BY:Landesparteitag 2012.1/Antragsfabrik/Zeitarbeit in Deutschland

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Pictogram voting wait blue.svg Dies ist ein eingereichter/eingereichtes Positionspapier für den BY:Landesparteitag 2012.1 von Micki.

Bitte diskutiere den Antrag, und bekunde Deine Unterstützung oder Ablehnung auf dieser Seite. Der Antragstext darf nicht mehr verändert werden! Eine Übersicht aller Anträge findest Du in der BY:Landesparteitag 2012.1/Antragsfabrik.

Positionspapier Antrag Nr.
P17
Beantragt von
Micki
Titel 
Zeitarbeit in Deutschland
Antrag
  • Zeitarbeiter sollen per Gesetz mindestens den doppelten Lohn bzw. Gehalt bekommen, dass in der entleihenden Branche für die jeweilige Position üblich ist.
  • Die Zeitarbeitsfirma hat die Fahrtkosten ihrer Mitarbeiter zu den Einsatzorten unabhängig von deren Höhe zu übernehmen.
  • Eine Befristung von Arbeitsverträgen mit Leiharbeitern ist nicht zulässig.
  • Die Entleihenden Firmen haben spätestens 4 Wochen vor ende der Entleihfrist verbindlich zu sagen ob sie den Leiharbeiter übernehmen oder nicht.
  • Nach 12 Monaten Entleihen durch die selbe Firma, auch nicht am Stück, entsteht ein gesetzlicher Anspruch auf Anstellung durch die Entleihfirma.
Begründung

Immer mehr Firmen entziehen sich mittels Leiharbeit ihrer Verantwortung gegenüber der für sie tätigen Mitarbeiter. Die führt teilweise dazu das Firmen den größten teil Ihrer Mitarbeiter nur noch über ZAF beschäftigen. Was Lohndumping durch die Konkurrenz der ZAF untereinander zur Folge hat. Diese Auswüchsen muss Einhalt geboten werden, auch wenn die Unternehmen dagegen Sturm laufen. Die Begründung das dies notwendig ist um irgend welche Auftragsspitzen abzufangen hat sich leider als zwischenzeitlich kaum mehr rellevant erwiesen. Der Missbrauch der ZA ist leider mittlerweile bei weitem größer als das für was sie ursprünglich einmal gedacht war. Auch der gerne vorgeschobene sog. Klebeeffekt ist letztlich zu vernachlässigen, da das entleihen meist in Bereichen passiert, wo Arbeitskräfte keine teuren Kenntnisse benötigen und schnell eingearbeitet sind.






Unterstützung / Ablehnung

Piraten, die vrstl. FÜR diesen Antrag stimmen

  1. Aleks A.
  2. Jochen Hiebendahl
  3. Drachentoeter
  4. Klaus Brunner
  5. Ansgarhone: Die Grundidee ist gut.

Piraten, die vrstl. GEGEN diesen Antrag stimmen

  1. ArnoldSchiller
  2. Boris Turovskiy
  3. David Stockbauer
  4. Das-leben-ist-schoen Antrag greift zu kurz
  5. Arif
  6. CSteinbrenner besser A) equal pay nach Artikel 23 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte einfordern und zusätzlich B) lange Kündigungsfristen für Leiharbeiter, sodass ein Vorübergehender Nichteinsatz nicht sofort als Vorwand für eine Betriebsbedingte Kündigung genutzt werden kann, da vorübergehender Leerlauf das Wesen des Zeitarbeitsgewerbes ist und kein Grund sein darf den Mitarbeiter zu kündigen um ihn drei tage später wieder einzustellen.
  7. Micha
  8. Mef Begründung wie CSteinbrenner
  9. Thomas Schmiedel Begründung 1. siehe CSteinbrenner, 2. Die Wiedereinführung des Synchronisationsverbots (Der LA darf entlassen werden, wenn die ZA keine Aufträge mehr für ihn hat) würde die Situation noch weiter verbessern. 3. Der Antrag muß umfassender und tiefer formuliert werden.
  10. PiratNEA Bayern kann keine deutschlandweiten Regelungen erlassen
  11. Michael Bachinger
  12. cmrcx
  13. wigbold
  14. PiratX grundsätzlich ja, aber die Forderungen sind zu überzogen für die Realität.
  15. Deuxcvsix
  16. ValiDOM (Wir müssen da was tun, aber die Forderungen hier sind Realitätsfern)
  17. Korbinian 22:12, 4. Mär. 2012 (CET) wichtiges thema, aber die forderungen sind realitätsfern und schießen über das ziel hinaus.
  18. Simon90L
  19. Thomas Mayer

