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Über dieses HowTo

Die Erkenntnisse aus diesem HowTo entstammen einem Vortrag mit dem Namen "Politisches Fundraising" von Jörg Eisfeld @joergeisfeld und Markus Winkler @mw238 im Rahmen des Politcamp 2011 in Bonn. Weiterführende Informationen werden unter ikosom.de, der Webseite des Instituts für Kommunikation in sozialen Medien, veröffentlicht.

Fundraising ist die Beschaffung von Mitteln, also die Ressourcenbeschaffung, bzw. Finanzmittelbeschaffung

Statistik

Nach der GFK Studie werden jährlich deutschlandweit etwa 2 Milliarden Euro für gemeinnützige Zwecke gespendet. Die TNS Studie spricht von ca. 3,5 Milliarden Euro und die GNK gibt für 2006 sogar 5,3 Milliarden Euro an. Letzteres sind die Daten aus die Steuerzahler beim Finanzamt angegeben haben.

Ältere Menschen spenden häufiger als jüngere. 2% derjenigen die Spenden, spenden auch für politische Zwecke. Das bedeutet jeder Fünfzigste, der bereit ist zu spenden ist auch bereit für eine Partei zu spenden.

60% aller getätigten Spenden, unerheblich von der jeweilige Spendenhöhe, werden online gespendet.

Rahmenbedingungen für Spenden

Über die steuerlichen und parteirechtlichen Rahmenbedingungen zu Spenden gibt es hier im Wiki zahlreiche Dokumente:

(Diese Liste wird noch ergänzt. --Darkwind 16:20, 8. Jun. 2011 (CEST))

Im Groben lässt sich sagen, dass jeder Steuerpflichtige bis zu insgesamt 1.650 Euro jährlich für gemeinnützige Zwecke gespendete Beträge beim Finanzamt geltend machen kann, wobei dann die Hälfte des Betrages von der Steuerschuld abgezogen wird.

Des Weiteren werden weitere bis zu insgesamt 1.650 Euro jährlich für gemeinnützige Zwecke gespendete Beträge als erwerbsmindernd vom Steuerfeststellungshöhe abgezogen. Was ebenfalls noch einmal eine Verringerung der Steuerschuld darstellen kann.

Somit unterstützt der Staat das Spenden für gemeinnützige Zwecke steuerlich bis zu einem jährlichen Gesamtbetrag von 3.300 Euro.

Ebenso gewährt der Staat durch die staatliche Teilfinanzierung, Parteienfinanzierung, für alle Parteien jährlich bis zu 133 Millionen Euro. Dieser Betrag wird in Abschlagzahlungen an die Parteien verteilt. Einen Anspruch erwerben die Parteien durch zwei Kriterien. Zum Einen durch ein gutes Abschneiden bei der Wahl (Relevanzkriterium), Bund 1%, Land 1%, Europa 0,5%. Zum Zweiten durch die eigenen Einnahmen, zum Beispiel durch Spenden und Mitgliedsbeiträge. Dabei bekommt jede Partei für die ersten 4 Millionen Stimmen bei einer Bundestagswahl je 0,85 Euro bis zu der Summe, die sie selber als Einnahmen verzeichnen konnte. Die Piratenpartei hat diese monetäre Grenze bei der Bundestagswahl nicht erreicht und somit weniger von der staatlichen Teilfinanzierung bekommen, als sie aufgrund ihres prozentualen Abschneidens hätte bekommen können.

Daher ist das Erhöhen unserer Einnahmen unbedingt notwendig. Spenden sind ein Weg dorthin.

Barspenden

Barspenden dürfen bis zu einem Betrag von 1.000 Euro angenommen werden. Barspenden über diesen Betrag sind unzulässig, jedoch gibt es keine finaziellen Sanktionen, falls es dennoch dazu kommen sollte.

