NRW:Landesparteitag 2010.1/Kultur
Dies sind die Vorschläge für den Themenbereich Kultur im Wahlprogramm der NRW-Piraten zur Landtagswahl 2010.
Um auf der LMV die vorgeschlagenen Wahlprogrammmodule möglichst schnell abstimmen zu können, sollen möglichst viele NRW-Piraten bereits im Vorfeld eine Meinung zu dem Modul in einer Doodle-Umfrage abgegeben. Dies ist keine endgültige Stimmabgabe, sondern dient nur dazu, die Abstimmungen auf der LMV sinnvoll strukturieren zu können
Inhaltsverzeichnis
- 1 Rundfunk und Medien
- 1.1 31.1: Förderung von Bürgerfunk und Rundfunkprojekten im Allgemeinen
- 1.2 31.2: Förderung des Bürgerfunks über Neue Medien
- 1.3 31.3: Förderung von Sprachkultur im Radio
- 1.4 31.4: Produktion von Radiohörspielen und Serien
- 1.5 31.5:Förderung von Nachwuchskünstlern im Radio
- 1.6 31.6: Mehr Mitgestaltung durch Hörer im Radio
- 2 31.7: Förderung von Museen und Kunstsammlungen
- 3 31.8: Digitalisierung von Büchern
- 4 31.9: Bessere Ausstattung von Bibliotheken
- 5 31.10: Förderung, Austausch und Vernetzung von Nachwuchskünstlern
- 6 31.11: Förderung von kreativen Fähigkeiten
- 7 31.12: Freie Lizenzen fördern
- 8 31.13: Förderung von (digitalen) Spielen als Kulturgut
- 9 31.14: Förderung von eSport
- 10 31.15: Modellversuch: Förder- & Kulturzentren
- 11 31.16: Förderung von Offenen Arbeitsstrukturen
- 12 31.17: Förderung von Nischenbereichen, neuen Kunstformen und jungen Künstlern
- 13 31.18: Angebote für Subkulturen
- 14 31.19: Kulturelle Förderung für Konsumenten illegaler Drogen
- 15 31.20: Kulturelle Förderung von Clubkultur und dem Nachtleben
- 16 31.21: Abschaffung des Tanzverbotes
Rundfunk und Medien
31.1: Förderung von Bürgerfunk und Rundfunkprojekten im Allgemeinen
Der Bürgerfunk in NRW unterscheidet sich sehr stark vom Bürgerfunk der anderen Bundesländer. Es existieren in NRW keine offenen Radiokanäle auf regionaler Ebene. Es gibt darüber hinaus lediglich die Pflicht der Lokalradios, Bürgerfunk aus zu strahlen. Die technischen Rahmenbedingungen zur Verbreitung des Bürgerfunks sind dadurch im Allgemeinen hervorragend. Andererseits steht nur eine sehr geringe Sendezeit zur Verfügung.
Eine Förderung für die Radiowerkstätten, oder die gesendeten Beiträge durch die Landesanstalt für Medien, findet nicht statt. Lediglich Schulprojekte und Ausbildungs- bzw. Qualifizierungsangeboten werden unterstützt.
Deshalb regen wir an, dass die Landesanstalt für Medien eine Sockelförderung von Bürgerfunkstudios anstrebt, damit diese ihre laufenden Kosten besser bewältigen können.
Die NRW-Piraten setzen sich ebenfalls für eine Förderung einzelner, öffentlicher Studios ein, die gemeinnützig betrieben werden. So hat jeder Bürger, jede Bürgerin die Möglichkeit und das Recht, eigene Sendungen produzieren zu können.
Bei der Novellierung des Landesmediengesetzes im Jahr 2007 wurden fremdsprachige Sendungen im Bürgerfunk untersagt. Dies stellt in unseren Augen einen Mangel dar. Gäste und Migranten sollten auch Sendungen in Ihrer Muttersprache hören können. Sendungen könnten zweisprachig, in deutscher und in einer anderen Sprache, produziert werden. So können deutsche Zuhörer Sendungen in ihrer Sprache verfolgen und Migranten und Gäste in ihrer Sprache zuhören. Dies unterstützt darüber hinaus die Möglichkeit, eine andere Sprache kennen und verstehen zu lernen. Die NRW-Piraten regen an, die Begrenzung auf Maximal eine Stunde Sendezeit pro Tag aufzuheben.