Piraten, die sich vrstl. enthalten

  1. Gondrino grundsätzlich, dafür, jedoch nicht doppelter Lohn
  2. Jochen Berend Grundsätzlich dafür, muss jedoch weiter ausgearbeitet werden. Gleich ein doppelter Lohn halte auch ich für übertrieben, jedoch sollte sehr wohl ein markant erhöhter Lohn angesetzt werden. Die Zeitarbeiter haben regelmäßig höhere Kosten zu tragen; beispielsweise für längere, weitere, kostenintensivere Anfahrt - geht bis zum mehrfachen Wohnungswechsel. Die ZAKs (Zeitarbeitskräfte) tragen auch ein signifikant erhöhtes Risiko des Arbeitsplatzverlustes / der Arbeitslosigkeit, welches kompensiert werden müsste, da es durch diese Form von Beschäftigungsverhältnissen entsteht. Mir fallen zu der Thematik zahlreich weitere Punkte ein.
  3. René Schmalian Ich finde den Vorschlag nicht schlecht, aber der doppelte Lohn ist ein schlechter Witz. Equal Pay mit leichtem Aufschlag (Die Höhe müsste man diskutieren, aber 5-10% könnte ich mir vorstellen) wäre sinnvoller.
  1. ...

Diskussion

Bitte hier das für und wieder eintragen.

