RP:Stammtisch Mainz/Protokoll LudwigsForum

Aus Piratenwiki
Wechseln zu: Navigation, Suche

Ludwigsstraßenforum (#LuFo)

unvollständige, subjektive Mitschrift von Antje

21.06.2011, 18:00, Rheingoldhalle Mainz, Gutenbergsaal

gut besucht, 200 Teilnehmer? (bin schlecht im Schätzen)

Begrüßung durch Oberbürgermeister Beutel

Bürgerbeteiligung und Bedeutung des Projektes; EKZ auf der grünen Wiese in Konkurrenz zum Einzelhandel; Polyzentrische Region; 1963 Hertiekaufhausbau, jetzt Karstadt; 2 Bewerber / Investoren

Bürgerbeteiligung

Über das übliche hinaus; Bevor überhaupt Plan vorliegt, sehr frühzeitig

Gesucht:

Magnet, zusätzliches Kraftzentrum; Verwoben mit Altstadt; Zukunftsfähigkeit; Historisch geprägtes Gesicht der Stadt bewahren

Brigitte Holz: Moderatorin, Architektin, Stadtplanerin

Gruppen / Bänke gesondert eingeladen: Einzelhandel, Politik, Interessensgruppen, Anlieger usw.; Tagesordnung -> Impulsvorträge: Beigeordneter Christopher Sitte, Baudezernentin Grosse, Ulla Brede-Hoffmann, Ralf-Peter Koschny, Marktforschung

Regeln (Holz)

Alle Beiträge sind öffentlich, kommen ins Internet; Gesamte Veranstaltung wird mitgeschnitten und dokumentiert (ohne Namensnennung)

Sitte (FDP) Impulsvortrag

300 Mio € Investitionsvolumen; Warenhaus mit Mall; Aufwertung der Innenstadt; Wettbewerb Albert Speer & Parner 1996; Rahmenplan Innenstadt; Tripolkonzept: Brand, Römerpassage (2003), Ludwigsstr; 50er Jahre Nachkriegsbaucharme der Ludwigsstr; Hauptkundenstrom Prof. Günther Meyer, Kundenbefragung; Städtebauliche Aufwertung; Fachgutachten Einkaufszentrum Ludwigsstr; Karstadt hat Interesse am Standort Mainz bekundet; Größe? Zusätzliches Potential? Kaufkraft? Defizite? Vergleich? Benchmark? Zahlen sollen bis Ende August vorliegen

Grosse

Dezernat für Bauen, Denkmalpflege usw.; Verflechtung mit Umfeld; Bebauungsplan 1991 A 233; Städtebaulicher Wettbewerb 1996; 1. Preis, Mronz, Köln; Simulation, 3d-Modell der LU in Arbeit; Sichtachse vom Schillerplatz zum Dom erhalten; Kennzeichnender Grundriss Denkmalbedeutung Gutenbergplatz + Lu; Weissliliengasse als Anfahrt; Eppichmauergasse und Fuststr keine Anfahrt

Brede-Hoffmann

Ortsvorsteherin Altstadt; Erwartungen an das Projekt; Wünsche: Vielfältig und unverwechselbar; Neue Geschäfte; Inhabergeführte Geschäfte; Unternehmensgründungen, junge Leute; Darf nicht zu Leerständen führen; Aufwertung darf nicht zu Abwertung an anderer Stelle führen; Öffentlichkeit, Barrierefreiheit gewährleisten; Kita, Kinderbetreuung integrieren; Bäume erhalten, grünes Dach; Ver- und Entsorgung nicht über Gutenbergplatz; Fußgängerbereiche erhalten, zB Bischofsplatz; Kein Parkplatz, schlaues Parkkonzept; Kostenloser Busservice?

18:58 Zwischenruf aus Publikum zwecks Beteiligung

Koschny

Marktforschung; Potenzialanalyse -> Größenbestimmung; > 600 Fragebögen, Passantenbefragung; Kaufkraftbindung, Reserven; Vergleichsstädte in Gutachten berücksichtigen; Präsentation der Ergebnisse am 1.9.

19:00 Erfassung von Anregungen und Anforderungen mit bunten Karteikarten

Unterbrechnung der Tagesordnung durch Zwischenfrage

19:02 Bemängelung wg. Nichtdiskussion der Tagesordnung, des gesamten Verfahrens

(nachfolgend Frager mit Buchstaben identifiziert)

A: Verbindlichkeit der Bürgerbeteiligung? Placebodebatte? Entscheidung für Größe bereits gefallen? 30000m^2 genannt

B: Entscheidung für EKZ bereits gefallen, Rahmen bereits festgelegt; Nur geringe Mitbestimmungsmöglichkeiten

C: Münsterplatz abgehängt, lebhafte Innenstadt statt Tripol gefordert Vielfalt des innerstädtischen Einzelhandels, Flaniermeile

Antwort zu B von Sitte: keine Alternative zu EKZ möglich

Antwort zu C von Sitte: Tripolkonzept unantastbar, Randlagen sollen davon profitieren

Antwort zu A von Sitte: Beteiligung heißt "gibt's noch offene Fragen?" "haben wir an alles gedacht?"

D: Investoren wie ECE stehen für Gegenteil der Wünsche von Brede-Hoffmann, welche Verbindlichkeit hat Bürgerbeteiligung?

E: (SPD Altstadt) Bürgerforum muss offen sein und EKZ auch ablehnen können; integrieren statt isolieren; kleinräumige Fassadengestaltung

IH: Bsp Rheingalerie LU, Bürgerentscheid nach Par. 17a?

