NRW:Arbeitskreis/Kommunalpolitik Krefeld/Themengruppe Energie und Umwelt

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Sitzungsbeginn

Eintritte / Austritte

Themen

  • Wahl des Sprechers: Einstimmig Marcus Regenberg
  • Wahl des Stellvertreters: Einstimmig Joachim Nöther
  • Fracking
    • Diskussion über Fracking: Was, wie wo ....
    • verschiedene Berichte, Unterschiede USA - Deutschland

PM vom 23.7.2012 des AK-Kommunalpolitik in MG


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Ø Umstrittene Erdgasbohrungen in Mönchengladbach? Radio 90,1 berichtete, die Firma BASF Wintershall wolle in Mönchengladbach Probebohrungen nach Gas im Schiefergestein durchführen. Dabei soll geprüft werden, ob sich der Einsatz des umstrittenen Hydraulic Fracturing als Fördermethode lohne. Hydraulic Fracturing, kurz Fracking, ist ein spezielles Verfahren zur Förderung von Erdgas aus unkonventionellen Kohlenwasserstofffeldern (z.B. Schiefergestein). Dazu wird ein Gemisch aus Wasser, Sand und Chemikalien unter hohem Druck in ein Bohrloch gepresst, um das Gestein um die Gaslager aufzubrechen. Grosse Mengen der zum Einsatz kommenden zum Teil hochgiftigen Chemikalien verbleiben nach dem Ende der Förderung im Untergrund und stellen so ein erhebliches Risiko für unser Trinkwasser dar. Laut einer Studie der Firma EXXON liegen die unkonventionellen Vorkommen in Deutschland in der Regel weniger tief als konventionelle Lagerstätten. Der Abstand zum nutzbaren Grundwasser und zu grundwasserabhängigen Ökosystemen ist damit geringer, die Risiken für unser Grundwasser somit unabschätzbar groß. Die PIRATEN in NRW lehnen Fracking als Fördermethode ab, da sie unkalkulierbare Risiken für unsere Umwelt und unser Trinkwasser bedeutet. Die PIRATEN in Mönchengladbach fordern die umgehende Offenlegung aller relevanten Daten durch Behörden und Betreiber und eine frühzeitige Beteiligung der Bürger.

Ø Die Lage in unserer Region Die Bezirksregierung Arnsberg hat der Firma BASF Wintershall 2010 die Aufsuchungserlaubnis für unkonventionelle Kohlenwasserstofffelder, u.a. für das sog. „Feld Rheinland“ (1.403 Quadratkilometer), erteilt. Das „Feld Rheinland“ umfasst die Kreise Mönchengladbach, Viersen, Heinsberg sowie die nördlichen Teile der Kreise Düren und Aachen. Zuständig für Genehmigungen ist die Bezirksregierung Arnsberg.

Ø Gasabbau in den USA lässt Wasser brennen *

  • Stellen Sie sich vor: Aus einem ganz normalen Wasserhahn läuft Wasser in ein

Küchenspülbecken. Dann hält jemand ein Feuerzeug an den Wasserstrahl und plötzlich brennt das ganze Becken. Was völlig unmöglich erscheint, ist in diversen Gemeinden an der amerikanischen Ostküste Realität: Ihr Trinkwasser enthält neuerdings Erdgas, Brunnen werden unbrauchbar, erboste Anwohner stellen Videos wie das von brennendem Wasser zu Hunderten ins Internet. Die Ursache: Gasabbau mit der relativ neuen Methode des hydraulischen Brechens, kurz Fracking.

Ø In Europa sind erste Verbote von Fracking erlassen worden Das französische Parlament beschloss 2011, die umstrittene Erdgasförderung per Fracking offiziell zu verbieten. Auch in Bulgarien und in den Niederlanden (Provinz Brabant) sind Verbote erlassen worden.

Ø Die Reaktion der NRW Landesregierung In NRW gibt es im Moment ein Fracking Moratorium und die Landesregierung hat ein umfassendes Gutachten zu den Risiken von Fracking in Auftrag gegeben. Dieses Gutachten soll Ende August vorliegen. Die Zusammenarbeit mit einem projektbegleitenden Arbeitskreis, dem auch Bürgerinitiativen und Umweltverbände angehören, wurde am 15.6.2012 aufgekündigt. Ein Zwischenbericht soll entfallen. Wie wird die Entscheidung der Landesregierung ausfallen? Wie stehen die Landtagsabgeordneten Körfges/SPD und Post/CDU aus Mönchengladbach zu diesem Thema?

