SH:LPT2013.3/Protokoll
Protokoll des Landesparteitags Schleswig-Holstein 2013.3 in Neumünster
- Ort:
- Kiek In, Gartenstraße 32, 24534 Neumünster
Samstag, den 09.11.2013
1. Begrüßung durch den Landesvorstand
- Eröffnung der Versammlung um 11.07 Uhr durch den Vorsitzenden Sven Stückelschweiger
- Es wurde Frist- und ordnungsgemäß eingeladen.
- Es sind 56 Akkreditierte anwesend und damit ist der Landesparteitag beschlussfähig.
2. Zulassung von Gästen, Presse und ggf. Streaming
- Gäste und Presse sind zugelassen.
- Es gibt keine Einwände gegen das Streaming des Parteitages.
3. Wahl der Versammlungsämter
- Als Versammlungsleiter wird Jakob Blobel und Philipp Michels gewählt.
- Als Wahlleiter wird Hans-Heinrich Piepgras gewählt.
- Als Protokollführer werden Susanne Richter-Hansen gewählt.
- Die Wahlhelfer werden später vom Wahlleiter bestimmt
4.1 Beschluss über die Geschäftsordnung
- vorliegende GO wird so beschlossen
4.2 Beschluss über die Tagesordnung
Die Tagesordnung wird wie folgt angenommen:
1. bis 4. wie bereits erledigt
5. Bericht aus der Landtagsfraktion
6. Nachwahl des stellvertretenden Vorsitzenden
7. Tätigkeitsbericht des Schiedsgerichts
8. Nachwahl des Schiedsgerichts und der Ersatzschiedsrichter
9. Programmanträge
10. Wahlprogrammanträge
11. Satzungsänderungsanträge
12. sonstige Anträge
13. Verschiedenes
- Als Wahlhelfer werden bestimmt:
- Kathrin Jasper
- Lech Lucwichowski
- Christoph Schäfer
- Heiko Schulze
5. Bericht aus der Landtagsfraktion
- Torge Schmidt berichtet über
- Haushalt SH 2014
- Finanzausgleichsgesetz
- aktuelle Landespolitische Themen
- Arbeit / Themen der Fraktion
- Ausblick 2014
6. Nachwahl des stellvertretenden Vorsitzenden
- Als Kandidat steht zur Wahl
- Oliver Sippel
Wahlergebnis
- Abgegebene Stimmen 60
- Gültige Stimmen 59
- Zustimmung von 88,3%
- Durchschnittswert von 8,72
- Oliver Sippel nimmt die Wahl an.
In der Auszählpause 12:30 Uhr hören wir den Tätigkeitsbericht des Schiedsgerichts
7.Tätigkeitsbericht des Schiedsgerichts
- Alexander Levin berichtet.
- Mittagspause 12.35 bis 13.37 Uhr
- Beginn der Versammlung 13.41 Uhr
8.Wahl des Schiedsgerichts und der Ersatzschiedsrichter
- Als Kandidaten stehen zur Wahl
- Alexander Levin
- Stefan Koch
- Friederike Mey
- Abgegebene Stimmen 57
- Gültige Stimmen 56
- Es entfallen auf
- Alexander Levin: 98,74%
- Zustimmung: 8,59
- Stefan Koch: 94,74%
- Zustimmung: 8.09
- Friederike Mey: 96,49%
- Zustimmung: 9,07
- Die Kandidaten nehmen die Wahl an.
