Benutzer:Weltalf

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Kurzprofil
Persönlich
Name: Alfred Horn
Nick: Weltalf
Wohnort: Herat, Afghanistan
Berufl. Qual.: Sozialwissenschaftler, Dipl. Dolmetscher
Tätigkeit: Regional Direktor einer deutschen NRO fuer AFG und Iran
Familienstand: verheiratet
Geburtstag: ueber 18
Sprachen:
Deutsch
, 
Englisch
, 
Französisch
, 
Spanisch
Politisch
Partei: Piratenpartei Deutschland
Eintrittsdatum: 2012
Mitgliedsnummer: 29098
Landesverband: Nordrhein-Westfalen
Bezirksverband: Bonn
Kreisverband: Bonn
AG: Entwicklungspolitik(Koordinator), Europa, Aussen
Kontakt
Webmail: Form-Mailer
Mail-Adresse: priv.: weltgewandt@yahoo.de, dienstlich: horn@help-ev.de
Mobil: 0093-799-209898 in AFG


Sozialwissenschaftler/Ethnologe, internationaler Berater und Ausbilder. Schwerpunkte: Entwicklungs-Zusammenarbeit; Regional-Entwicklung in Europa. Aktuell tätig als Regionaldirektor einer deutschen NRO in Afghanistan & Iran. Ehrenbürger von Herat. Ehrenamtlicher GenSec der EMUNI-Foundation/Slovenien Piraten:Koordinator der AG-Entwicklungspolitik; Mitglied der AGs Europa & Aussen mailto: weltgewandt@yahoo.de / website zu meiner Arbeit in Afghanistan: welcomehome.af, link zum Interview mit Generalanzeiger Bonn: http://www.general-anzeiger-bonn.de/bonn/Der-Bonner-arbeitet-als-Entwicklungshelfer-in-Afghanistan-article922823.html


Fuer ein Netzwerk der Regionen in einem foederalen Europa - Antrag fuer BPT 13.2: geminsam von weltalf und MSC

Die heutige EU ist nicht nur eine unfertige Politische Union ohne echte parlamentarische Kontrolle; sie verfehlt auch in der Wirtschafts- und Sozial-Politik ihre eigenen Ansprüche, wie sie einst in der Montanunion und den Römischen Verträgen formuliert wurden. Während im Inneren die Aushöhlung von bürgerlichen Rechten und Sozialdumping betrieben werden, drücken wenige nationale "Eliten" unter Führung der deutschen Bundesregierung die Partner am geographischen Rand noch weiter ins Abseits, und in eine geradezu neo-koloniale Abhängigkeit. Seit Jahren taumelt die Europäische Union von einer Krise in die nächste. Das historische Projekt droht an Halbherzigkeit zu scheitern. Die politische Klasse ist gespalten; der rechte Rand will gar das antiquierte Modell eines Bundes von National-Staaten wiederbeleben. Die einfache Wahrheit ist aber: Die immer noch fortschreitende Globalisierung macht diesen Rückzug ins scheinbare Idyll unmöglich. Selbst ein starker Nationalstaat wie Deutschland würde auf allen Ebenen – politisch, wirtschaftlich, kulturell - rapide an Gestaltungsräumen und Einfluss verlieren. Die Regierungen der Mitgliedstaaten erschöpfen sich derweil in kurzatmigem Krisenmanagement. Sie wagen keine grundlegende Reform, weil damit auch eine Beschneidung ihrer eigenen Macht verbunden wäre. Was fehlt ist eine überzeugende Vision; ein Konzept für die Lösung der 3 grundlegenden Probleme der EU: 1. Demokratische Legitimierung und breite Akzeptanz jeder auf Zeit verliehen Macht, 2. Effiziente Nutzung und Verwaltung der gemeinsamen Ressourcen für einen nachhaltigen sozialen und ökonomischen Fortschritt, 3. Toleranz und respektvoller Umgang mit der ökologischen und kulturellen Vielfalt Europas.

