NDS:AG Bildung/LPTNDS11

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Neues Programm

Lebenslanges Lernen ermöglichen - der Weg in die Zukunft

Die Erstausbildung soll in den Prozess des Lebenslangen Lernens eingebettet werden, denn bewusstes und systematisches Lernen findet nicht nur in der Kindheits- und Jugendphase (Schule und Ausbildung) statt.

Das Zeitbudget und auch die Mittelverteilung muss entsprechend flexibel eingerichtet werden. Ein lebenslanger Bildungsnachweis wird mit Eintritt in das Schulalter angelegt. Freistellungen für Bildungszeiten / Sabbatjahre müssen gesetzlich ermöglicht werden.

Lerninhalte sollen in Zukunft in "Bildungsbausteine" gefasst werden. Dieser modulare Aufbau ermöglicht individuelle Lernwege. Frühes (schnelleres) Absolvieren und (späteres) Nachholen und Zusammenführen von Qualifikationen ist konstitutives Element des neuen Bildungswesens. Einrichtungen für Bildungsberatung zu Begleitung des lebenslangen Lernens werden eingerichtet.

Bildungseinrichtungen können unterschiedlich und individuell gewählt werden. Nicht ein gesamter Ausbildungs- oder Studiengang wird harmonisiert oder zentral festgelegt, sondern Module und die Kombination von Modulen. Eine Bildungskommission (auf regionaler Ebene) bewertet die Modulkombinationen und formuliert die Qualifikationsebene, bzw. den Abschluss. Die Abgrenzung der beruflichen Bildung von der schulischen Bildung wird aufgehoben zugunsten einer starken Vernetzung. Zentrale Qualifikationsmerkmale in Kernfächern werden auf überregionaler Ebene festgelegt.


Vom Jetzt zum Morgen

Auch wenn Ungeduld angebracht wäre angesichts der Mängelzustände im derzeitigen Pädagogischen Betrieb, sollten Wege gefunden werden, wie wir die Bestehenden Institutionen und Einrichtungen so schrittweise umbauen, dass die Kinder, Schüler und Jugendlichen nicht unter den Veränderungen leiden müssen, sondern neue Chancen der Entwicklung eröffnet werden.


Vor der Schule

Die frühkindliche Bildung hat für die Ziele der Piratenpartei zentrale Bedeutung. Ihre Aufgabe ist es dafür zu sorgen, dass alle Kinder mit möglichst guten Grundvoraussetzungen ihre Schullaufbahn beginnen. Trotz bestehender Unterschiede in den persönlichen Kompetenzen sind Kinder so zu fördern, dass sie unabhängig von ihrer sozialen und kulturellen Herkunft sowie ungeachtet möglicher körperlich oder seelisch bedingter Nachteile oder Entwicklungsverzögerungen die Voraussetzungen zur Entwicklung ihres Potentials vermittelt bekommen.

Ziel der Piraten Niedersachsen ist die Anerkennung eines konkreten Bildungsauftrags an Kindertagesstätten und die Finanzierung entsprechend der Regelung für Schulen. Die Zeit des Krippenbereichs (bis zum 3. Geburtstag) gehört nicht zum Bildungsauftrag - es muss aber bei Bedarf eine qualifizierte Betreuung - in finanzierbarem Rahmen - gewährleistet werden, als Voraussetzung für eine sozial abgesicherte und gesunde Entwicklung.

Generell soll jedes Kind die Möglichkeit erhalten, in eine Kindertagesstätte zu gehen, wenn es die Eltern wünschen. Der Zugang dazu darf nicht am Finanziellen scheitern. Die Piraten Niedersachsen setzen sich deshalb für eine kostenlose (inklusive Verpflegung) ein. Auf Wunsch soll auch eine ganztägige Betreuung in wohnortnahen (oder wahlweise arbeitsplatznahen) Kindertagesstätten mit sinnvollen Öffnungszeiten für Kinder (ab dem dritten Geburtstag) möglich sein. Eltern sollen die Kindertagesstätte für ihre Kinder frei wählen dürfen.

Ziel der Kindertagesstättenpädagogik ist es, einen guten Einstieg in die Schule zu ermöglichen. Eine Zusammenarbeit zwischen örtlichen Schule/Vorschulen ist ausdrücklich erwünscht. Die vorbereitende Förderung individueller Potentiale steht im Mittelpunkt der vorschulischen Pädagogik.

