Berliner Erklärung (Gleichstellung)

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Die "Berliner Erklärung" vom Dezember 2011 ist eine von 12 Frauen gestartete Initiative, die die Umsetzung des Gleichstellungsgebots nach Art. 3 Absatz 2 Satz 2 GG schwerpunktmäßig im Bereich der Wirtschaft zum Ziel hat. Als Maßnahme wird konkret eine 30%-Quote für Aufsichtsräte vorgeschlagen.

Zur Berliner Erklärung gibt es bislang keine offizielle Stellungnahme der Piratenpartei Deutschland, diese Seite soll aber unabhängig davon einzelnen Piraten die Möglichkeit geben, ihre getätigte Unterschrift explizit als Mitglied der Piratenpartei Deutschland erneut zum Ausdruck zu bringen.

Die Erklärung

Dies ist ein Vollzitat von [1]. Der Text entstammt nicht der Piratenpartei und ist insbesondere keine offizielle Aussage derselben. Die Liste der (allesamt parteifremden) Initiatorinnen ist unter [2] einsehbar.

Dezember 2011

Seit über 60 Jahren gilt in Deutschland laut Grundgesetz, dass Frauen und Männer gleichberechtigt sind. In der Realität ist die Gleichstellung allerdings noch lange nicht verwirklicht. Die anhaltende Benachteiligung von Frauen in allen gesellschaftlichen Bereichen steht damit im Widerspruch zu unserem Grundgesetz und zu internationalem Recht.

Wir, die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner der Berliner Erklärung, wollen diese Ungerechtigkeiten und den dauernden Verstoß gegen Art. 3 Absatz 2 GG nicht länger hinnehmen. Geschlechtergerechtigkeit ist ein Gebot, das es endlich umzusetzen gilt. Deshalb haben wir uns in einem überparteilichen und gesellschaftlichen Bündnis zusammen geschlossen, um im Konsens gemeinsam der Gleichstellung zum Durchbruch zu verhelfen. Wir sind Frauen und Männer aus Politik, aus Verbänden, aus Wirtschaft und Gewerkschaften, aus Wissenschaft und Forschung, aus Kultur und Medien – kurz: aus der ganzen Breite der Bevölkerung. Wir wollen eine gerechte Gesellschaft, die Frauen und Männern die gleichen Verwirklichungs- und Teilhabechancen auch praktisch einräumt.

Unser erstes Ziel ist, mehr Frauen in die Entscheidungsprozesse der Wirtschaft einzubeziehen – paritätisch und gleichberechtigt. Alle bisherigen Versuche, dieses Ziel mit freiwilligen Vereinbarungen zu erreichen, sind gescheitert. Die Zeit ist reif für eine verbindliche gesetzliche Regelung zur geschlechtergerechten Besetzung von Entscheidungsgremien der Wirtschaft, wie Aufsichtsräte und Vorstände. Nur so lässt sich Umdenken in den Vorstandsetagen befördern und damit die Besetzungspraxis von Entscheidungsfunktionen verändern.

Deshalb treten wir in einem ersten Schritt für eine Quote bei den Aufsichtsräten der börsennotierten, mitbestimmungspflichtigen und öffentlichen Unternehmen ein, die zunächst mindestens 30 Prozent betragen soll. Damit die Maßnahme Wirkung entfaltet, wollen wir flankierend Fristen und empfindliche Sanktionen regeln. Die Quote für Aufsichtsräte kann aber nur der Anfang sein!

Die gleiche Beteiligung von Frauen an Entscheidungsgremien ist auch ein Gebot der wirtschaftlichen Vernunft. In gemischten Führungsgremien können Frauen und Männer zu besseren Entscheidungen kommen, gemischte Teams steigern den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen. Das belegen nationale und internationale Studien.

Zahlreiche Parteien und Verbände haben konkrete Vorschläge für Frauenquoten vorgelegt. Bei Unterschieden in der Höhe der Quote und in einzelnen Aspekten sind alle Vorschläge von der Überzeugung getragen, dass nur verbindliche gesetzliche Maßnahmen zur Erhöhung des Frauenanteils in Entscheidungsgremien führen. Diesen breiten Konsens wollen wir jetzt nutzen, um spürbare Verbesserungen für Frauen zu erreichen.

Uns Unterzeichnerinnen und Unterzeichner eint der Wille, überparteilich und überfraktionell Mehrheiten für die berechtigten Belange von Frauen zu gewinnen und so das staatliche Gleichstellungsgebot nach Art. 3 Absatz 2 Satz 2 GG endlich umzusetzen.

Piraten, die die Berliner Erklärung unterzeichnet haben

Bitte nur nach vorheriger Unterschrift auf [3] eintragen. Ein Eintrag allein in die untenstehende Liste ist keine offizielle Unterstützung der Erklärung. Außerdem kann sie natürlich nicht auch nur annähernd einen Anspruch auf Vollständigkeit erheben.

  1. Andreas 'questionatic' Preiß
  2. Jan Kastner
  3. Julia Schramm
  4. Du?