NRW:Kreis Siegen-Wittgenstein/Wahlkampf/PlakateFAQ

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Wissenswertes und Erfahrungen zum Plakatieren

Organisatorisches

  • Darf ich einfach Plakate aufhängen?
    • Nein, man braucht in manchen Städten eine Genehmigung. Viele Städte halten es jedoch recht unkompliziert und erlauben Plakatierung pauschal, wenn man sich an ein paar Spielregeln hält. In jedem Fall sollte man vorher nachfragen, um Probleme zu vermeiden. Da Wahlplakate fester Bestandteil der Meinungsbildung sind, ist es nahezu unmöglich, dass eine Stadt oder Gemeinde einer zugelassenen Partei das Plakatieren verbietet.
    • Andere Staedte machen es nicht ganz so leicht, man muss eventuell einen Antrag stellen, aber im Falle Siegen war die Genehmigung nach 9 Stunden im E-Mail-Postfach. Tipp: Antrag formulieren, persoenlich einreichen, dann geht er nicht verloren und man kann notfalls fragen, wie es denn eigentlich laeuft, welche Bedingungen gelten, etc.
  • Welche Regeln muss man beachten?
    • Die Regeln sind je nach Bundesland und Stadt unterschiedlich, Konsens besteht jedoch offenbar darin dass man...
      • Keine Plakate an Kreuzungen oder Kreisverkehren aufhängen darf
      • Keine Verkehrsschilder überklebt
      • Keine Hydrantenschilder überklebt
      • Keine Plakate vor oder hinter Ausfahrten anbringt
      • Nur innerorts plakatiert, nicht außerorts oder auf Schnellstraßen und Autobahnen
      • Sein Auto so abstellt, dass es den Verkehr nicht behindert
      • Nicht in der nähe gepartker Autos mit Leiter und ähnlichem hantiert, um Schäden zu vermeiden
      • Keine Masten nutzt, an denen sich Verkehrszeichen befinden
      • Keine Bäume nutzt
      • Keine Sichtbehinderungen für Straßenverkehr und Fußgänger entstehen
      • Plakate in Farbe und Form nicht mit Verkehrsschildern verwechselbar sein dürfen
      • Keine Plakate an Pfosten von Fußgängerüberwegen anbringt
      • Keine Plakate an Verkehrsinseln anbringt
      • Ampelschaltkästen oder Kabelverzweigern von Telekom und Kabelanbietern anbringt
      • An metallischen Befestigungen wie Zäunen oder Masten nur isolierten Draht oder Kabelbinder nutzt, um Rostbildung zu vermeiden
      • Plakate an Fußgängerwegen oberhalb von 2 Metern befestigt, um Verletzungen zu vermeiden
      • Scharfe Kanten an Plakat oder Befestigung entfernt
      • Eventuell anfallenden Müll wieder mitnimmt
      • Keine Plakate vor Wahlkampfzentralen oder Büros anderer Parteien aufhängt
      • Einen Abstand von 10-50m zum Wahllokal einhält, je nach Verordnung
      • Keine Plakate an Bushaltestellen anbringt
      • Keine Plakate an Mauern anbringt
      • Keine Plakate an oder auf fremdem, privatem Eigentum anbringt, das beinhaltet auch Schulgelände oder andere öffentliche Einrichtungen
      • Keine Plakate anderer Parteien oder Veranstalter überklebt oder beschädigt
      • Dafür sorgt, dass die Plakate rückstandslos entfernt werden können
      • Man die Plakate spätestens eine Woche nach der Wahl entfernt
    • Gerade etablierte Parteien, deren Wahlhelfer es eigentlich besser wissen müssten, verstoßen nach eigenen Beobachtungen sehr häufig gegen diese Regeln. Hintergrund ist meist, den möglichst besten Platz für sein Plakat zu erwischen. Wir gehen mit gutem Beispiel voran und versuchen, unsere Plakate öffentlichkeitswirksam aber fair zu platzieren. Die Art und Weise, wie eine Partei den Wahlkampf mit Plakaten betreibt, entscheidet über Sympathiepunkte. Anstatt die Städte mit Masse statt Klasse zu bekleistern macht es mehr Sinn, sich kreative Stellen zu suchen, die etwas aus der Masse herausstechen.
  • Wie schnell liegen Genehmigungen und Informationen seitens der Städte und Gemeinden bezüglich Plakatierung vor?
    • Das ist extrem unterschiedlich, manche Städte beantworten E-Mail Anfragen innerhalb weniger Stunden sehr kompetent (ein Lob an die Stadt Olpe an dieser Stelle). Andere lassen sich etwas mehr Zeit und reagieren überhaupt nicht auf E-Mails. Selbst bei telefonischen oder persönlichen Anfragen geht man durch eine Bürokratiehölle, es ist der Eindruck vorhanden, dass es neuen Parteien nicht besonders leicht gemacht wird.
  • Wieso fotografiert ihr eure Plakate?
    • Damit wir nachweisen können, dass wir sie ordnungsgemäß aufgehangen haben. Weiterhin kann man damit die Positon der Plakate genau bestimmen. Und man hat etwas fürs Piratenfotoalbum :-)
  • Wieso schreibt ihr euch den Standort auf?
    • Damit wir die Plakate nach der Wahl wieder finden. Ein vergessenes Plakat wirkt unprofessionell und ausserdem kann man die Hartfaserplatten wiederverwerten, es ist also bares Geld.
  • Wieso notiert ihr Beschädigungen anderer Plakate?
    • Um offensiv dem Vorwurf des Vandalismus entgegenzutreten. Wir finden häufiger zerstörte oder beschädigte Plakate anderer Parteien. Es spricht Nichts dagegen, den vorher genutzen Platz für eigene Plakate zu nutzen, das sollte man sich aber in jedem Fall gut überlegen, denn es weckt gewisse Verdächtigungen.