Verantwortlich für den Inhalt dieser Pressemitteilung: Arbeitskreis-Kommunalpolitik der Piratenpartei Mönchengladbach Igor Markus Tischlik, Telefon: 02166-614580 Klaus Heimbucher, Telefon: 0174 /87 25 455


Ø Wir planen folgende Initiativen: Die Piratenpartei möge eine neutrale Haltung zu „Fraccing“ übernehmen und alle Anti-Fraccing-Aktionen sofort stoppen.

Ebenso wie Greenpeace nimmt Die Piratenpartei eine neutrale Haltung Fraccing gegenüber ein.

Hintergrund hierzu ist, dass mit einer Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit in den nächsten Monaten absolut umweltfreundliche Fraccing-Flüssigkeiten entwickelt werden.

Greenpeace sähe dann keinen Grund mehr, eine Fraccing-feindliche Haltung einzunehmen.

Erst nachdem die neuen Fraccing-Flüssigkeiten entwickelt sind, kann analysiert werden, ob noch Gründe verbleiben, Fraccing zu bekämpfen.

Gas-Fraccing könnte sich als ideale Übergangstechnologie erweisen.

Geothermie-Fraccing hingegen könnte sogar die umweltfreundliche Energieversorgung der Zukunft sein, nach der schon so lange gesucht wird. Diese erneuerbare Energie ist absolut CO2-Neutral und unabhängig von Sonne oder Wind.

Begründung und nicht Bestandteil des Antrages:

„Hydtraulic Fracturing“, kurz Fracking bzw. Fraccing (aufbrechen, aufreißen) bezeichnet eine Methode in tiefen Erdschichten Risse zu erzeugen um Gas oder Erdwärme zu gewinnen. Meist ist mit Fraccing eine Methode gemeint, in das so genannte Muttergestein zu bohren. In Muttergestein befindet sich gebundenes Gas. Herkömmliche Gasförderung erbohrt Gasblasen, die sich unter undurchlässige Schichten gesammelt haben. Beim Fraccing wird „um die Ecke gebohrt“. Deutsche Ingenieure kamen auf die Idee, einen GPS-Sender am Bohrkopf zu befestigen, um den genauen Standort des Bohrkopfes ablesen zu können und dann die Bohrrichtung anzupassen. So kann die Bohrung dem horizontalen Muttergestein folgen, die das begehrte Gas enthalten. Das weltweite Vorkommen von gebundenem Gas übersteigt die freien Gasvorkommen um ein vielfaches, selbst wenn man das bereits geförderte Gas mit ein berechnet. Weltweit hat die Förderung von gebundenem Gas herkömmliche Gasförderung längst überholt. Fraccing wird u.a. in den USA, Australien, Afrika, Polen, Spanien, Österreich betrieben. Durch Fraccing ist der weltweite Gaspreis bereits um über 10% gefallen. Die Gaspreise in Deutschland sind leicht steigend. Deutschland ist an den Verträgen mit GAZPROM gebunden. Ob jedoch jemals kostendeckend in Deutschland gefracct werden kann ist noch absolut unklar.

Ø Gefahren durch Fraccing: ø Es kann zu leichten Erdbeben kommen. Diese Erdbeben sind aber so gering, dass sie meist nicht spürbar sind. In Ausnahmefällen kann aber schon mal eine Fensterscheibe eines benachbarten Hauses Opfer solcher Erdstöße werden. Übrigens wird überlegt in von Erdbeben gefährdeten Zonen zu fraccen ohne das Gasvorkommen vorhanden sind. Durch dieses Fraccing, alle paar Jahre durchgeführt, könnten kleine künstliche Erdbeben ausgelöst werden um so große Erdbeben zu verhindern. ø Es wird eine Fraccing-Flüssigkeit benötigt, welche eingebracht werden muss. Eine Kontaminierung des Grundwassers kann nicht gänzlich ausgeschlossen werden, ist aber extrem unwahrscheinlich. Enorme Wassermengen werden hierzu benötigt, versetzt mit etwas Sand, welches die erzeugten winzigen Gänge aufrecht erhalten soll und mit einem chemischen Zusatz, weil reines Wasser alleine zu flüssig wäre. Dieser Zusatz besteht bisher oft aus Dieselöl und Biozide. Diese bisher giftigen Zusätze, die meist so um die 5% der Fraccingflüssigkeit ausmachen, sind bisher der Stein des Anstoßes. Man sollte sich aber klar machen, dass Biozide und Dünger in der Landwirtschaft in wesentlich höheren Mengen und höherer Konzentration versprüht wird. Und diese Giftstoffe landen mit absoluter Sicherheit im Grundwasser. Die Fraccingflüssigkeit hingegen nicht.


