Benutzer:Schwan/Gliederungen

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Pro und Contra für rechtlich selbständige Gliederungen der Piratenpartei

Untergliederungen sind sinnvoll oder sinnlos. Das kommt immer drauf an. Deshalb will ich versuchen, die Unterschiede zwischen einer rechtlich selbständigen Gliederung (ich nenne es mal KV) und einer rechtlich unselbständigen Gliederung (ich nenne es mal Crew) aufzulisten.


Vorstand oder Beauftragter

Der KV muss einen Vorstand haben, der aus mindestens 3 Personen besteht. Immer. Dieser Vorstand muss spätestens alle 2 Jahre lt. PartG im Rahmen einer Mitgliederversammlung gewählt werden. Falls was schiefgeht, muss die übergeordnete Gliederung Beschlüsse fassen und den KV ordnungsgemäß übernehmen.

Eine Crew kann einen bis mehrere Beauftragte haben. Diese können vom übergeordneten Vorstand benannt werden oder auf einer Gebietsversammlung von den Anwesenden gewählt werden. Die Beauftragten können schnell ausgewechselt werden, falls es erforderlich sein sollte. Denn es gibt keine rechtlichen Anforderungen. Oder man schreibt sich ein passendes Regelwerk. Und wenn kein Beauftragter mehr bereit ist, die Arbeit zu tun, wirds von der übergeordneten Gliederung wieder mit übernommen.

Satzung via eigene Regeln

Ein KV muss in seiner Satzung alles aufführen, was wegen bestehender Gesetze und übergeordneter Satzungen notwendig ist. Er muss Fristen beachten, Protokolle führen, regelmäßige Mitgliederversammlungen ordnungsgemäß durchführen.

Eine Crew kann das tun, muss es aber nicht tun. Sie kann sich ihre eigenen Regeln erstellen, die für sie maßgeschneidert sind und nicht allzuviel Verwaltungsfoo beinhalten.

Kosten

Ein KV muss bei allen übergeordneten Gliederungen ordnungsgemäß erfasst werden, bis hinauf zum Bund. Er braucht in der Buchhaltung und in der Mitgliederverwaltung jeweils eigene Konten, die bis jetzt noch von ehrenamtlichen Piraten verwaltet werden müssen.

Eine Crew hingegen muss nur der direkt übergeordneten Gliederung bekannt sein und kann deren Infrastruktur genauso mitnutzen.

wirtschaftliche Unabhängigkeit

Ein KV ist finanziell selber für seine Belange verantwortlich. Das bedeutet, dass jeder einzelne Kreisschatzmeister sich in allen Finanzdingen gut auskennen muss, um keine Fehler zu machen, die durch Unwissenheit leicht entstehen können. Der KV kann die Finanzhoheit auch an die übergeordnete Gliederung übertragen und von dort mit erledigen lassen.

Eine Crew kann ein Budget von der übergeordneten Gliederung zugeteilt bekommen und kann dann genauso wirtschaftlich unabhängig sein.

Pressearbeit

In einem KV fällt regelmäßig mehr oder weniger viel Verwaltungsfoo an. Das bindet die Leute vor Ort. Dadurch haben sie weniger Zeit, um politische Arbeit zu leisten, in dem sie zu Veranstaltungen gehen oder Flyer verteilen oder was auch immer.

In einer Crew kann entweder von einer Gebietsversammlung oder von der übergeordneten Gliederung ein Pressepirat beauftragt werden. In der Regel ist das jemand, der sich sowieso gerne darum kümmert.

Wenn es keiner gut und gerne macht, brauchts auch keinen KV.

Mein Fazit daraus:

Ein KV ist dann sinnvoll, wenn er genügend Mitglieder umfasst. Mit genügend meine ich, dass pro Verantwortlichem mindestens 5 - 10 aktive Piraten vorhanden sind, die organisiert werden müssen. Wir haben nach allgemeinen Beobachtungen eine Aktivenquote von etwa 10%. Im Ausmahmefall und bei vielen Angeboten in der Region kann es mal höher sein. Aber damit die Verantwortlichen tatsächlich noch jemanden finden, an den sie Arbeiten übertragen können, braucht jeder einzelne Verantwortliche ca. 75 tatsächliche Mitglieder. Somit ist ein KV erst dann sinnvoll, wenn in der Region tatsächlich 225 Mitglieder eingetragen sind. Zahlende Mitglieder, denn die Karteileichen tun nichts. Alle Regionen mit weniger Mitgliedern, können sich als Crew organisieren und Beauftragte ernennen.

Ausserdem haben wir zu wenige Piraten, die bereit sind, an übergeordneten Stellen zu kandidieren oder helfend einzuspringen. Das sieht man bereits jetzt bei vielen Landesparteitagen, wo es kaum noch Auswahl an fähigen Piraten gibt, die Zeit haben, das anspruchsvolle Amt eines Landesvorstands zu übernehmen. Denn der hat dann ja auch wiederum keine Piraten, die er mit Teilaufgaben beauftragen kann, weil diese alle ihre Vorstandsämter in den Kreisverbänden wahrnehmen und sich mit dem ganzen Formalfoo belasten.

Wenn das so weitergeht mit den vielen rechtlich selbständigen Gliederungen, sind wir gezwungen, hauptamtliches Personal einzustellen, wie es die ersten Landesverbände bereits getan haben. Aber eigentlich fehlt uns dafür das Geld, weil es für Kleinstgliederungen und deren Verwaltung ausgegeben werden muss. Mit nur ein ganz klein wenig Fantasie kann eine Crew nämlich ganz genauso wie ein KV arbeiten und handeln. Und auch ne schicke Visitenkarte kann man drucken, wenn es denn so sein soll.

Gerne nehme ich weitere Anregungen auf der Diskussionsseite entgegen. Gerne weitere Pro und Contras für oder gegen KV/Crew.

Swanhild


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