Material

  • Wo bekommt man Hartfaserplatten?
    • Wir haben uns 100 Hartfaserplatten (= HfP) bei mcposter.eu bestellt, zusammen mit 200m ummantelten Draht und mehr als genug Leim.
  • Was kosten 100 HfP?
    • Bei unserem Lieferanten kosten 100 HfP mit Leim, Draht und Versand für 167 Euro. Bei größeren Bestellungen sind Rabatte drin. Sehr wichtig ist darauf zu achten, dass die Speditionskosten im Preis enthalten sind, sonst kommen noch einmal Kosten von ca. 50 Euro auf die Piratenkasse zu.
  • Wie lange dauert die Lieferung?
    • In unserem Fall 4 Werktage.
  • Welche Arbeiten sind nötig, um ein fertiges Plakat zu erhalten?
    • Die HfP sind vorgebohrt, daher muss man lediglich das Plakat auf die HfP kleben und trocknen lassen. Dazu empfiehlt sich ein Tapezierpinsel und eine große Fläche unter freiem Himmel, um die Plakate trocknen zu lassen. Wichtig ist weiterhin, die HfP mit dem Parteilogo zu kennzeichnen, um Diebstahl nachvollziehbar zu machen.
  • Wie groß ist so ein Plakat?
    • Im Wahlkampf 2009 setzt die Piratenpartei Plakate in der Größe A1 ein, das entspricht 594 mm x 841mm (Breite x Höhe). Andere Parteien setzen teilweise A0 Plakate ein, das entspricht 841 mm x 1189mm. A1 Plakate passen problemlos in einen normalen PKW-Kofferraum.