Dieses Europa muss nicht zwangsläufig ein zentralistisch strukturiertes "Ungetüm" sein. Subsidiarität als Leitmotiv gesamt-europäischer Politik ist geeignet, solchen quasi totalitären Tendenzen entgegenzuwirken und – unter Bewahrung der Vielfalt - die Einheit Europas auf demokratischem Wege zu fördern und so das bewährte Prinzip des europäischen Föderalismus mit neuem Leben zu erfüllen. Funktionale Dezentralisierung der EU schafft ein Netzwerk von starken Regionen, das in der Lage sein wird, der dreifachen Zukunfts-Aufgabe - Legitimität, Effizienz, Toleranz - gerecht zu werden. Ziel ist eben nicht Einschränkung von oben, sondern breite Partizipation und Interaktion mündiger BürgerInnen auf allen Ebenen.

Wenn wir uns in diesem Ziel einig sind, kann und muss eine ausführliche, demokratische Debatte über die Ausgestaltung im Detail geführt werden: Sollen kleinere „Kultur-Regionen“ in den Grenzen der aktuellen Nationalstaaten verbleiben, oder – zusammen mit größeren „Öko-Regionen“ - die heutigen Nationalstaaten übergreifen? Sollen also zwischen der kommunalen und der europäischen Ebene tendenziell eine oder eher zwei politisch-administrative Ebenen liegen? Soll neben einem gestärkten Europäischen Parlament ein „Senat der Regionen“ als 2.Kammer eingeführt werden? Wie lassen sich die BürgerInnen Europas optimal in die Diskussion und Entscheidungsfindung einbinden?

Dieser Prozess kann nur erfolgreich sein wenn er in demokratischem Rahmen und völlig transparent erfolgt; am besten im Rahmen eines von den Piraten präferierten europaweiten Verfassungskonvents. Es kann ohnehin nicht darum gehen alles mit einem Schlag umzukrempeln. Für eine Übergangsphase sollten die Nationalstaaten in bisheriger Form fortbestehen; allerdings müssten sie zunehmend Kompetenzen delegieren – nach oben an die gesamt-europäische Ebene, aber auch nach unten, je nachdem wie die Regionen innerhalb dieses föderalen Europa ausgestaltet werden.

Das bereits weit entwickelte Konzept der „e-governance“ bietet die verwaltungs-technischen Voraussetzungen für ein funktionierendes Netzwerk der Regionen in Europa – an dem auch unsere Nachbar-Regionen aktiv teilnehmen können. Mit seinen auf das Internet und moderne IT gestützten Instrumenten werden Reise- und Umwelt-Kosten reduziert, Leistungen schneller und effizienter erbracht, und transparente Kooperation zum gültigen Standard erhoben.

Der erfolgversprechende Weg diese Ziele zu erreichen führt - auch für Deutschland - nur über ein starkes, einiges, demokratisches Europa. Dafür treten die Piraten ein. 

Kurzbegruendung: Dieser Text reißt die Vision eines föderalen Europas an, lässt aber Gestaltungsspielraum, was die konkrete Ausgestaltung dieses Zukunftsprojektes angeht.

Eine ausführliche Begründung als Essay, sowie 4 Karten zur historischen Entwicklung von Europa bis hin zu einem moeglichen Europa der Regionen finden sich in meiner dropbox: https://www.dropbox.com/sh/sue62alh80tomeh/b3EKZcorBk


Argueliner Entwicklungspolitik: Was gemeinhin Entwicklungshilfe genannt wird, sollte besser Entwicklungs-zusammenarbeit / EZ heissen, denn sie zielt darauf ab, die Menschen im globalen Sueden solidarisch darin zu unterstuetzen aus eigener Kraft ihre oekonomischen und sozialen Probleme zu ueberwinden.

Piraten halten nichts davon, pauschal deutsche und europaeische Steuergelder an Regierungen zu ueberweisen. Weltweite Erfahrung hat gezeigt, dass grosse Summen allzu hauefig in den Taschen korrupter Eliten verschwinden, und die Eigeninitiative der Gefoerderten eher bremsen denn befoerdern. Wenn ueberhaupt, dann muessen direkte Budgethilfen an Mindeststandards der „guten Regierungsfuehrung“ geknuepft sein, und duerfen ausschliesslich fuer den Ausbau der sozialen Infrastruktur, des Gesundheitswesens, der Bildung und beruflichen Fortbildung verwandt werden.

