LQFBNews/Verantwortung

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Achtung Meinung!

LiquidFeedback heisst Verantwortung übernehmen

Andreas Zottmann

Aufgeweckt durch den - für mich aus 2 Gründen nichtigen - Bundesvorstands-"Beschluss" scheint es mir immer noch notwendig, einige Kernprinzipen von LiquidFeedback und damit seiner Stärken, aber auch Schwächen zu erklären.

Ich fange mal damit an, was LQFB nicht ist. Ein Wahlcomputer. Ein Wahlcomputer automatisiert geheime Wahlen, ersetzt also Zettel und Stift durch eine Software. Technisch gesehen lässt sich soetwas realsisieren, ja waren Wahlcomputer mit die ersten datenverarbeitenden Systeme überhaupt.

Geheime Wahlen haben den Vorteil der Anonymität des Wählers, aber den Nachteil der Manipulierbarkeit. Bei der Wahl mit Stift und Zettel ist eine weitgehende Transparenz der Abläufe möglich, durch den Einsatz von Wahlbeobachtern können in zivilierten Ländern regelmäßig faire Wahlen durchgeführt werden.

Anders ist dies bei Wahlcomputern. Hier ist es prinzipiell nicht möglich, gleichzeitig hinreichend Transparenz zu gewährleisten und andererseits die Anonymität zu bewahren. Es gibt viele mögliche Angriffsszenarien, ich verweise hier nur auf den CCC.

Der Weg, der nun bei LQFB gegangen wird, ist ein völlig anderer. Es geht eben nicht um geheime Wahlen, sondern um öffentliche und namentliche Abstimmungen. So wie z.B. auf einer Vorstandssitzung oder bei Beschlüssen beim Parteitag per Handzeichen.

Öffentlichkeit bedeutet aber immer auch sich zu disponieren, sich Preis zu geben. Genau so, wie ich mich auch preis gebe wenn ich zu einem Vorstandsposten kandidiere oder ein solches Amt inne habe, genau so gebe ich mich auch Preis, wenn ich bei LQFB mitmache. Ich stehe für meine Entscheidungen ein, rechtfertige mich auch ggfs..

Es heisst: "Verantworung übernehmen". Genau so, wie es ein Vorstandsmitglied tut.

Und natürlich: Nicht jeder will dies tun. Genau so wie ich nicht die Verantwortung für einen Vorstandsposten übernehmen wollte, genau so billige ich es jedem zu, nicht an LQFB teilzunehmen.

Das Konzept der öffentlichen Wahlen mittels LQFB ist also Öffentlichkeit. So einfach ist das.

Notiz: Weshalb ich die Entscheidung bzgl. des BuVos bzgl. der Namenshistorie für nichtig halte:

  1. LQFB wird nicht von der Piratenpartei entwickelt. Was, wann und wie die Entwickler ihr System entwickeln steht ausserhalb der Entscheidungskompetenz des Bundesvorstandes. Die können natürlich ihre Admins beauftragen, dass zu patchen, ich kann mir aber kaum vorstellen dass dies gewünscht ist.
  1. Ich habs nicht überprüft, aber Maraxx hat gemeint, dass eine einfache Mehrheit nötig sei, und beim gegebenen Stimmenverhältnis scheint mir das nicht zuzutreffen. Aber mal sehn.LiquidFeedback