Herstellung

  • Was benötigt man zur Herstellung?
    • Mindestens 2 Piraten
    • Einen Tapeziertisch oder irgendeine Arbeitsfläche, die man zumindest theoretisch mit einkleistern kann, notfalls mit Folien irgendeiner Art o. Ä. abdecken, sinnvollerweise auf angenehmer Arbeitshöhe
    • 3 Eimer (1 für Leim, 1 für Wasser, 1 zum Reinigen)
    • Rührstock
    • Tapezierpinsel (Quast)
    • Tapezierbürste
    • Cuttermesser, Schere, Schraubenzieher, Zange
    • Wind- und wettergeschützter Unterstand
    • Tapeziertisch
    • Spritzschutz für den Boden, Müllsäcke, Zeitungen usw.
    • Fließend Wasser
    • Große Fläche zum trocknen lassen
    • Schablone mit Parteilogo/Schriftzug
    • Spraydose mit schwarzer, vielleicht auch orangener Farbe, zum Beispiel Lackfarbe (Acryl auf Wasserbasis, Irgendwas das auf Holz auch einen Regenguss aushaelt)
  • Wie werden die Aufgaben verteilt?
    • Bei 2 Personen ist man ziemlich eingeschränkt und braucht sehr lange, da man jeden Arbeitsschritt selbst und nur seriell durchführen kann. Sinnvoll ist eine Gruppenstärke von 5 oder mehr Personen.
      • Einer kleistert das Plakat und die HfP ein
      • Zwei befestigen das Plakat
      • Einer kleistert nochmal drüber
      • Einer legt es zum trocknen
      • Einer oder zwei kuemmern sich parallel um die Markierung
  • Wie werden HfP markiert?
    • Um Diebstahl besser abzuschrecken und ggf. nachvollziehen zu können macht es Sinn, die Rückseite der HfP mit dem Parteilogo zu versehen. Dazu bastelt man sich eine Schablone und sprüht das Logo mit einer Spraydose auf die Platte. Bitte beachten, dass da beide Seiten trocknen müssen, gegebenenfalls einen Tag kleistern, einen markieren, die Trocknungszeiten sind kaum berechenbar, da witterungsabhaengig. Eventuell gehen beim Kleistern die markierten HFP aus oder man kann wegen nassem Kleister nicht markieren. Ideal ist natürlich, die HFP aus dem Vorwahlkampf (okay, vielerorts ist es noch der erste...) zu recyclen, das Markieren muss logischerweise nur einmal geschehen.
  • Wie wird der Plakatleim hergestellt?
    • Mcposter schickt Leimpulver mit, das vorsichtig und in kleinen Mengen in Wasser gerührt wird, damit das Pulver nicht klumpt. Der Leim ist nach 30 Minuten verwendbar, optimal wären allerdings 24 Stunden.
  • Müssen die Plakate vorbereitet werden?
    • McPoster empfiehlt, die Plakate vorher in Wasser einzuweichen. Das macht nur dann Sinn, wenn man Plakate mit Affichenpapier hat. Diese Plakate wellen sich fast gar nicht; normale Plakate koennten sich sich aufloesen, so unsere Befuerchtung, deshalb haben wir drauf verzichtet, einen ersten Regen haben sie aber ausgehalten.
  • Wie wird das Plakat auf der HfP befestigt?
    • Ein Ende ansetzen, festdruecken, am anderen Ende etwas ziehen, auch seitlich, mit der Bürste dann den Rest feststreichen, dabei muss der Haltende das Plakat aber möglichst flach über die HfP halten und immer noch ein wenig auseinanderziehen; nicht zu fest, eingekleistert oder eingeweicht halten die Plakate nicht mehr viel aus.
    • Hierbei ist auch zu beachten: Sich nicht auf dem Plakat abzustützen, es "schwimmt" erstmal noch ein wenig auf dem Kleister, meist reißt dadurch, dass man sich nur selten genau entlang der Gewichtskraftrichtung aufstuetzt, das Plakat ein und man rutscht auf einem Fetzen Plakat weg.
  • Was steht nach dem Aufbringen des Plakats an?
    • Man sollte das Parteilogo auf der Rückseite mit einer Schablone aufsprühen und die Plakate mehrere Stunden zum Trocknen unter freien Himmel legen. Später ist es ratsam, noch einmal eine Schicht Leim auf die Vorderseite des Plakats aufzubringen, um es resistenter gegen die Witterung zu machen.
  • Wie lange dauert die Herstellung?
    • Zwei Piraten haben unter nicht-optimalen Voraussetzungen 50 Plakate in 6 Stunden geklebt, mit fünf Personen sollten ca. 200 pro Tag drin sein.

