Benutzer Diskussion:Tirsales/Ganztagesbetreuung Schulen-radikal

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Ganztagsbetreuung ist ja schon der eingeschlagene Weg der Landesregierung. Hier das Statement von ex Ministerpräsident Öttinger: [[1]]. Dieser Artikel ist zwar sehr lang, aber sicherlich lesenswert.
Nun aber zum "radikalen Ganztagesbetreuungskonzept" Sehr positiv finde ich:
  • die sehr flexible Gestalltung mit Pflichtbereichen. Es bleibt so auch für Familien mehr Gestalltungsfreiheit.
  • die Forderung für enge Zusammenarbeit mit Vereinen / Musikschulen
  • die kostenfreie Lehrmittelbereitstellung
  • zu leistende Pflicht-AGs (Erste Hilfe, Musik, Sport)(aber bitte deutlich weniger in der Anzahl)
  • Na ja, über die genaue Anzahl kann man reden ;) --Tirsales 17:45, 1. Nov. 2009 (CET)
Meinungen zu anderen Punkten:
  • 3 Mahlzeiten -- Ich denke es würde das Mittagessen genügen. Frühstück und Abendessen sollte in der Familie bleiben. Sonst sind wir bald soweit, dass die Schüler die Eltern nicht mehr kennen (etwas überspitzt).
  • Möglich, ja. Andererseits sehe ich keine Probleme damit, dies anzubieten - ohne es zur Pflicht zu machen. --Tirsales 17:45, 1. Nov. 2009 (CET)
  • Ähnlich sehe ich das mit der Hausaufgabenbetreuung. Man sollte bei einem solchen Konzept den Erziehungsauftrag der Eltern nicht vernachlässigen, sondern eher fördern. Eine Hausaufgabenbetreuung an der Schule sollte nur ein Zusatzangebot sein.
  • Ist schon so gedacht, wird noch klarer umformuliert --Tirsales 17:45, 1. Nov. 2009 (CET)
  • Ein Programm von früh morgens bis spät abends anzubieten halte ich für falsch. Ein Ganztagsprogramm darf nicht länger als ein normaler Arbeitstag sein. Anschließend ist "Familienleben" angesagt.
  • Zustimmung. Ganztagesbetreuung bezieht sich auf einen normalen Arbeitstag - nicht auf eine Betreuung von 07:00 bis 19:00. --Tirsales 17:45, 1. Nov. 2009 (CET)
  • Diesem Konzept fehlt noch die Betrachtung der verschiedenen Schulen. Ich denke was für einen Hauptschüler eher als Pflicht eingeführt werden muss, kann druchaus für einen Gymasiast freiwillige "Kür" sein.
  • Und andersrum, ja. Auf der anderen Seite ist die Frage, ob (prinzipiell) unterschiedliche Betrachtungsweisen benötigt werden. Als Beispiel: Das Angebot einer Hausaufgabenbetreuung ist für alle Schularten sinnvoll, ähnlich sieht es mit verpflichtendem Sportunterricht aus. Ob darüber hinaus unterschiedliche Spezialkurse oder AGs an den Schularten angeboten werden, ist ja nochmal eine andere Frage (bzw. auch eine Frage der Ausprägung an den einzelnen Schulen und der Interessen der Schüler). Oder? --Tirsales 17:45, 1. Nov. 2009 (CET)
--Benutzer: Itw - Thomas Wölfle 17:26, 1. Nov. 2009 (CET)


Hallo Sebastian,

Ich lehne die verpflichtenden Teile dieses Konzeptes ab. Mit diesem Vorschlag würde ein erheblicher Teil der Erziehungsverantwortung an die Schule übertragen. Für die Gruppe der vernachlässigten Schüler mag das vielleicht wünschenswert sein, bei den meisten Schülern sehe ich das jedoch kritisch. Ob ein Schüler sich sportlich, musikalisch oder sozial engagiert und wie sollte alleine eine Entscheidung des Kindes und seiner Erziehungsberechtigten sein. Ich möchte nicht, dass der Staat festlegt, welche Werte einem Schüler zu vermitteln sind.

