BY:München/Gläsernes Mobil
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Am Donnerstag, den 24.9.2009, kommt das Gläserne Mobil nach München. Wir wollen diesen Anlass nutzen, um unsere Wahlkampfabschlusskundgebung für München durchzuführen.
Inhaltsverzeichnis
Ort & Zeit
- Der Karlsplatz/Stachus ist angemeldet!
- Gläsernes Mobil von 16-20 Uhr
- Infostand von 16-20 Uhr
- ab 18 Uhr: eigentliche Kundgebung mit Reden
- spätestens hier bitte möglichst zahlreich im Piratenoutfit mit Fahnen erscheinen. Der Stachus muss orange sein :-)
- deine Aktion?
ToDo-Liste
- Anmeldung: Ok.
- Technik: Angefragt (Abholer gesucht!)
- Redner: Noch gesucht.
- Presse: Leute als PM-Schreiber
- Transparente & Fahnen: jeder für sich
- Helfer für Auf- und Abbau: gesucht
- Ordner: gesucht
Teilnehmer
Wäre schön, wenn wir 100-200 Leute zusammenbekommen
Orga
Organisieren die Demo im Vorfeld und sind Ansprechpartner vor Ort.
- Alex Philipp
- Jakob
- du?
Aufbau
Aufbau ist ab 15 Uhr. Wer kann helfen?
Ordner
Wird wohl bei 200 Angemeldeten nötig sein. Sind dazu da, die Menschenmassen zu organisieren. Die gehen am Rand / Hinter der Demo mit und schauen zu, dass die Leute zusammenbleiben.
- DU?
Gläsernes Mobil
Wir brauchen Leute, die bereit sind, sich da reinzusetzen (von 16-20 Uhr, gerne auch Schichten)
- Markus H.
- Max WeberIIab 18h - wäre cool, wenn einer einen Pijama anziehen könnte ;)
- Fabi K. ab 17:10h oder 18:10h - je nachdem wie ich die Züge erwische
- Hamsterbacke
- DrFlex
- DU?
Infostand
Leute für Betreuung des Infostands gesucht (von 16-20 Uhr, gerne auch Schichten)
- Magnum
- Max WeberII 16-18h
- DU?
Material:
- Bitte alle Flyer mitbringen, die noch zuhause rumliegen (v.a. die mit BTW-Datum)!
Reden
Moderation:
Zugesagt:
- Andreas Popp (Stellvertretender Bundesvorsitzender)
- Andreas S.
Rede steht weiter unten
- Johannes Bayer - Kurze Rede zum Them Urheberrecht
- ValiDOM
- Richard - Text ist auf meiner Benutzerseite
- Leo Wandersleb
- DU?
Angefragt:
- alle Vorstände und Listenkandidaten
- jeder, der will, soll auch reden dürfen
Abbau
Abbau ist ab 20 Uhr. Wer kann helfen?
Technik
- zwei Bühnenelemente als Bühne
- Tontechnik steht
Entwurf PM 2x.9.09
- wer mag was entwerfen?
- DU?
Entwurf PE von Fabio K.
P R E S S E E I N L A D U N G
Wahlkampfabschlusskundgebung der Piratenpartei mit "Gläsernem Mobil" in München
Die Piratenpartei lädt Sie herzlich zur Besichtigung des „Gläsernen Mobils“ am 24. September in München ein. Schon seit fast zwei Wochen reist dieses fahrende Wohnzimmer mehrere hundert Kilometer durch Deutschland, um für mehr Privatsphäre zu kämpfen.
Ähnlich wie bei der Aktion "Gläsernes Haus" am 22. August, die am Marienplatz stattfand, werden mehrere Menschen versuchen, es sich im „Gläsernen Mobil“ mitten am Stachus gemütlich zu machen - unter ständiger Beobachtung der Passanten. Auf diese Weise will die Piratenpartei auf anschauliche Weise auf die zunehmende Überwachung des Bürgers durch den Staat aufmerksam machen.
