AG Liquid Democracy/Umsetzungen/Teilnehmerverwaltung/Pseudonym-Urnenwahl mit Public-Key-Krypto
Inhaltsverzeichnis
Pseudonyme durch Urnenwahl
Regelmäßig auf Mitgliederversammlungen gibt es eine geheime Wahl, wo jeder Teilnahmeberechtigte einen Zettel mit der Account-ID einwirft, die er freischalten möchte. Accountdiebstahl wird mit einem Schlüsselpaar verhindert. Dadurch kann der Eigentümer nachweisen, dass ihm der Account gehört.
formelle Beschreibung
§ 1 - Teilnehmer
(1) Alle stimmberechtigten Mitglieder der Piratenpartei Deutschland haben das Recht, stimmberechtigte Teilnehmer der Versammlung zu sein.
(2) Die Akkreditierung der Teilnehmer erfolgt jeweils für die Dauer von 444 Tagen und kann auf jeder Gebietsversammlung einer für das Mitglied zuständigen Gliederung der Piratenpartei Deutschland durch persönliches Erscheinen und Vorlage eines amtlichen Lichtbildausweises durchgeführt werden.
(3) Zur Wahrung der Privatsphäre in der allgemeinen Öffentlichkeit können die Teilnehmer Pseudonyme anstelle ihres bürgerlichen Namens verwenden. Der Wunsch nach Pseudonymisierung nach außen ist von den anderen Teilnehmern unbedingt zu berücksichtigen.
(4) Alternativ zu Abs. 3 ist es möglich, öffentlich unter dem bürgerlichen Namen anstelle eines Pseudonyms aufzutreten. Die Echtheit des verwendeten Namens wird im System entsprechend gekennzeichnet.
(5) Alle stimmberechtigten Teilnehmer müssen die Möglichkeit haben, selbständig die Legitimität aller anderen Teilnehmer zu überprüfen und sich so von der Korrektheit von Akkreditierung und Abstimmungen zu überzeugen.
§1a - Legitimierte Accounts
Dies ist ein Vorschlag, ich bin mir nicht sicher, ob man das so genau festschreiben sollte. In die Satzung sollte es aber definitiv nicht.
(1) Jeder kann unlegitimierte Accounts anlegen.
(2) Unlegitimierte Accounts haben kein Stimmrecht, dürfen aber Delegationsempfänger sein.
(3) Jeder Account hat eine Account-ID. Diese ist zugleich öffentlicher Schlüssel ein Schlüsselpaares, dessen privaten Schlüssel nur der Account-Eigentümer besitzt.
(4) Legitimität von Accounts gilt jeweils pro Kalenderjahr.
(5) Zu jedem Mitglied wird gespeichert, ob er schon einen Account für das jeweilige Kalenderjahr legitimiert hat.
(6) Auf jeder Mitgliederversammlung können Accounts folgendermaßen legitimiert werden:
- Falls das Mitglied seinen Account noch nicht legitimiert hat, kann das Mitglied einen Account-Legitimations-Stimmzettel bei der Akkreditierung bekommen. Jedes Mitglied bekommt nur einen Account-Legitimations-Stimmzettel pro Kalenderjahr. Eine Ausnahme stellt (7) dar.
- Auf den Account-Legitimations-Stimmzettel schreibt das Mitglied die Account-ID eines Accounts, welches es legitimieren möchte. Es sollte natürlich ein Account sein über den das Mitglied die Kontrolle besitzt.
- Die Account-Legitimations-Stimmzettel werden in geheimer Wahl eingesammelt und nach Ende des Wahlganges öffentlich ausgezählt.
- In der Auszählung der Account-Legitimations-Stimmzettel wird jeder Account, dessen Account-ID auf einem Account-Legitimations-Stimmzettel steht, als legitimiert freigeschaltet.
(7) Mittels des privaten Schlüssels kann ein Mitglied bei Accountdiebstahl seinen Account sperren lassen und nachweisen dass es sein Account war, der gesperrt wurde. Das Mitglied kann daraufhin einen neuen Account-Legitimations-Stimmzettel bekommen.
Welche Anforderungen werden erfüllt?
Anforderungen aus Abstimmungsverfahren
Qualitätskriterien für Wahlen
- bedingt - Nur berechtigte Wähler dürfen an der Wahl teilnehmen.
- Personen, die ihre Stimmberechtigung innerhalb einer laufenden Key-Periode verlieren (Parteiaustritt, PAV), kann die Stimmmöglichkeit nicht innerhalb der laufenden Periode genommen werden.
- bedingt - Alle berechtigen Wähler können an der Wahl teilnehmen.
- Personen, die während einer laufenden Key-Periode erst die Stimmberechtigung erlangen, können diese bis zum Beginn einer neuen Periode nicht ausüben. An diesem Punkt wird allerdings gearbeitet.
- ja - Korrekte Auszählung: Das Ergebniss der Wahl ist unabhängig überprüfbar.
- ja - Grundsatz der Freien Wahl: Die Wahl ist geheim.
- Dadurch das man jedes Jahr einen neuen Account legitimieren kann, kann man regelmäßig seinen Account wechseln. Die Menge der preisgegebenen Informationen pro Account bleibt somit beschränkt.
- nein - Erpressungfreiheit: Niemand kann gezwungen werden auf eine bestimmte Art abzustimmen.
- nein - Käuflichkeit: Niemand kann Nachweisen wie er abgestimmt hat.
Meta-Qualitätskriterien für Wahlen
- bedingt - Auch für Laien verständlich (insbesondere keine komplizierte Mathematik)
- beinhaltet Public-Key Krypto, das Vertrauen in solche Verfahren ist durch täglichen Einsatz aber groß.
- ja - Geringer Aufwand bei der Organisation der Durchführung
- bedingt - Geringer Aufwand für jeden einzelnen Beteiligten
- Die Mitglieder müssen sich eine Extra Software installieren mit der sie sich die Account-IDs generieren können.