Bundesparteitag 2011.2/Antragsfabrik/Programmänderung 007
Inhaltsverzeichnis
Antragstitel
Ausführung Programm Energiepolitik Antragsteller
Antragstyp
Programmänderung Antragstext
Es wird beantragt im Parteiprogramm den Punkt http://wiki.piratenpartei.de/Parteiprogramm#Umwelt Energie wie folgt zu ergänzen und damit detaillierter auszufüllen: Ziel der Energiepolitik der PIRATEN ist es, preisgünstige und umweltfreundliche Energie bereitzustellen, um den Lebensstandard und die Lebensqualität auch für nachfolgende Generation zu erhalten und zu verbessern. Wir streben eine dezentrale und heterogene Energieinfrastruktur an. Diese soll deutlich mehr Energie, insbesondere im Strombereich, bereitstellen, als regelmäßig genutzt wird. So wird es jederzeit möglich sein, Energie auch für neue und innovative Anwendungen zu nutzen und Stoffkreisläufe zu schließen. Um diese Ziele zu erreichen, ist eine langfristig sichere und umweltschonende Energieinfrastruktur notwendig. Der Weg zum Umbau der Energieversorgung hin zu einer generativen und nachhaltigen regenerativen Erzeugung muss dabei mit Nachdruck beschritten werden. Die Speichermöglichkeiten müssen verbessert und die Nutzung muss effizienter erfolgen. Die gesteckten Ziele sollen durch Förderung und Regulierung erreicht werden. Erzeugung PIRATEN stehen für die Umstellung von endlichen Energieträgern auf generative Energiequellen, wie Wind-, Sonnen- und Wasserkraft, und heimisch erzeugte regenerative, wie Biomasse. Regenerative Energieträger sollen dabei nur nach dem Prinzip der Nachhaltigkeit genutzt werden und nicht in Konkurrenz zu anderen Zielen, wie der Ernährung oder Ressourcenschonung stehen. Eine dezentrale Erzeugung wird dabei angestrebt und ermöglicht eine regionale Eigenversorgung, sowie übergreifende Verbundlösungen und Synergieeffekte. Generative Energien sollen dabei ihre Leistungsfähigkeit immer voll entfalten können. Überschüsse werden gespeichert und stehen damit zum Ausgleich zur Verfügung. Besonderes Leistungsvermögen wird dies im Bereich der Stromerzeugung verlangen. Strom ist ein hochwertiger und wichtiger Energieträger, und der Umbau der Elektrizitätsinfrastruktur ist vorrangiges Ziel innerhalb der Energiepolitik, auch da die heutige Erzeugung mit grossen Risiken für die Gesundheit und Volkswirtschaft, sowie weitreichenden Umweltfolgen verbunden ist. Die Netzregulierung hat vorrangig auf der Abnahmeseite und im Bereich der Erzeugung bei den nicht generativen Quellen zu erfolgen, so dass generative Kraftwerke immer Volleistung einspeisen können. Regenerative Energien sollen primär aus Rest- und Abfallstoffen erzeugt werden und die generative Erzeugung ergänzen. Konkurrenz zwischen Nahrungsmitteln und Energiepflanzen auf den Anbauflächen lehnen wir ab. Für eine Übergangsphase sind austauschbare fossile Energieträger wie Erdgas in KWK- Anlagen mit hoher Energieeffizienz geeignet, die Stromerzeugung zu ergänzen. Die energetische Nutzung fossiler Ressourcen ist schrittweise zu reduzieren, so dass einer schnellen Entwicklung hin zu einer generativen Vollversorgung nichts im Wege steht. Verteilung Generative Energiequellen sind überwiegend dezentral verfügbar und eine darauf angepasste Netzinfrastruktur ist deshalb essenziell. So treten wir PIRATEN für eine transparente, dezentralisierte Verteilungsstruktur ein. Energienetze sollen unabhängig vom tatsächlichen Betreiber in öffentlicher Hand liegen und sind zu rekommunalisieren, auch um eine Netzneutralität zu gewährleisten. Nur so können Monopolstellungen verhindert und der freie Zugang und Wettbewerb ermöglicht werden. Lokale Energieverbundsysteme ermöglichen hohe energetische Wirkungsgrade und