Liquidizer/Tagesordnung

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Tagesordnung mit dem Liquidizer

Wo ist eigentlich das Problem?

Die Bestimmung der Tagesordnung erfolgt immer nach einer vergleichsweisen kurzen und oberflächlichen Sichtung der eingereichten Anträgen. Damit wird die ausführliche Behandlung auf dem Parteitag stark mitgeprägt von einer schnellen Vorbewertung. Dieser Umstand sorgt natürlich für Diskussion und Streit.

Was macht eine gute Tagesordnung aus?

Um einen breiten Konsens über die gewählte Tagesordnung zu erlangen sollten folgende Punkte erfüllt sein:

  1. Hohe Beteiligung Je mehr Leute an der Ausarbeitung der Tagesordnung beteiligt waren, desto größer ist die Chance dass sich die Teilnehmer auch auf dem Parteitag damit identifizieren können.
  2. Tiefe Beschäftigung Je intensiver sich die Teilnehmer vor der Veranstaltung mit den Anträgen beschäftigen, desto eher ensteht eine fundierte Vorbewertung ohne Schnellverurteilungen.
  3. Inhaltliche Ergebnisse Die Vorbeschäftung sollte inhaltliche Beiträge hervorbringen, die einsehen lassen warum Anträge gut oder schlecht bewertet wurden. Je mehr Hintergrundinformationen zu den Anträgen gesammelt werden, umso leichter fällt es auch Neukommern sich inhaltlich einzuarbeiten.

Warum Liquidizer?

  1. Der Liquidizer ist einfach zu bedienen und führte in der Vergangenheit zu einer hohen Beteiligung. In HDH htten sich 950 Nutzer beim Liquidizer angemeldet. Demgegenüber hatte die LimeSurvey in Offenbach, trotz der wesentlich größeren Zahl an Akreditierten und deutlich gestiegener Mitgliederzahlen nur 802 Teilnehmer.
  2. Der Liquidizer förderte in HDH eine intensive Beschäftigung mit den Anträgen. Keine vergleichbare Plattform konnte in der Vergangenheit je so viele Kommentare und Analysen zu den Anträgen einsammeln und auf Knopfdruck zur Verfügung stellen. Über 100 Nutzer haben Beträge geliefert.
  3. Der Liquidizer förderte eine Wiederholte Teilnahme am System. Eine wahltaktische Eigenschaft macht es sinnvoll sehr früh seine Präferenzen und Argumente im System bekannt zu geben. Später können Stimmen taktisch umgeschichtet werden, wenn man sich intensiv mit Themen und den Meinungen der Anderen auseinander setzt.

Wie funktioniert der Liquidizer?

Der Liquidizer beruht auf dem Prinzip eines global begrenzten Stimmgewichtes. Dieses Stimmgewicht kann eingesetzt werden um seinen Kommentar zu bestimmten Anträgen weiter oben und damit sichtbarer plazieren zu können. Gleichzeitig kann das Stimmgewicht auf wichtige Themen aufgeteilt werden um damit das Gesamtergebnis zu beeinflussen.

Die gewählte Form der Stimmgewichtsbeschränkung führt dazu, dass die Summe der eingesetzten Stimmen steigt, wenn man sich bei mehr Anträgen beteiligt. Gleichzeitig fällt das Stimmgewicht pro Frage leicht ab, wenn man "überall mitredet".

Durch diese spieltheoretisch optimierte Wahlverfahren können sehr realistische Aussagen über die tatsächliche Wichtigkeit und das tatsächliche Konfliktpotential eines Themas erfasst und visualisiert werden.

Welche Verbesserungen sollten am Liquidizer vorgenommen werden?

  1. In HDH wurde die TO teilweise aus den Ergebnissen des Liquidizers und teilweise auf Grundlage einer Antragsgruppierung durch die Antragskommission zusammengestellt. Eine bessere Kommunikation des verwendeten Verfahren wäre wünschenswert.
  2. Die Antragstexte sollten besser in das System integriert werden. Die Anzahl der Klicks und die Anzahl der neu geöffneten Browser-Tabs sollte sinken.
  3. Antragskategorien sollten getrennt behandelt werden: Satzung, Position, Programm.
  4. Das System sollte nur als "gehackt" gelten, wenn ein gültiger Exploit vorgelegt wird.

Weitere Informationen

  1. Video von der BPT 2010.2 Instanz in Chemnitz
  2. Erklärungsvideo für die Instanz in Heidenheim BPT 2011.1
  3. Liquidizer.org - Öffentliche Liquidizer Instanz
  4. Github - Liquidizer source auf Github