Als Redner werden wir ab 18 Uhr unter anderem Andreas Popp, bayerischer Spitzenkandidat und stellvertretender Vorsitzender der Piratenpartei Deutschland, sowie weitere Listenkandidaten begrüßen dürfen.
Über Ihr Kommen freuen wir uns sehr!
Tagesprogramm:
16:00 – 20:00 Uhr Gläsernes Mobil mit Infostand
ab 18:00 Uhr Wahlkampfabschlusskundgebung mit Reden
vorgesehene Reden
- geplante Rede von Andreas S., Kritik u.Ä. erwünscht
Hmm, wie fange ich an? Wenn ich so auf den Karlsplatz voller neugieriger Menschen blicke, beschleicht mich doch ein seltsames Gefühl. Nicht so sehr, weil ich nie vor derart großem Publikum spreche, sondern viel mehr, weil ich mir nie erträumt hätte, in einer Partei tatsächlich aktiv zu werden. Wie die meisten jungen Leute auch, war ich immer politisch interessiert und gut informiert zu allen möglichen Themen. Doch bei dem Gedanken, parteipolitisch tätig zu werden, überkam mich jedes Mal ein Grausen. Waren Parteien nicht diese starren Gebilde aus Stammtischen und Ortsverbänden, wo Basismitglieder zu Handlangern der Parteifunktionäre degradiert werden? Wo der Vorstand die Linie der Partei vorgibt und "medial unerwünschte" Diskussionen abgewürgt werden? Nun, was soll sich sagen? Die "Überläufer" in unseren Reihen bejahen diesen Eindruck. Deswegen sind sie nun hier.
Seit meiner Zeit mit den Piraten weiß ich jedoch, dass nichts so laufen muss, wie es läuft und es immer anders geht, wenn man es versucht.
Auch meine Zeit bei den Piraten fing nach der Europawahl an. Bei besagter Wahl gab ich mehr aus Spaß als aus Ernst den Piraten meine Stimme. Erst hinterher warf ich einen längeren Blick auf das Parteiprogramm und staunte nicht schlecht: Freiheit, Demokratie, Bürgerrechte Transparenz, Mitbestimmung, Freier Zugang zu Wissen und Bildung las ich da in ihrem Programm. Und ich dachte mir: "Haben die mein Tagebuch gelesen?" Denn genau das waren die Themen, die mich seit langem umtrieben. Themen, die mir immer wichtiger wurden, aber außerhalb der Internetsphäre kaum beleuchtet wurden. Und so dachte ich:" Hmm, naja, dass ist ja wirklich mal eine Partei, auf die ich gewartet habe, aber Chancen hat sie sowieso keine." Ich wartete ein paar Wochen und guckte zwischenzeitlich immer wieder in den Wikipedia-Eintrag. Eines fiel mir auf. Die Mitgliederzahl war jedes Mal eine deutlich andere. Waren es beim ersten Besuch knapp 1000, so sah ich wenig später 3000 Piraten. Irgendetwas konnte ja nicht stimmen. Nun berichteten auch noch die etablierten Medien vermehrt über diese sogenannte Piratenpartei. Konnte es sein, dass sich da wirklich eine Bewegung formiert, mit der keiner gerechnet hat? War die Zeit wirklich gekommen, etwas zu ändern?
Ich tourte wieder durch das Web, gierig nach jeder Information zu dieser neuen Partei und staunte immer wieder: Sie war überall!Egal ob Twitter, StudiVZ oder Computerbase, Überall wehte die schwarze Flagge. Und das nicht, weil die Partei Unsummen für PR-Surfer ausgab, sondern weil Unzählige andere Menschen wie ich begriffen, dass diese Partei das lang erwartete Sprachrohr der ausgelachten Demokratieliebhaber im Netz und außerhalb wurde. Das Internet war nicht voll von Piraterie, weil Hacker es übernommen hatten, sondern weil nun alle Piraten waren. Von Euphorie und Zukunftsoptimismus gepackt, wusste ich, wem ich meine Stimme dieses Jahr geben würde. Der Mitgliederantrag brauchte aber etwas. Diese Hemmung gegenüber Parteien, war immernoch da. Und dann dachte ich: "Ach was soll's austreten kann man immer!"
