Benutzer:Enno Lenze/Bewerbung/Landesliste berlin 2012/fragen

Aus Piratenwiki
Wechseln zu: Navigation, Suche

Fragen von F0O0

Hallo Enno.

Ich habe einige Fragen, die ich gern stellen würde. Oder die andere Menschen stellen wollen. Ich hab da ein pad, wo jede ihre Frage eintragen kann. Solange die Fragen neutral und respektvoll an alle Kandidatinnen gestellt werden. Es sollen sachliche Fragen zur Frage "Warum willst du in den Bundestag?" sein. Sollte ich also später noch weitere Fragen stellen, sind die auch aus diesem pad. Fragen von mir sind mit einem * am Ende gekennzeichnet. Stephan


Wie lange hast du dich mit deinem möglichen zukünftigen Arbeitsumfeld schon auseinandergesetzt? (Gern eine Angabe in Stunden, die du dich mit dem Thema beschäftigt hast)* Mit Politik, Bundestag usw.? Keine Ahnung, aber sehr viel. Ich bin seit Jahren regelmäßig im Bundestag und gucke mir verschiedene Sitzungen an. Ich rede viel mit Politikern über Themen, die mir wichtig sind (auch vor der Piratenzeit), und bekomme, gerade seitdem die Berliner Piraten im Abgeordnetenhaus sitzen, noch viel mehr von den ganzen Details und Problemen mit, die man vorher halt nicht kannte. Ich würde es auf mehrere hundert Stunden schätzen, so grob seit 10 Jahren immer wieder.

Weißt du schon, welche Ausschüsse du gern besetzen möchtest?* Welche ich möchte: Klar. Aber ich denke, das wird ein großes Geknobel am Ende und man muss sehen, was man bekommt. Ständige Ausschüsse: “Zivile Krisenprävention und vernetzte Sicherheit” und Unterausschuss “Vereinte Nationen, internationale Organisationen und Globalisierung”. Ansonsten derzeit “Gremium nach § 23c Absatz 8 des Zollfahndungsdienstgesetzes” eher bekannt als “Kriegswaffenkontrolle”

Weißt du, wie oft und wann deine Lieblingsausschüsse tagen?* Ohne nach zu sehen hätte ich gesagt 1-2x im Monat im Schnitt. Mit nachsehen: Ja passt. Also war ich ganz gut dran, denke ich.

Hast du sie schon besucht oder anderweitig verfolgt und kennst die aktuell behandelten Themen?* Ausgerechnet diese Ausschüsse nicht. Durch meinen Hausausweis und die räumliche Nähe (ich laufe keine 10 Minuten zu den großen Bundestagsgebäuden) habe ich mir viel angesehen. Oft wurde ich im vergangenen Jahr von Piraten auf Veranstaltungen hingewiesen, zu denen ich dann gegangen bin. Wie so ein Ausschuss abläuft und wie oft man nicht rein kommt weiß ich also. Ansonsten sehe ich mir zu "meinen" Ausschüssen unregelmäßig die Tagesordnungen an.

Stichwort Tranzparenz (ja ich schreib das immer so): Hast du schon Ideen oder Konzepte, wie du deine Arbeit im Bundestag transparent gestalten wirst?* Diese Problematik ist für mich nichts neues, denn ich kenne sie z.B. aus meiner Arbeit als Stellvertretender Landespressesprecher: Alleine meine Pressekontakte ordentlich zu melden, stellt mich oft genug vor ein Problem. Auch meine freiwillige Liste "Mit wem ich mich treffe" ist ungewollt lückenhaft. Am einfachsten: Gucken, wie es die anderen machen: Im AGH gibt es genau dafür Leute. man sollte also eine Mischung aus selber melden, persönliche Mitarbeiter nacharbeiten lassen und Fraktionsangestellte, die das bündeln und nachlesbar machen, haben. Z.B.: Ich twittere es grob, wie bisher. Ich hatte schon überlegt, ob man einfach eine Kalender App nimmt und da dann unterwegs Stichpunkte zu einträgt. Jeder, der mag, kann dann durch den Kalender scrollen und sich das angucken. Im Sekretariat sollte dann noch jemand aus gängigen Abkürzungen ganze Worte und Sätze bilden oder zu Namen noch deren Funktion, das Unternehmen, die Partei oder so ergänzen. Und dann eben abwarten, was man an Feedback bekommt, was noch gewünscht wird.

Was genau verstehst du unter Tranzparenz?* Transparenz an sich: Wenn etwas durchsichtig ist ;) Aber im Bezug auf Politik: Jeder muss nachvollziehen können, warum ich als Politiker welche Entscheidungen treffe. Ich muss also erklären, warum ich in welcher Abstimmung wie meine Stimme vergeben habe. Und man muss Hintergrundinformationen haben: Mit wem treffe ich mich? Von wo bekomme ich Geld oder andere interessante Dinge?

Stichwort Arbeitgeberin: Du wirst im Bundestag nicht nur Abgeordnete, sondern auch Arbeitgeberin sein. Inwieweit hast du dich auf diesen Aspekt deiner möglichen zukünftigen Tätigkeit vorbereitet?* Ich beschäftige derzeit rund 20 Mitarbeiter in meinem Unternehmen. Seit 2008 bin ich Arbeitgeber in Wirtschaftsunternehmen gewesen. Ich habe mit Festangestellten (Vollzeit, Teilzeit), freien Mitarbeiten (Lektorat, Design, Handwerker) und mit allen möglichen Kooperationen, Lizenzmodellen und Performance-Deals zu tun gehabt. Daher denke ich, dass ich in dem Punkt fit bin.

Ehrliche Frage, die ich gern ehrlich beantwortet hätte: Bewirbst du dich auf eine Kandidatur des Geldes wegen?* Nein. Ich habe als Unternehmer auch so ein gutes Auskommen, ich habe keinen Chef über mir und ich mag meinen Job. Aber mit einem Verlag und einem Souvenirladen verändert man die Welt nicht, daher möchte ich in den Bundestag.

