SH:Stammtisch Westküste/2012-02-27

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Bericht des öffentlichen Treffens der Piratenpartei in der Ständigen Vertretung in Westerland am 27. Februar 2012:

Anwesend waren: Oliver Sippel, Hischam Lemssiah und Guido Oding von der Piratenpartei, Lars Schmidt und Katinka Gosselaar von der Bürgerstiftung Sylt sowie Clemens Raab.

Regionale Themen

Wohnraumsituation auf Sylt

Laut einem Gespräch der beiden Initiatoren von zukuft.sylt mit dem Stadtbaumeister Knuth fehlen auf Sylt zur Zeit über 2000 Wohnungeinheiten. Mieter von Wohnungen, die laut Gesetz gar nicht als solche vermietet werden dürften, seien in dieser Zahl noch nicht einmal enthalten. Allein die Warteliste der KLM verzeichne ca. 2000 Wartende. Abhilfe verschaffen würde die Bebauung des ehemaligen Fliegerhorstgeländes, das die Gemeinde vom Bund günstig erworben hat unter der Voraussetzung, es zu renaturieren. Um es bebauen zu können, sei eine Nachzahlung nötig. Der genaue Betrag sei nicht bekannt, werde aber auf 5 Mio. Euro geschätzt. Das Gelände böte Platz für 1500 Wohnungen. Lars sagte, dass es natürlich immer gut sei, der Natur etwas zurückgeben zu wollen, räumte aber ein, dass dies auf Sylt schon oft geschehen sei und es Zeit wäre, auch den Syltern einmal etwas zurückzugeben, da diese ja in gewisser Weise auch zur Natur der Insel gehörten.

zukunft.sylt ist dabei Geld zu sammeln für eine stiftung.sylt, um das Fliegerhorstgelände zu bebauen, mit Dauerwohnraum sowie Raum für Jugend, Kultur und Soziales zu schaffen.

Rathausneubau

Es bestand Einigkeit über eine Ablehnung des geplanten Neubaus des Rathauses. Oliver erwähnte, dass das Geld besser in sozialen Wohnungsbau investiert sei. Lars stimmte dem zu und wies auf den Widerspruch hin, dass die Fusion der Gemeinden den Syltern als Mittel zur Kostenersparnis verkauft wurde, jetzt aber 10 Mio. Euro für ein zentrales Rathaus ausgegeben werden sollten. Jeder der ca. 150 Arbeitsplätze in dem neuen Rathaus koste ca. 40000 Euro. Ca. 2/3 der Arbeitsplätze seien aber völlig ohne Kundenkontakt und somit auch ohne die Notwendigkeit einer Zentralisierung. Ein Heimarbeitsplatz, an dem diese Mitarbeiter ihren Dienst genauso gut leisten könnten, koste lediglich 5000 Euro. Zudem sei Bürgernähe wichtig, eine Dezentralisierung der übrigen Mitarbeiter also viel sinnvoller. Ein Gemeindebüro in jedem Ort mit Ansprechpartnern für die Anwohner sei eine viel bessere Lösung. Gemeinsame Zustimmung fand auch die Meinung, dass das alte Rathaus in seinem Bäderstil viel schöner sei als die neue Lösung und besser in das Stadtbild passe.

Die Initiative zukunft.sylt hat eine Demo für den 8.3. um 18.30 vor dem Rathaus angemeldet. Die Sylter Piraten wollen an dieser Demo teilnehmen. Da die Demo für alle Organisationen und Gruppierungen offen ist, die sich von dem Ziel angesproche fühlen, ist diese auch problemlos möglich. Es wurde vorgeschlagen, dass die Piraten eine eigene Pressemitteilung über die Teilnahme verfassen könnten.

24 Stunden - Kita

Oliver erzählte von der Idee einer 24 Std.-Kita. Viele Sylter arbeiten, speziell in der Gastronomie, zu nicht regulären Arbeitszeiten und hätten keinen Nutzen von einer Kita, die Kinder nur zu den gewöhnlichen Zeiten aufnehme, da sie ausgerechnet zu diesen Zeiten oft frei hätten. Lösung wäre eine Kita, in der man zu jeder Uhrzeit die Möglichkeit habe, die Kinder abzugeben, inklusive Nachtbetreuung. In Berlin gäbe es solche Kitas bereits. Realisierbar sei die Kita beispielsweise über ein Stundenkonto. Durch den Monatsbeitrag erhalte man ein gewisses Pensum an Kita-Stunden, das man dann frei über den Monat einteilen könne. Die Idee fand breiten Anklang. Lars erwähnte in diesem Zusammenhang die Idee einer zentralen Schule, um nicht beispielsweise drei Kinder jeden Morgen über die ganze Insel verteilen zu müssen.

