Beweis für die KFR

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Tango-dialog-warning.svg Dieser Artikel ist keine offizielle Aussage der Piratenpartei; die Idee ist von FunkyShape

Wenn du meinst diese Idee erweitern zu können, tu es. Diskutiert ihr zu mehreren an der Idee, könnt ihr auch die Vorlage:Diskussion setzen.

Der folgende Beweis ist ein erster Versuch ein logisches Gebäude aufzubauen, da das Urheberrechts-/Vergütungs-Problem so kompliziert ist, dass es wahrscheinlich nötig ist das Ganze so wissenschaftlich wie möglich zu betreiben. Die folgenden Thesen sind natürlich nicht mit Sätzen in der Mathematik vergleichbar. Aber man könnte die Wiki-Software um ein Plugin erweitern, das Probabilistische Logik benutzt, um die Unsicherheit der Thesen widerzuspiegeln. Die Wahrscheinlichkeiten der Richtigkeit einer These könnte dann gemeinschaftlich festgelegt werden. Das würde auch dazu führen, dass Leute sehen, dass eine Entscheidung in der Politik immer ein Ergebnis einer komplizierten Abwägung ist.

Pseudo-Beweis der Unvermeidlichkeit der KFR

Definition 0: Zwang

Einschränkung von Freiheit durch:

  • 1. Zwang Geld zu bezahlen
  • 2. unangenehme Tätigkeiten (z.B. umständliche Benutzung)
  • 3. verbotene Tätigkeiten (DRM: Kopieren verboten)


These 0: Entweder Zwang oder keinen Zwang

Es gibt Systeme die Zwang benutzen (KFR, DRM und co.) und Systeme, die keinen Zwang benutzen.

Begründung: Das ist eine Partition einer Menge, wenn man sich einigt, wie man Zwang mit einem Wert quantifizieren könnte, und man eine Schwelle für Zwang/keine Zwang festsetzten würde.

These 1: Nicht-Zwang = Freilligkeit

Systeme, die keinen Zwang benutzen, setzen auf Freiwilligkeit

Begründung: Kennt jemand ein Gegenbeispiel? Intuitiv scheint das so zu sein. Also gilt diese These, bis jemand ein Gegenbeispiel gefunden hat.

These 2: Freiweilligkeit

Was das Schaffen von Werken betrifft, veröffentlichen Menschen etwas freiwillig,

  • 1. die idealistisch sind
  • 2. unter sozialer Kontrolle stehen
  • 3. sich etwas von einer kostenlosen Veröffentlichung ihres Werkes versprechen.

Begründung: Abdeckung aller Möglichkeiten (wobei auch Schnittmengen!={} erlaubt sind)

Die drei Punkte von These 2 werden mit These 3+4+5 widerlegt

These 3: Idealismus

Idealismus funktioniert nur bedingt

Begründung: Erfahrungen aus der DDR: Man kennt bestimmt diese Verzweifelungstaten mit den ganzen Orden: "Held der Arbeit" usw. Aber es gab auch in der DDR Idealismus (trotz oder mit der Partei). Hier haben auch Wissenschaftler auf Weltniveau geforscht, obwohl sie dadurch nicht als erste einen Trabbi bekommen haben (Ich denke da an Angela Merkel). Leute, die Open-Source programmieren, haben eine ähnliche Mentalität wie Wissenschaftler.

These 4: Soziale Kontrolle

Soziale Kontrolle funtioniert nur in kleinen Gruppen (Kultur wie Musik und Filme wird von großen Gruppen konsumiert)

Begründung: Erfahrung in Großstadt, Dorf

These 5: Kostenlose Veröffentlichung

Leute versprechen sich etwas von einer kostenlosen Veröffentlichung, weil

  • 1. es bei Open-Source dazu führt, dass andere mithelfen
  • 2. es sowieso keine Möglichkeit gibt damit Geld zu verdienen und es somit kein Verlust ist
  • 3. sie sich einen guten Ruf aufbauen wollen
  • 4. sie die Bekanntheit für andere Verdienstmöglichkeiten benutzen (Merchandising, ...)

Begründung: Abdeckung aller Möglichkeiten (bitte fehlende Punkte hinzufügen)

These 6: Guter Ruf

Das Aufbauen eines guten Rufes dient oft dazu um später für ähnliche Arbeit bezahlt zu werden (das Hobby zum Beruf machen) Das funktioniert beim Programmieren, da es hier noch genug Service-, Auftragsarbeit und Ähnliches gibt.

Begründung: Erfahrung: Linux wird wahrscheinlich ewig Support benötigen. Bei Filmen gilt das aber nicht, da es keinen Support gibt und Auftragsarbeit (Post-Pre-Release) bei Filmen wieder Idealismus oder soziale Kontrolle erfordert.

These 7: Filme

Bei Filmen funktionieren Systeme, die auf Freiwiligkeit basieren, nicht

Begründung: These 2 => (These 3+4 erlauben nur noch) These 5 =>

  • Der erste Punkt von These 5 trifft nicht zu, da eher gilt: viele Köche verderben den Brei (bei einem Kunstwerk, nicht bei Software!).
  • zum zweiten Punkt: Man kann vielleicht ein paar mal Filme machen mit denen man kein Geld verdient, aber irgendwann möchte man doch mal für seine Arbeit bezahlt werden.
  • zum dritten Punkt: Einen Ruf aufbauen lohnt sich nur (für einen Filmemacher), wenn er/sie später davon leben kann (sonst bleibt es nur ein Hobby), siehe These 6.
  • zum vierten Punkt: Das wird heute ja schon gemacht, es kann aber keine Verluste durch Nicht-Kaufen von Filmen ausgleichen. Oder sagen wir so: Man kann nicht zu jedem Film eine Action-Figur verkaufen und nicht jeder kleistert seine Wohnung mit Film-Postern.

These 8: Realismus

Eine Urheberrechtsreform, bei der ein Medium (z.B. Filme) mit hohen Einkommensverlusten zu rechnen hat wird nie Gesetz.

Begründung: Offensichtlich, oder? Das Einkommen würde bei Filmen nur durch Kinos und ein bisschen Idealismus gesichert, was vielleicht einer Halbierung der Einnahmen entspricht. Das kann ich leider nicht mit Zahlen belegen. Bei Bücher gibt es noch weniger zusätzliche Einnahmemöglichkeiten, was aber im Moment noch kein Problem darstellt, da sie NOCH nicht von Piraterie betroffen sind.

These 9: Zukunft

Zukunft haben nur Urheberrechts-Systeme, die Zwang anwenden

Begründung: These 7 => (mit These 8, 0, 1) diese These

These 10: KFR oder DRM

Bei Systemen mit Zwang gibt es entweder

  • die KFR, oder
  • DRM und Überwachungsstaat

Begründung: Zeige jemand ein Gegenbeispiel!

These 11: Schlussfolgerung

Die KFR ist unvermeidlich

Begründung: Da DRM und Überwachungsstaat unerträglich ist, und ein Überwachungsstaat mit Anonymisierungsnetzen wie Tor oder I2P umgangen werden kann. DRM kann auch meistens umgangen werden.