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31.2: Förderung des Bürgerfunks über Neue Medien
Der Bürgerfunk soll neben dem klassischen Modell der Sendezeit auf lokalen Rundfunksendern zusätzlich über neue Kommunikationswege gefördert werden. Das Internet bietet eine gute Möglichkeit, Sendungen zu verbreiten. Sendungen des Bürgerfunks sind länger abrufbar und für eine größere Zielgruppe zugänglich. Eine Beschränkung auf ein regionales Gebiet entfällt.
Die NRW-Piraten wollen daher die Möglichkeiten einer Realisierung zu überprüfen und bei Umsetzbarkeit eine zusätzliche Verbreitung von Bürgerfunk über das Internet anstreben. Das stellt eine Ergänzung zu den Bemühungen dar, Online-Streams anzubieten. Der Bürgerfunk erhält hierdurch eine komplett eigene Plattform, um auch Sendungen anderer Regionen zu bewerben und zu präsentieren. Die Plattform ist ebenfalls nutzbar für die regional übergreifende Förderung von Nachwuchskünstlern, die Sendungen im Bürgerfunk präsentieren.
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31.3: Förderung von Sprachkultur im Radio
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat den Auftrag, sich um die Minderheiten in der Gesellschaft zu kümmern. Hierzu zählen auch sprachliche Randgruppen, Immigranten und Gäste aus anderen Ländern.
Diesem Auftrag kamen die öffentlich-rechtlichen Radiosender lange Zeit nach. Im Jahr 2010 hat der WDR, der mit dem Funkhaus Europa einen der wenigen aktiven, multilingualen Sender in Deutschland betreibt, beispielsweise die Sendezeiten in türkischer Sprache gekürzt. Im heutigen Angebot der Radiostationen finden sich bundesweit zunehmend weniger mehrsprachige Programminhalte. Die NRW-Piraten setzen sich dafür ein, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk den bisherigen Anteil an fremdsprachlichen Inhalten nicht nur beibehält, sondern ausbaut. So kann eine kulturelle und sprachliche Vielfalt gewährleistet werden, die in der EU Grundrechtecarta festgelegt ist: "Die Europäische Union respektiert die sprachliche Vielfalt."
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31.4: Produktion von Radiohörspielen und Serien
Radiohörspiele und Serien gehören zu den traditionellen Unterhaltungsformen der Medien. Es bieten sich außerdem die Übertragungen von Theaterstücken, Literaturlesungen, Gameshows, Talkformate oder Comedyshows an. Das Radio ist ebenfalls gut geeignet, um speziell konzipierte Fortsetzungsgeschichten zu präsentieren. Im WDR gibt es bereits auf verschiedenen Kanälen ein Angebot für solche Formate. Diese sollten beim WDR mindestens im derzeitigen Ausmaß beibehalten oder sogar ausgebaut werden. Diese Sendungen sollten außerdem als Podcasts zum Download angeboten werden.
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31.5:Förderung von Nachwuchskünstlern im Radio
Das Radio ist noch immer das wichtigste Medium im Bereich Musik und Sprachbeiträge. Oft ist es schwer als Künstler im Radio gesendet zu werden. Die NRW-Piraten wollen, dass der WDR nach Vorbild des Hessischen Rundfunks eine Internetcommunity schafft. Über einen dafür eingerichteten Kanal können Nachwuchskünstler Beiträge einstellen. Die Nutzer der Plattform erhalten die Möglichkeit, Beiträge zu bewerten. Hierdurch kann ein Künstler bei den Nutzern bekannt werden. Eine Redaktion kann aus den Beiträgen eine wöchentliche Auswahl zusammenstellen und in einer Sendung vorstellen. So werden unbekannte Künstler gefördert.
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31.6: Mehr Mitgestaltung durch Hörer im Radio
Die Mitgestaltung des Radioprogramms ist für Hörer sehr schwierig. Kontakt zu laufenden Sendungen ist meist nur über Telefon, E-Mail oder Kontaktformulare auf Webseiten möglich. In anderen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten gibt es modernere Kommunikationsmittel, die eine Reaktion auf das laufende Programm ermöglichen. So können zum Beispiel Musikwünsche über Webformulare eingesendet werden oder wöchentliche Hörercharts gewählt werden, die dann einmal pro Woche präsentiert werden.
Eine interaktive Plattform durch die Nutzung moderner Medien hilft dabei, die Hörer besser an der Programmgestaltung zu beteiligen. So könnte ein Internetforum oder ein Webchat ein nützliches Werkzeug sein, um dem Hörer mehr Möglichkeiten der Rückmeldung und Mitbestimmung zu geben. Dies würde den Moderatoren und dem Sender ermöglichen, eine zeitnahe Rückmeldung durch die Hörer zu erhalten. Die NRW-Piraten regen daher an, die Onlineportale des WDR um moderne Kommunikationsmöglichkeiten zu erweitern.