F: Bereits Überangebot an Einkaufsmöglichkeiten in Mainz

A: Bsp Hameln, Abfluss der Wirtschaftswertschöpfung; Koschny, vertritt Firma BulwienGesa AG, die Geschäftspartner von ECE ist

Gibt es Ausstiegsoptionen?

E: wenn Wünsche nicht erfüllbar, muss auch anderes Konzept möglich sein

Antwort Grosse: Bürgerbeteiligung so verbindlich wie möglich; Stadt Mainz hat keinen Einfluss auf Investor!

Antwort Grosse zu Höft: muss Stadtrat entscheiden

G: (Dombauverein) gibt es andere Bewerber? Bruttofläche? Städtebaulich vertretbar?

H: Frage nach Unabhängigkeit des Gutachters noch nicht beantwortet!

I: (Altstadtbewohner) klare Definition der Rahmenbedingungen für Beteiligung? Möglichkeiten und Grenzen? nichtkommerzielle Nutzung?

Antwort Koschny: Firma arbeitet seit 30 Jahren für Handel; arbeiten im Auftrag der Stadt, nicht für ECE; Immobiliendatenbank; natürlich auch Geschäftsbeziehung zu ECE

Antwort zu G von Beutel bzw. seine Sicht des heutigen Abends:

Erwartungen an Einkaufsmall, Eigentümer HighStreet entscheidet über Investor; Stadt kann nur Maßstab geben; max. 30000m^2; welcher Stadtraum wird in Beschlag genommen? Anregungen für Bebauungsplan, städtebaulicher Vertrag

G: worüber sprechen wir überhaupt? 30000m^2 Verkaufsfläche?

Antwort Beutel: noch alles offen

Antwort Sitte: gewisse Größe für Magnetwirkung nötig, muss gutachterlich untersucht werden

J: was ist ein städtebaulicher Vertrag? Dezernat für Verkehr fehlt? Verkehrsleitsystem?

K: Gibt es Studien darüber, ob Gutachten zutrafen in vergleichbaren Städten? Oder Abzug von Kaufkraft? Prognosen eingetreten?

L: historische Bedeutung der Ludwigsstr. in Mainz beachten! siehe Prof Werner Durth, Architekturhistoriker

M: Neubau und Erweiterung von Karstadt und nur ca 1/3 neu!?

Antwort Koschny zu K: geringe Datenlage; Verschiebungen werden passieren, sind sie verträglich? Auswirkungen nicht vorhersagbar

20:00

N: (Steinmetz am Dom) schöner kontemplativer Lebensraum; Upperclasswohnungen, leerstehende Einkaufspassagen; Vertrauen fehlt!

O: gescheiterte Projekte weltweit; Markthäuser, Fort Malakoff; warum sollte es jetzt funktionieren?

KV: Woher soll Kaufkraft kommen? Öffentlicher Raum wird zu nicht-öffentlichem

Sch (Linke): gegen Projekt, Verödung der Innenstadt?

P: negativer Einfluss des EKZ in Essen; Randlage kann man steuern? wie denn?

Q: (Einzelhandelsvertreter) anderen Gutachter für Meinungsbildung nötig

R: (Einzelhändler) für Forum; Kaufkraft aus Römerpassage usw. abgezogen? Lotharstr, Große Bleiche, Neubrunnenplatz abgehängt

S: Umbau von Karstadt richtig; auch positive Erfahrungen einbeziehen

A: andere Zentren insolvent oder Immobilien verkauft; Fachleute müssen in die Diskussion mit einbezogen werden

T: (CDU Altstadt) wieviel Verkaufsfläche und Bürofläche aktuell? Informationsmangel!

U: Mainz = Fußball + Fasenacht; wenn Mall, dann aber richtig!

C: Quadrat nicht Tripol!

V: "die Mainzer wollen keine Mall!" wäre das akzeptabel?

W: (Freigeist) junge Initiativen? Junge Projekte?

X: Stadt als Investor? Stimmungsbild? Uni braucht Platz!

Y: Vorteil für Bürger der Stadt? Geld fliesst an Investoren, nicht in Einzelhandel; Steuereinnahmen? Besteuerung nicht in Mainz; Kapitalströme?

Z: (Architekt) Planung von 1996? Ungleicher Wissensstand; Lu muss sich verändern; Zwischenräume zwischen Pavillons Öffentlicher Raum? Masterplan für Mainz? Jetzt wieder nur Reaktion auf einen Investor statt Stadtentwicklung

ZZ: 99 Stadtführer in Mainz; EKZ sehen in allen Städten gleich aus; Charakter von Mainz muss erhalten bleiben; "moderne Architektur mit Augenmass für unsere Stadt"

Juwelier Schillerplatz: was passiert mit Polizeiwache?

Antwort Beutel:

11800m^2 jetzt Karstadt; Kunst, Gastronomie wird integriert; Mainz ist so pleite, dass es nicht als Investor auftreten kann; Keine Glaspaläste, städtebauliche Qualität für MAINZ; Maßstäblichkeit in der Nutzung und im Bau

Antwort Sitte:

Malakoff nicht vergleichbar; sehr erfolgreich außer Passage; aus Fehlern anderer lernen; 12500m^2 Karstadt+Apollo+Apotheke; Kultur muss Bestandteil sein; Bau ist keine städtische Aufgabe

Bürgerbeteiligung zum Schluss des Abends:

farbige Karten mit Anregungen, Fragen beschriften zu: Einzelhandel, Verkehr, Öffentlicher Raum / Gestaltung, Sonstiges; Karten am Ausgang abgeben

Nächster Termin? 1.9., 18:00 Thema Einzelhandel

Dann Verkehr

Dann öffentlicher Raum, Stadtraum, Stadtgestaltung

Ende 20:45