Statt dessen fordern die Piraten vorallem die Zivilgeselschaft in Partnerlaendern zu staerken: nicht einzelne Personen, sondern Kooperativen, kleine und mittlere Unternehmen, Frauen- und Umwelt-verbaende, Gewerkschaften und Selbsthilfe-initiativen.

Damit dies sinnvoll und transparent geschehen kann, muessen auch die Instrumente der deutschen EZ grundsaetzlich reformiert werden. Der groesste Teil der deutschen offiziellen Entwicklungshilfe (Official Development Aid / ODA) wird aktuell von einer Monster - Organisation verwaltet. Die GIZ / Gesellschaft fuer Internationale Zusammenarbeit, ist zu 100% staatlich und setzt im Auftrag des BMZ / Bundesministerium fuer Zusammenarbeit weltweit jaehrlich Milliarden um.

Schon ein Blick auf die Obermacher in BMZ und GIZ laesst grosse Zweifel aufkommen, dass das BMZ-Gesamtbudget von 6 Milliarden Euro / Jahr in guten Haenden ist: Herr Niebel (FDP) ist Fallschirmjeager und Offizier d.R..Frau Goenner (CDU), Chefin der GIZ, hat diesen Posten bekommen, nachdem sie 2012 in BaWue ihr Ministeramt krachend verloren hatte.

Wenn schon die Spitzenleute kaum Ahnung vom Fach haben, verwundert es nicht, dass auch noch jede Menge Parteifreunde ein gut bezahltes Poestchen zugeschachert bekamen. Der Personalrat des BMZ beklagt, dass mindestens ein Dutzend Spezies von Herrn Niebel in die Leitungsebene von Ministerium und GIZ berufen wurden – als Beamte auf Lebenszeit. Wir nennen das Vetternwirtschaft. Die von dieser Spezi-truppe kuerzlich durchgezogene Zusammenfassung von 4 EZ- Fachorganisationen unter dem Dach der neuen GIZ, wird von Herrn Niebel gern sein „Jahrhundertwerk“ genannt; dabei stellt sich bei naeherem Hinsehen heraus, dass die Schwerfaelligkeit der neu geschaffenen zentralistischen Organisation die Kosten-effizienz nur noch weiter abgesenkt hat, und es praktisch unmoeglich macht, gezielt und loesungsorientiert auf spezifische Probleme der Zielgruppen in den Partnerlaendern einzugehen.

Piraten fordern deshalb, die Umsetzung der EZ verstaerkt den deutschen und international anerkannten Nicht-regierungs-organisationen / „NRO“ anzuvertrauen. Diese kommen aus der Mitte der deutschen und europaeischen Zivilgesellschaft, sind transparent organisiert und kooperieren miteinander z.B. in der Aktion Deutschland Hilft / ADH. Deshalb sind sie in den Partnerlaendern besonders willkommen und glaubwuerdig; ihr Rat und Unterstuetzung werden von der Bevoelkerung angenommen. Sie haben in der Vergangenheit nachgewiesen, dass sie nicht nur fach-kompetenter sondern auch kosten-effizienter arbeiten als jede Grossorganisation - wie etwa die GIZ oder auch die diversen meist logistisch immens aufgeblaehten UN-Agenturen, wie etwa UNHCR, UNDP, UNICEF, etc....

Helfen Sie uns mit Ihrer Stimme fuer die Piraten diese Forderungen zu verwirklichen. Dem Missbrauch der EZ zulasten der gutmeinenden deutschen Steuerzahler, und der auf Hilfe zur Selbsthilfe hoffenden Menschen im globalen Sueden muss ein Ende gesetzt werden !

zu EuropeAid / der wichtigsten EZ Organisation der EU:


letzter Eintrag 09sep13.