Nenne einen Programmpunkt aus dem Bundeswahlprogramm und erkläre ihn in 3 Sätzen. Das Bedingungsgslose Grundeinkommen ist eine weitreichende Idee, die beschreibt, wie wir in Zukunft zusammenleben können. Jede(r) soll einen Grundbetrag erhalten, von dem man rudimentär leben kann, ähnlich wie die heutige Grundsicherung. Alle zusätzlichen Einnahmen kann man behalten, um so ein nach oben offenes Einkommen zu haben, ohne den Druck, nach unten ins Bodenlose fallen zu können.

Wie stehst du zur Vermögenssteuer? Ab einem gewissen Einkommen finde ich sie gut. Wer in Deutschland reich wurde, muss an der Allgemeinheit irgendwie verdient haben. Also kann er einen Teil auch wieder abgeben. Im Detail kommt es auf die jeweiligen Zahlen an. Vorschläge von 50% und mehr ab einem gewissen Einkommen halte ich für kontraproduktiv. Wer so viel verdient, kann es meist auch im Ausland versteuern. Man muss also eine Balance finden, mit der man an mehr Geld kommt, aber niemanden verjagt, der dann keine Steuern mehr zahlt.

Wie stehst du zum Thema Umverteilung? An sich sollte das von selbst funktionieren, aber wir wissen ja, dass es nicht geht. Das sehe ich wie bei der Unternehmenssteuer. Ich gönne es jedem reichen Menschen, nichts tun zu müssen und im Luxus zu leben. Aber solange es Leute gibt, die ein Minimum an sozialer Teilhabe nicht erreichen, müssen wir hin und her verteilen, um das zu ändern. Eine komplette Nivellierung aller halte ich allerdings für nicht praktikabel. Dann fehlt dem einzelnen der finanzielle Anreiz, mehr zu tun (was einfach nach wie vor der häufigste Grund ist), oder die Leute wandern ab.

Wie stehst du zur Frauenquote? Sehr kompliziert. An sich halte ich nichts von Quoten in jeglicher Form, da ich sie bedingt als unnütz empfinde. Es gibt immer Bereiche, in denen mehr Frauen oder Männer arbeiten und wo beide Seiten mit zufrieden sind, z.B. KFZ-Mechaniker oder Sekretärin. KFZ-Mechanikerinnen und Sekretäre sind weiterhin seltener. Da würde ich keinen Handlungsbedarf sehen, weil mir bisher nicht bekannt wäre, dass es dort ein besonderes Problem gibt. Anders ist es, wenn Frauen Positionen möchten, diese aber scheinbar oder offensichtlich aufgrund ihres Geschlechts nicht bekommen. In dem Fall halte ich eine Quote für das notwendige Übel - aber nur so lange, bis die Leute verstanden haben, dass das Geschlecht in dem Fall keine Rolle spielen sollte. Also als Brückentechnologie leider nötig, aber ich glaube, dass es nach ihrem Erfolg für alle Beteiligten ohne Quote angenehmer ist.

Wie stehst du zur Extremismusklausel? Halte ich für gut. Ich finde Extremismus in keiner Form sinnvoll. Solange andere (vor allem demokratische) Wege möglich sind, muss man die benutzen. Und wenn man nicht immer eine Mehrheit für seine Meinung bekommt, dann muss man damit leben. Da wir in Europa noch auf der Insel der Glückseligen leben, ist es aber auch einfach gesagt. Ich verstehe jeden, der z.B. derzeit in Syrien, auch mit Waffengewalt, gegen das Regime vorgeht. Das sehe ich als legitim, da die Demokratie keine Chance mehr hat.

Wie stehst du zu Feminismus? Feminismus verstehe ich als eine Art Interessenvertretung von Frauen, die sich gegen unverschuldete Diskriminierung stellen und diese beseitigen wollen. Wie in allen Fällen, in denen Leute sich gegen Diskriminierung stellen, finde ich das gut. Der Begriff ist allerdings (ich glaube, gerade bei den Piraten) zwar noch nicht verbrannt, aber wenigstens angekokelt, da das Thema von einzelnen beider Seiten zu heiß diskutiert wurde. Aber auch wenn man es anders nennen würde: Das Problem bleibt und daran muss gearbeitet werden.

Welche politische Richtung siehst du in der Partei am meisten vertreten? Links am ehesten, aber auch sozial und liberal. Bisher habe ich das Gefühl, dass die jeweiligen Aspekte ausgewogen vertreten sind.

Wo siehst du unsere Partei in 5 Jahren? Wenn ich mir die letzten Jahre ansehe, denke ich: In einem guten Zustand. Die Arbeit in den Parlamenten ist Alltag geworden und die Anfangsschwierigkeiten sind weg. Wir haben Systeme etabliert, um Trolle, Rechte und andere Störende entweder zu sinnvollen Parteimitgliedern zu machen oder sie loszuwerden. Die Shitstorm-Mentalität haben wir hinter uns gelassen und die Piraten haben sich daran gewöhnt, dass man nicht immer einer Meinung ist, und Minderheitenschutz, Basisdemokratie und Transparenz unter einen Hut gebracht. Hoffentlich haben wir bis dahin auch die Parteitage im Griff und können zwischen dem Rederecht, langen Parteitagen, zu vielen Anträgen und zu wenig Zeit einen guten Kompromiss finden.

Mußt du Begriffe, wie Lookism, Ableism, cisgender und ähnliche Begriffe googlen?* Cis bzw cisgender kannte ich. Lookism und Ableism musste ich googlen, kenne ich natürlich auch. Aber es gibt immer neue Begriffe, die dafür verwendet werden, wie nun diese Anglizismen. Auch wird es sicher in Zukunft neue Wortschöpfungen im Bereich der Diskriminierung geben, die ich nicht sofort kenne. Aber ich finde es nicht wichtig, den aktuellen Begriff zu kennen, sondern viel wichtiger, einfach gegen Diskriminierung jeglicher Art zu sein.