Alle Kinder sind im Alter von vier Jahren durch entsprechend geschultes Personal in ihren Entwicklungsfortschritten zu einzuschätzen. Förderungsbedürftige Kinder müssen eine intensive sprachlich-motorische Förderung erhalten, um Defizite bis zum sechsten Lebensjahr auszugleichen. Die Zusammenarbeit mit den Eltern muss dabei aktiv gefördert werden.


Die ersten Schuljahre

Der Anfang steht eine Schule/Schulstufe für Alle. Da die Lehrkräfte ausreichend Spielraum zu pädagogischer Arbeit benötigen, müssen sie durch ErzieherInnen in ihrem Auftrag unterstützt werden. Die ersten Schuljahre dienen dazu die grundlegenden Kulturtechniken, Sozialverhalten in Gruppen und das Lernen zu lernen. Ziel ist es, Grundlagen für ein großes Allgemeinwissen und spezielle Fertigkeiten zu legen. Polytechnische und künstlerische Elemente stehen neben intellektuellen gleichberechtigt nebeneinander.

Computer

Computer gehören zum Lebensalltag der Kinder. Es soll behutsam an den Computer als ein mögliches Arbeitsmittel herangeführt werden. Die Lehrkräfte begleiten die Schüler bei ihren ersten Erfahrungen.


Weiterführende Schulbildung

Im Anschluss an die Grundjahre muss es mehrere flexible und durchlässige Möglichkeiten zur weiteren Beschulung im Sinne des modularen Aufbaus der Bildung geben.

Diese Bildungsmodule können in einem gegliederten Schulwesen stattfinden, müssen es aber nicht. Somit steht einer parallelen Existenz von Haupt-, Real-, und berufsbildenden Schulen, sowie Gymnasien und alternativen Schulkonzepten nichts entgegen. Lehrkräfte sollen für die jeweilige Schulform besonders geschult sein, um den jeweiligen besonderen Bedürfnissen der Schüler gerecht werden zu können.

Hochgradige Differenzierung ermöglicht individuelle Geschwindigkeiten beim Ablegen von Abschlüssen. Schüler sollen jederzeit die nächst höhere Abschlussstufe an einer Schule oder Bildungseinrichtung ihrer Wahl ablegen können. Unterbrechungen durch Praktika, Auszeiten oder Berufstätigkeit sind zulässig und haben keine nachteilige Wirkung auf den Bildungsgang.

Alternative Schulkonzepte sollen nicht ausschließlich den privaten Schuleinrichtungen überlassen werden.

Chancengleichheit, Hochbegabung und Lernbehinderung >

Chancengleichheit wird immer wieder im Bereich der Bildung gefordert. Allen Lernenden sollte, unabhängig von sozialer und ethnischer Herkunft sowie körperlichen und seelischen Benachteiligungen, ermöglicht werden, einen Bildungsstand zu erreichen, der ihren Möglichkeiten entspricht.

Benachteiligungen auf Grund sozialer oder ethnischer Herkunft wird am besten schon in der frühkindlichen Bildung begegnet Dazu ist das Erkennen von Schwächen (z.B. Sprachschwäche), sowie ein kostenfreies Bildungsangebot vom Kindergarten bis zur Hochschule ein zentraler Punkt. Flankierende Maßnahmen, wie z.B. Erzieher an Grundschulen, Nachmittagsbetreuung in Kindergärten sowie Hortbetreuung, die an die entsprechenden Schulen angeschlossen ist, können das gut ergänzen.

Insbesondere Studiengebühren schrecken Kinder ärmerer Familien vom Studium ab. Dementsprechend lehnen die Piraten jede Form von an das Studium gebundenen Abgaben ab.

Auch Kinder mit Lernstörungen, sogenannten Verhaltensauffälligkeiten und Hochbegabungen haben ein Recht auf Förderung. Die Bildung von gesonderten Klassen zur intensiven Betreuung von Kindern mit Behinderungen sollen bei Bedarf möglich sein. Nur in Ausnahmefällen sind getrennte Einrichtungen zulässig. Ebenso können Hochbegabungen durch die Bildung von Sonderklassen gefördert und gefordert werden. Eine Integration innerhalb der Klasse bedarf immer zusätzlicher pädagogischer Kräfte.