Eigene Beiträge zur Diskussion uber Europa und die Welt

1. Für ein demokratisches Europa der starken Öko-Regionen, mit Karte (auf Anfrage zum individuellen Hochladen).

2. eigene Beiträge zu: - Frauen und Entwicklung - Programmdebatte / Entwicklungs- und Aussenpolitik, - zivil-militärische Zusammenarbeit, - Afghanistan - CV


Für ein demokratisches Europa starker Öko-Regionen

Seit Jahren taumelt die Europäische Union von einer Krise in die nächste. Das historische Projekt droht an Halbherzigkeit zu scheitern. Die politische Klasse ist gespalten: Während der rechte Rand das antiquierte Modell einer Union von National-Staaten wiederbeleben will, erschöpfen sich die Macht-Eliten der Mitgliedstaaten in kurzatmigem Krisenmanagement. Sie wagen keine grundlegende Reform, weil damit auch eine Beschneidung ihrer eigenen Macht verbunden wäre. Was fehlt ist eine überzeugende Vision; ein Konzept für die Lösung der 3 grundlegenden Probleme der EU für die kommenden Jahrzehnte:

A. Demokratische Legitimierung und breite Akzeptanz jeder auf Zeit verliehen Macht,

B. Effiziente Nutzung und Verwaltung der gemeinsamen Ressourcen für einen nachhaltigen sozialen und ökonomischen Fortschritt,

C. Toleranz und respektvoller Umgang mit der ökologischen und kulturellen Vielfalt Europas.

Ad A: Die Geburtsfehler der EU sind immer noch nicht behoben. Trotz einiger Nachbesserungen übt das EU-Parlament nicht wirkliche Gestaltungs- und Kontroll- Rechte aus. Das Parlament hat auch kaum Einfluss auf die Zusammensetzung der EU-Kommission. Die Mitglieder dieser Quasi-Regierung werden vielmehr von den Regierungen der 28 Nationalstaaten – je 1 Mensch pro Mitglieds-Staat - nach Brüssel entsandt; meist weil man sie zuhause gerne loswerden möchte (z.B. Herr Oettinger aus Deutschland, Herr Barroso aus Portugal, der – ganz die Stimme seiner Herren - gern von einer „Föderation der Nationalstaaten“ schwafelt). Die eigentliche Entscheidungsgewalt liegt deshalb beim RAT, also den Regierungschefs bzw. ihren Fachministern.

Doch selbst da trügt der Schein einer einvernehmlichen Zusammenarbeit von 28 Mitgliedstaaten: Tatsächlich sind es ja nur die Chefs von wenigen mächtigen Nationalstaaten, die den anderen schlicht ihren Willen aufdrücken und derzeit - im Namen der Stabilisierung (..des Bankensystems..) – Spardiktate aussprechen.

Wen wundert es, dass die geschwächten Regierungen der kleinen Mitgliedstaaten – in Griechenland und Irland, Portugal und Slovenien – diese Last nicht an die Vermögenden ihrer eigenen politischen Kaste weitergeben und zum Beispiel die Steuerhinterzieher im eigenen Land zur Kasse bitten, sondern lieber die sozial Schwächsten maltraitieren; mit Kürzungen von Sozialleistungen und Renten, sowie der Privatisierung von grundlegenden Versorgungs-Leistungen in den Bereichen Wasser und Energie, Verkehr, Erziehung und Gesundheit.

Während so – auf Geheiß von EU und IMF – das letzte Tafelsilber verschleudert wird, wächst die Wut der von diesen unsozialen Einschnitten hart betroffenen Menschen; und die Vision von europäischer Einheit in Solidarität verfinstert sich zum Albtraum.

Prof. C. Leggewie* kommentiert so: „..Die Eliten der europäischen Exekutiven messen der Legitimation ihrer Pläne offenbar keine besondere Bedeutung bei... Wenn die von Finanzminister Schäuble und der EU-Vierergruppe skizzierte Umwälzung des europäischen Institutionensystems top down verordnet und exekutiert würde, wäre dies vermutlich die letzte Krise der EU – das kumulierte Legitimationsdefizit brächte die Union mit ziemlicher Sicherheit an ihr Ende“.