9. Programmanträge
P001 Bekenntnis zu dem langfristigen Erhalt der Gymnasien
Die Piraten bekennen sich zu dem Erhalt der Gymnasien in Schleswig-Holsteins Schullandschaft. Neben den Gemeinschaftsschulen soll das Gymnasium als Schulform langfristig erhalten bleiben, um den individuellen Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler gerecht zu werden. |
P002 Stärkung und Ausbau der Vernetzung von Jugendhilfe und Schule
7.13 Unsere Schulkonzeption Es gibt in Schleswig-Holstein den Trend zu ständigen Miss-Reformen, welche die eigentlichen Probleme gar nicht erst angehen. Wir fordern stattdessen grundlegende Veränderungen vorzunehmen, die bewährte Reformideen wie flexible und modulare Unterrichtsstrukturen aufgreifen. Ziel unserer Schulpolitik ist die optimale Förderung der Schüler. Diese wird durch eine freiwillige Ganztagesbetreuung erleichtert, die flächendeckend ermöglicht werden soll und in der eine örtliche Kooperation mit schulexternen Trägern wie Vereinen oder Musikschulen angestrebt wird. In Schleswig-Holstein verbringen viele Kinder und Jugendliche einen großen Teil des Tages in der Schule. Die Schule wird somit für viele von ihnen zu einem zentralen Aufenthaltsort. Dieser Entwicklung sollten Schulen mit der Erweiterung ihrer Angebote Rechnung tragen, wozu sie aber auch finanziell angemessen ausgestattet werden müssen. So kann eine positive Veränderung der Schule vom Lernort zum Lebensort gelingen. Die bestehenden offenen und gebundenen Ganztagschulen praktizieren zum Teil schon heute erfolgreich die Kooperation von Jugendhilfe und Schule und sollten vor diesem Hintergrund weiter konzeptionell weiterentwickelt und intensiv gefördert werden. Zusammen mit Angeboten der Schulsozialarbeit wirken so unterschiedliche pädagogische Professionen am Ort Schule und ermöglichen Schüler und Schülerinnen den umfassenden Erwerb formeller und informeller Kompetenzen. Weitere alternative Unterrichtskonzepte müssen in Schleswig-Holstein weiterhin möglich sein und parallel zu den bisherigen Unterrichtsformen existieren dürfen. Den Schulen sind hier auf Wunsch von Eltern, Schülern und Schulträgern mehr Mitsprachemöglichkeiten einzuräumen. |
P003 Recht auf eigene Macke
Aktuelle Fassung:
|
- GO-Antrag auf Schließung der Rednerliste wird angenommen.
- Kurze Unterbrechung bis 15.20 Uhr
- GO-Antrag auf Zuteilung eines Redeslots für Jörg-Stefan wird angenommen.
Er bedankt sich bei seinen Helfern für die Unterstützung die Anträge zu formulieren.
Wahl der Ersatzschiedsrichter
- Als Kandidaten stehen zur Wahl
- Timo Falk
- Stephan Ratschow
- Es entfallen auf
- Timo Falk
- 95,56%
- Zustimmung
- 8,32
- Stephan Ratschow
- 95,56%
- Zustimmung
- 8,53
- Die Kandidaten nehmen die Wahl an.
9. Programmanträge
WP0001 Die Grunderwerbsteuer soll in SH bei 5% bleiben
Die Piratenpartei SH setzt sich dafür ein, dass die Grunderwerbsteuer nicht ab 2014 von 5% auf 6,5% erhöht wird, sondern bei 5% bleibt, um die Wohnungswirtschaft in SH nicht zu gefährden.
|
WP0002 Fischbestände langfristig erhalten und schützen
Die Piratenpartei setzt sich gegen die Überfischung der Meere ein. Deshalb wollen die Piraten Einfluss auf die Fischbestände der Nord- und Ostsee nehmen und setzen sich für EU-weite niedrigere Fangquoten und für eine Heraufsetzung der Mindestmaße der Fische ein. So sollte u.a. das Mindestmaß für Dorsche von 38cm auf 45cm und für Meerforellen von 40cm auf 45cm heraufgesetzt werden, damit wieder mehr laichreife Fische die Chance zur Fortpflanzug erhalten. Da der Hering als Futterfisch für viele andere Arten des besonderen Schutzes bedarf, sollte seine Fangquote wieder um 50% auf 142.000t reduziert werden, um wieder die Quote von 2011 zu erreichen. Nur nachhaltiges Bewirtschaften sichert langfristig Arbeitskräfte und Nahrung. |
- GO-Antrag
- Es wird beantragt auf Antrag zur Abstimmung anstehende Anträge auch modular abzustimmen, sofern es die Versammlung beschließt. Der Antrag wurde abgelehnt.
WP0003 Instandsetzung der Schleusen und Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals
Modul 1: Der Nord-Ostsee-Kanal ist für den Industriestandort Deutschland unverzichtbar. Die Piratenpartei SH setzt sich dafür ein, dass die Schleusen des Nord-Ostsee-Kanals möglichst zügig überholt werden und eine 5. Schleusenkammer in Brunsbüttel gebaut wird, um den Schiffsverkehr aufrecht zu erhalten und die am meisten befahrene künstliche Wasserstraße der Welt profitabler und wieder attraktiver zu machen. Modul 2: Damit der Güterverkehr langfristig ökologisch und ökonomisch abgewickelt werden kann, sollte der Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals (Begradigung und Vertiefung) zügig vorangetrieben werden, da die Schiffe immer größer werden und immer mehr Tiefgang haben.