Fragen aus dem LQFB Pirat-O-Mat-Fragenkatalog #928

Bist Du Bereit den Verlust an Privatsphäre und Lebensqualität durch das Mandat hinzunehmen

Ich arbeite auch jetzt schon viel öffentlich, blogge/twittere/facebooke viel von meinem Leben und sehe das Feedback. Ich denke daher, dass ich das ganze im Kleinen schon kenne und habe da keine Sorge.


Kannst Du mit Leuten zusammen arbeiten die Dir unsympathisch sind?

Ja, habe ich oft gemacht. Ist nicht immer einfach und kommt vor allem darauf an, ob mein Gegenüber es auch kann. Ich muss bei den Presseanfragen immer wieder mit oder über Leute reden, deren Meinung ich nicht vertrete oder die ich persönlich nicht mag. Auch habe ich im Laufe der diversen Jobs immer wieder in Teams gearbeitet, in denen ich mich nicht so wohl fühlte. Passiert halt.

Hast Du Erfahrungen im Erfassen und Bearbeiten von komplizierten Sachverhalten?

Ja. Ich habe in einer technischen Unternehmensberatung mit kurzer Einarbeitungszeit gearbeitet, ich habe ein Handelsunternehmen aufgebaut und filialisiert, ohne das vorher schonmal gemacht zu haben, habe große Events mit wechselnden Themen organisiert und bin gerade dabei, einen Verlag zukunftsfähig zu machen, ohne das vorher je gemacht zu haben. Ansonsten war ich lange SysAdmin, wobei man auch immer wieder schnell kaputte (Computer-) Systeme verstehen muss, die man selber kaputt gemacht hat.

Hast Du Erfahrungen in professioneller heterogener Teamarbeit?

Ja. In der technischen Unternehmensberatung und im Außendienst beim Warten von Steuerhardware/-software für Liniearbeschleuniger. Dort musste es schnell und zuverlässig geen in zusammengewürfelten Teams in verschiedenen Sprachen.

Gibt es Gründe Liquid-Entscheidungen zu Ignorieren?

Selten, aber ja. Wenn sie offencihtlich von "Stimmvieh" manipuliert wurde oder wenn ich sie kein bisschen mit meinem Gewissen vereinbaren kann. Mir fällt aber ad hoc keine Entscheidung ein, die bisher durchs lqfb lief, die das rechtfertigen würde. Bisher scheint die Schwarmintelligenz richtig zu laufen :)

Hast Du Erfahrungen mit komplexen Gesetzestexten und Verwaltungsvorgängen?

Teilweise. Ich habe 4 Semester Jura studiert und somit grundsätlich gelernt, mit Gesetzen um zu gehen. Ich habe selber immer wieder mit Gerichtsverfahren zu tun gehabt und kenne daher auch den Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Ich habe immer wieder UN-Resolutionen oder Gesetzesentwürfe gelesen und sie meist auch verstanden oder jemanden gefunden, der sie mir erklärt. Im Bundestag wird es sicherlich schlimmer, aber die Basiscs sollte ich drauf haben.

Hast Du innerhalb des letzten Vierteljahres regelmäßig mindestens einen Squad besucht?

Außer bei krankheitsbedingten Ausgällen das Pressequad.

Hast Du schon mal eine Führungsposition besetzt?

Seit fast 5 Jahren Geschäftsführer bzw. geschäftsführender Gesellschafter von Unternehmen mit 10-20 Angestellten. Dazu einige Jahre Projektleiter.

Hast Du schon mal eine BVV-/AGH-Sitzung besucht?

Etliche. In den letzten 15 Jahren diverse BVV-, Bundestags-, Landtags-, AGH-, Stadtrats- und was weiß ich was für Sitzungen.

Hast Du innerhalb des letzten Vierteljahres regelmäßig mindestens eine Crew besucht?

Alle (wenigen) Treffen der "Spätrömischen Dekadenz", oft Kinski (falls das zählt).

Kandidierst Du auch dann, wenn Du bereits ein Mandat besitzt?

Habe kein Mandat, würde dann aber auch kein weiteres anstreben.

Hast Du Fremdsprachenkenntnisse/Spezialkenntnisse/Expertise für die Bundestagsarbeit?

Außer dem üblichen Englisch keine Framdsprachen. Ich kann z.B. Leuten über Probleme reden und Lösungen finden, Dinge zusammenfassen und erklären, bin relativ stressresistent und habe einfach viel in großen anstrengenden Projekten gearbeitet.

Bist Du vorbestraft oder hast Du laufende Verfahren?

Weder das eine noch das andere.

Hast Du eine abgeschlossene Ausbildung?

Ja. IT-Systemkaufmann.

Würdest Du vertrauliche Informationen der Öffentlichkeit zur Verfügung stellen, wenn diese politisch brisant sind?

Ist eine Einzelfallentscheidung. Aber prinzipiell ja, wenn ich meine, dass die Öffentlichkeit es wissen muss. Und wenn aus meinem näheren Umfeld niemand meint, dass es totaler Blödsinn sei.

Bist Du in der Lage ein eigenes Publikationsmedium zu organisieren?

Denke schon, alleine weil ich selber Verleger bin. Ansonsten mache ich seit vielen Jahren Pressearbeit.

Warst Du mindestens 3 Jahre durchweg berufstätig?

Ja. Seitdem ich 10 bin, habe ich durchgehend wenigstens Nebenjobs (z.B. Schauspieler) gehabt. Aber Arbeit, von der ich eigeneständig leben kann, seit vielen Jahren.