Ebenso sehe ich die komplett kostenlose Verköstigung als falsches Signal. Alleine aus Kostengründen würden das viele Familien nutzen, bei denen das Kind auch vorher immer was zum Essen hatte. Das Essen außerhalb der Familie würde damit als Normalzustand dargestellt. Das gemeinsame Essen ist jedoch ein wichtiger Treffpunkt innerhalb einer Familie und sollte deshalb der Standard bleiben. Wenn Schulverköstigung, dann nur gegen eine Gebühr, welche man sozial benachteiligten ja gegen Nachweis erlassen könnte. Damit wäre gewährleistet, dass das gemeinsame Essen nicht dem Wunsch der Eltern Ausgaben zu vermeiden zum Opfer fällt.

--Martin Bartsch 00:39, 8. Nov. 2009 (CET)


Hallo Martin, Danke für die Einwände :)
Ob die Verköstigung komplett kostenlos ist oder nur gegen einen geringen Entgelt würde an der Nutzung nicht viel ändern - gleichzeitig würde durch den Nachweis einer "sozialen Bedürftigkeit" wieder erhöhter Verwaltungsaufwand entstehen und die Abgrenzung wird schwierig (Familien mit vielen Kindern und mittlerem Einkommen beispielsweise fallen üblicherweise 'aus dem Raster' haben aber nicht wirklich viel Geld).
Wenn Eltern weiterhin ein gemeinsames Essen - dass sie sich wünschen - dem Geld sparen opfern, kann das gemeinsame Essen auch vorher keine große Rolle gespielt haben, meinst Du nicht?
In der AG wurde bereits vorgeschlagen, das Abendessen wegzulassen und nur Frühstück und Mittagessen anzubieten - traditionell ist das Abendessen das wichtigste Familienessen.
Die Vermittlung von Werten sehe ich etwas Anders - Schulen vermitteln bereits viele Werte, darunter auch Sport- und Musikunterricht an Schulen. Dies wird hier nur weiter ausgebaut um allen Kindern einheitlich Zugang zu weiterführendem Sport- und Musikunterricht (etc) zu ermöglichen.
Insgesamt müsste das Konzept noch überarbeitet werden - beispielsweise welche Teile exakt verpflichtend gestaltet werden ist sicherlich noch zu diskutieren.
--Tirsales 00:55, 8. Nov. 2009 (CET)
Hallo Sebastian,
das gemeinsame Essen hat eine wichtige soziale Funktion, auch wenn das manchen Familien nicht bewusst sein mag. Mir geht es dabei vor allem darum, dass durch die gemeinsame Schulspeisung das falsche Signal gesendet wird. Gesund familiäre Strukturen sind wichtig und sollten gestärkt werden, familiäre Aufgaben an die Schule zu übertragen ist da nicht dienlich.
Und natürlich ist mir bewusst, dass Schule bereits jetzt Werte vermittelt. Das bedeutet jedoch nicht, dass ein weiterer Ausbau zu begrüßen wäre. Eben der „einheitliche Zugang“ für alle Schüler stört mich, mir persönlich ist individuelle Lebensgestaltung wesentlich angenehmer als Gleichmacherei.
--Martin Bartsch 17:20, 8. Nov. 2009 (CET)
Schule entwickelt sich immer stärker zu einer Ganztageseinrichtung - wie aber Nachmittagsunterricht oder -betreuung ohne Mittagessen?
Wenn Kinder in der Familie frühstücken ist das wunderbar - aber wenn nicht, welchen Schaden hat dann die Familie wenn das Kind in der Schule frühstücken kann?
Das Konzept soll Schülern ja gerade mehr individuelle Gestaltung der Schulzeit ermöglichen.
Daneben ist die "heile, klassische Familie" vielleicht ein schönes Ideal - aber gesellschaftlich keine Realität mehr. --Tirsales 17:30, 8. Nov. 2009 (CET)
Servus,
Ueber welches Alter der Schueler wird hier geredet ? Der 2. Klaessler soll ja wohl net zum Sozialdienst ins Altersheim, oder ?
  • Stattdessen könnte er aber z.B. Blumendienst, Sortieren des Medienbestandes in der Schule machen o.Ä.