Ad B: Neue Institutionen wie die EU müssen sich nicht nur demokratisch legitimieren; sie müssen auch ihren Mehrwert nachweisen; nicht zuletzt im sozialen und wirtschaftlichen Vergleich mit dem was vorher war oder alternativ denkbar wäre. Nur die finstersten Nationalisten werden bestreiten, dass die Europäische Union solche Fortschritte gebracht hat. Allerdings werden die Defizite immer deutlicher, nicht nur in den sog. Krisenstaaten, sondern auch und gerade in dem angeblich so erfolgreichen „Deutschland der sozialen Marktwirtschaft“: Seit einem Jahrzehnt galoppiert hier die Spaltung in Super-Reiche und erbärmlich Arme. Während ein Dutzend Familienclans - von den Mercks bis zu den Porsches und Quandts - in diesem Jahr jeweils mindestens 100 Millionen €uro allein an Dividenden einsacken, arbeiten 25% der Berufstätigen in prekären Jobs, zu Löhnen die noch nicht einmal ihre Lebenshaltungskosten abdecken. Während sich spekulative Investoren an der Privatisierung öffentlichen Wohnraums eine goldene Nase verdienen, können sich 284.000 Menschen keine feste Bleibe leisten - in Deutschland, nicht in Somalia! Während private Krankenkassen riesige Gewinne horten, verlieren monatlich Tausende ihren Versicherungsschutz für die notwendigsten Leistungen zum Erhalt ihrer Gesundheit.

Die beschämende Liste kann beliebig erweitert werden; der eigentliche Skandal aber ist, dass unsere politische Elite diese explosive Entwicklung schlichtweg verleugnet. So sieht Minister Ramsauer (CSU) „keine Mietpreis-Explosion“, Gesundheitsminister Bahr (FDP) will die privaten Krankenkassen als „Pfeiler der Gesundheitspolitik erhalten“, und Kanzlerin Merkel sieht in Mindestlöhnen oder dem BGE eine Bedrohung der sozialen Marktwirtschaft.

Finanzminister Dr.Schäuble übt sich derweil in der Rettung des europäischen Finanzsystems. Von dem lt. Bundesbank unvermeidlichen Schuldenschnitt zugunsten Griechenlands will er – zumindest bis zur Bundestagswahl 2013 – freilich nichts wissen. Stattdessen legen er und seine Getreuen immer neue Eil-Maßnahmen auf, die regelmäßig – wie etwa der schon 2012 in Rom beschlossene sog. „Wachstumspakt“ - von der tristen Wirklichkeit geschreddert werden.

Dazu noch einmal C. Leggewie: „Bedingt ist die Eile objektiv dadurch, dass die vielen und vielseitigen Krisen der Industriegesellschaft die Steuerungsfähigkeit des Staates einschränken und ihn zu permanenter Krisenintervention zwingen. Die Einschränkung von Parlamentsrechten ist ein Kollateralschaden der Privatisierung von Politik, die nur noch als Feuerwehr gerufen wird – und versagen muss, wo ein gestaltender Staat ordnungspolitisch dringend geboten wäre“.

Die heutige EU ist also nicht nur eine Unfertige Politische Union ohne echte parlamentarische Kontrolle; sie genügt noch nicht einmal auf dem Feld der Wirtschafts- und Sozial- Politik ihren eigenen Ansprüchen, wie sie einst in der Montanunion und den Römischen Verträgen formuliert wurden. Stattdessen drücken wenige nationale Eliten unter Führung der deutschen Bundesregierung die Partner am geographischen Rand noch weiter ins Abseits, und in eine geradezu neo-koloniale Abhängigkeit. 50% Jugendarbeitslosigkeit in Spanien oder der fast völlige Zusammenbruch der Gesundheitsvorsorge und sozialer Basis-Dienste in Griechenland legen beredtes Zeugnis über die Folgen dieser Politik ab.