Kulturangebot für Sylter

Katinka erwähnte das mangelnde Kulturangebot, speziell für Sylter und insbesondere in den ruhigen Wintermonaten. Sie stellte die Frage in den Raum, warum beispielsweise die Eisbahn, die mit 10000 Euro vergleichsweise günstig sei, diesen Winter nicht mehr stattgefunden habe. Ebenso sei beispielsweise eine Mehrzweckhalle für Winterveranstaltungen sinnvoll. Diese könnte über das ganze Jahr beispielsweise auch für Konzerte genutzt werden, von denen es auf der Insel zu wenig gäbe, ergänzte Clemens.

Verkehrsaufkommen

Oliver sprach auf das überhöhte Verkehrsaufkommen insbesondere in der Innenstadt von Westerland im Sommer an. Lars schlug als Lösung einen fahrscheinlosen Nahverkehr auf Sylt vor, was Oliver als sehr „piratige Idee“ begrüßte. Die Insel sei ein idealer Ort für einen Feldversuch auf diesem Gebiet. Einziges Problem an der Sache sei, dass der Nahverkehr auf Sylt in privater Hand sei, und die Verkehrsbetriebe wohl kein Interesse an dieser Idee haben würden, dies bliebe aber im Detail abzuklären. Andernfalls müsse man entweder abwarten, bis der Vertrag der SVG ablaufe oder andernfalls zur SVG in Konkurrenz treten. Katinka gab zu bedenken, dass ein Bus, der einmal die Stunde die Insel abfahre, schon ausreiche. Lars fügte hinzu, dass insbesondere ein Nachtbus sinnvoll wäre, um beispielsweise am Wochenende Listern und Hörnumern eine Alternative zum Autofahren zu bieten, damit diese gar nicht erst in Versuchung kämen, sich angetrunken hinters Steuer zu setzen.

Preisnachlässe für Sylter

Im Zuge des Gesprächs über einen Monatsbeitrag für den Nahverkehr kamen die Anwesenden auf die Idee, in diesen Monatsbeitrag auch Angebote wie die Sylter Welle oder das Syltaquarium mit einzubeziehen. Auf jeden Fall seien Preisnachlässe für Sylter notwendig, da man sonst leicht 60 Euro für 2 Stunden Schwimmbad mit der Familie loswerde, was sich kaum eine Sylter Familie auf Dauer leisten könne.

Zukünftige Aktivitäten

Themenbündnis zwischen den Sylter Piraten und der Bürgerinitiative Zukunft Sylt

Aufgrund vieler gemeinsamer Interessen wurde ein Themenbündnis zwischen den Sylter Piraten und Zukunft Sylt besprochen, um beispielsweise gemeinsame Aktionen ins Leben zu rufen. Lars behielt sich dabei die Möglichkeit vor, weitere Bündnisse mit anderen Parteien einzugehen. Mögliche Aktionen wären eine gemeinsame Studie über die allgemeine Wohnraumsituation auf Sylt um einen neutralen Überblick zu gewinnen.

Piratenbratwurst

Traditionell findet jedes Jahr am Ostersamstag die „Suche nach dem goldenen Ei“ statt. Kinder können dabei in einer abgesperrten Zone der Innenstadt Schokoladeneier suchen und dabei verschiedene Preise gewinnen. Oliver schlug vor, dort auf einen „Piratenbratwurststand“ gespendete Wurst zu verkaufen und den Erlös einem wohltätigen Zweck zukommen zu lassen. Katinka bot dabei Hilfe von Zukunft Sylt an.

Infostände

Weitere Infostände sollen bei der Wilhelmine und vor Supermärkten wie Sky und Famila geplant werden. Diese sollen zusätzlich für Sylt thematisiert werden.

Sonstiges

Neben obigen Themen wurden unter Anderem einheitliche Ladenöffnungszeiten und Kinderkrippen für Kinder von 0-3 Jahren angesprochen. Clemens gab noch zu bedenken, dass man zwar etwas für die Sylter tun müsse, dabei aber nicht der Eindruck aufkommen dürfe, dass Touristen unerwünscht seien. Dies sei ja nicht der Fall, aber er ließ die Frage im Raum stehen, ob dies zur Zeit auch in der Öffentlichkeit so verstanden werde.