  • ich denke eine soziale Aufgabe ist schon sehr wichtig, um auf die Möglichkeiten der sozialen Reife vorzubereiten. Wenn wir damit erst später anfangen brauchen wir uns über "Arbeitsverweisgerer" bei z.B. Hausaufgaben mit 10J (wo es in der Regel beginnt) nicht mehr länger zu wundern. --Jasenka 13:43, 26. Jan. 2010 (CET)
Warum soll jemand zu Sport- oder Musiktaetigkeiten zusaetzlich zum Unterricht gezwungen werden, wenns ihm zum Beispiel keinen Spass macht ? Gehts hier um die Interessen des Schuelers oder um die Interessen der Gesellschaft bloss kein Talent zu verlieren, koste es was es wolle ?
Wie hoch ist der Anteil an Schuelern in einer Klasse, deren Familien kein Geld fuer die Ernaehrung dieser haben ? Wie hoch sind die Verwaltungskosten, um einen Antrag der Eltern auf Gutscheine zu bearbeiten ? Wie hoch sind die Kosten alle Schueler zu verkoestigen ? Steht die einmalige Verwaltungsarbeit zB pro Schuljahr in irgendeiner Relation zu den Kosten der Rundumverpflegung ?
Ich halte von diesem Giesskannenprinzip relativ wenig und halte es fuer asozial, ums mal etwas provokant auszudruecken, die Eltern, die ihr Kind morgends mit dem Benz vor der Schule absetzen, muessen nicht von der Gesellschaft unterstuetzt werden, zur Gesellschaft gehoeren schliesslich alle, jeder zahlt Steuern, und sei es nur Mehrwertsteuer.
  • Es geht hier doch nicht um den Anteil derer, die es sich nicht leisten können, sondern, dass nachweislich eine gesunde Ernährung auch zur Sicherung der Leistungsfähigkiet und Gesundheit beiträgt. Somit ist dies eine auf den Unterricht vorbereitende Massnahme, die gleichzeitig präventiv gegen das Entstehen von "Gesellschaftskrankheiten, wie Fettsucht, Bulimie oder Herz-Kreislauferkrankungen wäre DGE-Standards für die SchulverpflegungDGE-Standards für die Schulverpflegung und "Maßnahmen zur Unterstützung der gesunden Ernährung und der Bewegungsförderung an den Schulen in Sachsen Anhalt", Fachkräfteportal für Kinder- und Jugendhilfe. --Jasenka 13:56, 26. Jan. 2010 (CET)
Generell ist der Vorschlag in dieser Form, vor allem unter Annahme der Eingangs aufgefuehrten Taetigkeiten in Form von Zwang, fuer mich ein Schritt in die falsche Richtung. Nur weil ein kleiner Teil der Eltern, aus welchen Gruenden auch immer, mit der Erziehung und Betreuung ihrer Kinder ueberfordert ist, ist das kein Grund in einem Anflug von Gleichmacherei alle mit der "neuen" Erziehungseinrichtung Schule zu begluecken. Das ist das Gegenteil von Freiheit und Liberalismus, Erziehung ist nebenbei die Aufgabe der Eltern, nicht der Schule. Zwischen Bildung in der Schule unabhaengig vom Einkommen der Eltern und von der Allgemeinheit finanzierten Geigestunden an der Musikschule liegen Welten, vieleicht sollte man in Hinblick auf den chronischen Geldmangel im Bildungssektor erstmal klein anfangen. Alles kostenlos fuer alle ist leicht gefordert, klingt aber ziemlich realitaetsfern. --Etron 07:32, 26. Jan. 2010 (CET)
  • Es erscheint mir nicht nachvollziehbar, wieso Du in einem möglichen Schulkonzept mit mehr Entwicklungschancen für Kinder gleich einen Zwang siehst. Auch das derzeitige Schulsystem hat die Lücken bereits entdeckt und entsprechende staatlich geförderte Programme als Zusatzangebote in den Schulen (z.B. die Einrichtung von Mensen und Ganztagsbetreuungen) finanziell seit 5 Jahren eingeführt. BMFSFJ -Nationaler Aktionsplan "Für ein kindergerechtes Deutschland 2005-2010" (NAP)