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31.7: Förderung von Museen und Kunstsammlungen
Museen bieten eine Möglichkeit den Horizont zu erweitern, Neues kennenzulernen, zu lernen und Spaß zu haben. Es ist von großer Bedeutung, dass Museen gefördert werden, da sie sowohl Bildung als auch Freizeit gestalten können. Jeder Mensch muss barrierefreien und erschwinglichen Zugang zu Museen haben können. Schülerinnen und Schüler beziehungsweise deren Schulen sollen Museumsbesuche besser bezahlen können, damit eine bessere Förderung junger Bürger erfolgen und ihnen Wissen und Kultur näher gebracht werden. Das kann durch eine Förderung des Landes, kostenlose oder stark verbilligte Eintritte erreicht werden.
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31.8: Digitalisierung von Büchern
Die Landesbibliotheken enthalten einen großen Umfang an Wissen und kulturellen Werken. Einige der Werke sind rar und an einigen Standorten gar nicht vorhanden.
Eine Lösung ist die Digitalisierung der entsprechenden Werke. Das stellt diese Kulturgüter einem größeren Teil der Gesellschaft zur Verfügung.
Die NRW-Piraten fordern die Digitalisierung der Werke, die in den Landesbibliotheken vorhanden sind, und die nicht mehr durch Verwertungsrechte geschützt oder vergriffen sind. Die Werke sollen unter einer freien Lizenz veröffentlicht und somit der Öffentlichkeit frei zugänglich gemacht werden.
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31.9: Bessere Ausstattung von Bibliotheken
Die Piratenpartei strebt an, die Finanzmittel für Bibliotheken zu erhöhen und ein breiteres Spektrum an Werken bereitzustellen.
Die Literatur ist eine wichtige Form der Kultur. Das kulturelle Angebot muss ständig erweitert und für die Allgemeinheit zugänglich gemacht werden.
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31.10: Förderung, Austausch und Vernetzung von Nachwuchskünstlern
Es gibt in den meisten Städten und Regionen Laientheater-Spielgruppen, Nachwuchsmusiker und sonstige kreativ engagierte Mitbürger. Für diese ist keine staatliche Förderung vorgesehen, lediglich einige Leuchtturmprojekte erhalten Förderung vom Land oder den Kommunen. Förderung muss nicht zwingend über ein finanzielles Budget geschehen. Stattdessen können für den kreativen Nachwuchs Präsentationsflächen und Proberäume in staatlichen und kommunalen Immobilien zur Verfügung gestellt werden. Es ist sinnvoll, eine Datenbank aufzubauen, die eine Übersicht über verfügbare Räumlichkeiten bietet.
Eine überregionale Vernetzung von Künstlern und Künstlergruppen ermöglicht diesen, ihre Kunst einem breitem Publikum zu präsentieren und mit anderen Künstlern gemeinsame Projekte zu gestalten. Das Publikum erhält so ebenfalls einen breites Spektrum an Kunstangeboten. Diese Vernetzung soll vom Land NRW gefördert werden. Die NRW-Piraten wollen eine "Kulturlandkarte" für NRW umsetzen. Betreibern kultureller Einrichtungen soll ermöglicht werden, sich zentral in eine Landkarte einzutragen. Regionale und überregionale Vernetzung wird so ermöglicht.
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- Polakueche, SQAMPY, redigiert: Lechimp, Ergonaut, maxwell
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31.11: Förderung von kreativen Fähigkeiten
Die frühzeitige Förderung von Interessen bei Kindern und Jugendlichen ist derzeit noch nicht optimal ausgebaut. Gerade hier müssen Talente frühzeitig erkannt und gefördert werden.
Die NRW-Piraten wollen daher Konzepte nach Vorbild von "Jedem Kind ein Instrument" fördern und auf andere künstlerische Themenfelder ausweiten. Wir setzen uns für die Verbesserung der Angebote für Kinder und Jugendliche ein. Insbesondere wollen wir die Förderung junger Talente und deren Fähigkeiten in Vereinen, Organisationen, Verbänden und Schulen verbessern.
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31.12: Freie Lizenzen fördern
Freie Lizenzen bieten Künstlern eine Möglichkeit, ihre Werke einfach und flexibel und ohne bürokratischen oder finanziellen Aufwand nach eigenen Wünschen zu schützen. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Creative Commons Modell, das sich zunehmender Beliebtheit erfreut.
