AG Barrierefreiheit/Initiativen/Barrierefreiheit als Qualitaetskriterium

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Barrieren in Online-Medien können das Leben von Leuten mit Handicaps komplziert und mühselig machen. Die glückliche Zeitgenossen ohne Seheinschränkungen können einen sehr vagen Eindruck bekommen, wie es sich anfühlt als gehandicapter User über die zahlreiche Hürden auf Websites im World Wide Web stolpern zu müssen. Einfach einen Textbrowser, bspw. Lynx installieren und versuchen ein Paar Dinge, wie:

  • eMails bei GMX, Yahoo, Hotmail und co. abzurufen und zu schreiben
  • Duden abfragen
  • in Diskussionen auf Mailinglisten, in Forums, Pads, Mumble teilzunehmen
  • in Liquid Feedback (LQFB) Abstimmungen teilnehmen
  • usw. ...

zu erledigen. Ich z.B. bin auf der Google-Seite gescheitert, da ich auf die Schnelle nicht finden konnte, wie man mit Lynx auf der Google.de eine Suchanfrage machen kann ;-|. Nach genauerem Hinsehen hat sich herausgestellt, dass das Eingabefeld bei Lynx erst auf der Seite 2 zu finden ist.

Ich bin überzeugt, dass viele Hürden für unsere gehandicapte Mitmenschen gar nicht entstehen würden, ohne dass dafür ein grosser Zusatzaufwand getrieben werden muss. Die Voraussetzung ist aber, dass bei der Konzeption und Realisierung von Lösungen alle Mitmenschen berücksichtigt werden. Dass die Freier Zugang ein selbstverständliches Qualitätskriterium bei der Auswahl von Ideen und Lösungsansätzen wird. (Ich benutze ungern den Begriff "Barriefreiheit" da dieser implizit dann, dass man diese Barrieren dann bekämpfen muss, viel zielführender ist 'für' freie Lösungen sein, freie Daten, Verkehrsmittel, Softwarelösungen, ... Und ich kann mir gut vorstellen, dass dank dieser Rücksicht auf die User mit bestimmten Störungen nebenbei und ganz natürlich spürbare Fortschritte in Sachen Open Data und Open Access erzielt würden.

Ich selbst kann mich bis heute über mein Seh- und Hörvermögen (noch) nicht beklagen. Jeder von uns aber ist nicht davor gefeit, dass er/sie ob mit dem Alter, als Ergebnis einer Krankheit oder Unfalls mit Hürden konfrontiert wird, von deren Existenz er keine Ahnung hatte. Eine von mir beschriebene und getestete Lösung Änderungen im Piratenpad vorlesen lassen ist ein Versuch, sich an die evtl. gehandicapte eigene Zukunft vorzutasten. Und ich denke, dass wie bei vielen Werkzeugen, die wir im täglichen Leben so nutzen oder auch nicht: die Anwender/-innen entscheiden jeder für sich selbst, ob die Lösung "Änderungen im Piratenpad vorlesen lassen", die die Software-Programme Winmerge und NVDA verwendet, für ihn/sie praxistauglich ist. Man kann von dieser Lösung profitieren und diese sogar verbessern, wenn man ein gewisses Maß an Fleiß und Lernbereitschaft zeigt und sich mit anderen Anwendern über die Testergebnisse austauscht.