Spenden Online

  • Präsenz des "Spendenbuttons" muss nach spätestens 2 Sekunden nach dem Laden der Seite für den Besucher sichtbar sein.
  • Abschließen der Spende muss nach 3 Klicks erreicht sein.
  • Spendenbalken und ähnliche visualisierende Statusmelder müssen Verwendung finden.
  • Spendennachfragen müssen den Grund, Zweck und den Zeitraum zur Erreichung des Zielbetrages aufweisen. (Grobkonzept - Transparenz)
  • Nach Landen auf der Spendenseite MUSS eine Interaktion innerhalb von 5-10 Sekunden möglich sein. (Auswahl des Spendenbetrages/Spendenzweckes)
  • Informationen über die Absetzbarkeit von Spenden müssen präsent sein, aber ohne die Interaktion zu blockieren und die Aufmerksamkeit zu dominieren. (Evtl. Pop-Up oder Pop-Over)
  • Aussagen zur Absetzbarkeit müssen für 2 Lesertypen zur Verfügung stehen, den Weg-Klicker und den Alles-Wissen-Woller.
  • Spenden muss visualisiert Spaß machen und dem Spender das Gefühl geben Teil eines großen und Ganzen zu sein und mit der Spende dem Ziel näher zu kommen Gutes zu tun.
  • Es muss eine Auswahlmöglichkeit für das Spenden geben. Lastschrift, Überweisung, Kreditkarte, Online-Überweisung, Online-Bezahlsysteme (Paypal), SMS, Anrufspende
  • Nach dem Spenden muss der Spender in seinem Handeln sofort bestätigt werden. Ihm muss gezeigt werden, dass man sehr dankbar ist. Was seine Spende nun voranbringen wird usw.
  • Wenn möglich und gewünscht muss mit dem Spender Kontakt aufgenommen werden. Denn wer spendet möchte evtl. auch mehr mitarbeiten und den "Weg des Geldes" begleiten.
  • Spendenquittungen müssen zum frühstmöglichen Zeitpunkt dem Spender zukommen. Dies ist für das Aufrechterhalten der Spendenbereitschaft von allergrößter Wichtigkeit.
  • Nach der Spende sollte der Spender in einer Kurzbefragung aussagen können, ob er gern mehr Informationen haben möchte, ob er bei neuen Projekten (die evtl. auch Spenden benötigen) angesprochen werden darf.
  • Spenden ist kein Service und gehört nicht in diese Kategorie
  • Der Spendenbetrag sollte über einen Vorschlag vorgegeben sein. Spendenbeträge, die Online gespendet werden sind im Verhältnis zu Überweisungsspenden meist deutlich geringer. Daher sollten die Vorschläge in der Größenordnung einer Hausfrauenmischung liegen.
  • Ein kurzes! Video (möglichst mit Spitzenkandidat o.ä. der vorstellt), welches den Spendengrund, den Spendenzweck und das Spendenziel kurz erklärt vergrößert die Chancen auf Spenden. Der Zusammenhang zwischen Video und Spendenformular/Erstinteraktion muss deutlich sein.
  • Spendenbutton müssen für die gängigen Sozial-Network-Seiten zur Verfügung stehen. Wer Gutes tut, sollte auch darüber reden (dürfen).
  • Visualisierung des Zielerreichungsgrades könnte bei den Piraten mit einer Fertigstellung eines Schiffes animiert werden.
  • Unnötig zu sagen, aber die Spendenseite muss verschlüsselt sein.
  • Kampagnen benötigen ein klar formuliertes Ziel
  • Es muss Transparenz in der Mittelverwendung geben
  • Spenden generieren mit einem klaren Ziel oder für ein bestimmtes Produkt funktioniert besser als ohne ein solches
  • Crossmedial muss sein, d.h. Plakate werben für Video, Videos werben für Flyer, Flyer werben für Online, Online werben für Offline,
  • Plakate sollten mit QR-Code/Data-Code ausgestattet sein, der direkt auf die Spendenseite verweist.
  • Spenden muss eine Form der konkrete Handlungsmöglichkeit bieten, als Reaktion auf tagesaktuelle Politik und Ereignisse. (reaktiv auf aktuelle Bedürfnisse) Es zählt der richtige Zeitpunkt und der richtige Ton.
  • Wertigkeit von Spendenbeträgen muss veranschaulicht werden. Was bedeutet eine Spende von 50 Euro -> Ein Wahlplakat, 400 Briefkastenflyer, 2 Sekunden längerer Radiospot. Erreichen von ca. 400 Personen.
  • Zahlung erfordert Vertrauen, daher sollte man auch seriöse, vertrauensvolle, professionelle Partner zurückgreifen.
  • Technische Unterstützung muss professionell und zuverlässig sein.
  • Das Spendenwesen bedarf eines begleitenden Monitorings und regelmäßiger Evaluation
  • Kampagnen müssen inhaltlich niedrigschwellig sein, dass bedeutet jeder muss sofort und intuitiv wissen, ob es gut oder schlecht ist.
  • E-Mail ist für Spenden generieren noch immer das effizienteste Mittel. Hier gilt keep it simply simple (kiss). Positivbeispiel ist die Kampagne von Barack Obama.
  • Wichtig für den Erhalt der Spender ist der andauernde Kontakt. Infos bei Meilensteinen. Vor Projektabschluss je 2-3 neue/Nachfolgeprojekte vorstellen und um Unterstützung werben.

Werkzeuge

Die Gebühren für jede Transaktion liegen bei unter 10%.


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