Frei lizensierte, kulturelle Inhalte sind durch ihren meist kostenfreien Erwerb einem breiten Publikum zugänglich und nicht mit größeren Investitionen für den kulturell interessierten Bürger Verbunden. Hohe Preise im Tonträger- oder Buchhandel sind eine Hemmschwelle für Bürger mit wenig Geld. Frei lizensierte Kulturinhalte sind für Privatpersonen nur dann mit Kosten verbunden, wenn diese physisch erworben werden. Die NRW-Piraten wollen daher freie Lizenzen thematisieren und fördern. Das kann im Rahmen gezielter Veranstaltungen oder Radio- und Fernsehproduktionen geschehen.
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31.13: Förderung von (digitalen) Spielen als Kulturgut
Computerspiele, klassische Spiele wie Brett-, Karten- aber auch Rollenspiele oder das elektronisch unterstützte Geocaching und auch Sportspiele wie z.B. Paintball sind Kulturgüter und sollten als solche gefördert werden. Spielen fördert unabhängig vom Medium stets Lernprozesse und Kommunikation, Vernetzung und soziale Interaktion. Spiele werden nicht nur von Kindern und Jugendlichen, sondern auch von Erwachsenen als Freizeitaktivität wahrgenommen. Sowohl Computerspiele als auch Actionsportarten sind längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen.
Die Nutzung moderner Medien baut soziale sowie nationale Grenzen ab und fördert mit Online-Spielen das gegenseitige Verständnis. Computerspiele ermöglichen es Künstlern, neue Ausdrucksformen jenseits der klassischen Medien zu finden und bedürfen deswegen der Anerkennung als Kunstform. NRW ist Vorreiter der Kreativ- und eSports-Branche und somit ein kultureller Innovationsmotor.
Aus diesen Gründen setzen sich die NRW-Piraten für die Anerkennung und Förderung der analogen und digitalen Spielekultur ein. Zensur- und Verbotsforderungen lehnen wir entschieden ab. Der verantwortungsbewusste Umgang mit dem Medium Computerspiel soll nicht durch Verbote, sondern durch Aufklärung und Schaffung von Medienkompetenz erreicht werden. Dies gilt für Heranwachsende sowie für Eltern.
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31.14: Förderung von eSport
eSport ist die Kurzbezeichnung für 'Elektronischer Sport', einer modernen Form des sportlichen Wettkampfs, die mit Computerspielen über das Internet oder auf LAN-Turnieren ausgetragen wird. Im Zuge des weltweiten Bandbreitenausbaus hat der eSport sich zu einer Breitensportart, insbesondere der Jugendkultur entwickelt. Das Land NRW nimmt mit einem der weltweit führenden Veranstalter eine tragende Rolle in dieser Sportart ein.
eSport schafft dabei ein soziales Netz für die zahlreichen, jugendlichen Konsumenten von Online-Spielen. eSport holt Jugendliche bei einer ihrer bevorzugten Freizeitaktivitäten ab und vermittelt die Werte von sportlicher Fairness und Teamgeist und lässt sie an sozialen Veranstaltungen teilnehmen, online sowie vor Ort. Außerdem ermöglicht eSport körperlich beeinträchtigten Menschen in einem Sportverein aktiv zu werden. Daher engagieren sich die NRW-Piraten für die Förderung von eSport, sowie dessen Vernetzung mit sozialen Projekten und der Vermittlung von Medienkompetenz bei Eltern und Schülern. Hierzu werden Kooperationen mit Schulen und regionalen eSport Veranstaltern angestrebt.
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31.15: Modellversuch: Förder- & Kulturzentren
Im Bereich der Breitenförderung gibt es in der Kulturpolitik gravierende Defizite. Angebote an Subkulturen und Jugendliche, die den kreativen Nachwuchs stellen, werden nur als Beschäftigungsangebote in sozialen Brennpunkten betrachtet. Neue Ideen gehen so häufig verloren, unbekannte Künstler bleiben unbekannt. Gerade in diesen Bereichen müssen Talente frühzeitig erkannt und gefördert, Möglichkeiten ausgebaut und Rahmenbedingungen für eine künstlerische Entfaltung geschaffen werden.