Lernziele statt Lehrpläne

Jeder Unterricht hat das Ziel, den Lernenden etwas ihnen bisher Unbekanntes bekannt zu machen oder etwas bereits Bekanntes durch Wiederholung im Gedächtnis zu festigen. Dies geschieht entweder durch bewusste Beschäftigung der Lernenden mit einem Thema oder durch Erlernen von Verhaltensweisen und Verfahren während der Beschäftigung mit einem anderen Thema. Sofern die Wahl von Themen oder Verfahrensweisen für das Lernziel nicht von besonderer Bedeutung ist, wird sie von den Lernenden getroffen. Den Lernenden soll bekannt sein, welches Lernziel jeweils verfolgt wird. Die Lernziele ergeben sich so, dass die allgemeinen Ziele der Bildung ausgehend vom jeweiligen Kenntnisstand, den Fähigkeiten und den Interessen der Lernenden möglichst weitgehend erreicht werden.


Alter Text, Wolfenbütteler Bildungspapier

Frühkindliche Bildung

Die fachliche Qualifikation der Erzieherinnen und Erzieher soll verbessert werden, indem die Ausbildung durch Einbeziehung von Hochschulen in dualen Ausbildungsmöglichkeiten verbessert wird.

Das Recht darauf ist gesetzlich festzuschreiben. Die Jugendämter sollen alle Eltern vor dem dritten Geburtstag des Kindes durch verständliche Informationen über die Vorteile des Kita-Besuchs aufklären.

bei überzähligen Anmeldungen in einer Einrichtung entscheiden Geschwisterbonus und wahlweise Nähe zu Wohnort oder Arbeitsort der Erziehenden. Konfessionelle, soziale, kulturelle oder sonstige Zugangsbeschränkungen dürfen in ganz oder teilweise öffentlich finanzierten Einrichtungen nicht zulässig sein.

Computer in der Grundschule

Es gibt Unterrichtsstoffe, die sich am Computer leichter (da interaktiver) nahe bringen lassen. Allerdings darf der Computereinsatz nicht dazu führen, dass wichtige Grundfähigkeiten wie Schreiben und Rechnen nur noch mit dem Computer ausgeübt werden können. Obwohl viele Aufgabentypen, gerade in der Grundschule, mit Computern sehr viel schneller gelöst werden können, geht es primär um die Vermittlung eines intuitiven Verständnisses von Zusammenhängen. Dieses unterbleibt, wenn Schüler hauptsächlich automatisierte Lösungswege verwenden. Auch gesundheitliche Aspekte dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Eine Vermittlung von einseitigen motorischen Fertigkeiten ist zu vermeiden. Entsprechende Studien über die gesundheitlichen Aspekte der Arbeit vor dem Bildschirm für Schüler müssen berücksichtigt bzw. in Auftrag gegeben werden.

Das gegliederte Schulsystem

Hauptschule

Im Lauf der Zeit ist der Anteil der Schüler eines Jahrgangs, welche die Hauptschule besuchen, sehr stark gesunken. Zudem wird die Hauptschule als Abschiebemöglichkeit für verhaltensauffällige Schüler missbraucht, ohne deren Potential zu berücksichtigen. Dadurch ist das allgemeine Niveau der Hauptschulen erschreckend gesunken. Diesen Problemen ist entgegenzuwirken durch z. B.: - Stärkung der Hauptschulen (geringere Klassenstärken) oder - Zusammenlegung mit Realschulen oder - Ersetzen durch Gesamtschulen Einige Hauptschulen haben einen hohen Anteil integrationsbedürftiger Kinder. Ist dies der Fall, muss mehr und ggf. besonders qualifiziertes Personal eingesetzt werden.

Realschule

Die Realschule hat in den letzten Jahren der Hauptschule den Rang der Volksschule abgelaufen. Die Realschule hat einerseits das Ziel, die Schüler zu einem Abschluss zu führen, der ihnen eine möglichst gute Ausbildung ermöglicht, andererseits die Schüler, die das Potential dazu haben, zum Abitur zu führen; dies sollte üblicherweise durch einen frühzeitigen Wechsel aufs Gymnasium erfolgen. Als Problem der Realschule könnte sich besonders das sogenannte G8-Abitur (12jähriges Abitur) erweisen. Durch den entstehenden Selektionsdruck an den Gymnasien kommen Schüler auf die Realschule, die prinzipiell in der Lage wären, ein Abitur zu bestehen, aber mit der Geschwindigkeit der Wissensvermittlung überfordert sind. Es entsteht ein unnötiger Konkurrenzdruck durch Schüler, die mit den Anforderungen der Realschule unterfordert sind.