Missverständnisse:

ø Die Konzerne haben die Claims bereits unter sich aufgeteilt. Es stimmt, dass den Konzernen bestimmte Gebiete von den Regierungen und von der EG zugeteilt wurden. Das ist politisch so gewollt.

ø Begriff Untergrund. Der Laie denkt sofort an sein Brot, das von unseren Feldern stammt und an das Grundwasser, auf das wir angewiesen sind. Der Mutterboden, der benötigt wird um unsere Nahrung zu erzeugen, bedeckt die obersten 50 cm. Das Grundwasser kommt etwas tiefer, selten tiefer als 30 Meter vor. Mineralwasser kommt selten vor, wenn dann nach der nächsten undurchlässigen Schicht. Viele hundert Meter tiefer wird gefracct. In diesen Schichten gibt es auch in Deutschland eine leichte schmierige Ölschicht. Es handelt sich um ein giftiges, lebensfeindliches Klima. In Deutschland wird bei etwa 700 Meter Tiefe nach gebundenem Gas gesucht. Darüber sind mehrere hundert Meter wasserundurchlässige Schichten. Zum Vergleich, wenn eine Deponie geplant wird und es kann kein sicherer Standort gefunden werden, dann wird eine Kunststoffplane zur Absicherung der Deponie vergraben, die wenige Millimeter dick ist, im Extremfall 15 Millimeter. Die natürlichen Wasserundurchlässigen Schichten in Deutschland sind mehrere hundert Meter dick. Die Gefahr beruht auf die Bohrung selbst. Bohrungen in Deutschland müssen jedoch mehrfach abgesichert werden. Nach beendigung der Fraccingarbeiten muss das Bohrloch auch fachgerecht versiegelt werden. Die Deutschen Lagerstättengesetze sind die schärfsten der Welt. ø Was die Firmen einleiten ist geheim. Wahr ist, dass jetzt im Moment alle Energieerzeuger an einem möglichst ungefährlichen und effizienten Cocktail arbeiten und diese Forschungen sind auch tatsächlich vorerst geheim. Bei jedem Fraccing stehen die Ingenieure vor neuen Herausforderungen, weil bei jedem Bohrloch die Geologie eben doch anders ist und deshalb die Fraccing-Methode und die Fraccing-Flüssigkeit evtl. angepasst werden muss. Wenn sich die Firmen jedoch dann für eine Flüssigkeit entschieden haben, muss das Einleiten beantragt werden, die genaue Zusammensetzung muss eingereicht werden. Dann wird in jedem Einzelfall entschieden ob das Fraccen erlaubt wird oder nicht. Das Fraccen wird auch von den zuständigen Behörden kontrolliert. Natürlich hat die Behörde die Fraccing-Flüssigkeit auch geheim zu halten, da sie ansonsten gegen das Betriebs- und Geschäftsgeheimnis verstoßen würde.

Mit absoluter Sicherheit kann man abschließend sagen, dass Fraccing die bei weitem umweltschonenste Form von Bergbau ist, die man sich denken kann. Übertageabbau und Untertageabbau ist hierzu im Vergleich ein Umweltverbrechen. Jede Form von Bergbau außer Fraccing vernichtet jegliches vorhandenes Grundwasser. Auch die Nordsee mit Windkraftanlagen zu pflastern und dann die Energie nach Süddeutschland zu leiten, wo übrigens weniger als 10% des Stroms ankommt, ist eine Umwelt-Totsünde. Daher halte ich Fraccing zumindest als Übergangstechnologie, insoweit sie sich überhaupt in Deutschland als möglich erweist als die umweltschonenste aller denkbaren Energieförderungen.