Die NRW-Piraten haben daher das Konzept der "Förder- und Kulturzentren" erarbeitet, das wir als Modellversuch umsetzen wollen. Förderzentren des Landes NRW haben den Vorteil, dass sie unabhängig von der Mitgliedschaft in Vereinen oder Organisationen für Jedermann nutzbar sind. Die Leitung soll durch ehrenamtlichen Mitarbeiter erfolgen, die die Einrichtung im Konsensprinzip führen. Die Förderzentren sollte ein offenes Konzept nach dem Piratenvorbild sein: Es steht allen Besuchern offen. So ist auch eine Plattform zur Präsentation vorhanden. Außerdem können hier Treffpunkte zur Förderung von Interessenschwerpunkten wie etwa Hackerspaces, Vereine oder lose Interessengruppen, eingerichtet werden.
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31.16: Förderung von Offenen Arbeitsstrukturen
Co-Workingspaces, sind Orte der gemeinsamen Arbeit und Vernetzung zum Vorteil der Einzelnen und der Gemeinschaft. Diese sind offene Arbeitsräume, oftmals mit Gastronomie verbunden oder auch offene Büro-WGs, welche zum Beispiel speziell für Homeworker oder Selbständige konzipiert wurden um durch gemeinsames Arbeiten und Netzwerken einen Mehrwehrt für jeden Einzelnen zu schaffen.
Die NRW-Piraten setzen sich für die Förderung von offenen Arbeitsstrukturen ein. Als Beispiel sind hier Konzepte wie Hackerspaces, Hallenprojekte aber auch Vereine aus dem Bereich der Freizeitgestaltung zu nennen. Eine Förderung, die primär duch die Überlassung von Räumlichkeiten aus öffentlicher oder privater Hand vonstatten geht, nutzt bereits vorhandene Mittel und verlangt daher nicht nach teuren Neuinvestitionen. Die so geschaffenen Möglichkeiten bieten ein enormes Innovationspotenzial, das sich aus der Vernetzung und der gemeinsamen Arbeit an Projekten ergibt. Das gibt dem Bürger die Möglichkeit, seine Fähigkeiten zu spezialisieren und in Zusammenarbeit mit Anderen auszubauen. So werden soziale und auch berufliche Fähigkeiten gestärkt und erweitert.
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31.17: Förderung von Nischenbereichen, neuen Kunstformen und jungen Künstlern
Die Kulturpolitik dreht sich nach unserem Empfinden sehr stark um den „Mainstream“ Bereich. Gerade Künstler die nicht bekannt sind, oder abseits der anerkannten Kunstformen arbeiten, werden nicht ausreichend gefördert. Oft gibt es lediglich über Kunstvereine oder Mitgliedschaften in einschlägigen Organisationen Unterstützung. Neue Ideen gehen dabei oft verloren, da es für die Künstler nicht nur an finanziellen Möglichkeiten fehlt, sondern auch an Möglichkeiten praktisch zu arbeiten oder sich zu präsentieren. Auch sind Angebote für Subkulturen nicht ausreichend vorhanden. Gerade in diesen Bereichen müssen Talente frühzeitig erkannt und gefördert werden. Möglichkeiten sollen ausgebaut und somit Rahmenbedingungen für eine künstlerische Entfaltung geschaffen werden.
Die NRW-Piraten fordern deshalb einen Ausbau der Förderung neuer, größtenteils unbekannter Kunstformen und die Schaffung eines breiteren kulturellen Spektrums. Die NRW-Piraten wollen neue Möglichkeiten ins Leben rufen und Angebote ausbauen, um es jungen, unbekannten oder aufstrebenen Künstlern zu ermöglichen, sich zu verwirklichen. Hierzu sollen die Betreuungen auf kommunaler Ebene von Seiten des Landes finanziell bezuschusst werden. Außerdem soll eine Vernetzung von Künstlern auf Landes- und Bundesebene mit Hilfe moderner Kommunikationsmöglichkeiten geschaffen werden.
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31.18: Angebote für Subkulturen
Nahezu alle Formen von Subkulturen werden zur Zeit vernachlässigt. Insbesondere im Jugendbereich neigt die bisherige Politik dazu "alle in einen Topf zu stecken" und Angebote auf Soziale Brennpunkte oder den "Mainstream" auszurichten. Die NRW-Piraten fordern eine bessere Differenzierung und ein Angebot abseits des Mainstreams. Insbesondere die Förderung von Vereinen mit Bezug zu verschiedensten Formen von (Sub-) Kultur muss ausgebaut werden. Als Beispiel sind hier Hackerspaces, Jugendzentren- und Werkstätten sowie Kultureinrichtungen, die sich an junge Musiker richten zu nennen. Aber auch losen Gemeinschaften mit einem gemeinsamen, kulturellen Interesse sollten durch die Schaffung von speziellen Angeboten gefördert werden.