reduzieren den Gesamtenergiebedarf. Das Stromnetz muss zu einem leistungsfähigen und engvermaschten Netz ausgebaut werden, in dem sich Nachbarregionen gegenseitig ergänzen und damit stabilisieren. Ein darauf basierendes hierarchisches System ermöglicht eine stabile Versorgung und auch die Verteilung und Speicherung von großen Energiemengen. Der Ausbau von Schnittstellen zu unseren Nachbarländern ermöglicht dabei grenzübergreifende Strukturen. Zur europäischen Vernetzung sind auch moderne Hochleistungsnetze sinnvoll. Speicherung Um Schwankungen bei der Verfügbarkeit auszugleichen und Erzeugungsspitzen zu nutzen, benötigen wir vielfältige Energiespeicher in großem Umfang. Diese Speicher sind eines der wichtigsten Elemente einer zukunftsfähigen Energieinfrastruktur. Thermische, chemische, Druck- und Potentialspeicher benötigen große Volumina. Geothermische Speicherung von Wärme, chemische Speicherung von Strom in unterirdischen Reservoirs und neuartige Wasserkraft-Speicherkraftwerke auch im Flachland sind Möglichkeiten, deren Erforschung und Entwicklung intensiv unterstützt werden muss. Kleine dezentrale Speicher und intelligente Verbraucher ergänzen die großen Speicherkonzepte, optimieren die Energieausnutzung und reduzieren den Gesamtenergiebedarf. Diese vielgliederige Speicherstruktur muss durch Forschung und Umsetzung durch staatlichen Maßnahmen beschleunigt werden, ebenso wie die Kombination und Umwandlung der Energieträger. So lässt sich bestehende Infrastruktur wie das Gasnetz als grosser Energiespeicher integrieren. Diese kombinierten Nutzungsmöglichkeiten gewährleisten und ermöglichen eine langfristige Versorgungssicherheit und universelle Verwendung der Energie. Nutzung Effiziente Verbraucher sind Grundlage sinnvoller Energienutzung. Wir PIRATEN wollen ein System etablieren, in dem die beste Energieausnutzung den Wettbewerb zwischen den Herstellern antreibt und so immer energieeffizientere Technologien hervorbringt. Umfänglich günstig verfügbare generative Energie soll in allen Bereichen des Lebens und der Wirtschaft innovative Prozesse ermöglichen, wie auch eine sehr umfassende Kreislaufwirtschaft. Dabei gilt der Kombination von Energieverbrauchen ein besonderes Augenmerk. Die Kraft-Wärme-Koppplung und kaskadenartige Nutzung der verfügbaren Energie sind in Industrie und Haushalt Möglichkeiten, den Wirkungsgrad im Gesamten zu erhöhen. Aktuelle Fassung
(noch nicht vorhanden)
Die Ausführung soll sich in den verabschiedeten Punkte des Parteiprogramms integrieren und schreibt diese im Bereich Umwelt / Energie fort.
Antragsbegründung
Energie ist grundlegend wichtig für unsere Gesellschaft und die Technologie. Nach der Aufnahme ins Parteiprogramm in Chemnitz BPT2010.2 ist es nun erforderlich uns genauer zu positionieren. Piratenpad
Datum der letzten Änderung
19.02.2013 |
Anregungen
Bitte hier Tipps zur Verbesserung des Antrages eintragen.
- Erzeugung
- Die für Solaranlagen mittlerweile ausgelaufenen Förderungen sollten wieder aufgenommen werden. - Es sollte ein Konzept für den dezentralen Ausbau von Windkraft-Kleinanlagen, mit einer Stromerzeugung ab Windstärke 2, entwickelt werden. - Es sollte ein Konzept entwickelt werden, um an Stelle von Hochwasser- Schutzmauern die Schaffung von Hochwasser-Auffangbecken mit Ablaufkraftwerk umzusetzen. Hierbei könnten mit einer Maßnahme zwei Problemzonen behandelt werden. - Die in ausländischer Hand befindliche Energieerzeugung in Deutschland (z.B. Vattenfall) muss zu unser aller Sicherheit wieder RE-Nationalisiert werden. - Es muss sicher gestellt werden, dass ein Erzeuger von Windkraft-Energie, dieser seine Energie auch ins öffentliche Netz einspeisen kann.