Links zum Thema:

[1]

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[http://www.abgeordnetenwatch.de/index.php?cmd=223&q=fracking

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    • marreg sendet noch eine weitere eMail an [mail@greeneace.de]
    • marreg setzt sich mit "frecher Kater" in Verbindung
  • Klären, wer Zeit hat an Ausschüssen, die unsere Themen betreffen teilzunehmen

[7]

  • Mittwoch, 29.08.2012 17.00 Uhr 17. Sitzung des Ausschuss für Umwelt, Energie, Ver- *u. Entsorgung
  • Ort: Rathaus, Von-der-Leyen-Platz 1, Raum C 2, Sandra

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Ø CCS - CO2-Abscheidung und Speicherung ø Klimafreundliche Kohle ?

Kohlekraftwerke verursachen rund 40 Prozent der deutschen Kohlendioxid-Emissionen. Damit ist Kohle der mit Abstand klimaschädlichste Energieträger.

ø Was ist CCS? CCS steht für "Carbon Dioxide Capture and Storage", zu deutsch: Kohlendioxid-Abscheidung und Speicherung. Kohlendioxid, das zum Beispiel bei der Verbrennung von Kohle oder der Herstellung von Zement oder Stahl entsteht, soll ausgewaschen, konzentriert, verflüssigt und in Pipelines zu Lagerstätten geleitet werden. Hier soll das verflüssigte Kohlendioxid in tiefe geologische Schichten verpresst und dort auf unbegrenzte Zeit gespeichert werden. Dennoch befinden sich in Deutschland zehn Kohlekraftwerke im Bau, neun weitere sind geplant. Allein diese neuen Kraftwerke würden jedes Jahr 150 Millionen Tonnen Kohlendioxid ausstoßen. Dabei hat sich Deutschland zum Ziel gesetzt, im Jahr 2050 insgesamt nur noch 200 Millionen Tonnen CO2 zu emittieren. Der Kohlendioxid-Ausstoß der Kohlemeiler ist aber nicht nur ein Riesenproblem für das Klima, sondern auch für die Energiekonzerne. Denn diese müssen für die Emissionen ihrer Kraftwerke CO2-Zertifikate kaufen. Dies könnte Kohle schon bald zum teuersten aller Energieträger machen. Die Lösung dieser Probleme heißt Carbon Dioxide Capture and Storage (CCS): Mit CCS soll ein Großteil der riesigen Emissionsmengen aufgefangen und in geeigneten Gesteinsschichten gespeichert werden. Kohleverbrennung soll so "klimafreundlich" werden.

Ø Sicheres Endlager - war da nicht was? Der Nutzen der CCS-Technik ist mehr als zweifelhaft. Bedenken begleiten den gesamten Prozess, von der Abscheidung über den Transport bis hin zur Lagerung.

ø Energieverbrauch: Die CCS-Technik verbraucht viel Energie. Der Wirkungsgrad der Kraftwerke verschlechtert sich durch die energieintensive Kohlendioxidabscheidung um bis zu 15 Prozent. Der Primärenergieeinsatz steigt um rund 30 Prozent. Für die Produktion derselben Strommenge müsste also ein Drittel mehr Kohle verbrannt werden. Dabei können nur rund 80 bis 90 Prozent des Kohlendioxids abgetrennt werden.

ø Lagerkapazität: Die Internationale Energieagentur plant, bis 2050 zehn Megatonnen Kohlendioxid (10.000.000 Tonnen) unter die Erde zu bringen. Sie sollen in ehemaligen Öl- oder Gaslagerstätten sowie in Salzschichten verbracht werden. Doch geeignete Lagerstätten sind rar: Für 30 bis 60 Prozent der Emissionen aus dem Stromsektor wird CCS schon allein deshalb nicht in Frage kommen, weil in erreichbarer Entfernung keine passenden Lagerstätten vorhanden sind.

