HE:Marburg/Kommunalwahl/Themen/Open Software

Aus Piratenwiki
Wechseln zu: Navigation, Suche

Einsatz von Freier Software in der Stadtverwaltung/Einsatz von Freien Standards in der Stadtverwaltung

Gegen Lizenzknechtschaft in der Stadtverwaltung, für Open Software in der Stadtverwaltung nach dem "Münchner Modell". Die Marburger Piraten fordern den Einsatz von freier Software in der Stadtverwaltung, wo immer dies sinnvoll möglich ist. Hierzu zählt insbesondere der Einsatz von Open Source Software, wie Linux, OpenOffice.org oder Mozilla Firefox nach dem Vorbild der Stadtverwaltung München („LiMux“-Projekt). Die Piraten fordern eine schrittweise Umstellung im Rahmen von Ersatzinvestitionen.

Begründung Proprietäre und geschlossene Software bietet keine Garantie dafür, dass der Benutzer die Inhalte, die er oder sie heute produziert auch morgen noch abrufen kann. Würde daher z.B. Microsoft Word vom Markt verschwinden (z. B., weil Microsoft von einem Mitbewerber gekauft würde), gäbe es keine Möglichkeit, die in der Verwaltung gespeicherten Daten zu rekonstruieren. Dies liegt daran, dass das Word-Format (.doc) ein sog. „geschlossenes“ und patentiertes Format ist. Aus diesem Grund haben sich die Europäische Kommission, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie, die Stadtverwaltung Bristol, die Stadtverwaltung München, die Stadtverwaltung Wien, die französische Gendarmerie, diverse Ministerien und staatliche Einrichtungen in Indien (darunter die National Bank, und der Oberste Gerichtshof), sowie die Unternehmen Oracle, IBM/Lenovo, Orange (Mobilfunk) für den Einsatz von OpenOffice.org in der Verwaltung entschieden.

Kommentar: Auch freie Software bietet diese Garantien nicht. Wenn sich die Marburger Stadtverwaltung dann ein Team von 20 OpenOffice-Entwicklern halten muss, weil Oracle beschliesst, die entsprechende Abteilung zu schliessen. Deutlich wichtiger ist, freie Formate zu verwenden.

Für den Einsatz freier Software fallen keine Lizenzkosten an, OpenOffice.org ist also im Gegensatz z. B. zu Microsoft Office kostenlos nutzbar. Dasselbe gilt für freie Betriebssysteme, wie Linux. Linux ist im Gegensatz zu Microsoft Windows 7 kostenlos erhältlich. Bei Internetserversoftware hat Open Source Software mittlerweile einen Marktanteil von weit über 70 %. OpenOffice.org bietet über die Erweiterung „WollMux“ eine vollständige, kostenlose Lösung für die öffentliche Verwaltung (einschließlich „sachleitender Verfügungen“ und „Vorzimmerfunktion“). In der Stadtverwaltung München arbeiten bereits 16.000 PCs mit diesem System. Die Nutzung von Open Source Systemen bietet zugleich eine gute Basis für die dauerhafte, diskriminierungsfreie Offenlegung und Zugänglichmachung von (nicht-personenbezogenen) Daten der Verwaltung. Dies stellte eine Grundlage für effektive Kontrolle der Verwaltung durch die Bürger dar. Außerdem bietet der Einsatz von OpenSource die Möglichkeit plattformunabhängiger Ausschreibungen. Auf diese Weise kann im Rahmen der Beschaffung von IT-Systemen in „kleinen Losen“ vergeben werden. So können auch kleine und mittelständische Händler aussichtsreich an Ausschreibungen der öffentlichen Hand teilnehmen, was zu einer Regionalisierung der Gewinnschöpfung führen kann. Für die Umstellung fielen im Wesentlichen Kosten in Form von Schulungskosten an (diese fallen bei Updates auf neue Versionen anderer Programme jedoch ebenfalls an). Im Gegenzug fallen die Kosten für Lizenzerwerb proprietärer Software weg.


Kommentar: Lizenzkosten sind nur ein Bruchteil der Kosten, die bei Software entstehen. Was bringt es z.B. dem MSCE-Admin zu sagen, dass er ab nächstem Jahr alle Rechner auf Linux umstellen soll? Da fallen erstmal deutlich Schulungskosten an.

Wieso bietet freie Software eine gute Basis für diskrimierungsfrei Offenlegung von Inhalten? Auch hier braucht es freie Standards. Ebenfalls will sich mir nicht erschliessen, wieso nicht Nutzung freier Softwarre dafür sorgt, dass kleine und mittelständische Händler sich bei irgendwelchen Ausschreibungen besser bewerben können. OpenOffice kann man doch einfach runterladen - wozu braucht es da noch eine Händler?

Der Ansatz ist definitiv gut, darauf kann man aufbauen. Wie wir der Text ist, wird er aber von jedem IT-Experten in der Luft zerrissen.