Benutzer:Leena

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Kurzprofil
Profilbild Leena Simon.jpg
Persönlich
Name: Leena
Nick: Leena
Wohnort: Bielefeld, Berlin
Berufl. Qual.: Netzphilosophin
Politisch
Partei: Piratenpartei Deutschland
Eintrittsdatum: Juni 2009
Landesverband: Nordrhein-Westfalen
Funktion: Piratin
politischer Kompass:
mein politischer Kompass
Kontakt
Webmail: Form-Mailer
Mail-Adresse: mail@leena.de
Website: www.leena.de
Blog: www.netzphilosophie.org
Twitter: @reticuleena
Identi.ca: @reticuleena


Kurzvorstellung

Ich bin eine ganz reale Netzphilosophin mit Bodenhaftung und habe letztes Jahr mein Studium beendet, in dem ich mich viel mit den sogenannten "neuen Medien" beschäftigt habe. Ich habe Philosophie, Politikwissenschaften und Germanistische Linguistik studiert. Seit Mitte 2009 bin ich Mitglied bei den Piraten, wo ich 2010 "etwas aufgefallen" bin, weil ich die Genderfrage gestellt habe (tippt im Browser mal piratinnenpartei.de ein ;-) . Dass wir diese Diskussion in den Jahren darauf nicht mehr so heftig führen mussten, habt ihr also mir zu verdanken ;)

Wo ich zu Hause bin lässt sich schwer sagen: Ich bin in Baden-Würtemberg geboren, in Südhessen aufgewachsen, Berlin bezeichne ich als meine Heimat und wohnhaft bin ich in Bielefeld (NRW). Daher habe ich es auch eher weniger mit Regionalpolitik als mit Bundespolitik.

Meine Kompetenzen

Im Studium habe ich mich u.a. mit folgenden Themen tiefergehend beschäftigt: Digitale Mündigkeit, Freiheit, Urheberrecht, Grundeinkommen, Demokratietheorie, Technikphilosophie

Ich habe darüber hinaus seit jeher politisch gewirkt, halte Vorträge, habe die Freiheit-statt-Angst-Demo mitorganisiert und war in der Demoleitung tätig u.v.m.

Ich habe als Referentin in der Enquête-Kommission Internet und digitale Gesellschaft gewirkt und habe dort richtig viel über Realpolitik gelernt. Dort habe ich u.a. eine spezielle Projektgruppe zum Begriff "geistiges Eigentum" (den ich sprachphilosophisch ablehne) kommissarisch geleitet. Das Ergebnis, was später aus der "Konsensmaschine" heraus kam, liegt auf dem Server des Bundestages und kann sich durchaus sehen lassen.

Ich bin BewerberIn für die Landesliste zur 18. Bundestagswahl (Landesliste HE, Platz 02-05)

Fragen an mich per:

Zu meiner Kandidatur:
Ich bin eine ganz reale Netzphilosophin mit Bodenhaftung und habe letztes Jahr mein Studium beendet, in dem ich mich viel mit den sogenannten "neuen Medien" beschäftigt habe. Ich habe Philosophie, Politikwissenschaften und Germanistische Linguistik studiert. Seit Mitte 2009 bin ich Mitglied bei den Piraten, wo ich 2010 "etwas aufgefallen" bin, weil ich die Genderfrage gestellt habe. Dass wir diese Diskussion in den Jahren darauf nicht mehr so heftig führen mussten, habt ihr also mir zu verdanken ;) Wo ich zu Hause bin lässt sich schwer sagen: Ich bin in Baden-Würtemberg geboren, in Südhessen aufgewachsen, Berlin bezeichne ich als meine Heimat und wohnhaft bin ich in Bielefeld (NRW). Daher habe ich es auch eher weniger mit Regionalpolitik als mit Bundespolitik. Im Studium habe ich mich u.a. mit folgenden Themen tiefergehend beschäftigt: Digitale Mündigkeit, Freiheit, Urheberrecht, Grundeinkommen, Demokratietheorie, Ich habe als Referentin in der Enquête-Kommission Internet und digitale Gesellschaft gewirkt und habe dort richtig viel über Realpolitik gelernt.

Meine Kandidatur

Nachdem mich hessische Piraten nachdrücklich eingeladen haben, auf ihrer Landesliste für den Bundestag zu kandidieren, habe ich mich entschieden, dieser Einladung nachzukommen. Da ich dem Landesverband NRW angehöre, ist das zwar etwas ungewöhnlich, aber nicht abwegig. Ich bin in Hessen aufgewachsen und habe einen Großteil meiner Familie dort.