Sobald ich andere Piraten am Stammtisch und im persönlichen Gespräch kennen gelernt hatte, wusste ich, dass ich nichts bereuen würde. Die Piratenpartei war nicht nur eine Partei mit meinem höchstpersönlichen Wunschprogramm, sondern es waren Menschen, die neue Organisationsformen nutzen und eine angenehm andere Diskussionskultur pflegten, als ich das kannte. Egal ob Basismitglied oder Parteivorstand: jeder und jede kann mitmachen, jede Stimme wird gehört und ernst genommen.
Würde das Wahlprogramm von heute auf morgen durch ein Wunder realisiert und die Piraten somit überflüssig werden, würde ich ich die Menschen, die ich hier kennen gelernt habe, nicht wieder vergessen.
Leider wird das Wunder wohl nicht von alleine kommen. Die Probleme sind dringend und die etablierten Parteien unwillig, sie anzupacken: Seit Jahren muss ich zusehen, wie Grund- und Bürgerrechte unaufhaltsam aus unserem Leben wegrationalisiert werden, um Panik und Angst Platz zu machen. Wie Demokratie zu einem sinnleeren Wort verkommt und politische Mitbestimmung der Bürger nur formal geschieht. Wie bezahlte Interessenvertreter die gewählten Volksvertreter als Marionetten einspannen. Wie Großkonzerne Wissen verknappen, um mit Patenten Monopole zu sichern. Wie der Zugang zu Bildung und Wissen nicht mehr der Allgemeinheit zusteht, sondern denen, die dafür zahlen können. In diese Gesellschaft bewegen wir uns und in dieser Gesellschaft leben wir zum Teil schon heute. Das muss nicht sein.
Manch einer unterstellt uns Piraten Realitätsferne, wenn wir in Zeiten von Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit die Wiederherstellung der Demokratie predigen. Diesen Leuten sage ich: Ja, Wirtschaftskrise und Arbeitslosigkeit sind wichtig. Ich als Student weiß, wann das Geld knapp wird. Und gerade ich sage:
Freiheit ist keine Randnotiz und Demokratie keine Schönwetterveranstaltung. Diese beiden Begriffe waren und sollen wieder das Fundament unserer Gesellschaft sein. Sie sind das Ergebnis von 300 Jahren Aufklärung, Revolutionen und unzähligen Menschen, die für Freiheit und Demokratie gekämpft oder gar gestorben sind. Sollen wir das alles aufgeben, weil uns Terroristen einschüchtern wollen? Sollen wir uns mit dem Überwachungsstaat abfinden, weil er uns Sicherheit verspricht, die er nicht halten kann? Sollen wir uns alle zu potentiellen Verbrechern erklären, weil es dem Staat gelegen kommt? Und Politikern unsere Stimmen geben, die aus unserer Furcht Kapital schlagen?
Nein. Ich und viele andere Menschen in diesem Land haben viel zu lange diesem Treiben tatenlos zugesehen, im Glauben man könne nichts ändern. Seit Wochen jedoch sind unsere Themen präsenter denn je. Fernsehen, Zeitungen, Radio nehmen unser Anliegen ernst und sie nehmen uns ernst. Menschen auf der Straße danken uns, dass es die Piraten gibt. Die wichtigste Lektion, die ich in den letzten Monaten gelernt habe ist, dass man eben doch alles ändern kann, wenn man es versucht. War ich vor einem Jahr in einer politischen Lethargie gefangen, sehe ich nun mit Hoffnung in die Zukunft. Eine Gesellschaft von Freiheit statt Angst, von Vertrauen statt Misstrauen ist möglich! Wir alle haben die Macht dazu. Deutschlands Freiheit wird am 27. verteidigt!
Und egal ob wir nun 3, 5 oder 7% holen, die Piraten sind schon jetzt ein Erfolg, und die Botschaft ist eindeutig: Wir alle können etwas ändern.