Gymnasium

Das ausschließliche Ziel des Gymnasium ist es, die Schüler zu einer Hochschulreife zu führen und auf ein Hochschulstudium vorzubereiten. Da in der Zukunft Bildung und Wissen Schlüsselfaktoren für das Wohlergehen der Gesellschaft sind, ist es unser Ziel, möglichst viele Schüler zu einem Abitur zu führen, das international anerkannt ist. Durch die Festlegung auf das G8-Abitur als einzige Möglichkeit wird das verhindert. Demgegenüber stehen die Nachteile einer Abschaffung des G8-Abiturs, insbesondere die weitere Entfernung von internationalen Standards und ein erneutes Chaos, wie es die Abschaffung des G9-Abiturs nach sich zog. Die Lösung ist eine Koexistenz von G8 und G9. Diese ermöglicht Schülern nach nur 12 Jahren Schule ein Hochschulstudium zu beginnen. Trotzdem können die Schüler, die das zusätzliche Jahr benötigen, ein G9-Abitur auf dem ersten Bildungsweg abschließen.

Gesamtschule

Die Gesamtschule ist für immer mehr Eltern die Schule der Wahl für Ihre Kinder. Nach Möglichkeit sollten die Gesamtschulen ausreichende Kapazitäten besitzen, um alle angemeldeten Kinder aufzunehmen. Es gibt Gesamtschulen in verschiedenen Ausprägungen. Allen gemein ist, dass alle Abschlüsse des klassischen dreigliedrigen Schulsystems auch an Gesamtschulen erreicht werden können. Wichtig ist insbesondere, dass die Ausbildung an Gesamtschulen nicht einseitig auf die Schüler ausgerichtet ist, die dort das Abitur erlangen wollen, sondern dass auch die anderen Schüler gut gefördert werden. Dazu gehört, dass in den Klassen üblicherweise der Anteil Schüler mit einer Empfehlung für die Realschule mindestens 20 aber höchstens 50 Prozent betragen sollte. Bei alternativen Konzepten wie KGS oder Kurssystem gilt das natürlich nicht. Die Piratenpartei bekennt sich ausdrücklich auch zu kleineren Gesamtschulen, die dreizügig oder wenn organisatorisch möglich, zum Beispiel in Kooperation mit anderen Schulen, auch ein- oder zweizügig geführt werden können. Der Unterricht an Gesamtschulen erfolgt häufig im klassischen oft "Frontalunterricht" genannten Stil, getrennt nach Jahrgängen, einige oder alle Fächer nach Leistung in Kurse unterteilt. Denkbar und ausdrücklich erwünscht sind alternative Konzepte, die z. B. Kurse jahrgangsübergreifend gestalten oder sich vom Frontalunterricht lösen und alle Schüler mittels differenzierendem Lehrmaterial im Klassenverbund unterrichten.

Alternative Schulkonzepte

Momentan sind Schulen vielen Zwängen unterworfen. Ein Umsetzen alternativer Bildungskonzepte ist häufig nur an nichtstaatlichen Schulen möglich. Selbst bei der Umsetzung von Konzepten wie Projektarbeit oder Arbeitsgemeinschaften werden Schulen allein gelassen, wenn nicht sogar durch Überregulierung und starre Lehrpläne behindert. Ein möglicher Weg das zu ändern ist eine Stärkung der Schulautonomie. Damit die Qualität der Bildung trotzdem gesichert wird, sind Evaluierungen unumgänglich. Die Evaluierung muss einerseits von einer neutralen Stelle vorgenommen werden, die Art der Evaluierungen muss dabei landes- oder sogar bundesweit gleich sein. Auch innerhalb der Schule sollten regelmäßige Evaluierungen erfolgen, die Art der Evaluierung bleibt hier aber der Schule selbst überlassen.