ø Sicherheit: Es ist völlig unsicher, ob das Kohlendioxid über den angedachten Zeitraum von 10.000 Jahren eingeschlossen bleibt. Die Verpressung des CO2 in Gesteinsschichten könnte zu Rissen und Erdbeben führen, durch die das Kohlendioxid wieder aus dem Untergrund entweicht. Auch kann Kohlendioxid in gelöster Form Gesteine und Metalle zerstören. Leckagen sind also wahrscheinlich. Dies führt zu einer Erhöhung der Kohlendioxid-Emission, da ja aufgrund der CCS-Technik deutlich mehr Kohle verbrannt werden wird. Schließlich gibt es noch ein besonderes Risiko: Da Kohlendioxid geruchlos ist und schwerer als Luft, könnte es sich in Senken sammeln und Menschen und Tiere ersticken.

ø Trinkwasserqualität: Beim Verpressen des Kohlendioxids in geologische Formationen kann Salzwasser aus den Gesteinsporen verdrängt werden. Salze können ins Grundwasser gelangen. Viele Wasserbetriebe wehren sich daher gegen CCS-Projekte.

ø Stand der Forschung: Die Abscheidetechnik ist von einem kommerziellen Einsatz weit entfernt und frühestens 2030 ausgereift.

Ø Das Prinzip Hoffnung ... Trotz aller Unwägbarkeit planen Länder mit großen Kohlevorräten den Neubau von Kohlekraftwerken, allen voran China und die USA, aber auch Indien, Australien, Russland und Deutschland. CCS dient der Politik und Wirtschaft als Feigenblatt, den Rohstoff Kohle in Zeiten des Klimawandels weiter zu nutzen und die Akzeptanz für den Bau neuer Kohlekraftwerke zu erhöhen. Sowohl auf nationaler wie auf internationaler Ebene ist CCS mittlerweile als Baustein in Klimaschutzprogrammen akzeptiert. CCS dient schon heute als Argument, Kohlekraftwerke zu bauen, obwohl noch gar nicht geklärt ist, ob die CO2-Speicherung funktionieren wird.

Ø CCS und CDM Nach intensiver Lobbyarbeit der globalen Interessensvertretung für Kohle (World Coal Association) wurde CCS auf dem Klimagipfel in Durban (2011) als „Clean Development Mechanism“ (CDM) anerkannt. Dies bedeutet: Energieunternehmen finanzieren CCS-Technik in Entwicklungsländern. Dafür dürfen sie zu Hause mehr CO2 ausstoßen. Die deutschen Energiekonzerne profitieren so von neuen Kohlekraftwerken in Schwellenländern und in der Dritten Welt.

Stromerzeugung der großen Energiekonzerne RWE,EON,Vattenfall und EnBW

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E.on, Bernd Hirschl/IÖW.

An 100 Prozent fehlende: sonstige Kohle garantiert Macht Vier Konzerne dominieren in Deutschland die Stromversorgung. Jedes neue Kohlekraftwerk, das durchschnittlich 40 bis 50 Jahre am Netz bleibt, zementiert diese monopolistische Struktur der Energiewirtschaft. Für die großen deutschen Energiekonzerne ist der Erhalt und Bau von Kohlemeilern die einzige Chance, ihre Vormachtstellung zumindest teilweise zu erhalten. Denn ihr Strom kommt zum größten Teil aus Atomkraft und Kohle (siehe Tabelle "Stromerzeugung der großen Energiekonzerne"). Da der Atomausstieg in Deutschland beschlossene Sache ist, ist der Erhalt der Kohleverstromung für die Energiekonzerne so wichtig.