- Nutzung
- Die Energienutzung muss so geregelt werden, dass vorrangig Solar- und Windenergie, danach Wasserenergie, danach Energie aus fossilen Brennstoffen, dann Energie aus AKW und ganz zum Schluß erst Energie aus ausländischem Zukauf zur Nutzung herangezogen wird. - Der Einsatz von sogenannten Energiesparlampen sollte auf Grund der verwendeten Gase und der damit folgenden Einstufung als Sondermüll und nicht zuletzt wegen des immer noch relativ hohen Stromverbrauchs verboten und durch den Einsatz von LED-Lampen ersetzt werden. Begründung: LED-Lampen haben eine durchschnittliche Lebensdauer von 25 bis 30 Jahren und könnten mit einem Pfandsystem an den Hersteller zurückgegeben und dort repariert werden. - Der Einsatz bestehender und bereits erprobter Technologien, wie z.B. der Antrieb mit Brennstoffzellen, sollte vorrangig vorangetrieben werden und in Großfahrzeugen, wie Bahn, Bus und großen LKW zum Einsatz kommen.
Rpaerd 18:40, 28. Sep. 2011 (CEST)
- Danke für deinen Punkte! Förderung, ESL-Problematik, etc. sind in der Programmhierarchie die zugrunde liegt in Wahlprogrammen besser aufgehoben, ebenso die detaillierten Angaben zu Technologien. Die kleinen Anlagen sind sicher eine wichtige Komponente zukünftig. Die sichere Einspeisung soll eben durch die grossen Speicherreservoirs sicher gestellt werden (zB Methan). Rangfolge der Energien /Ressourcen ist bereits verabschiedet und in unserem Programm. Darauf baut dieser Antrag auf.
- Der Antrag zeugt von großer Sachkenntnis im Bereich der Energiepolitik, und er ist inhaltlich überzeugend. Zugleich fehlen jedoch wichtige Aspekte. Seine Ausführlichkeit ist dabei zugleich Stärke und Schwäche.
- Stellenweise ergießt sich der Antrag vom Hundertsten ins Tausendste, etwa wenn über "Thermische, chemische, Druck- und Potentialspeicher" geschrieben wird oder technokratisch gefordert wird, "Die Netzregulierung hat vorrangig auf der Abnahmeseite und im Bereich der Erzeugung bei den nicht generativen Quellen zu erfolgen". Kürzungspotenzial ist auch bei unnötigen Einschüben vorhanden, etwa "Energienetze sollen
unabhängig vom tatsächlichen Betreiberin öffentlicher Hand liegen". Vo mir aus auch ganz streichbar:"Diese soll deutlich mehr Energie, insbesondere im Strombereich, bereitstellen, als regelmäßig genutzt wird. So wird es jederzeit möglich sein, Energie auch für neue und innovative Anwendungen zu nutzen und Stoffkreisläufe zu schließen."Wenn überhaupt, dann muss das System zur Stromerzeugung ausbaubar sein und damit einen steigenden Bedarf rasch decken können - ständig mehr Strom bereitzustellen als aktuell verbraucht wird (wie der Text suggeriert) ist natürlich sinnlos. - Die Differenzierung zwischen "regenerativen" und "generativen" Energieträgern ist weder in der Forschung noch in der öffentlichen Diskussion etabliert und verwirrt mehr als sie erklärt.
- Ebenfalls eine Schwäche sind trotz der Ausführlichkeit des Antrags fehlende Aspekte. So ist der zu erwartende und stellenweise bereits ausgebrochene gesellschaftliche Konflikt um den Ausbau der Stromtrassen und der raumgreifenden Speicher nur am Rande erwähnt. Für die Piratenpartei und ihren Anspruch an umfassende zivilgesellschaftliche Partizipation ist dies ein fauxpas, der dringend bereinigt werden muss.
- Einer der größten Vorteile des EEG, dass es nämlich wie kein Instrument zuvor zu einer Demokratisierung der Stromerzeugung geführt hat, wird nicht erwähnt. Wie wir zur Fortführung dieses zu Zeiten seiner Einführung wie auch heute noch bahnbrechenden Instrumentes stehen, geht aus dem Antrag nicht hervor. Da das EEG das zentrale Förderinstrument für erneuerbare Energien ist und im Antrag begrüßenswerter Weise der weitere Ausbau der EE gefordert wird, sollte diese Lücke ebenfalls geschlossen werden.
- Mir fehlt auch ein Bekenntnis zu einer 100% erneuerbaren Strom- bzw. Energieversorgung, falls sie denn angestrebt werden sollte, oder entsprechend eine Stellungnahme warum das nicht behandelt wird.