Ist Dir klar, wie ein Parlament funktioniert?

Ja. Ich habe es auch oft anderen Leuten erklären müssen.

Möchtest Du in einer Fraktion eine Verantwortungs/Führungsposition übernehmen?

Wenn man das von mir möchte: Klar. Aber drum reißen würde ich mich nicht. Ich denke, dass dann sehr viel Zeit in die Verwaltung geht und man weniger für die inhaltliche Politik hat.

Hast Du schon mal LQFB benutzt, um über die Fraktion im AGH einen Antrag einzureichen?

Nein. Aber ich habe immer wieder direkt mit Abgeordneten über Dinge geredet, die mir wichtig waren.

Bist Du schon mal mit geltendem Recht aneinander gestoßen oder hast Dich in einer rechtlichen Grauzone bewegt?

Ja. Verschiedener Kleinkram (z.B. zu schnell gefahren) und eine komplexe Geschichte, die man ganz lesen muss (http://enno.verbrennung.org/2008-10-20-urteil-ohne-folgen/). Vor einigen Jahren (2006 oder so?) bin ich in der S-Bahn von betrunkenen angegriffen und durch Faustschläge leicht verletzt worden, habe mich dagegen gewehrt. Es gab gegenseitige Anzeigen wegen Körperverletzung, welche in beide Richtungen eingestellt wurden. Unterm Strich einmal 4 Wochen den Führerschein abgegeben, aber nie zu etwas verurteilt worden.

Vor vielen vielen Jahren (vor 2000 irgendwann) wurde mir vorgeworfen Bombenbauanleitungen über das Internet verbreitet zu haben (den genauen Wortlaut finde ich gerade nicht, aber im groben war es das). Auch diese Sache wurde gegen eine Auflage 400(?)DM an die Opfer von Landminen (o.ä.) zu zahlen eingestellt.

Grauzonen: Wenn man das dazu zählt: Ich war immer wieder an Kaskaden von Servern beteiligt, die Leuten anonymen Zugang zum Internet ermöglicht haben wie z.b. Tor oder vergleichbaren Systemen.

Ich habe auch an diverse Behörden ein Auskunftsersuchen geschickt. Hier die Antworten: http://ennolenze.de/auskunftsersuchen/804/

Hast Du Erfahrung im erstellen von längeren, zusammenhängenden Texten?

Ja. Ich habe oft Dokumentationen zu eigenen Projekten schreiben müssen, Artikel für diverse Zwecke, Ausarbeitungen für die Uni, usw.

Wirst Du einen Teil Deiner Diät an die Partei spenden?

Ja. Ca 10% vom Netto (nach Krankenkasse, etc) halte ich bei der Einkommenshöhe für sinnvoll.

Diverse Fragen

Würdest Du einem System zustimmen, in dem die Mehrheit der Geldmenge durch meist private, auch profitorientierte Unternehmen produziert und verteilt wird und nicht durch staatliche Organe?

Nein. Lieber soll es ein transparenter Staat verwalten als ein (ggf.) intransparentes Unternehmen. Also ich gehe von aus, dass nicht der reine Druck und die Auslieferung gemeint ist, das haben wir derzeit ja schon in Teilen.

Reallife Frage: Warum bist du bei Prolegal/der Waffenlobby/in dem Verein/...? Kriesengebiete entstehen maßgeblich durch das Vorhandensein Waffen. Bei Prolegal tummeln sich Leute, sie sich umfangreich mit Waffen befassen. Ich möchte mit so Leuten reden um die (illegalen) Wege der Waffen und deren Verbreitung zu verstehen. Genau solche Leute finde ich in diesem Verein. Daher bin ich selber Mitglied.

Fragen von Kallomat (Cyberkalle)

1.)Der Fernsehausschuss der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) hat 2010 die Ausstrahlung von Formaten wie The Ultimate Fighter, UFC Unleashed und UFC Fight Night verboten mit der Begründung:

„Der Fernsehausschuss hält die genannten Formate durch die Massivität der gezeigten Gewalt für nicht akzeptabel. Die darin stattfindenden Tabubrüche, wie das Einschlagen auf einen am Boden liegenden Gegner, widersprechen dem Leitbild eines öffentlich-rechtlich getragenen Rundfunks nach Art. 111a der Bayerischen Verfassung, in dem u.a. gegenseitige Achtung (Art. 111a Abs.1 Satz 5) und das Verbot der Verherrlichung von Gewalt (Art. 111a Abs. 1 Satz 6) vorgegeben sind.“

Wie stehst du zu diesem Verbot? Hat die BLM richtig gehandelt?

Ich kenne UFC nur aus kurzen Tv Ausschnitten und weiß worum es geht, habe mir aber nie einen Kampf komplett angesehen. Der Knackpunkt ist, wie mir scheint, dass auch auf bereits verletzte oder KO-gehende Gegner eingewirkt wird in Situationen in denen sonst ein Richter einschreiten würde. Wenn dem so ist finde ich die Entscheidung richtig. So etwas sollte nicht im ungefilterten Fernsehen laufen. Auf PayTV, Webseiten dafür o.ä. sehe ich aber kein Problem, einfach weil ein unbedarftes Kind nicht zufällig beim Zappen darauf landet. Zwar sollten die Eltern so etwas irgendwie kontrollieren, aber wie schwierig Kontrolle vom Fernsehprogramm der Kinder und eine pädagogische Aufarbeitung in der Praxis ist wissen wir alle.


2.) Was möchtest du gegen Gewalt und rassistische, antisemitische und volksverhetzende Pöbeleien von Fans,Ultras und Hooligans außerhalb und innerhalb von Stadien unternehmen. Sind die Repressionen gerechtfertigt?

