Diskussion:PM-BRV-2012-10-26

Aus Piratenwiki
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Ich möchte folgenden Standpunkt abgeben:

»Die Bioenergiemeiler in Groß Meckelsen können in Zukunft zum Beispiel mit Material der Durchwachsene Silphie, Energierüben, Szarvasi oder von Dauergrünflächen betrieben werden. Am Besten ist es die ohnehin anfallende Schnitt- und sonstigen Bio-Abfälle zu nehmen. Es ist nur politischer Wille notwendig um dies für die Landwirte attraktiv zu machen.«

Selbst in einer kleineren Größenordnung von < 1MW fallen im Umkreis keine derartigen Mengen von Grün-Abfällen an. Das erscheint mir sehr unrealistisch. Sobald diese Abfälle angefahren werden müssen, wird darüber hinaus fossiler Treibstoff verbraucht.

Bigasanlagen werden immer nur an der CO2 Verminderung gegenüber Erdgas und Kohle gemessen. Die Einsparungspotentiale bei Nutzung alternativer Erneuerbarer Energien wurden, meines Wissens, weder von den Piraten noch von anderen, im Fall Groß Meckelsen in Betracht gezogen, geschweige denn wirtschaftlich geprüft.

Es fehlt zudem der Hinweis, dass die Biogas Anlage in einem Wasserschutzgebiet gebaut werden soll.

Das Groß Meckelsen mit nur wenigen Hundert Einwohnern die Subventionen begrüßt ist menschlich und verständlich.

Doch schon jetzt beklagt sich mindestens ein Bäcker im Nachbar Ort, dass er Getreide aus den USA/Canada beziehen muss um konkurrenzfähig zu bleiben. Aufgrund der Maisproduktion und der umliegenden, konkurrierenden, Biogasanlagen ist Getreide für Grundnahrungsmittel auf dem heimischen Markt knapp.

Grund dafür dürfte sein, dass auch außer acht gelassen wurde, wie hoch die Dichte der konkurrierenden Biogasanlagen im Umland sind. Zwischen Sittensen und Winkeldorf sind dies bereits 5 mir bekannte Biogasanlagen, auf gerade mal 28 km Wegstrecke. Damit einhergehend auch mindestens 5 mal Massentierhaltung. Das jetzt schon zu viel Fleisch produziert wird, als verkauft werden kann, ist ein anderes Thema.

Die Vergasung der Tiere, mit anschließender Hygienisierung treibt mir nicht nur Tränen in die Augen und Ekel in den Kopf, idR treibt dies zudem Biogasanlagen in den wirtschaftlichen Ruin. Meines Wissens findet dies zum Glück noch nicht in allen Anlagen statt. Doch meine Unwissenheit ist keine Gewissheit. Das Unglück mit Schlachtabfällen in der Zevener Biogasanlage, bei dem 4 Menschen starben, war nur wenige Kilometer entfernt.

Landmaschinen, Zuheizungen und Bewirtschaftung benötigen fossile Brennstoffe. Die CO2 Einsparungen werden durch Nahrungsmittel Transporte aus Drittländern zunichte gemacht.

Zudem wird die Region in mehrfacher Weise von Drittländern abhängig. 1) von fossilen Brennstoffen (Diesel) 2) von Grundnahrungsmitteln (Getreide) 3) mineralischer Dünger

Selbst bei nur 60% Mais Anbau benötigt der Boden mehr mineralischen Dünger als bei dem Getreideanbau. Mineralischer Dünger ist aber aus den Medien hinlänglich als Trinkwasser belastend bekannt.

Wie das alles mit der Celler Vereinbarung einhergehen soll ist mir ein Rätsel.

Auch Greenpeace nutzt keine Energien aus Biogasanlagen mehr. Greenpeace selbst hat erklärt das der Nutzen grenzwertig ist und die Umwelt mehr belastet als ihr nutzt. Nachlesbar auf Greenpeace Energy.

Kurz gesagt, - die CO2 Einsparungen erkaufen wir uns mit Massentierhaltung. - die Energiekostenersparnis zahlt der Konsument über Grundnahrungsmittel. - es werden weiterhin Fossile Energieträger verbraucht. - Bei nur einem Unfall der die Methangase eines Behälters entlüftet, wird die CO2 Bilanz auf die Lebensdauer der Anlage zunichte gemacht.

Ich halte das gesamte Statement für fachlich Lückenhaft und würde durch einen Informationsaustausch, in beiden Richtungen, diese Lücken gerne zeitnah schließen. Gerne bereite ich dazu eine detaillierte Auflistung der Vor und Nachteilen nebst Quellenverweis vor.


Mit herzlichen Grüßen, yt (Rene G. - Stammtischbesucher)