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31.19: Kulturelle Förderung für Konsumenten illegaler Drogen
Langjährige Konsumenten illegaler Drogen sind häufig gefangen im Kreislauf der Drogenbeschaffung, des Drogenkonsums und der Bewältigung ihres Tagesablaufs (wo bekomme ich was zu essen, wo kann ich schlafen etc.). Ein Ausbruch aus diesem Kreislauf ist ohne fremde Hilfe oft nicht möglich. Suchtberatungsstellen in den einzelnen Kommunen tragen bereits schon seit Jahren ihren Teil dazu bei, einen organisierten Tagesablauf zu ermöglichen. Sei es durch Streetworker, Szenetreffpunkte in Krankenhäusern und/oder JVAs oder beispielsweise Kontaktläden, in denen es den Abhängigen ermöglicht wird warme Malzeiten zu sich zu nehmen, Hygieneeinrichtungen zu benutzen oder ihren Drogenkonsum bzw. ihre Methadontherapie unter ärztlicher Aufsicht durchzuführen.
Einige kommunale Beratungsstellen gehen noch einen Schritt weiter. Sie bieten ihrer Klientel die Möglichkeit sich am kulturellen Austausch zu beteiligen. Es werden Literatur Lesungen von und für Abhängige, mit anschließender Diskussion angeboten; ebenso können eigene Texte präsentiert werden. Des Weiteren werden Kunst Ausstellungen von Werken Abhängiger, sei es Malerei und Fotografie in den Räumen der Beratungsstellen durchgeführt. Theaterprojekte sind nur ein weiteres Spektrum. Unterstützt werden Einrichtungen zudem durch lokale Kulturvereinigungen. Der Effekt dieser Maßnahme ist unbestritten, den Abhängigen werden neue Wege aufgezeigt, das Selbstbewusstsein wird gestärkt und eine Resozialisierung wird vorangetrieben. Natürlich wäre eine Erweiterung für Einrichtungen anderer sozial benachteiligter Bevölkerungsgruppen denkbar und wünschenswert.
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31.20: Kulturelle Förderung von Clubkultur und dem Nachtleben
Die Clubkultur und das Nachtleben tragen sich zumeist selbst aus privaten Mitteln der Betreiber. Jedoch gibt es wenige Ausnahmen, die den Auftrag haben, lokaler Musikkultur etwa durch Landes- oder Kommunalmittel eine Bühne bereitzustellen, oder junge Künstler aus der Region finden in staatlich geförderten Clubs und anderen Lokalitäten einen geeigneten Rahmen sich dem Publikum zu präsentieren.
Die NRW-Piraten wollen diese Fördermaßnahmen beibehalten oder auch durch die kostengünstige Bereitstellung von öffentlichen Räumlichkeiten oder Gerätschaften, welche nicht mehr verwendet werden, erweitert fördern. Eine günstige Anbindung an den Nachtbusverkehr bietet ebenfalls eine einfache aber effektive Möglichkeit die regionale Infrastruktur im Nahverkehr effektiver auf das Club- und Nachtleben auszurichten.
Ein reichhaltiges, kulturelles Angebot steigert die Attraktivität einer Region und fördert daher auch den Tourismus dorthin. Besonders Projekte junger Leute, oder auch die aus Subkulturen sollten hier nebst der Mainstreamkultur Beachtung finden. Ebenfalls sollten Veranstaltungen, welche Musik mit freien Lizenzen wie zum Beispiel Creative Commons anbieten, hier einen Schwerpunkt bezüglich dieser Fördermaßnahmen darstellen.
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31.21: Abschaffung des Tanzverbotes
Das Tanzverbot wird in NRW durch das "Gesetz über die Sonn- und Feiertage" geregelt. An den sogenannten "Stillen Tagen" sind in NRW fast alle Veranstaltungen die über "Schank und Speisebetrieb" hinaus gehen untersagt. Dies betrifft auch Sportveranstaltungen, Volksfeste, Musikalische Darbietungen, Zirkus & Artistik, Freizeitanlagen, Theater und Filmvorführungen, sowie weitere Gesellschaftliche Bereiche. Die NRW-Piraten wollen nicht, dass der Staat hier in die Freiheit des Einzelnen eingreifen. Wir setzen uns dafür ein, das Tanzverbot in NRW aufzuheben.
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