In NRW hatte ich nicht kandidiert, weil ich tatsächlich lieber einen Job für weniger Geld hätte, bei dem ich nebenher noch Zeit zum Philosophieren habe. Doch genau die Philosophie ist es auch, die mir sagt, wie wichtig es ist, mich politisch für eine bessere Welt einzusetzen. Ich biete Euch Hessen meine Fähigkeiten an, weil ich davon überzeugt bin, dass ich diese Arbeit sehr gut machen würde. Ich werde mich allerdings nicht davon kaputt machen lassen und halte es ungemein wichtig, für eine bodenständige Politik, dass ich auch genügend Zeit dafür habe, Mensch zu bleiben. (Platon: "Man kann nicht denken, wenn man es eilig hat.")

Meine Arbeit in der Enquête-Kommission hat mir etwas Wichtiges gezeigt: Macht korrumpiert. Sich dem freiwillig auszusetzen, ist eine schwere Entscheidung. Nach einem langem Arbeitstag (an dem man durch die transparenten Wände des Paul-Löbe-Hauses neidisch viele Menschen durch die Sonne hat gehen sehen) hört man dem großen, beeindruckenden Gebäude gerne zu, wenn es mit einem flüstert: "Du bist wichtig!" Ich weiß, was mich erwartet, ich weiß, wovor ich mich wappnen muss. Ich weiß, worauf ich mich einlasse. Dass ich mir dem großen verführerischen Potential von Macht bewusst bin, ist meine größte Waffe dagegen. Denn nur etwas, was mir bewusst ist, kann ich vermeiden.

Zum Podcast zu meiner Kandidatur Frage stellen

Meine Themen

Demokratiegewüchse

Ich habe die Angewohnheit, die Dinge am meisten zu kritisieren, die mir besonders wichtig sind. In Demokratiekritik übe ich mich besonders stark. Schon vor 2500 Jahren hat Platon Dinge an der Demokratie kritisiert (z.B. Populismus) die bis heute noch nicht gelöst sind. Die Piraten haben sich zum Ziel gesetzt, in diesem langen Prozess den einen oder anderen Mosaikstein zum Ausgleich dieser Fehler beizutragen.

Dabei gilt es zwei Dinge zu unterscheiden: 1) Welche Mittel wurden entwickelt, um Fehler der Demokratie auszugleichen? (z.B. die häufig kritisierten hohen Diäten, die Bestechlichkeit verhindern sollen und die Gewissensfreiheit) 2) Welche Merkwürdigkeiten haben sich eingeschlichen, die nicht helfen, sondern nur schaden? (z.B. Lobbyismus und Unmündigkeitmachung der Abgeordneten durch ständige (quantitative) Überforderung)

Erst, wenn ich das eine vom anderen unterscheiden kann, kann ich tatsächlich anfangen darüber nachzudenken, wie wir die Demokratie verändern müssen, um sie wirklich besser zu machen.

"Normale Menschen"

Daran anknüpfend ist mir ein Punkt besonders wichtig. Die Piraten sind deshalb so sympatisch, weil sie "normale Menschen" in die Politik bringen wollen. Aber das hat eine ganz wichtige Voraussetzung: Großmütigkeit der Basis. Normale Menschen machen Fehler. Erst der Umstand, dass Fehler nicht mehr verziehen werden, führt dazu, dass Politiker ihre Unzulänglichkeiten verbergen und unehrlich werden. Wer Kritikfähigkeit verlangt, muss auch verzeihen können. Ich möchte offen zu meinen Fehlern stehen können und kritikfähig bleiben. Dafür brauche ich von der Basis, dass sie mir nicht dauernd öffentlich in den Rücken fällt und mich mit Shitstorms "segnet".

Kritikfähigkeit bedeutet auch, zu wissen, wie man Kritik anbringen sollte. Ich bin der Ansicht, dass unsere Führungsprobleme derzeit viel stärker damit zusammenhängen, dass wir unseren Vorständen nicht genug den Rücken stärken. Denn nur aus einer starken Position heraus ist es möglich, Kritik zu empfangen, sachliche Auseinandersetzungen zu führen und eine gemeinsame Linie zu finden.

Urheberrecht

Das Urheberrecht, aber vor allem das Verwertungsrecht muss reformiert werden. Wenn es so bleibt wie es ist, wird es den menschlichen Fortschritt ausbremsen. Deshalb müssen wir das Urheberrecht so gestalten, dass es wieder seinen ursprünglichen Zweck erfüllt: die Förderung von Kreativität und Forschungsdrang. Wir stehen vor großen Herausforderungen (Klimawandel, Finanzkrisen, Verelendung). Wir können es uns nicht leisten, uns um so viel Potential zu berauben.

Ich habe dazu gebloggt: [1] [2] [3]

Datenschutz

Ich bin aktives Miglied von digitalcourage e.V. und setze mich für Datenschutz ein. Ich denke, dass eine freiheitliche Gesellschaft nicht ohne Datenschutz auskommen kann. Wenn ich viel über einen anderen Menschen weiß, kann ich ihn umso leichter manipulieren. Manipulation ist der Tod der Demokratie.