Damit einhergehen sollte auch eine gewisse Wahlfreiheit. Eltern dürfen nicht auf Schulbezirke eingeschränkt werden, sondern müssen die Schule wählen können (z. B. arbeitsortnah oder nach Schulkonzept). Sollten in einer Schule zu viele Anmeldungen vorliegen, sollte normalerweise - nach Berücksichtigung von Wohnortnähe und Geschwisterbonus - ein Losverfahren entscheiden. Bei weiterführenden Schulen können außerdem Kinder mit Empfehlungen zu einer bestimmten Gliederung bevorzugt werden, z. B. um an Gesamtschulen eine Ausgewogenheit herzustellen.

Medienkompetenz

Das Finden, Verstehen, Bewerten und Verbreiten von Informationen in unterschiedlichsten Darstellungen wird in Zukunft immer wichtiger. Die Menge der frei verfügbaren Information ist bereits seit einigen Jahren größer, als sie ein einzelner Mensch vernünftig verarbeiten kann. Dementsprechend kommt der halbautomatischen Auswahl von Information - und dadurch dem Verständnis derselben - eine zunehmende Bedeutung zu. Das Verständnis der gefundenen Information wird einerseits durch die größere kulturelle Entfernung zu einigen der Autoren erschwert, gleichzeitig ergibt sich durch schnelle und umfangreiche Online-Nachschlagewerke die Möglichkeit, unbekannte Termini in Sekundenbruchteilen nachzuschlagen. Ein immer größerer Teil des zum Verständnis nötigen Wissens wird also nicht durch Allgemeinbildung geliefert, sondern bei Bedarf erworben.

Der Bewertung von Informationen kommt in einer Zeit, da die Verbreitung derselben faktisch kostenlos ist, eine große Bedeutung zu. Jede fähige Interessengruppe ist bemüht, ihre eigene Sicht der Welt auf so vielen Informationskanälen wie möglich zu verbreiten. Durch die vernachlässigbaren Kosten gelingt dies in einem viel größeren Maße als früher. Gleichzeitig wandelt sich die klassische journalistische Medienlandschaft, so dass einige der Aufgaben, die früher von professionellen Journalisten erledigt wurden, nun von jedem einzelnen Leser geleistet werden müssen. Noch dazu kommt, dass die natürliche Heuristik, einigen Darreichungsformen von Informationen mehr zu vertrauen als anderen, inzwischen durch Fortschritte in der Bild- und Videobearbeitung fast nutzlos geworden ist. Die (Werbe-)Psychologie arbeitet aktiv daran, Menschen auch unterbewusst zu beeinflussen. Hier muss Medienkompetenz auch für Musik sowie olfaktorische Reize geübt werden.

Praktisch alle diese Entwicklungen geschahen in den letzten 15 Jahren. Dementsprechend wenig ausgeprägt ist die Schulbildung in diesem Bereich. In der Bildung muss die Arbeit mit verschiedenen Medien Einzug in alle Bildungsbereiche und alle Fächer finden. Weiterbildungsangebote für interessierte Lehr- und Erziehungskräfte müssen angeboten werden. Natürlich kann das Fach Medienkompetenz auch als eigenes Fach angeboten werden.

Die Forderung nach gemeinsamem Unterricht allein greift jedoch viel zu kurz.










Im Allgemeinen ist das Ziel eine Integration benachteiligter Kinder in den normalen Schulunterricht, wobei bei der Frage der Integration die Interessen der Kinder im Vordergrund stehen müssen. Da der normale Unterricht unter Umständen erschwert ist, wenn Integrationskinder mit unterrichtet werden, ist ein Ausgleich durch zusätzliche Lehrkräfte oder Pädagogen zwingend erforderlich.

Zentrale Prüfungen, Quantifizierbarkeit

Obwohl zentrale Prüfungen momentan massive Probleme bei der Umsetzung haben, stellen sie ein sinnvolles Instrument zum Vergleich von Schulen und Schulformen dar. Ein weiterer Punkt ist, dass Schüler bei zentralen Prüfungen die eigenen Leistungen besser einschätzen können. Besonders in der Wirtschaft werden an verschiedenen Stellen quantifizierbare Belege für die Bildung nachgefragt. Trotzdem sind zentrale Prüfungen nicht in allen Fächern und Schulformen sinnvoll.

Kopfnoten sind nur zulässig, wenn sichergestellt ist, dass eine objektive Bewertung stattfindet. Insbesondere Fehlzeiten auf Grund von Krankheiten dürfen auf einem Zeugnis nur auf Wunsch des Schülers erscheinen.