damit er sie besteuern kann. Andere Aktivitäten laufen nach ähnlichen Mustern ab auch wenn sie vielleicht nicht so drastisch sind. Den Mehrwert, den es nach Adam Smith anschließend zu verteilen gibt sucht man vergeblich. Kaufen, konsumieren und händeringend nach einer Arbeit suchen um das zu viel ausgege¬bene Geld wieder zu verdienen. Das ist es, was der Rechtsstaat auf immer neue Weise mit uns durchexerzieren will. Und diese Staatsform wird uns angepriesen als nicht mehr verbesse¬rungsfähige Endlösung!

Es gibt ein wissenschaftliches Buch von Norbert Elias mit dem Titel: Der Prozess der Zivilisation, es behandelt wie sich die Menschheit in ihrem Miteinander ständig weiterentwi¬ckelt. Vielleicht sind die Menschen am Hidukusch gerade dabei eine neue Zivilisationsstufe hervor zu bringen. Und da kommen wir und wollen dort mit militärischer Gewalt unseren Rechtstaat mit all seinen Widersprüchen installieren. Solche Vorhaben sollten Staaten über¬haupt nicht im Programm haben.

Ich hoffe, dass wir mit unserer Piratenpartei den Prozess der Zivilisation bei uns wieder in Gang setzen. Es muss deutlich gemacht werden, das unsere Art zu wirtschaften nichts weiter ist als ein Verschleiß von Mensch und Material. Mehrwert gibt es dabei nicht zu verteilen.

Der Autor ist erreichbar unter: hansj.grossmann@gmx.de

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