Ehrenamt allein genügt nicht

Die Piratenpartei lebt von den vielen ehrenamtlich mitarbeitenden Menschen, die mit Herzblut dabei sind. Aber das allein genügt nicht. Damit die viele Arbeit nicht verpufft, muss sie jedoch professionell koordiniert werden und dafür ist es nötig, dass wir anfangen, Menschen die den ganzen Tag Piratenarbeit leisten, für ihre Arbeit zu bezahlen. Ich will keine Oligarchie. Nur durch Bezahlung bleiben wir unabhängig und vermeiden, dass nur Privilegierte führend mitmachen können, die über ausreichend Zeit und Geld verfügen. Genaueres könnt ihr in einem Blogartikel von mir nachlesen. (Ungeduldige können zu Punkt 1) - die Frage nach den Finanzen - springen)

Frauenpolitik

"Politik machen" heißt, die Frage danach stellen, wer Macht hat. Wir wollen die Macht auf so vielen Rücken wie möglich verteilen. Das bedeutet auch, dass Frauen an dieser Macht teilhaben sollen. Leider ist unsere kulturelle Erziehung immer noch so ausgelegt, dass sie uns Frauen in kleinen Häppchen aber umso stetiger vermittelt, dass es zu unbescheiden ist, nach der Macht zu greifen.

Doch Macht ist kein Hündchen, dass einem auf den Schoß springt. Man muss sie auch (ganz unbescheiden) ergreifen. Das führt dazu, dass -- bei aller Gleichheit -- Frauen in diesem politischen System noch immer nicht gerecht eingebunden sind. Ich selbst stehe eigentlich lieber hinter der Kamera, als davor. Doch ich möchte mich nicht in diese Rolle pressen lassen, in der meine "professionelle Unbescheidenheit" viel strenger bewertet wird, als die meiner männlichen Kollegen. Denkt daran, dass auch ihr nicht frei seid von gesellschaftlicher Beeinflussung und dass es so etwas wie "unbewussten Sexismus" gibt, der Frauen anderen Bewertungskriterien unterzieht. Ich stehe schon seit langem in der Piratenpartei dafür ein, dass wir unser freiheitliches Grundbild von der Befreiung durch Geschlechterzuschreibungen, auch real umsetzen.

Freie Software / offene Schnittstellen / freie Kultur

Ich bin Freie-Software-Aktivistin. Ich halte Freie Software, offene Schnittstellen und freie Kultur für die Grundlage einer freien und mündigen digitalen Welt. Es ist vergleichbar mit einem Staat. Ich kenne kaum jemanden, der das Grundgesetz komplett gelesen hat. In einer freiheitlichen Gesellschaft muss jede Person das Recht haben, die Gesetze zu lesen oder jemanden zu engagieren, der sie für sie liest (wenn sie selbst es nicht kann). Andernfalls könnten sich die Regeln unbemerkt und unkontrolliert ändern. Das ergäbe ein totalitäres System. Und in einem solch totalitären System befinden wir uns mit unfreier Software. Es ist nahezu unmöglich, sich darin mündig bewegen.

Bildung und Grundeinkommen

Diese beiden Themen liegen mir ebenfalls sehr am Herzen. Mit beiden habe ich mich ausführlich im Studium beschäftigt. Bei beiden Themen habe ich den Eindruck, dass sie in der Piratenpartei schon in sehr guten Händen liegen. Ich will mich in den vielen Themen, die ich wichtig finde, nicht verzetteln. Deshalb vertraue und unterstütze ich die Piraten, die sich damit beschäftigen, während ich mich auf andere Themen konzentriere.

Kapitalismuskritik

Nein, dafür bin ich noch nicht zu alt. Die meisten Probleme unserer Welt enden -- wenn man sie bis zum Schluss zurück verfolgt -- beim Kapitalismus als Auslöser. Es ist eine Wirtschaftsform mit einem sehr unschönen Menschenbild. Es ist unsere Aufgabe als Menschheit, etwas Besseres zu finden. Das Grundeinkommen kann ein Schritt in diese Richtung sein. Besonders problematisch finde ich, dass der Kapitalismus ebenfalls steuert, wohin wir uns in der digitalen Welt entwickeln. Es setzt sich durch, was sich bewährt. Doch was sich bewährt, entscheidet sich nicht daran, ob es gut ist, sondern daran, ob es Gewinne einfährt. Damit fällt den Firmen eine Macht zu, die eigentlich beim Volk (Demokratie = Volksherrschaft) liegen sollte. Ich möchte, dass wir alle gemeinsam entscheiden, wo wir uns hin entwickeln. Dafür müssen wir den Kapitalismus langfristig überdenken, und kurzfristig stark kontrollieren.