Benutzer:GrmpyOldMan/NGO/FSFE

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Free Software Foundation Europe

Einleitung

Aus der Einleitung der FSFE: Die Free Software Foundation Europe ist eine gemeinnützige Organisation, die sich der Förderung Freier Software und der Arbeit für Freiheit in einer sich entwickelnden digitalen Gesellschaft widmet. Quelle: https://fsfe.org/about/index.de.html

Alleine die Selbstverständniserklärung der FSFE liest sich als hätte die Piratenpartei die Bereiche der freiwilligen Mitarbeit und der Entscheidungsfindung auf Konsens, noch allgemeiner direkt abgekupfert. Zudem verfügt die FSFE noch über ein recht weit verbreitetes Netzwerk mit anderen Organisationen innerhalb der EU, die proaktiv die freiheitlichen Ziele fördern und unterstützen. Zwei der in Deutschland bekanntesten könnten der KDE e.V. und die niederländische Vrijschrift sein. Ok, ich selber bin jetzt nicht der Riesenfan von KDE, da ich selber für mich andauernd fluxbox als Desktopumgebung bevorzuge. Aber das Ziel ist dasselbe.

Es geht um Förderung und Verbreitung freier Software!


Freie Software? Frickelkram!

Nein, Freie Software ist nicht ausschließlich für Hippies gedacht, die "nur kostenlos irgendwas saugen und benutzen wollen". Freie Software ermöglicht es, die Lizenzkäfige, die Unternehmen um ihre Kunden herum errichten zu durchbrechen. Ich gehe nicht auf die Verhaltensweisen einzelner Unternehmen ein - das ist nicht zielführend. Freie Software ist oftmals sogar einfach besser und sicherer, da viele Leute sich um die Aktualität der Software kümmern, sie erweitern und beständig verbessern, und nicht ein rein monetär getriebenes Unternehmen, welches lediglich die eigenen Wachstumsziele und Gewinnausschüttungen im Hinterkopf hat.

Eine Diskussionsgrundlage für FSFE-Interessierte findet sich in der FAQ.

Mehr Sicherheit

Das Netzwerk (Fellowship) der FSFE kümmert sich auch aktiv um mehr Sicherheit in der digitalen Kommunikation und fördert beispielweise die Verbreitung der E-Mail-Verschlüsselung via GPG (der freien Version von PGP) mit einer Smartcard für Mitglieder, die den privaten Schlüssel enthält.

Freie Standards

Freie Software kann nur funktionieren, wenn die verwendeten Formate mit denen Daten transportiert werden können ebenfalls offenen Standards folgen. 2011 wurde beispielsweise die deutsche Tagesschau für die Verwendung des freien Videoformats OGG Theora von der FSFE am Document Freedom Day ausgezeichnet (und sei es leider nur bis zur Depublizierung). Als weiteres Beispiel für einen freien Standard wäre XML-basierte Textformate zu nennen, z.B. ".odt" von OpenOffice oder LibreOffice.

Beispielhafte Projekte der FSFE

Es sind so viele ... in allen möglichen Bereichen. Momentan (Stand Anfang 2012) dürften die bekanntesten die "Free Your Android" und die "PDFreaders.org"-Kampagne sein. Dazu sollten aus Sicht der Piraten die Kampagnen "Frag Deine Kandidaten" und "Bildung befreien für grenzenloses Wachstum" mit an vorderster Stelle stehen, haben sie doch inhaltlich direkte Satzungsbezüge - Neben dem Einsatz gegen Softwarepatente, der Förderung freier Software in Universitäten und Schulen steht die FSFE natürlich den Kontrollmonopolen und deren Zielen wie SOPA, PIPA und ACTA diametral entgegen.

Und bei den Piraten?

Seit 2009 sind so viele Leute zu den Piraten gekommen, die nicht unbedingt technik- oder gar lizensierungsaffin sind - die gab es auch schon vorher, das ist aber auch überhaupt nicht schlimm. Doch der prozentuale Anteil der Piraten, die beispielsweise ihren Mailverkehr verschlüsseln und ihre Netzdienste nicht in die Hände von zentralisiert arbeitenden Unternehmen legen (gerade im Bereich der sozialen Netzwerke) nimmt beständig ab, je mehr Mitglieder wir bekommen. Zudem kann es passieren, daß Gelder versenkt werden, indem Beschlüsse gefasst werden deren Ergebnisse nicht "nachhaltig" der Allgemeinheit, sondern nur Unternehmen zugute kommen.

Gründung der AG FLOSS der Piraten

Ende 2009 initiierte die Düsseldorfer Crew Han-Solo die Gründung einer Bundes-AG zur Förderung von freier Software inner- und ausserhalb der Piraten: die AG FLOSS. FLOSS steht hierbei für "Free Libre Open Source Software".

Free Libre Open Source Software in der Piratenpartei

In "Bings" beschloss der Bundesparteitag 2010.1 auf Antrag der AG FLOSS der Piraten die Förderung freier Software und Standards mit in das Parteiprogramm aufzunehmen. Hinter Punkt 5 des Parteiprogramms der Piratenpartei Deutschland 'verstecken' sich unter dem kryptischen Titel "Freie demokratisch kontrollierte technische Infrastruktur" das komplette Equivalent "Offene Standards" und "Freie Software" zu den Standpunkten der FSFE.

Weiterhin ist Punkt 6 der " Teilhabe am digitalen Leben" des Bundesprogramms ein inhaltliches Equivalent zu den Grundsätzen der FSFE.

Abschluss

Zusammen mit dem Abschnitt der Förderung von NGOs, die ähnliche Ziele wie die Piraten unterstützen, ist die FSFE der empfehlenswerte Ansprechpartner sollte es um den Vergleich zwischen kostenpflichtiger und kostenfreier Lizensierung von Software gehen.

kostenfreie Lizenzen?

Freie Software bedeutet nicht, dass man damit machen kann, was man möchte. Es gehört niemandem sondern allen. Also kann man das Werk auch nicht zerstören. Auch freie Software steht unter Lizenzen wie der GPL (Gnu Public License) oder für Dokumente auch CC (Creative Commons). Also muß man sich auch an diese Lizenzen halten. Unternehmen, die das gerne mißverstehen (wollen) und entsprechend freie Software mißhandeln und für rein monetäre Zwecke nicht wieder entsprechend der Lizensierung wiederveröffentlichen, können sogar verfolgt werden. Dies übernimmt z.B. die GPL Violations, die natürlich ebenfalls Partner der FSFE ist.

Investitionen in freie Software

CONTRA: Der Bundesvorstand der Piratenpartei Deutschland lehnte zuletzt (Februar 2012) einen Antrag ab, einen Ausgleichs-FLOSS-Fond als Maßnahme bei parteiinterner Verwendung proprietärer geschlossener und nicht der Allgemeinheit zur Verfügung stehender Software einzurichten - bei der Gelegenheit sei genannt, dass das Meinungsfindungstool der Piraten Liquid Feedback ebenfalls freie Software ist.

PRO: Die Berliner Piratenfraktion im Abgeordnetenhaus hat für 2012 24.000 EUR für den Einsatz freier Software vorgesehen. In erster Linie zur Weiterentwicklung des AGH-intern verwendeten Groupware-Projekts Redmine auf Ruby-Basis.