RP:Stammtisch Ahrweiler/Gedanken zum Urheberrecht

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Liebe AW/Andernach-Piraten,

ich möchte noch ein paar Überlegungen zu unserer gestrigen Diskussion über das Urheberrecht äußern.

Die Diskussion über das Urheberecht bei den Piraten, glaube ich, ist dadurch entstanden, dass das Internet in der Vergangenheit eine “unzensierte” Plattform bildete, wo der größte Teil des “Angebots” kostenlos zur freien Verfügung gestellt wurde. Das Internet war und ist ähnlich wie ein orientalischer Bazar, wo alles Mögliche feilgeboten wurde (wird). Als Besucher dieses Bazars ist die Frage, ob etwas legal oder illegal angeboten wird, zweitrangig - zumindest machen wir uns als “private” Nutzer des Internets darüber in der Regel wenig Gedanken.

Ohne Zweifel besitzt das Internet als Marktplatz ein enormes wirtschaftliches Potential. Das zeigen auch die Wertzuwächse von Internet-Aktien wie Google, Facebook etc. Dieses wirtschaftliche Potential wollen sich nun einige Großkonzerne, wie Warner Brothers, Sony etc. in Zukunft zu Eigen machen. Um dieses Vorhaben zu legitimieren, haben sie den Vorwand der Urheberrechtsverletzung durch das “freie” Internet in die öffentliche Diskussion gebracht. Meiner Meinung nach nicht, um die “armen” Autoren und Musiker zu schützen, die ja dann keine Tantiemen und Honorare mehr bekommen, sondern um eine breite Akzeptanz für ihre Zielsetzung in der breiten Öffentlichkeit zu erreichen. Sie wittern hier ein Milliardengeschäft, wenn es ihnen gelänge, den “Up”- und “Download” im Internet zu kontrollieren. Wenn wir uns dagegen nicht wehren, dann ist das “freie” Internet Vergangenheit! Dann wird in Zukunft, wie bei einer Tageszeitung, durch einen Chefredakteur (Lobby) bestimmt, was ins Internet veröffentlicht werden darf und wie es vergütet wird. Um dieses Bestreben der Unterhaltungs- und Verlagsindustrie entgegen zu wirken, wollen die Piraten sich mit Autoren und Musikern in Verbindung setzen, um gemeinsam eine Strategie zu entwickeln, wie diese “Künstler” in Zukunft zu ihren Rechten gelangen, ohne “Sklaven” der (Musik-)Verlage zu sein. Stichwort: Direktvermarktung über das Internet. Wer meinen Namen mal googelt, wird feststellen, dass ich diese “Direktvermarktung” schon seit über zehn Jahre erfolgreich praktiziere.

Ein “freies” Internet bedeutet nicht, dass gesetzwidriges “Upload” in Zukunft straffrei sein wird. Die bisherige Gesetzgebung reicht dafür völlig aus!!! Siehe Bekämpfung der Kinderpornographie, der illegalen Tauschbörsen, der Bekämpfung von radikalen, verfassungswidrigen Internetwebseiten etc. Wir brauchen keine “unbegründete” Überwachung der Internetuser, kein “Generalverdacht”, keine Datenspeicherung über unser Surfverhalten.

Fazit: “Wenn der Staat uns freien Bürgern nicht mehr vertraut, dann ist die Demokratie am Ende!”

Gruß Gernot
Twitter: @D_Artangan

zur Zeit Mit-Koordinator des AW-Stammtisches