Befestigung

  • Was benötigt man zur Befestigung?
    • Ausreichend großer PKW oder LKW mit Sitzplätzen für 2 und mehr Personen
    • Laderaum für Plakate, Werkzeug uns Leiter
    • Das Plakat (auf einer Hartfaserplatte aufgeklebt)
    • Kabelbinder oder Draht
    • Leiter (1,5 m oder größer, jedoch leicht tragbar)
    • Schraubendreher oder Messer (um nicht korrekt gebohrte Löcher in den Hartfaserplatten zu korrigieren)
    • Seitenschneider (um Draht und Kabelbinder zu kürzen)
  • Wieviel Zeitaufwand benötigt man für die Befestigung?
    • Je nach Lage 2-5 Minuten pro Plakat. Entscheidend ist, wie gut der Anbringungsort erreichbar ist und ob man eine Leiter braucht. Nach wenigen Plakaten stellt sich eine Routine ein.
  • Wie groß sollte das Plakatier-Team sein?
    • Zwei Personen sind erfahrungsgemäß genug. Je nachdem, welche Transportmöglichkeit man für Plakate, Werkzeug und Leiter hat, kann auch eine dritte Person sinnvoll sein.
  • Draht oder Kabelbinder zur Befestigung nutzen?
    • Auf jeden Fall Kabelbinder, die sind zwar etwas teurer, dafür lassen sich die Plakate in Rekordzeit und bombenfest anbringen. Beschädigungen der Masten werden ebenfalls verhindert.
  • Wie lang müssen Kabelbinder zur Befestigung an Laternenmasten sein?
    • Für ein Doppelplakat (ein Plakat je Seite) braucht man zwischen 600 mm und 800 mm lange Kabelbinder, alternativ sind 2x300 mm oder 2x400 mm ebenfalls ausreichend.
  • Wo bekommt man so lange Kabelbinder?
    • Baumärkte führen in der Regel nur Größen bis 380 mm x 7,5 mm, es gibt jedoch Shops wie Autec oder Elkubema und Andere, die Größen bis 1000 mm x 9 mm anbieten. Beispiel
  • Was kosten so große Kabelbinder?
    • Je nach Shop ca. 20 Euro für 100 Stück je 780 mm x 9 mm. Die Alternative sind 380 mm aus dem Baumarkt, jedoch werden hierfür teilweise Mondpreise verlangt. So bietet Hagebau beispielsweise 25 Kabelbinder zu 6 Euro an. Da man die doppelte Menge kurzer Kabelbinder braucht, summiert es sich zu einem beachtlichen Preis.
  • Wie belastbar sind Kabelbinder?
    • Je nach Modell können Kabelbinder mit einem Gewicht von 50-80 kg pro Stück belastet werden. Da Hartfaserplatten in der Regel mit 2 Kabelbindern befestigt werden, ist es nahezu unmöglich, dass ein Plakat ohne Werkzeug entfernt wird. Es ist dringend zu empfehlen, einen großen statt zwei kleiner Kabelbinder zu nutzen, da das Plakat dann besser hält.
  • Braucht man UV-beständige Kabelbinder?
    • Wenn man nicht vor hat, ein Plakat ein ganzes Jahr aufgehängt zu lassen, nicht. UV-beständige Kabelbinder eignen sich für permanten Installationen. Da sie Einwegartikel sind und nur wenige Wochen der Sonnenstrahlung ausgesetzt sind, ist der Preis zu hoch.

Abhängen

Jeder Wahlkampf geht einmal, hoffentlich erfolgreich, zu Ende. Wahlplakate müssen spätestens eine Woche (7 Tage) nach dem Wahltag entfernt werden, sonst kann es Probleme geben!

  • Was benötigt man zum Abhängen der Plakate?
    • Einen bis zwei Piraten
    • Transportmittel mit ausreichend großem Kofferraum
    • Seitenschneider
    • Leiter (in seltenen Fällen)
  • Was gibt es zu beachten?
    • Auf jeden Fall jegliche Reste mitnehmen, Kabelbinder, Plakat usw.
    • Falls vorhanden, eine Mitgliedsbestätigung der Partei mitnehmen für den Fall, dass Jemand misstrauisch wird.
  • Wie lange dauert das Abhängen?
    • Bei guter Erreichbarkeit keine Minute pro Plakat, einfach den Kabelbinder durchschneiden, Plakat runterziehen und einladen.
  • Wie lagert man die Plakate?
    • Wenn die Hartfaserplatten noch intakt sind, können sie bei der nächsten Wahl wiederverwertet werden. Da die Lagerdauer recht hoch ist, sollte man darauf achten, dass sich kein Schimmel oder Ähnliches bildet. Am besten zuerst trocknen lassen und dann im Keller oder auf dem Dachboden auf ein paar Bretter legen, um den Kontakt mit dem Boden zu vermeiden.

Siehe auch

Montageanleitung für Hohlkammerplakate mit Bildern


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