AG Geldordnung und Finanzpolitik/Zins/Zinskritik
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Vorbemerkung: Dies ist eine Meinung, die derzeit von dem Mitglied Hilmar vertreten wird und spiegelt nur die Meinung einiger Mitglieder der Piratenpartei oder der AG Geldordnung und Finanzpolitik wider. Wer Anmerkungen/Fragen hat schreibt diese bitte auf die Diskussionsseite zu diesem Artikel. |
Zinskritik
Negative Effekte des Zinses in unserem Geldsystem
Bei der Kreditvergabe werden Aktiv- und Passivseite einer Bankbilanz erhöht. Auf diese Weise wird neues Geld geschaffen - jedoch nur in Höhe der Kreditsumme. Das für die Zinszahlungen benötigte Geld wird nicht mit geschöpft. Es muss also entweder aus der bisherigen Geldmenge oder durch zusätzliche Schulden generiert werden. Werden die Schulden nicht getilgt - wie seit Jahrzehnten bei der Staatsverschuldung - entsteht ein Zinseszinseffekt. Dieser führt - im Laufe der Zeit immer stärker - zu einer Vervielfachung des Ursprungsbetrags (man nennt dies „exponentielles Wachstum“). Das gleiche Phänomen gibt es auf der Vermögensseite, wenn Zinseinnahmen oder andere Kapitalerträge wieder angelegt werden.
Die meisten Geldsystemkritiker halten den Zinseszinseffekt für eine Ursache der Schuldenkrise, da sich hierdurch Schulden wie Vermögen im Zeitverlauf exponentiell vermehren und irgendwann geradezu explodieren. Diese Ansicht wird jedoch nicht von allen AG-Mitgliedern geteilt.
Auf breiterer Basis steht jedoch der Umverteilungseffekt: In allen Preisen sind die Kreditzinsen von z.B. Unternehmern und Immobilienbesitzern kalkulatorisch enthalten und werden letztlich vom Verbraucher mitbezahlt. Sie fließen denjenigen zu, die „ihr Geld für sich arbeiten lassen“. Je höher die Schulden- und Vermögensberge werden, desto größer ist der Zins-verursachte Umverteilungseffekt von fleißig zu reich.
Auch dient der Zins sehr oft zur Erpressung der Schuldner. Sehr schön zu sehen ist das immer wieder an den Ratingagenturen, die die Benotung der Solvenz der einzelnen Staaten vornehmen und sie nach belieben hoch und runter stufen. Zu nennen wären hier die Agenturen:
"Moody" = eng.: launisch
"Standard & Poor" = eng.: gewöhnlich & arm
Durch eine Runterstufung der Kreditwürdigkeit eines Staates erhöht sich die Zinslast seiner Anleihen. Das liegt daran, dass alle Staaten beinahe täglich neues Geld brauchen um alte, jetzt fällig werdende Anleihen zurück zu zahlen. So sind die Staaten gezwungen, beinahe täglich neue Anleihen auf zu nehmen (da sie keine Haushaltsüberschüsse haben womit sie fällige Anleihen ablösen können). Diese verteuern sich jetzt massiv, da die Ratingagentur behauptet, der Staat ist nicht mehr Kreditwürdig. Wegen des hohen Ausfallrisikos wird ihm daher von den Banken nur noch Geld gegen extrem hohe Zinsen geliehen.
Leicht kann man erkennen, welche Macht die Ratingagenturen damit besitzen. In den letzten zwei Jahren, war immer wieder zu beobachten, dass diese Agenturen- die alle privat sind und in Amerika sitzen- offensichtlich fehlerhafte bzw. absurde Beurteilungen abgaben. Z.B. hat Amerika immer noch die Höchstnote, obwohl das Land wesentlich schlechter da steht, als andere Länder. Absurd ist auch, dass das auch europäische Banken sich immer noch daran halten und darauf wie erwartet reagieren- naja die sind halt auch alle privat und freuen sich über die Möglichkeit mehr Zinsen zu "erwirtschaften". Erstaunlich ist auch, dass keine europäische Ratingagentur zu stande kommt, obwohl das schon seit Jahren im Gespräch ist. Wahrscheinlich finden die keine Büros dafür. *lol*
In diesem Zusammenhang möchte ich die Tobinsteuer erwähnen, eine Steuer auf Währungsgeschäfte und Finanztransaktionen, kurz, auf spekulative Gewinne. SIe ist schon seit Jahren im Gespräch, läßt sich aber international nicht durchsetzen.
Inwieweit lassen sich die ursprünglichen Ansätze der Freigeldbewegung (Silvio Gesell) überhaupt umsetzen? http://www.margritkennedy.de/ http://userpage.fu-berlin.de/roehrigw/kennedy/ Hecht 08:46, 26. Feb. 2012 (CET)