Ich war nur 1-2 mal in einem Stadion und interessiere mich nicht für Fußball, habe vielleicht 10 WM Spiele im leben gesehen. Daher kenne ich die Pöbeleien, etc. nicht live oder aus dem TV direkt sondern nur von Berichten darüber. Aber ich sehe es ganz allgemein: Antisemitismus, Rassismus, Volksverhetzung usw. haben in unserer Gesellschaft keinen Platz. Wer das Stadion nutzt um dem mehr Reichweite zu geben muss mit einem Stadionverbot o.ä. leben. Aber eben nur die Person, der man es nachweisen kann. Selbstverständlich gelten hier für mich weiterhin die rechtsstaatlichen Grundsätze und die Unschuldsvermutung.

Das Spiel kann man sich auch (sicher mit weniger Spaß) im TV ansehen und die Strafe kann auf Zeit laufen.

Sollte ich im Mandat genau so etwas entscheiden müssen würde ich mir vorher spiele ansehen und mit Fans (mir fallen da spontan Berliner Piraten ein, die bescheid wissen) reden um mir ein genaueres Bild machen zu können.

3.) Bist du für ein Stadionverbot für gewaltbereite Fans,Ultras und Hooligans und das diese in einem bundesweiten Register geführt werden?

"Gewaltbereit" ist schwammig. Aber Leute die wirklich andere Bedroht, angegriffen o.ä. haben sollen ruhig dem Stadion (auf dauer) verwiesen werden. Dass zentrale Register finde ich sehr fragwürdig, wie jedes große zentrale Register. Auf der anderen Seite fällt mir kein gutes System ein(1) mit dem man es handhaben könnte. Ich habe mich aber auch in diesem Fall noch nicht mit alternativen Vorschlägen befasst sondern kenne das Problem nur aus den Medien.

(1) Man könnte z.b. ein Anonymes Register haben, was mit einem Hashwert des Names, Wohnortes und Geburtsdatum arbeitet o.ä., da müsste aber jede(r) beim betreten des Stadions den Ausweis auslesen lassen, was es nicht gerade praktikabeler und datenschutzrechtlich besser macht.

4.)Was hältst du vom Zünden von Feuerwerkskörpern in Stadien zu Verstärkung von Emotionen?

So lange es sicher ist und allgemein akzeptiert: Gerne! Stimmung ist immer gut. Ich würde vermuten, dass die meisten Stadioninsassen da nichts gegen haben (Pausenshows in den USA beim Football oder Olypiaeröffnungen in Stadien haben ja auch oft Feuerwerk). Aber es müsste sichergestellt sein, dass niemand übermäßig in Gefahr gebracht wird oder z.B. durch rauch beim sehen behindert wird, wenn er/sie eigentlich nur das Spiel sehen möchte. Auch hier das Problem, wie man es in der Praxis macht. Ich verstehe die Frage so, dass es ja gerade nicht um ein Feuerwerk auf dem Dach des Stadions geht, sondern vom Zuschauer im eigenen Ermessen ausgelöst. Eine "Feuerwerkszone" dürfte schon räumlich problematisch sein.

5.)Wie sollte deiner Meinung nach die deutsche Bundeswehr in der näheren Zukunft aussehen?

Kleiner und Zielgerichteter.

Zunächst: Ich finde viele Einsätze der Bundeswehr Tendentiell Sinnlos, weil die Mandate nicht zu den Situationen vor Ort passen, weil die Ausrüstung mangelhaft ist und weil die Leute nicht immer ausreichend ausgebildet sind. Aber daraus sollte man nicht schließen, dass ich etwas gegen Soldaten als Personen haben. Sie leiden unter all diesen Faktoren und werden oft zu unrecht diffamiert.

Die Bundeswehr Abschaffen ist für mich keine Option, da wir nicht im my-little-pony-Land leben. Aber sie muss verkleinert werden, besser ausgerüstet werden und sinnvollere Mandate erhalten. Echte Friedenssicherung oder Schutz der Bevölkerung halte ich für gute Aufgaben. In weiten Teilen z.b. die Einsätze rund um den Kosovo-Krieg. Auch zur Unterstützung bei Naturkatastophen im Inland waren die Soldaten Hilfreich, auch wenn dies durch mehr Leute in den nationalen Rettungs- und Hilfsorganisationen bewältigt werden könnte. Weg muss der große Verwaltungsovehead und die nur kurz ausgebildeten aber nicht Einsatztauglichkeit Leute wie zuletzt die W9er oder gar W6er.

Einsätze wie gegen Piraten in Somalia finde ich schwierig: Zivilisten an Board schützen ist selbstverständlich wichtig. Aber unsere Wirtschaft gegen Arme Leute zu schützen, vor deren Nase wir rumfahren finde ich moralisch problematisch.

Da ich hier keine Aufsätze schreiben will hoffe ich, dass das reicht. Wenn Teile nicht ausreichend erklärt sind, frag einfach weiter nach.

6.)Du bist Neo und gelangst auf konspirativen Wegen zu Morpheus, der jeweils eine blaue und ein rote Pille in seinen Händen hält. Er sagt zu dir:

„Nimmst du die blaue Pille ist alles aus. Du wachst auf in deinem Bett und glaubst an das, was du glauben willst. Nimmst du die Rote Pille, bleibst du im Wunderland und ich zeige dir die tiefsten Tiefen des Kanienchenbaus.“

Welche Pille würdest du nehmen und warum?

Rot! Der selbe Grund, warum ich versuche mir alles selber an zu sehen, was mich interessiert: Ich will die Wahrheit wissen und mir selber eine Meinung bilden können. Auch auf die Gefahr hin, dass es unschön wird oder ich mit einem Stecker im Kopf aufwache.

Gender-Fragen von sospirati (no offense)

Was sagst Du zu dem Umstand, dass das Geschlechterverhältnis der Piratenfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus 14 Männer zu einer Frau ist?

Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Frage richtig verstehe. Offensichtliche haben sich nicht mehr Frauen dafür begeistern können diesen Job zu machen. Woran das lag (und das Missverhältnis weiterhin liegt) kann ich jedoch kaum beurteilen.

Befürwortest Du angesichts der Tatsache, dass ungefähr die Hälfte aller WählerInnen weiblich ist, grundsätzlich Listen mit einem ausgeglichenen Geschlechterverhältnis von 50:50?

Ich möchte das Geschlecht eigentlich nicht zur entscheidenden Eigenschaft für eine Liste oder eine Wahl machen. Mir ist das Verhältnis relativ egal. Jede(r) muss selber wissen ob er/sie kandidiert. Aber bisher gibt es ja auch keine entgegen stehende Regelung.

Wärest Du bereit, Deine persönlichen Ambitionen etwas zurückzustellen, wenn dafür qualifizierte Frauen auf die aussichtsreichen Listenplätze 1-4 gewählt würden?

Auch hier sehe ich nicht warum ich aufgrund meinen Geschlechts Ambitionen zurückstellen sollte. Genau so wenig wie Frauen aufgrund ihres Geschlechts Ambitionen zurückstellen sollten. Die Kandidaten müssen entscheiden, ob sie kandidieren wollen. Die Wähler müssen entscheiden wen sie wählen. Mehr als Frauen aufzufordern sich aufstellen zu lassen und sie (wenn gewünscht) zu unterstützen werde ich aber nicht tun.

Frage von Schmalhans

Du bist Verleger, Dir gehört der Berlin-Story-Verlag. Ich schätze den Beruf des Verlegers. Du interessierst Dich mehr für Aussenpolitik als für Urheberrecht, eine durchaus nachvollziehbare Präferenz. Vor diesem Hintergrund 2 Fragen:

Wie bewertest Du die Causa Schramm und Julias Umgang damit?

An sich denke ich, dass man selber entscheiden muss, wie man sein Geld verdient. Wenn sie als Autorin von Ihrem Honorar leben kann, dann ist das heute schon eine coole Leistung. Ich hatte ein Interview mit Ihrem Verleger gemacht und mit ihm über privates Filesharing geredet. Dabei hatte ich das Gefühl, dass er ganz gute Ansichten dazu hat. Sie ist meiner Meinung nach gut damit umgegangen. Denn sie hat vorher mit dem Verlag relativ viele Sachen ausgehandelt, die eher unüblich sind. Solange kein privates Filesharing abgemahnt wurde (soweit ich mich erinnere war das so) also ok für mich. http://ennolenze.de/interview-mit-wolfgang-ferchl/547/

Wie bereitest Du Dich darauf vor, dass unweigerlich Material Deines Verlages während des Wahlkampfes an einschlägigen Orten zum kostenfreien Download bereitstehen wird? Hast Du eine Verteidigungsstrategie gegen Medien, die daraufhin den Piraten in der Urheberrechtsdebatte je nach Deiner Reaktion Naivität/Doppelzüngigkeit vorwerfen?

Ich habe (wie fast alle deutschen Buchverlage) noch nie privates Filesharing abgemahnt. Zum einen möchte ich keine privaten Filesharer abmahnen, zum anderen hatte ich das Problem nie. Man sollte aber immer daran denken, dass die Lizenzgeber (also Autoren, Fotografen usw.) bei unlizenzierten Kopien ebenfalls keinen Cent sehen. .

Als mal ein Buch von mir in einem Filesharing-Forum angefragt wurde habe ich den Kontakt gesucht aber leider keine Antwort bekommen. http://ennolenze.de/vom-versuch-den-dialog-zu-suchen/446/

Wenn also Bücher von mir massiv auf Filesharingplattformen landen würden (was bisher nie passiert ist), dann werte ich das als irgend eine komisch gemeinte Provokation. Kann man machen, aber ich weiß nicht ob so viele Leute die Bücher lesen. Bei Büchern wie "1775 in Berlin und Brandenburg" oder "Bildungswege" würde ich mich durchaus freuen, wenn die mal mehr Leser finden würden. Jedoch sollte man daran denken, die Autoren/Fotografen/etc für Ihre Abeit zu entlohnen. Mit den potentiell entgangenen Gewinnen beim Verlag kann ich leben.

Abmahnungen wird es im privaten bereich weiterhin nicht geben. Allerdings werde ich so eine Situation für PR für den Verlag und mich nutzen. Somit würde ich mich bei den Filesharern für die Hilfe beim Marketing für den Verlag und für meine Kanididatur bedanken.

Doppelzüngigkeit oder Naivität sehe ich da nicht.

Nachfrage: wie stehst Du zum Digital Millenium Copyright Act im allgemeinen? Würdest Du in diesem Fall ein DCMA Takedown Notice verschicken? Findest Du es verständlich, dass andere Leute dies tun? Ist die DCMA TN eine sinnvolle Einrichtung?

DCMA halte ich unterm Strich für falsch, weil es zu weit geht. Die Grundidee bei Verstößen eine kostenlose Benachrichtigung zu verschicken und somit die Datei sperren zu lassen finde ich gut. Es ist einfach, niemand wird kriminalisiert, der Benutzer wird nicht mal ermittelt. Sofern es sich um kommerzielles Filesharing handelt (also z.b. bei einem One-Click-Hoster der Geld damit verdient) würde ich ihn auch zur Löschung auffordern. Aber das Ganze einfach per Mail an die Abuse/Rechts/Whatever -Stelle. Kommerzielles Filesharing (gegen den Willen der Rechteinhaber) zu erlauben war nie durch Beschlüsse der Piraten gedeckt. Ausserdem muss ich meine Vertragspartner (also z.b. die Autoren) schützen. Diese haben mir die Texte für eine bestimmte Auflage gegeben, für die anderen Downloads würden sie nicht vergütet, selbst wenn der Hoster Geld mit verdient.