- Fazit: Der Antrag bietet einen hervorragende Ausgangspunkt für weitere Diskussionen. Er sollte unter dem Gesichtspunkt der Lesbarkeit und Verständlichkeit verschlankt sowie um zivilgesellschaftlich relevante Aspekte der Energiepolitik, insbesondere den Netzausbau, sowie eine Positionierung gegenüber bestehenden Politikinstrumenten, vor allem des EEG, ergänzt werden. Nsim 16:37, 3. Okt. 2011 (CEST)
- Danke für die Anregungen und besonders für das Lob Nsim :)
- ich werde die Punkte mal überdenken und auch mit den Leuten in der AG besprechen... kurz zu ein paar deiner Punkte: Der Antrag ordnet sich ja in die bereits in Chemnitz verabschiedeten Module Bereich Umwelt ein. Dort ist die Differenzierung und die Rangfolge der Ressourcen enthalten und auch die Bekenntnis. Die Sache mit den Trassen ist bewusst nicht enthalten, weil wir da als Detaillösung eben auch den Transport zB in chemischer Form sehen. Dort sind hinreichende Transportkapazitäten "Erdgaspipeline" heute schon vorhanden. Mit dem Gedanken im Hintergrund erschließt sich dann auch, dass der"ewige" Energieüberschuss den du kritisierst als zB Methan dort transportiert wird. Auch sind in diesem Bereich grosse Speicherkapazitäten vorhanden, die auch einfach ausgeweitet werden können (ohne den Konflikt wie bei Pumpspeicherkraftwerken). Dort kann diese Überschuss sinnvoll gespeichert werden und auch zB für die Mobilität genutzt werden, für die Düngemittelproduktion uva. Auch sollen die weiterhin notwendigen Trassen (zb Mittelspannung und HGÜ) sich an bestehender Infrastruktur entlang führen lassen, Konzept sind dort die inzwischen auch von anderer Stelle kommunizierten Tunnel (halb vergraben) zB entlang den Autobahnen. Mehrkosten rechnen sich langfristig durch die enorm beschleunigte Planung bei Aufrüstung und Änderung/ Mehrfachnutzung.
- Danke für die Erklärungen. Eine Frage habe ich noch: Wie kommt es, dass mit Programmänderung 019 ebenfalls ein ausführlicher Antrag zur Energiepolitik eingereicht wurde? Wäre es nicht sinnvoll, beide Anträge zu einem zu vereinen? Nsim 08:30, 4. Okt. 2011 (CEST)
- Ja, das wäre schon sinnvoll gewesen, inzwischen ist der andere Antrag auch deutlich besser geworden. Es wurde auch versucht, dass gemeinsame Sitzungen stattfinden, jedoch war die Teilnahme durchwegs einseitig (bis auf ein Mitglied das wie ich in beiden AGs ist). Persönlich ist mir da zu viel anderen politischen Kräften zu ähnlich ;) Das können wir eigentlich besser. Auch gehen Dinge wie "mittel- bis langfristiger Atomausstieg" gar nicht, da sind wir schon viel weiter! Aber auch die Unterstützung der Großprojekte ist zum einen entgegen unseren bereits verschiedenen Punkten zum anderen ist es die Stabilisierung der Markt(über)macht der grossen Konzerne. Ebenso wenig piratig. Um nur 2 Punkte zu nennen, die leider trotz wiederholter Kommunikation in der AG wieder keine Resonanz fand. Bernd_TH
- Ich habe versucht, im Antrag 032 die Energie- und Umweltposition verschlankt zusammenzuführen, damit beide Sichtweisen zum Zuge kommen können. Darüber hinaus habe ich auch versucht, die spezifische Perspektive der Piratenpartei stärker herauszuarbeiten, u.a. durch die von Nsim angesprochene stärkere Betonung von Bürgerbeteiligung und die Rolle des EEG... Janhemme 15:40, 7. Okt. 2011 (CEST)
- Guter Antrag, großes Lob! Allerdings sollte mehr herausgestellt werden, dass die Erzeuger u. Netzbetreiber jederzeit die Bedarfsdeckung gewährleisten müssen. Ausserdem sehe ich es immer kritisch, wenn von "günstig" gesprochen wird. Der Preis bildet sich -je nach Rahmenbedingung- von selbst, zeigt den Wert eines Gutes an und dient in gewisser Weise auch als Ausgleichselement. Günstig und teuer ist immer relativ. Das Preisthema betrifft dann aber die gesamte Wirtschafts- u. Sozialpolitik und würde hier zu weit führen. Antaris
- ...
Diskussion
Bitte hier das Für und Wider eintragen.