'Ø Widerstand wirkt' Bisher kommt die Umsetzung der CCS-Technologie nicht recht in Gang: Pilotprojekte wurden verschoben oder abgebrochen. Vattenfalls Pläne, die CCS-Pilotanlage „Schwarze Pumpe“ bei Cottbus zu einer großindustriellen Anlage auszubauen, wurden ebenso fallen gelassen wie die Pläne von RWE für ein Demonstrationsprojekt. Dies liegt vor allem an den sehr hohen Kosten der CCS-Technologie. Laut der "CCS Technology Roadmap" der Internationalen Energie Agentur werden pro Jahr 5 bis 6,5 Milliarden US-Dollar benötigt um die CCS-Pläne zu realisieren. Die Europäische Kommission veranschlagt für die weitere Erforschung und zügige Demonstration der Technologie private und öffentliche Investitionen in Höhe von rund 13 Milliarden Euro. Im Rahmen des europäischen Konjunkturprogramms sollen rund 1,05 Milliarden Euro bereitgestellt werden, um bis 2015 zwölf CCS-Demonstrationsprojekte in Europa zu forcieren. Ein weiterer Stolperstein der Kohlendioxid-Abscheidung ist die Ablehnung in der Bevölkerung. Mehrere Bürgerinitiativen haben schnell und heftig mit Mahnwachen, Protestaktionen und Demonstrationen auf angekündigte CCS-Projekte reagiert. Die Internationale Energie Agentur mahnt daher Wirtschaft, Forschung und Regierungen, stärker in Lobbyarbeit für CCS zu investieren. Auch die fehlende Flexibilität ist ein Schwachpunkt der CCS-Technologie. CCS-Prozesse sind für Kohlekraftwerke ausgelegt, die rund um die Uhr in etwa die gleiche Menge Strom produzieren. Sie sind nicht flexibel genug, um erneuerbare Energien sinnvoll zu ergänzen und bremsen damit die Energiewende aus. Doch leider ist die Einführung von CCS damit immer noch nicht vom Tisch. So überlegt EU-Energiekommissar Günther Oettinger, auf EU-Ebene CCS für neue Kraftwerke verbindlich vorzuschreiben.

Ø Kohle passt nicht ins Energiepuzzle der Zukunft .Punkt ! Die Stromversorgung der Zukunft wird regenerativ und dezentral. Kohlekraftwerke, die ihre Leistung nicht flexibel an die schwankende Stromerzeugung aus Sonne und Wind anpassen können, sind fehl am Platz. Die vielen Milliarden Fördermittel der EU sollten besser in Effizienz, den Ausbau der Erneuerbaren Energieerzeugung, in Energiespeicher sowie in eine moderne Netzinfrastruktur investiert werden. Das Festhalten an Kohlekraft dagegen wird eine teure Pleite: durch hohe Umweltkosten, steigende Rohstoffpreise, teure CO2-Zertifikate und die gewaltigen Kosten für den Bau der CCS-Anlagen.

Ø CCS führt zu mehr Kohleverbrennung

Ø CCS behindert den Umbau der Energieerzeugung

Ø CCS ist riskant und teuer


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  • Dieter Donner*

Pressekoordinator der Initiativen

  • Stopp Bayer- CO - Pipeline *

Monheim, Hilden, Langenfeld, Erkrath, Ratingen, Solingen, Düsseldorf Humboldtstraße 64 40723 Hilden Telefon (02103) 65030 dietersdonner@arcor.de <mailto:dietersdonner@arcor.de>

  • Weitere Informationen unter:*

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 Pressemitteilung
 Hilden, 23. Juli 2012
  • Geänderte Unterlagen werden offen gelegt - Bürger erfahren (mal wieder)

nichts!*

  • *

Wie die Bezirksregierung im Mai angekündigt hatte, sollte nach den Sommerferien der Bayer-Antrag für die CO-Giftgas-Leitung öffentlich ausgelegt werden. Darüber und auch zu den genauen Terminen wollte die Behörde "rechtzeitig informieren". Was sie unter rechtzeitig versteht, da möchten wir nicht spekulieren. Denn nun hat die Stadt Hilden in ihrem Amtsblatt vom 20. Juli 2012 mitgeteilt, dass die Offenlage vom *22. August bis zum 21. September*stattfinden wird. Die *Einwendungsfrist endet am 5. Oktober*. Scheinbar ist die Bezirksregierung noch in der Lernphase bei Planänderungen der Bayer-CO-Pipeline und tut sich mit frühzeitiger, direkter Information und Beteiligung der Bürger immer noch etwas schwer. Da werden wir jetzt mal wieder etwas nachhelfen. Wir stehen bereit, gemeinsam mit den Anwohnern, Bürgermeistern und Landrat die Schlampereien zum Thema im Planänderungsverfahren zu machen. Und wir rechnen mit einer Flut von Einwendungen: Betroffen ist jeder, denn schließlich soll mit dem Änderungsantrag das Sicherheitsniveau der CO-Giftgasleitung nachträglich weiter gesenkt werden. Das ist für niemanden akzeptabel!

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===Nächstes Treffen 03.08.2012 im NON OLET persöhnlich um 20:00 Uhr Anschrift: Steinstr. 110 47798 Krefeld (Stadtmitte) Telefon:02151 / 645675