Nenne bitte 3 derzeitige MdB verschiedener Parteien, mit denen Du in Deinem Fachgebiet gerne zusammenarbeiten würdest. Bitte begründe Deine Wahl. Nennung von Netzpolitikern wir als Kneifen angesehen ;)

Kerstin Müller (grüne), da sie Ahnung von der arabischen Welt hat und Juristin ist. Jan van Aken (linke), da er im Ausschuß Unterausschuss "Abrüstung, Rüstungskontrolle und Nichtverbreitung" ist, Waffeninspektor war und sich mit Bio/Chemiewaffen auskennt. Peer Steinbrück (SPD), weil er Reichweite hat und für weniger Rüstungsexporte ist. Somit ein inhaltlicher verbündeter.

Nenne bitte von jeder Fraktion des derzeitigen Bundestages ein Mitglied, das Du für kompetent hältst. Falls Du der Ansicht bist, Kompetenz bei allen 620 Mitgliedern ausschliessen zu können, nenne bitte von jeder Fraktion das am wenigsten inkompetente.

Bei der CDU/CSU ist es am kompliziertesten, also fange ich damit an. Da fällt die Wahl (für Piraten vermutlich eher überraschend) auf Ansgar Heveling. Er ist der einzige aus der Fraktion mit dem ich mich aml unterhalten habe. Und seine Ansichen zu Netzthemen und Urheberrehct waren besser, als ich es aus dem Handelsblatt Artikel im Kopf hatte. Ausserdem konnte ich mit ihm gut inhaltlich reden, bei verschiedenen Meinungen.

SPD: Peer Steinrück aus den bereits genannten Gründen. Ausserdem ist er einer der wenigen SPD Leute mit denen ichgeredet habe. Dabei kam ich mit ihm auch gut klar und er war besser als Erwartet über die Piraten informiert.

Grüne: Jürgen Trittin. Seine Stellung als Minister zu Castortransporten fand ich kompliziert, aber letzten Endes gut. Mit ihm hatte ich mehrfach Gelegenheit zu sprechen und denke, dass er sehr gute Ansichten zu sehr vielen Themen hat.

FDP: Hier gibt es keine(n) MdB, den/die ich annähernd einschätzen könnte und die, zu denen ich eine Meinung habe finde ich nicht gut.

Die Linke: Halina Wawzyniak. Ihre Arbeit im Ausschuß "Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft" gefällt mir.

(Bonusfrage) Nenne bitte 4 MdB des letzten Jahrhunderts, die dich positiv beeindruckt haben. Die MdB sollten verschiedenen Parteien angehören.

Jürgen Trittin (Grüne), Angelika Beer (Grüne), Peter Struck (SPD), mehr nicht

Es geht hier um die Arbeit der MdB im Rahmen ihrer parlamentarischen Möglichkeiten. Schwächen der parlamentarischen Demokratie an sich sollen hier nicht zur Abwertung führen. (Anleitung: gebe jedem Dir bekannten MdB eine Schulnote und bilde den Durchschnitt. Schätzungen der Durchschnittsnote sind auch erlaubt)

Wie bewertest Du die Arbeit der gesamten Parlamentarier der derzeitigen Legislaturperiode (Schulnote)?

3: Es geht uns besser als 90% der Menschen der Welt, also prinzipiell gut. Aber wir schöpfen unser Potential bei weitem nicht aus.

Sind sie fleissig, kreativ und umsetzungsfähig?

3: Mittelmaß. Einige sicher, aber das System (bzw. das was man davon nutzt) an sich ist mir zu langsam.


Wie möchtest Du gerne am Ende Deiner MdB-Zeit bewertet werden? Wo willst Du Dinge besser machen als das derzeitige MdB Deines Wahlkreises? (Direktmandat, bitte Namen angeben)

Meinen derzeitigen Abgeordneten und sein wirken kenne ich kaum, liegt aber auch daran, dass ich in der Legislaturperiode in 3-4 Wahlkreisen gewohnt habe. Bewertet werden will ich nach dem, was ich in der Zeit verändert habe. Wo habe ich einen bleibenden Eindruck hinterlassen und wo hat sich etwas nachhaltig geändert, bzw wurde von mir angestoßen?

Fragen von Mionysos

In welchen Organisationen (z.B Vereine/Verbände) ist dein Unternehmen Mitglied?

Wie seit monaten auf meiner WikiSeite sowie meiner Homepage nachlesbar:

  • Historiale e.V. (Vorstandsmitglied)
  • Chaos Computer Club e.V.
  • Piratenpartei Deutschland
  • C-Base e.V.
  • RadaR e.V. – Radio Darmstadt
  • Prolegal Interessengemeinschaft für Waffenbesitz e.V.
  • Reporter ohne Grenzen e.V.
  • Junge Piraten e.V. (Fördermitglied)
  • ADAC e.V.
  • Börsenverein des deutschen Buchhandels (Unternehmen)
  • IHK Berlin (Unternehmen, zwangsmitgliedschaft)

Ansonsten ist hier auch eine Liste von Leuten mit denen ich Gespräche geführt habe o.ä., ggf ergibt sich daraus ein besseres Bild http://ennolenze.de/projekte/vernetzen/

Zu welchen anderen Organisationen unterhält dein Unternehmen Beziehungen?

Ich habe mehrere tausend Kunden jeden Monat, habe mit dutzenden bis hunderten Organisationen zusammen Projekte gemacht (Parteien, Vereine, Bürgerintiativen, Genossenschaften, ...) wie Bücher, Festivals, Gesprächsrunden, von ihnen etwas gekauft, an sie etwas verkauft. Mein Firmenadressbuch hat derzeit über 20.000 Einträge, die Kundenliste vom Versand mehr als 5.000. Die Kunden an der Bar-Kasse sind nicht mal zählbar. Ich kann es beim Besten willen nicht sagen. Wenn du die Frage eingrenzen kannst kann ich es genauer sagen. Vermutlich überrascht dich nicht, dass ich z.b. diverse Berliner Buchhandlungen mit Büchern beliefere, sondern eher Lobby? Rüstung? Abmahnanwälte? ...? Ich würde dann eine möglichst brauchbare Antwort unter Beachtung des Bundesdatenschutzgesetzes zusammenstellen.