Nur hier sind es bereits "Nachbesserungen", die den Staaat mehr kosten, als ein Grundständiges Konzept, dass die Entwicklungsförderung sofort im System impliziert. Es geht hier um die Chancengleichheit für alle Kinder von Anfang an, nicht nur um wenige Eltern, die ihren Kindern keine Mahlzeit vbieten können, sondern auch z.B. um die Reichen und Gestressten, denen es zu "unbequem" ist für eine gesunde Ernährung und körperlichen Ausgleich und die Förderung sozialen Handelns zu sorgen --Jasenka 14:03, 26. Jan. 2010 (CET)

Zumindest mir ging es um weiterführende Schulen (Klasse 5+ beim aktuellen System).
Sport- und Musik gibts bereits an der Schule - so wäre es nur eben ein bisschen mehr davon. Auch den Schülern kommt dies zu Gute (Sport bsp. fördert Teamfähigkeit, Körperbeherrschung; Musik kreatives Denken).
Ich sollte vielleicht auch noch einmal darauf hinweisen, dass das Konzept sich selbst radikal - im Sinne von provokativ - nennt. Es ist keineswegs ein in dieser Form umsetzbares Konzept.
Zum Punkt "Für alle" - nun ja, in dem Moment in dem man anfängt bsp. Essensausgabe an soziale Kriterien zu binden führe ich wieder eine Stigmatisierung auf Grund der Essensausgabe ein. Und genau das sollte mMn vermieden werden. --Tirsales 11:13, 26. Jan. 2010 (CET)
Aus diesem Grund gibts ja auch Musik- und Sportunterricht. Aber inwieweit ein Pflichtprogramm einen Schueler weiterbringt, wenn er dazu keine Lust hat, und das auf Kosten der Allgemeinheit, ist doch zumindest fragwuerdig.
Entschuldige, das ist naiv. Zum einen kann man mit Essensmarken arbeiten, welche Eltern die dann bezahlen und welche nicht, faellt eh unter Datenschutz, zum anderen bekommen Kinder sehr schnell mit, wer mehr Geld hat und wer nicht. Kinder wohnen in gewissen Gegenden, tragen andere Kleidung, die Eltern fahren unterschiedliche Autos und haben anderes Jobs. Das alles wird nicht verschwinden, wenn man allen das Essen bezahlt. --Etron 11:54, 26. Jan. 2010 (CET)
Die Diskussion hatten wir auf der ML schon mal - eines der Probleme bei "die manche bezahlen und manche nicht" ist der dadurch entstehende Verwaltungsoverhead. Der ist beträchtlich - v.A. da sich das Einkommen der Eltern nur schwer ermitteln lässt, wenn ich nicht massive Datenschutzprobleme in Kauf nehme. Also habe ich entweder wieder ein Ehrlichkeitsproblem (dann kann ich auch nach Spenden fragen) oder ich spare mir den Overhead (und damit Kosten) und gebe das Essen gleich kostenlos raus, ist meistens sowieso ein Nullsummenspiel.
Kann ich Dich bitten die Diskussion auf die Maillingliste der AG Landespolitik zu verlegen? Dann können alle in der AG mitdiskutieren - Wiki eignet sich dafür nur sehr begrenzt. Die Maillingliste ist per Forum, Newsserver und Mail erreichbar, sollte also technisch keine Probleme darstellen :)
  • Und es geht NICHT um das "Verschwinden" sozialer Unterschiede - nur um die Vermeidung eines weiteren überflüssigen Unterscheidungskriteriums, dass im Zweifelsfall dazu führt, dass Kinder ärmerer Schichten das Angebot gar nicht erst wahrnehmen. --Tirsales 12:14, 26. Jan. 2010 (CET)
  • Und wie weiter oben beschrieben und in den Quellen belegt, auch leider das Angebot nicht durch Reichere ihren Kindern gewährt wird. So ist z.B. ADHS eher ein Kriterium der "MilkiWay"- und "Frühstückchen" -Generation" einseitig ernährter reicher, nicht armer Kinder psychosoziale Faktoren bei ADHS. --Jasenka 14:11, 26. Jan. 2010 (CET)

Nachhilfe

Weil wir es grade davon hatten würde ich folgenden Text vorschlagen, der mit dem Konzept (teilweise) schon zusammenpasst. Aber trotzdem eigener Vorschlag wegen Modul? --eckes

Der Trend, der besonders in Baden-Württemberg zu beobachten ist, dass immer mehr private Investitionen in Nachhilfe getätigt werden (müssen)[1] soll umgekehrt werden durch zusätzliche Angebote für freiwilligen Vertiefungsunterricht in Form von betreuten Arbeitsräumen für Hausaufgaben, Prüfungsvorbereitung oder Vertiefung. Anwesend sind sowohl gute Schüler im Rahmen einer Arbeitsgruppe "Nachhilfe" als auch mindestens ein Lehrer im Rahmen seiner Wochenareitszeit.

  1. Quelle?