Contra-Argument: ...
Erzeugung und Verteilung
Eine "dezentrale und regionale" Infrastruktur, auf der Basis "regionaler Eigenversorgungen", ist für die Energieversorgung eines hoch technisierten Industrielandes absolut ungeeignet.
Eine "dezentrale" Energieversorgung wäre nicht umweltfreundlich und vor allem aber sehr teuer, besonders dann, wenn sie "mehr Energie bereitstellen soll, als regelmäßig gebraucht wird" :-).
1. Der erforderliche Ausbau des Mittel- und Niederspannungsnetzes ist teuer.
2. Die benötigten fossilen Brennstoffe (hier vor allem: Gas, Erdöil, Pellets, Pflanzenöil, Hackschnitzel etc.) sind teurer als die heimische Braunkohle oder Uran und erfordern lange Transportwege sowie noch weitere Infrastrukturmaßnahmen, wie z.B. Gasleitungen, Tanks, Silos oder Mühlen.
3. Die Wirkungsgrade und die Emissionswerte der erforderlichen Kleinkraftwerke sind wesentlich schlechter als die von Großkraftwerken, besonders dann, wenn sie im Lastfolgebetrieb zusätzlich noch Regulierungsleistung für eingespeiste Wind- und Solarenergie bereitstellen müssen.
4. "Kleine dezentrale Energiespeicher", sprich Akkumulatoren, sind teuer und unwirtschaftlich und erfordern zudem noch verlustbehaftete Gleich- bzw. Wechselrichter.
5. Die Versorgungsicherheit wird nicht verbessert, eventuell sogar verschlechtert.
6. Eine "dezentrale" Energieversorgung ist zudem überflüssig, da wir in Deutschland über ein (noch) gut funktionierendes Vebundnetz verfügen.
Regenerative Energien sind absolut nicht "umweltfreundlich", sehr sehr teuer und werden bereits seit nunmehr zehn Jahren durch das EEGesetz auf Kosten der Stromverbraucher zwangssubventioniert. Bis heute sind bereits rund 85 Milliarden € aufgelaufen, die entweder bereits an die Betreiber regenerativen Energieträger ausgezahlt wurden oder in den nächsten 20 Jahren fällig werden. Jeder durchschnittliche Privathaushalt in der BRD wird dadurch mit mehr als 120.- €/Jahr belastet.
Somit brauchen wir keine weiteren "Förderungen und Regulierungen", eher weniger !
Zu glauben man könne "preisgünstige" Energie aus regenerativen Quellen gewinnen ist ungefähr so absurd wie die "kostengünstige" Subventionierung von Großbanken zu fordern :-).
Regenerative Energieträger, wie z.B. Windkraftanlagen, sind eben oft nicht "dezentral". WKAs werden hauptsächlich in windreichen Gebieten in Norddeutschland oder Offshore errichtet, denn nur dort können sie, trotz hoher Subventionen, halbwegs brauchbare Betriebsergebnisse vorweisen. Sie erzeugen also Strom an Orten und meist auch zu Zeiten wo dieser nicht gebraucht wird. Für eine Nord-Südanbindung werden 3600 km ( BMWi) oder sogar 4600 km ( DENA ) Leitungstrassen erforderlich sein. Weiterhin werden Pumpspeicher, Regulierungsleistung, Seekabel nach Norwegen (NordLink 530 km 1.4 GW) und der Betrieb zusätzlicher GuD Kombikraftwerke benötigt. Über HGÜ-Trassen zu den angedachten Solarparks in Nordafrika und ähnlichen Unsinn möchte ich erst garnicht erst reden.
Hier noch von einer "dezentralen regionalen" Energieversorgung aus regenerativen Energien zu sprechen ist also absoluter Unfug.
Schon allein die Ansicht, jemals mit regenerativen Energien eine "generative Vollversorgung" erreichen zu können, zeigt, dass sich der Antragsteller noch nie ernsthaft mit Energietechnik befaßt hat und Fakten und Zahlen nicht kennt.
Laut EEGesetz (bitte mal lesen) erfolgt bereits jetzt die Netzregulierung durch "generative Quellen". Schon heutzutage muß Strom aus regenerativen Quellen, unabhängig davon ob er benötigt wird oder nicht, in das Netz eingespeist und vom Energieversorger weit über Börsenpreis vergütet werden.