|
WP004 Verschärfung der Netzfischerreibestimmungen im Küstenbereich
Die Piratenpartei SH setzt sich dafür ein, das Netzverbot im Küstenbereich von 200 m auf 1000 m auszudehnen, um Fischen einen größeren Schonraum zu gewähren. Außerdem sollte eine Mindesttiefe der Stellnetze von 6m nicht unterschritten werden dürfen, damit sich Wasservögel nicht weiter in ihnen verfangen und elendig ertrinken. So ist z.B. der Bestand der Eiderente in der Ostsee in den letzten Jahren deshalb dramatisch zurück gegangen. |
10. Satzungsänderungsanträge
X006 Keine Satzungsänderungsanträge mehr
S001 Geschäftsordnung des LPT
1) In § 9b wird ein neuer Absatz 2 eingefügt. Der bisherige Absatz 2 und die folgenden Absätze werden entsprechend neu nummeriert. 2) Die aktuelle Fassung der Geschäftsordnung wird als "Anlage 1" nach dem Abschnitt C in die Satzung aufgenommen. Der neue § 9b Absatz 2 erhält die folgende Fassung:
|
11.sonstige Anträge
X001 Positionspapier für eine Frackingfreie Zukunft
Von mehreren Bergämtern wurden deutschlandweit an internationale Konzerne neue Konzessionen zur Erkundung (Aufsuchungserlaubnisse) vorzugsweise von "unkonventionellen" Kohlenwasserstoffen, erteilt. Sie sind Grundlage für eine spätere Ausbeutung von Öl- und Gasvorkommen unter Anwendung der umstrittenen Aufschluss-Methode des Fracking. Die "unkonventionellen Vorkommen" sind ohne den Einsatz des Fracking nicht auszubeuten. Studien, wie z.B. das Gutachten "Umweltauswirkungen von Fracking bei der Aufsuchung und Gewinnung von Erdgas aus unkonventionellen Lagerstätten" aus dem August 2012 im Auftrag des Umweltbundesamtes, belegen unabsehbare Risiken mit unumkehrbaren Folgeschäden an Natur und Umwelt[1]. Einige bisher bekannten Gefahren beziehen sich auf: • Eine Gefährdung für das Grundwasser durch das Einbringen öko- und humantoxischer sowie wassergefährdender Stoffe . • Die Freisetzung von natürlich vorkommenden Giftstoffen aus dem Untergrund, wie Schwermetalle (z.B. Quecksilber), radioaktive Elemente, krebserregende Substanzen (z.B. Benzol) und Salze in hoher Konzentration. • Schädigung von Wasseradern und die Zerstörung uns unbekannter Tiefenstrukturen im Erduntergrund. • Die Versalzung von Wasseradern. • Durch den hohen Druck aus dem Untergrund können Solevorkommen in Grundwasserbereiche verpresst werden. • Durch Druckveränderungen werden Erdbeben im Untergrund ausgelöst z.B. durch Disposalbohrungen. • Auftretende Undichtigkeiten (Leckagen) führen zu direkten oberirdischen und unterirdischen Verunreinigung der Böden und Wasseradern mit teilweise hochgiftigen Fracking Zusätzen (Fracking Fluid), den aus dem Untergrund gelösten Stoffen sowie durch Methangas, welches eine um Faktor 21 höhere Klimaaktivität als Kohlendioxid (CO2) hat.[2] Die weltweiten Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass weder die Gas-Konzerne noch die Regierungen in Verantwortung für die Bewahrung unserer Umwelt handeln. Oberste Priorität hat die Gewinnmaximierung. Die gefährlichen und unabsehbaren Folgen der gewaltsamen Methoden zur Ausbeutung letzter fossiler Reserven werden bewusst in Kauf genommen. Dies ist in höchstem Maße bedenklich, verantwortungslos und nicht hinnehmbar! Gerade Deutschland, welches als Vorreiter der Energiewende weltweit Anerkennung findet, sollte nicht den Schritt zurück zu fossilen Energieträgern gehen. Wir setzen uns dafür ein: Fracking zur Forschung, Förderung und Erschließung von Kohlenwasserstoffvorkommen zu verbieten. Die Verpressung von giftigem Lagerstättenwasser und Flowback mittels Versenkbohrungen zu verbieten. Das Bergrecht abzuschaffen und durch ein Bundesumweltgesetzbuch und dreidimensionale Raumplanung zu ersetzen.