Antrag:Bundesparteitag 2012.2/Antragsportal/PA590

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Tango-preferences-system.svg Dies ist ein Antrag für den Bundesparteitag 2012.2. Das Sammeln und Diskutieren von Argumenten für und gegen den Antrag ist auf der Diskussionsseite möglich

Wende dich bei Fragen und (als Antragsteller) Änderungswünschen an ein Mitglied der Antragskommission.

Tango-dialog-warning.svg Dieser Text ist (noch) keine offizielle Aussage der Piratenpartei Deutschland, sondern ein an den Bundesparteitag eingereichter Antrag.

Antragsübersicht

Antragsnummer PA590
Einreichungsdatum
Antragsteller

Roghetti

Mitantragsteller
Antragstyp Wahlprogramm
Antragsgruppe Bildung und Forschung
Zusammenfassung des Antrags Der Bund soll freie Lerninhalte (OER) finanziell fördern!
Schlagworte Bildung, OER, freie Lerninhalte
Datum der letzten Änderung 01.11.2012
Status des Antrags

Pictogram voting question.svg Ungeprüft

Abstimmungsergebnis

Pictogram voting question.svg Noch nicht abgestimmt

Antragstitel

Freie Bildungsmedien fördern

Antragstext

Der Parteitag in Bochum möge bitte folgenden Antrag für das Wahlprogramm 2013 beschließen:

Die Landschaft der Lerninhalte wird in Deutschland von einem Oligopol bestehend aus den drei großen Schulbuchverlagen Klett, Westermann und Cornelsen beherrscht. Das letzte große Projekt der Verlagslobby war der zumindest vorerst gescheiterte Schultrojaner. Ein weiterer Kritikpunkt an der bestehenden Situation ist, dass die Kontingente für Kopien aus Schulbüchern und Aufgabenheften sehr streng von Seiten der Schulbuchverlage reguliert sind. So dürfen nur bis zu 12 %, jedoch höchstens 20 Seiten kopiert werden. Auch dürfen Inhalte, die in Büchern und Arbeitsheften auftauchen, nicht ohne weiteres digital zugänglich gemacht werden. Dies wird als Medienbruch bezeichnet.

Die Piraten wollen dieses Oligopol der Schulbuchverlage aufbrechen und zugleich eine neue, moderne und freie Kultur im Umgang mit Lerninhalten und Medien fördern. Um dies zu ermöglichen fordern die Piraten die Erstellung freier Inhalte aus staatlichen Mitteln. Als Lizenz soll hierbei die CC-BY-SA oder eine ähnliche, starke, virale Copyleft-Lizenz gewählt werden.

Wir fordern den Bund dazu auf hierfür mindestens den gleichen Betrag in jedem Jahr auszugeben, den Eltern, Schulen und Länder zusammen im jeweiligen Vorjahr für Lerninhalte ausgegeben haben.

Bei den so erstellten Inhalten treten verschiedene Effekte auf:

  • Auf diese Inhalte gibt es keine Kopierkontingente mehr. Sie können beliebig verändert und verbreitet werden.
  • Der Wettbewerbsdruck bei den Verlagen wächst. Erfolgreich werden nur diejenigen Verlage sein, welche diese Inhalte sehr günstig drucken können, oder frühzeitig einen echten Mehrwert bieten. Die abgeleiteten Inhalte stehen wieder allen zur Verfügung und es gelten hier die gleichen Bedingungen.
  • Der Medienbruch fällt weg. Die Inhalte dürfen plattformunabhängig verwendet werden. Egal ob als Teil eines gedruckten Buchs, einer Website oder eines eBooks.
  • Eine Kultur des Mitmachens und der ständigen Weiterentwicklung des Wissens entsteht. Lernende und Lehrende können zusammen die Inhalte weiterentwickeln. Diese Teilhabe kann ein stärkeres Interesse an Themen erzeugen und regt zum Mitarbeiten an. Außerdem wird die Zusammenarbeit untereinander gestärkt und gefördert.
  • In der heutigen Zeit ist Medienkompetenz unerlässlich. Durch diese Form der Teilhabe wird auch diese ein Stück weit vermittelt und gestärkt. Die gleiche Form der Mediennutzung findet man bei verschiedenen Social-Media-Angeboten aber auch auf verschiedenen Mitmachplattformen wie der Wikipedia oder auch auf YouTube. Dieses autonome und spielerische Erlernen kommt sowohl Lernenden als auch Lehrenden zugute.

Antragsbegründung

Vorteile von Open Educational Resources:

  • Wettbewerb der Verlage/Druckerzeugnishersteller auf Basis ähnlicher oder gleicher Inhalte ⇒ Preis-/Finanzierungsvorteil für den Staat, mögliche Kostensenkung
  • Bei entsprechender Lizenz gibt es keinen Medienbruch mehr
  • (gleiche) Lerninhalte können in unterschiedlichen Formen genutzt werden, Papier/Buch, eBook, interaktive Inhalte, Filme, Bilder
  • bei Nutzung einer viralen Lizenz entstehen so immer mehr Inhalte
  • Kostenreduzierung durch mehr Wettbewerb!
  • besserer Austausch
  • Demokratisierung der Bildung

Veränderungsbedarf aus folgenden Gründen:

  • Oligopol von Schulbuchverlagen, 90% des Marktanteils entfallen auf Cornelsen, Westermann und Klett
  • der geplante Schultrojaner war ein Dammbruch
  • es gibt gewisse Kopierkontingente
  • während man in anderen westlichen Ländern schon wesentlich weiter ist (USA und Polen), stellt Deutschland diesbezüglich ein Entwicklungsland dar.

mögliche Folgen bzgl. Urheberwahrnemungsgesetz:

  • die sogenannte GEMA-Vermutung (die ja durchaus auch in anderen Bereichen als Musik gilt), wird aufgeweicht

Diskussion

  • Vorangegangene Diskussion zur Antragsentwicklung: {{{diskussionVorher}}}
  • [{{{antragsdiskussion}}} Pro-/Contra-Diskussion zum eingereichten Antrag]


Konkurrenzanträge