Wenn aber bei Starkwindlagen immer die "Volleistung" eingespeist würde bräche unser Stromnetz sofort zusammen. Die WKAs müssen dann also, aus technischen Gründen, zwangsläufig abgeregelt werden, dem Betreiber wird aber auch in diesem Fall der nicht eingeleiteten Strom gemäß EEGesetz vergütet.
Speicherung
WKAs destabilisieren durch ihre ständigen Leistungswechsel zunehmend das Stromnetz. Weiterhin gibt es viel zuwenig Pumpspeicherkraftwerke um die überschüssige Windenergie zu nutzen. Die vorhandenen Pumpspeicher in der BRD haben eine Gesamtleistung von rund 6 GW und eine Speicherkapazität von 50 GWh. Schon in einer 30 stündigen Starkwindlage mit einer Einspeisung von nur 10 GW wäre eine Speicherkapazität von 300 GWh erforderlich. Die vorhandenen Pumpspeicher können, wenn sie absolut leer wären, in diesem Fall schon heute nur rund 17% der eingespeisten Windenergie aufnehmen. Die Pumpspeicherkapazitäten werden zur Zeit ausgebaut, z.B. Schluchtsee bei Altdort (1.4 GW). All diese Projekte werden von Bürgerinitiativen eifrig bekämpft. Weiterhin ist allein ein Ausbau auf eine heute schon erforderliche Kapazität unmöglich, da diese Bauvorhaben nicht nur am Widerstand der Anwohner scheitern werden, sondern auch aus rein topographischen Gründen in Deutschland nicht zu realisiert sind.
Fazit : Der Bau und die Subventionierung weiterer WKAs sollte also umgehend gestoppt werden !
Die einzige vielversprechende und vermutlich auch realisierbare neue Speichertechnologie ist die adiabate Druckluftspeicherung in unterirdischen Kavernen und Gesteinsschichten. Es existieren zwei Pilotanlagen (Huntorf-Deutschland und McIntosh-USA). Auch RWE plant, zusammen mit General Electric, 2013 eine Demoanlage (ADELE) in Straßfurt-Sachsenanhalt (geplante Leistung 360 MW für 4 Stunden). Bis diese Technologie aber ausgereift und einsatzbereit ist werden noch 25 bis 30 Jahre vergehen. Bei der Einlagerung von Druckluft (150 bar und 650°C) in geologische Formationen wird wahrscheinlich mit einigen Umweltproblemen zu rechnen sein.
Es gibt noch eine Menge anderer Ideen zur Speicherung elektrischer Energie. Jedoch sind diese immer mit immensen Kosten und einem schlechten Wirkunsgrad (Verlust von 70 bis 80%) verbunden, was in den Medien meist veschwiegen wird. Hierzu gehört z.B. auch die Elekrolyse von Wasser und die spätere Verwendung des Wasserstoffs als Brenngas oder in teuren Brennstoffzellen.
Der wohl dümmste Vorschlag ist die Speicherung von elektrischer Energie in Elektroautos. Wer wird wohl sein teures Elektroauto, mit einer begrenzten Anzahl von Ladezyklen, einem Netzbetreiber zur Verfügung stellen um es über Stromkabel und Datenleitung als Energiespeicher zu nutzen :-) ??
Weiterhin :
Die "Konkurrenz zwischen Nahrungsmitteln und Energiepflanzen" ist abzulehnen !
Aber genau dies ergibt Sie ja zwangsläufig aus dem EEGesetz ...
Das EEGesetz sollte somit geändert oder, besser noch, ganz abgeschaft werden !
Pro/Contra-Argument: ...
...
Unterstützung / Ablehnung
Piraten, die vrstl. FÜR diesen Antrag stimmen
- Rpaerd 18:40, 28. Sep. 2011 (CEST)
- Stephan Beyer 17:58, 2. Okt. 2011 (CEST)
- StefanH
- Andena
- --Korbinian 01:35, 7. Okt. 2011 (CEST)
- Dennis I.
- Antaris
- Amaryllion 22:32, 17. Okt. 2011 (CEST)
- LordSnow
Piraten, die vrstl. GEGEN diesen Antrag stimmen
- Spearmind 08:27, 5. Okt. 2011 (CEST) (zugunsten Antrag AG Energiepolitik)
- Scriptor (zugunsten Antrag AG Energiepolitik)
- kohlenklau
- Hartmut Ernst (zugunsten Antrag AG Energiepolitik)
- Michael Küthe (zugunsten Antrag AG Energiepolitik)
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Piraten, die sich vrstl. enthalten
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