Welche Erfahrungen/Prägungen aufgrund welcher Geschäftsbeziehungen/Kundenbeziehungen werden dich in deiner Entscheidungsfindung im Bundestag besonders beeinflussen?

Beeinflussen: Niemand. Ich habe keine Auftraggeber, also können mich auch keine Instrumentalisieren. Meine Kunden sind Touristen, Buchhandlungen, Unternehmen, etc. aber von jedem sehr viele. Selbst wenn mein größter Kunde von einem Tag auf den anderen weg wäre würde das Unternehmen einfach weiter laufen. Es sind einfach sehr viele Kunden von denen keiner alleine einen Signifikaten Teil des Umsatzes ausmacht.

Prägen: Ich möchte niemanden anstellen, den ich persönlich halbwegs kenne. Ansonsten fällt mir keine bestimmte Sache ein, aber ich denke, dass die ganze Erfahrung einen schon irgendwie prägt.

Fragen auf Twitter

1. Du sagst, Du seist seit 2009 dabei. Woran hast Du Dich denn bis 2011 alles beteiligt?

Ich bin seit 2009 Mitglied (glaube Nummer 1362), damals in NRW. Ich habe über Wiki, Mumble, Maillisten usw, angefangen, aber dort nie den richtigen Einstieg bekommen, aber auch viel mit beruflichen Projekten zu tun gehabt. Ich bin 2011 nach Berlin gezogen (hatte hier gerade ein Unternehmen gekauft und eine Grßveranstaltung zu organisieren) und war da viel eingebunden, hatte zum anderen hier kaum Piratenkontakte, war also noch nicht so rein gezogen worden. Ich hatte Maillisten aboniert, Protokolle gelesen etc, aber halt nichts gemacht. Dann kurz vor der Wahl zu ersten Treffen (u.a. Kinski) und gesehen wie cool die Leute sind und dann in der allgemeinen Aufbruchstimmung gut eingebunden worden. Seitdem habe ich zwar immer noch viel im Job zu tun, aber ich hatte den entscheidenden Anschluss gefunden und schaufel mir die Zeit frei.

Stimmt es, dass Du seid 15 Jahren mit Alexander Morlang befreundet bist?

Ich habe ein paar mal 15 Jahre gesagt, bin mir aber nicht wirklich sicher. Wir haben uns irgendwann um den 15C3 (1998) kennen gelernt. Erst online, dann im echten Leben. Also im Groben kommt es hin, mir ist die Relevanz nicht ganz klar. Wenn es wichtig ist kann ich gerne weiter recherchieren.

Fragen von Katja Dathe

Frage: Nenne bitte 3 Ereignisse, Situationen oder Umstände die dich persönlich dazu bringen könnten dein Mandat niederzulegen. Katja Dathe 15:04, 5. Feb. 2013 (CET)

Mir fallen wenig wahrscheinliche Szenarien ein. Mobbing, keinen echten Einfluss im Parlament habe, viel Arbeiten usw. zählen nicht zu den Gründen, die mich raus werfen würden.

1) Irgend ein schrecklicher privater Zwischenfall im nächsten Umfeld (Eltern werden ermordet o.ä. auf der Skala)

2) Eher hypothetisch: Wenn wir eine Diktatur bekommen und das Parlament keine Rechte mehr hat sondern zu Farce verkommt

3) Eher hypothetisch: Wenn es irgend etwas gibt, was mich dauerhaft aus Deutschland drängt (Krieg, o.ä.)

Frage: Was verbindest du persönlich mit dem Begriff Neustart? Katja Dathe 15:04, 5. Feb. 2013 (CET)

Bisher ging es (seit Berlin) Steil aufwärts, alles war cool, alles toll. Nun ging es bergab weil man sich zu sehr drauf verlassen hat, dass es schon klappt. Unter Neustart verstehe ich persönlich nochmal in mich zu gehen und jeden Punkt zu überlegen: Ist das was ich bei den Piraten will auch mit den Piratenzielen vereinbar? Wie wirke ich nach Außen - Kann ich meine Ziele vermitteln? Helfe ich beim Wahlkampf mit dem was ich tue oder schade ich? Kann ich anderen helfen?

Frage: Was verbindest du in Bezug auf die politischen Ziele der Piratenpartei mit dem Begriff Neustart? Katja Dathe 15:04, 5. Feb. 2013 (CET)

Wir müssen auch hier neu übelegen: War der bisherige Weg richtig? Wurden die Ziele richtig vermittelt? Was lief gut, was müssen wir anders machen? Wie man so schön sagt: Ergebnis-offen alles nochmal Prüfen.

Frage: Was verbindest du in Bezug auf die innerparteiliche Situation mit dem Begriff Neustart? Katja Dathe 15:04, 5. Feb. 2013 (CET)

Alle sollten ihre Streitigkeiten, Befindlichkeiten und ähnliches auf 0 setzen und sich überlegen, ob das wirklich sein muss. Einfach mal eine Shitstrom-Amnestie von allen gegen alle.

Frage: Was denkst du, verbinden die Wähler mit dem Begriff Neustart? Katja Dathe 15:04, 5. Feb. 2013 (CET)

Ich befürchte: "Bla". Im Wahlkampf gibt es oft ähnliche Sprüche und sie sind zu abgeranzt. Wenn wir mit dem Slogan wirklich punkten wollen müssen wir jetzt massiv zeigen, dass wir öffentlich deutlich mehr als innerparteilichen Streit vermitteln können.