  • doppelter Lohn oder Gehalt für die gleiche Arbeit? Eine Lohnsteigerung von 100 Prozent, die dann dazu führt, dass ein Leiharbeiter der von einer Zeitarbeitsfirma ausgeliehen wird (ja auch das gibt es, das Zeitarbeitsfirmen sich untereinander Personal ausleihen) dann 400 Prozent eines normalen Angestellten bekommt? Warum schreibst du nicht gleich, dass alle Zeitarbeitsunternehmen verboten werden sollen, das kommt deiner Forderung gleich.
  • Es geht doch bei dem Einsatz von Leiharbeitern häufig NICHT darum tatsächlich Kosten gegenüber der Festanstellung eines Mitarbeiters zu sparen, sondern darum, dass der fest angestellte Mitarbeiter buchhalterisch anders verrechnet wird als der geliehene... der feste Mitarbeiter erzeugt Fixkosten, der geliehene (auch wenn dies auf Dauer ohne absehbares Ende ist) erzeugt variable Kosten. In der Welt der Banken und Ratingagenturen ist Fixkosten=böse und variable Kosten=gut. Das heisst, für viele geht es nicht um die tatsächliche Einparung von Arbeitskosten, sondern lediglich um Augenwischerei, darum von der Finanzwirtschaft besser geratet zu werden, günstigere Kredite oder überhaupt welche zu bekommen, einen besseren Shareholdervalue etc. --- Das trotz gleicher oder auch höherer Kosten für den Leiharbeiter weniger bei diesem ankommt, liegt einfach daran, dass es einen Zwischenhändler für die Arbeitsleistung gibt. --- Letztlich würde es schon viel bringen diese Anreize Fixkosten zu variablen Kosten zu tranformieren auszuschalten, und schon machte es häufig keinen Sinn mehr den Mitarbeiter zu leihen statt direkt anzustellen. CSteinbrenner 14:44, 8. Nov. 2011 (CET)
  • Zu Forderung nach doppeltem Lohn muss ich sagen, dass diese aufgrund des missverstandenen Motives von Leiharbeiterbschäftigung vermutlich kaum greifen würde... denn es wären immer noch die guten variablen Kosten, auch wenn die Fixkosten für einen eigenen Mitarbeiter niedriger wären, aber diese sind und bleiben böse. --- Nichtsdestotrotz vetrete auch ich die Position, dass ein Leiharbeiter zusätzlich zu equal pay (gleicher Tariflohn wie für festen Mitarbeiter in selber Tätigkeit des leihenden Unternehmens) für die von ihm geforderte Flexibilität eine Flexibilitätszulage erhalten muss. CSteinbrenner 14:44, 8. Nov. 2011 (CET)
  • Zur Befristung von Arbeitsverträgen mit Leiharbeitern. Diese findet in vielen Bereichen auch jetzt NICHT statt. Es ist für das Leiharbeitsunternehmen kein Problem unbefristete Arbeitsverträge zu schließen. Denn, wenn der Kunde den Mitarbeiter nicht mehr haben möchte, kann das Leiharbeitsunternehmen den Mitarbeiter mit der vertraglich vereinbarten Frist von z.B. zwei Wochen, oder sofern es keinen passenden Folgeeinsatz für den Mitarbeiter gibt betriebsbedingt kündigen. --- Um das zu erreichen was Du möchtest wäre es am geschicktesten das Recht zur (betriebsbedingten) Kündigung von Mitarbeitern für Zeitarbeitsfirmen einzuschränken, da es in der Natur der Zeitarbeitsbranche liegt, dass bei wechselnden Arbeitseinsätzen für einzelne Mitarbeiter auch Zeiten ohne Arbeitseinsatz vorkommen. Das sollte als unternehmerisches Risiko das das Zeitarbeitsunternehmen zu tragen hat gelten und keine Handhabe zur Kündigung des Mitarbeiters liefern. Wie wäre es mit einer gesetzlichen Regelung, dass Zeitarbeitsfirmen generell 3 Monate Kündigungsfrist einhalten müssen? Eine solche Regelung würde auch wie von Dir beabsichtigt die Preise zu denen Zeitarbeitsfimen Mitarbeiter verleihen deutlich in die Höhe treiben, da Mitarbeiter die aktuell ohne Arbeitseinsatz sind einkalkuliert werden müßten, statt diese Kosten durch eine Kündigung und, sobald ein neuer Auftrag da ist, spätere Wiedereinstellung, zu sozialisieren. CSteinbrenner 15:10, 8. Nov. 2011 (CET)
  • Stimme CSteinbrenner zu: Zeitarbeit als "sinnvolles" Instrument kann nur erhalten werden mit A) equal pay und gleichzeitig B) langen Kündigungsfristen. --Das-leben-ist-schoen 23:36, 5. Jan. 2012 (CET)
