Bundesparteitag 2010.2/Antragskommission/Anträge 2010.2/2010-10-14 - Begriff "faschistisch" und Indikatoren

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Antragsnummer

Z013

Einreichungsdatum

2010-10-14

Antragstitel

Begriff "faschistisch" und Indikatoren

Antragsteller

Antragstyp

Sonstige

Antragstext

Bezugnehmend auf §1 Abs.1 der Satzung beantrage ich hiermit für die PIRATEN folgende Definition des Begriffes "faschistisch" sowie Indikatoren für faschistische Bestrebungen in einem politischen/staatsbildenenden Kontext zu beschließen:

Begriffsdefinition "faschistisch"

"Faschistisch" sind Bünde, die sich über Einzelne hinwegsetzen, Einzelne für ihren Bund auf Basis ihrer Macht vereinnahmen sowie als Bund Macht über andere ausüben. Der Zusammenhalt des Bundes ist geprägt von einer totalitären Ethik. Der Anspruch des Machterhalts fordert die Erhaltung des Bundes mit jedem Mittel.

Indikatoren für faschistische Bestrebungen, politischer Kontext:

Folgende Indizien können vermehrt zutreffend auf faschistische Bestrebungen hinweisen.

  • Totalitätsanspruch
  • kulturstiftende Ideologie - auf Mythen basierend mit Riten und Symbolen vermittelt.
  • Führung durch Eliten bzw. Führer
  • koorporative Organisation der Wirtschaft
  • Funktionshierarchisches Gesellschaftsmodell
  • Militarisierung der Politik
  • Assimilation der bürgerlichen Gesellschaft und Organisationen
  • Technokratie
  • ... ( zu ergänzen: Bitte um Diskussion )

Antragsbegründung

Um dem Faschismus begegnen zu können, ist eine eindeutige Aussage zu finden, was "faschistisch" ist. Gleichermaßen sind Indikatoren für Faschismus zu benennen.

Bei der Definition des Begriffes "faschistisch" ist in soweit zu differenzieren, daß Nationalsozialismus sowie seine geschichtlichen Ausprägungn lediglich _eine_Spielart_ des Faschismus sind, um nicht blind für moderne Faschismen zu werden. Besonders bezeichnend hierbei ist, daß Nationalsozialisten sich nicht als Faschisten sehen, sondern lediglich die Errungenschaften des italienischen Faschismus preisen ...

Eine phänomenologische Geschichtsschreibung des "Faschismus" aus heutiger Sicht und eine daraus entwickelte Faschismustheorie allein reicht m.E. nicht aus. Es ist lediglich eine herrschenden Interpretation des Begriffes "Faschismus" aus Sicht der heutigen Wissenschaft. Zudem ist es eine akademische und keine verantwortende Interpretation.

Eine Zeitreise mittels zeitgenössischer Literatur bietet eine Sichtweise auf den "Faschismus" der Betroffenen. - So wurde schon früh angemerkt, dass die Begriffsherkunft nichts über inhaltliche Ziele aussage. So schrieb Fritz Schotthöfer bereits 1924 in "Il Fascio. Sinn und Wirklichkeit des italienischen Fascismus". Frankfurter Societäts-Druckerei, Frankfurt am Main 1924, S. 64:

"Der Faschismus hat einen Namen, der an sich nichts sagt über den Geist und die Ziele der Bewegung. Ein Fascio ist ein Verein, ein Bund, Fascisten sind Bündler, und Fascismus wäre etwa Bündlertum."

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