[3] Das Wasserrecht zum vorrangigen Recht zu machen, und dies nicht nur in Wasserschutzgebieten. Langfristig setzen sich die PIRATEN für ein Umweltgesetzbuch ein, welches folgende Gefahren bei der Förderung von Rohstoffen mit Sicherheit ausschließt: • Die Gefährdung von Grund-, Nutz- und Trinkwasser • Das Einbringen von umwelt- oder wassergefährdender Stoffen in den Boden • Versenkbohrungen von belastetem Lagerstättenwasser • Das Auslösen seismischer Aktivitäten • Das Abfackeln von giftigen Gasen Die mit dem Fracking - und anderen risikobelasteten Fördermethoden - verbundenen Kosten, wie z.B. Wasserverunreinigung, werden derzeit von der Allgemeinheit getragen. Diese Kosten sollen und müssen in Zukunft in verstärktem Maße auf die Nutznießer umgelegt werden. Die Umlage soll anhand der Wahrscheinlichkeit des Schadenseintritts und der Bedeutung der betroffenen Güter (z.B. besonders hoch bei Grundwasser) festgelegt werden und darf insbesondere den aktuellen Marktpreis der geförderten Ressource überschreiten. Unbekannte oder nicht hinreichend aufgeklärte Risiken müssen zwangsläufig zu einer hohen Abgabe und nicht einer niedrigen Abgabe führen. Zusätzlich ist die Beweislast im Schadensfalle umzukehren und so auszugestalten, dass Bürger adäquat entschädigt und der ursprüngliche Zustand der Natur wieder hergestellt werden muss. Die Betreiberunternehmen müssen hierfür gesetzlich zur Bildung von Rücklagen verpflichtet werden, die eine hinreichende finanzielle Ausstattung im Haftungsfall sicherstellen. Die PIRATEN lehnen das Fracking auch unter dem Gesichtspunkt einer vorausschauenden Ressourcenplanung ab. Das aktuelle Bergrecht basiert auf der Prämisse, dass Ressourcenausbeute immer im Interesse der Gesellschaft ist. Aus Sicht der PIRATEN ist dies nicht mehr zeitgemäß. Daher bedarf es einer langfristigen Ressourcenplanung, durch welche die schwindenden Ressourcen für zukünftige Generationen erhalten bleiben. Eine Ressourcenausbeute nur unter dem Gesichtspunkt wirtschaftlichen Gewinns lehnen die PIRATEN ab. [1] http://www.bmu.de/service/publikationen/downloads/details/artikel/umweltauswirkungen-von-fracking-bei-der-aufsuchung-und-gewinnung-von-erdgas-aus-unkonventionellen-lagerstaetten/ [2] http://www.greenpeace.de/themen/klima/klimawandel/artikel/welche_treibhausgase_verursachen_die_erderwaermung/ [3] PA 188 - https://wiki.piratenpartei.de/Antrag:Bundesparteitag_2012.2/Antragsportal/PA188
|
X002 Positionspapier wider „Geplante Obsoleszenz“
Die Piratenpartei verurteilt alle Maßnahmen, die die geplante Störung oder Zerstörung der Funktionalität eines Produktes nach einer bestimmten, durch den Hersteller gewünschten Zeit zum Ziele haben. Die Piratenpartei verurteilt alle Maßnahmen, die eine geplante Minderung in der Verwendbarkeit eines Produktes nach einer festgelegten Zeit herbeiführen sollen oder diese billigend in Kauf nehmen. Die Piratenpartei fordert alle Hersteller auf, ihre Produkte keiner „geplanten Obsoleszenz” zu unterwerfen, also darauf zu verzichten, künstliche Alterungs- oder Zerstörungsprozesse bewusst in ihre Produkte einzubauen. Zur nachhaltigen Schonung unserer verknappenden Ressourcen werden Hersteller aufgefordert, ihre Produkte so zu produzieren, dass Reparaturen bezahlbar sind bzw. überhaupt erst möglich werden – etwa durch einen modularen Aufbau des Produktes.
|
X003 Tourismusabgabe in Schleswig-Holstein
a) Der Landesparteitag solle entscheiden: "Die Piratenpartei Schleswig-Holstein lehnt die Einführung Tourismusabgabe wie von der Landesregierung vorgeschlagen (http://pir.at/bgabe, pdf-Datei) ab." b) Der Landesparteitag solle entscheiden: "Die Piratenpartei Schleswig-Holstein befürwortet die Einführung Tourismusabgabe wie von der Landesregierung vorgeschlagen (http://pir.at/bgabe, pdf-Datei)."
|
- Meinungsbild zur Einführung der Tourismusabgabe war durchwachsen.
X004 Fraktionsmittelanstieg stoppen
|
- Abstimmung wurde ausgezählt
- 13 Ja-Stimmen, 17 Nein-Stimmen und 4 Enthaltungen
X005 Löschung von veralteten Unterinstanzen im Landesportal
Bei einer Löschung wird kein Backup oder Archiv der Unterinstanz aufbewahrt.
|
12. Verschiedenes
- Schweigeminute in Gedenken an die Opfer der Reichsprogromnacht vom 09.11.1938
- Die Versammlung wurde um 17.54 Uhr beendet.