  • Zeitarbeit ist sicher notwendig, dann aber bitte bei gleicher Bezahlung und sonstigen Leistungen wie ein normaler Angestellter der Firma!PiratX
  • Ich bin für das Verbot von Zeitarbeitsfirmen. Mittlerweile ist diese Branche so ausgeufert, daß Firmen wie BMW ihre eigene Zeitarbeitsfirma haben, um sich selber Arbeiter zu leihen. Das ist pervers! Die Zeitarbeitsvermittlung sollte kostenlos über die Agentur für Arbeit laufen; wöfür gibt es diesen teuren Verein eigentlich noch? PiratX
  • Zeitarbeit ist meiner Meinung nach nicht wirklich notwendig, bis auf die letzte Dekade ging es ja auch ohne, könnte jedoch sinnerfüllt sein. Hatte ein Unternehmer früher zu wenig Mitarbeiter, so stellte er sie selbst, zur Not auch mit einem Zeitvertrag, ein. Gab es eine temporäre Auftragsspitze, so "leihte" er sich einzelne Mitarbeiter bei einem Mitbewerber, oder vergab gleich einen Subunternehmerauftrag an diesen. Suchte ein Arbeitgeber einen Angestellten, so inserierte er in Zeitungen und erhielt Bewerbungsmappen, die es zeitaufwendig zu studieren galt, um anschließend, nicht minder zeitaufwendige, Bewerbungsgespräche zu führen. Heute wird bei einer, oder gleich mehreren, der zahllosen Zeitarbeitsfirmen angerufen und es wird dem AG, sehr zeitnah, jemand geschickt. Gefällt dem AG (nach zwei Wochen) "die Nase" des AN nicht, wird er diesen von heute auf morgen sehr unkompliziert wieder los. Der AG (Arbeitgeber) muss keine Kündigung verfassen, diese per Einschreiben verschicken oder dergleichen, nur bei der ZAF anrufen um "seinen" Mitarbeiter los zu werden und (am nächten Morgen) einen Anderen geschickt zu bekommen. Es gab und gibt Möglichkeiten, ohne ZAFs (Zeitarbeitsfirmen) auszukommen, es ist jedoch für die AGs so schön einfach und bequem. Das System der Zeitarbeit ist, zumindest meines Erachtens, reichlich aus dem Ruder gelaufen. Zeitarbeiter werden nicht mehr nur für Auftragsspitzen eingestellt, sondern auch für die ganz alltägliche Auftragslage. Die ANÜ (Arbeitnehmerüberlassung) verdrängt zunehmend die Stammbelegschaft. Flexibelität musste bis dato, beinahe ausnahmslos, mit einem höheren Entgelt erkauft werden. Soll beispielsweise ein Paket morgen Mittag um 12 Uhr ankommen, kostet das mehr als, wenn es im Laufe des Tages ankommt. Bei Zeitarbeit ist dies genau anders herum. Der Zeitarbeiter erhält weniger für die von ihm geforderte, sowie erbrachte Flexibelität. Das bereits gesetzlich fixierte "equal pay" wird durch spezielle "Zeitarbeitstarife" großflächig, eigentlich eher flächendeckend, unterminiert. Einem TV-Report folgend, in dem ein Vertreter der Zeitarbeitsbranche sich äußerte, verdient der Verleiher 0,8€ pro Arbeitsstunde eines Mitarbeiters. Sollte dies stimmen, wie kann es dann sein, dass der Zeitarbeiter regelmäßig gleich mehrere Euro weniger erhält, als sein Kollege in der Stammbelegschaft? Wo bleibt die Differenz ab, wenn nicht bei der ZAF oder dem Entleiher? Das unternehmerische Risiko des "Nichteinsatzes" wird auf die Zeitarbeiter abgewälzt. So müssen die ZAKs, bei vielen ZAFs, ein (Über-)Stundenkonto aufbauen, mir sind Größenordnungen von >100 Stunden bekannt, welches im Falle eines "Nichteinsatzes" abgefeiert werden soll. Ausgezahlt werden die Überstunden nur bei Überschreitung der Obergrenze oder bei Kündigung. Die Zeitarbeitsfirma lässt sich diese Überstunden des ZAK vom Entleiher natürlich bezahlen und kann diese Entgelte verzinst anlegen. Die ZAKs erhalten jedoch keinerlei Zinsen auf die abgeleisteten Arbeitsstunden, respektive auf die ausstehende Entlohnung - ihnen entsteht somit de facto ein Zinsverlust! Der Zeitarbeitnehmer ist alleine in diesem Punkt schon mehrfach der Gelackmeierte. Bevor ich mich wieder in Rage schreibe, schließe ich hier nun ab. Es gibt noch zahlreiche Gründe, die Zeitarbeit einzudämmen.

Jochen Berend Samstag, 14.04.2012, 22:47 (CEST)


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