BE:Squads/Kultur/2012-02-18
Protokoll des 18.02.2012
Anwesend: Ingolf Keiner, Edmund Piper, Lisa Vanovitch
Beginn 16:15 Uhr
=> Lisa abonniert Ingolf zur Mailingliste
=> kurze Vorstellung der Anwesenden
=> Es wird besprochen, dass die Squadlocation zukünftig wechseln kann, so dass alle (momentan 3) beteiligten einmal in den Genuss eines kurzen Fahrtweges kommen. Als Ort für das nächste Treffen wird Ingolfs Atelier in Kreuzberg vereinbart.
=> Small Talk zu den Themen Gentrifizierung und mögl. Kulturabgabe:
- Gentrifizierung und Kulturabgabe
Wie profitieren Gewerbe von Kulturschaffenden und dem guten Ruf Berlins? Berlin lebt von seiner Kunst. Seine etwa 5000 Bildenden Künstlerinnen und Künstler setzen weltweit künstlerische Maßstäbe, sind eine der Triebkräfte der „cultural industries“, die die Zukunft der Stadt sind. Der weltweite Ruf der Stadt verdankt sich ihr und nur ihr. Wesentliches Element der Kulturwirtschaft ist die Ausstellungswirtschaft. Nicht nur die klassischen Kunstausstellungen, sondern auch die öffentliche Nutzung von Kunst für Unternehmens- und Standortmarketing prägen die Alltagswirklichkeit der Kunst und ihre auch wirtschaftliche Bedeutung viel stärker als etwa der private Kunsterwerb.
- Relevanz von Kultur
- Methoden gegen Instrumentalisierung - Potenzial der Piraten als Kulturpartei - Kunst und Kultur bilden! (Wichtige Ergänzung zu Bildungseinrichtungen) Dringender als eine Erweiterung der Menge verfügbarer Informationen wird heute die Fähigkeit benötigt, sich in dieser Menge zu orientieren, Relevanzen zu setzen und isolierte Daten umsichtig zu nächsten Schritten zu fügen. In dieser Situation ist es gesellschaftlich sinnvoll, auch Erkenntnissuche durch Kunst als Forschung zu erachten. Kunst soll damit an der Autorität einer Orientierungsinstanz teilhaben, die man bisher vornehmlich den Wissenschaften einräumte!
Es wird die Frage aufgeworfen, ob z.Bsp. Gastounternehmer (Clubs, Kneipen etc.) nicht zu einer Art Kulturabgabe gebracht werden könnten, da sie mittels Alkoholverkauf zweifelsohne am meisten vom Kulturtourismus profitieren.
Inwiefern dies der Fall ist bzw. in welchem Ausmaß müsste untersucht werden.
Edmund verweist u.a. auf den Wirtschaftsfaktor Bildene Kunst: Eine vom Institut für Strategieentwicklung erstellt Studie verschickt er an alle Interessierten (pdf).
=> Wir überlegen, zukünftig den Versuch zu unternehmen, Ergebnisse von Diskussionen des Squads in Konsensform zu artikulieren, um darüber gemeinsame Ziele eher erreichen zu können.
=> Die 3 Anwesenden beschließen ein Infoprojekt zum Kultursquad zu starten
=> Liquid Feedback - sobald das Infoprojekt in den Grundzügen steht, soll in "LD Systembetrieb" der Antrag gestellt werden, dass es einen eigenen Themenbereich "Kulturpolitik" gibt - das hätte u.a. Auswirkung auf Delegationen und würde den Themenkomplex Kulturpolitik innerhalb der Piraten stärken
=> Es wird das Potenzial der Piraten als Kulturpartei besprochen
=> Bezogen auf die aktuelle Koalitionsvereinbarung, die eine dezidierte Förderung der ‚freien Szene’ fordert, wird die Frage aufgeworfen, wer oder was die ‚freie Szene’ überhaupt ist? - Es wird angedacht, ein eigenes Projekt zur Feststellung der ‚freien Szene’ zu initiieren und deren Meinung zu bestimmten Themen zu eruieren. Hierzu könnte der einsatz von Liquid Feedback hilfreich sein.
=> öffentlich Geförderte Hardware: - da ein großerer Teil der Kulturförderungen in die Anschaffung von Hardware (Beamer, ...) fließt, könnt über das einrichten eines Technikpools nachgedacht werden, der der ‚freien Szene’ egalitär zur Verfügung steht.
=> Wahlen des Rats für die Künste - Zwar stellt sich der ‚Rat für die Künstle’ als Vertreterorganisation für ‚alle’ Berliner Künstler und Kulturschaffenden dar, doch ist gänzlich ungeklärt, womit dieser Anspruch legitimiert wird? - die Wahlen wurden kaum bekanntgegeben - die Wahlvoraussetzungen sind nirgendwo ersichtlich - Angesichts des formulierten Anspruchs ist zu fordern, dass der ‚Rat für die Künste’ das berechtigte Wahl-Volk ¸ über Wahlen informiert - Kandidaten werden nicht gelistet (Stand 18.02.2012), Profil und Absichten der Kandidaten sind nirgendwo einzusehen
=> Vorschlag: Streichung der Kulturförderung Es wir darüber diskutiert, inwiefern eine Streichung der Kulturförderung denkbar ist, sofern man die Unterstützung der Kultur, Kultursponsorung, Kunstankauf etc. bis zu einem bestimmten Freibetrag 1 zu 1 steuerlich absetzbar macht.
- schwingt mit Henriks Vorschlag "Crowdfunding" (juryfrei, Abbau des Verwaltungsapparates)? - Verteilung der Ressourcen auf viele Schultern, keine ungerechtes Klüngeln der öffentlichen Kulturakteure - viele haben dadurch eine persönliche Verbindung zu Kultur - schrittweise Annäherung: mehr öffentliche Gelder abhängig von mehrheitlichen Stimmen von Kulturschaffenden bzw. Kulturkonsumenten
=> Es wird die Idee besprochen, ein Rotationsprinzip für angestellte in öffentlichen Kultureinrichtungen einzuführen, um die Bildung von Seilschaften zu unterbinden
- kein Konsens gefunden
=> Zukunftsarbeit generell - Kultur-Kompetenz-Zentrum - versuchen noch weitere Bereiche für den Kultursquad zu gewinnen: Tourismus, Sport, Darstellende Kunst, Film, Musik, Literatur etc.
=> Wie kann man nach außen dringen? - versch. Sprecher in Sachen Kulturpolitik als Gegenpol zu alleiniger Instanz der Fraktion wie legitimieren?
Ende 21:35