Solche Partnerstaaten, die man meint noch zu brauchen weil sonst auch noch das letzte „gesamteuropäische“ Feigenblatt verloren ginge, werden zur Anpassung gedrängt. In Frankreich z.B. sind Kindergelder und Renten deutlich höher als in der Bundesrepublik. „Runter damit!“ fordert die Bundesregierung ganz unverhohlen. Statt diesen Rest von sozialen Errungenschaften zum Ziel gemeinsamer Politik zu erklären, wird europaweites Sozialdumping zur Maxime erhoben – und ganz nebenbei eine nationalistisch unterfütterte Neiddebatte geschürt - nach dem Motto „Warum sollen die es denn besser haben als wir?“.

Unser Nachbarland Frankreich will auch seine eigenständige Kulturproduktion erhalten, die nicht nur auf Voltaire, Victor Hugo und Matisse, sondern auch auf George Brassens und Jean Luc Goddard fußt. Die Fortsetzung dieser stolzen Tradition ist allerdings angewiesen auf eine von der Gesellschaft getragene öffentliche Förderung ihrer Arbeit - in Französisch, für einheimisches und internationales Publikum. Auch deswegen - und nicht nur zur Verteidigung der köstlichen Weine aus der Bourgogne und der leckeren Käse aus der Normandie - wehrt sich das Land gegen die – von den Neo-Liberalen in Berlin und London forcierten - Pläne für ein Freihandelsabkommen EU-USA. Dieses Vorhaben würde das Ende jeder kulturellen Eigenständigkeit und Vielfalt in Frankreich - aber auch in ganz Europa - einläuten. Plattenlabels, Verlage und Filmstudios der USA produzieren am liebsten Blockbuster – in aller Regel flache Massenproduktionen mit großen privaten Investments, die sich umgehend bezahlt machen sollen. Mit öffentlichen Mitteln geförderte Qualitäts-Produktion, ob Filme oder Suppenhühner, sind da nur hinderlich: „The winner takes it all!“

„Wat soll dä Quatsch?“ würde der echte Kölner nun fragen. Wenn die EU nicht funktioniert – uns keinen sozialen oder wirtschaftlichen Fortschritt bringt und international bereits an den Katzentisch verbannt ist – warum brauchen wir sie dann überhaupt? Wäre es nicht viel besser, wieder zum starken NATIONALSTAAT zurückzukehren; garniert durch gelegentliche Absprachen mit anderen – so etwas wie die Berliner Konferenz unter Leitung von Kanzler Bismarck zur Aufteilung der Welt?

Die einfache Wahrheit ist: Die immer noch fortschreitende Globalisierung macht diesen Rückzug unmöglich. Selbst ein starker Nationalstaat wie Deutschland würde auf allen Ebenen – politisch, wirtschaftlich, kulturell - rapide an Gestaltungsräumen und Einfluss verlieren. Ein paar kümmerliche Jahrzehnte ließe sich die Illusion von Unabhängigkeit und innovativer Kraft noch aufrechterhalten; dann wäre das Land endgültig zum musealen Ferienparadies erstarrt. Der Kölner Dom und Schloss Neuschwanstein, vielleicht auch noch der Spreewald mit seinen auf dem Bauch liegenden, gurkenerntenden Sorben - gesponsert von Sony, Google und Monsanto – ziehen dann Millionen von schaulustigen Chinesen, Indern, Amerikanern an - und werden zur wichtigsten Einnahmequelle des deutschen Finanzministers. Jobs gibt es noch als Restaurateure, Köche, Fahrer, Putzfrauen und Wachmänner. Wer mehr erwartet kann ja nach Angola auswandern....

Das also kann nicht die zukunftsweisende Alternative sein. Der erfolgversprechende Weg - auch für Deutschland - führt nur über ein starkes, einiges Europa. Allerdings müssen wir uns Besseres einfallen lassen als die alten Hüte aus der Mottenkiste hervorzukramen.

Als Kommentar dazu nochmals C. Leggewie: „Die Kehrseite der Vorschläge von Wolfgang Schäuble und der Vierergruppe (..zur institutionellen Neuordnung Europas..) ist, daß sie auf ein Kern- oder Resteuropa zugeschnitten bleiben und die Kluft zwischen den Euro-Staaten und den Nicht-Mitgliedern der Währungsunion, speziell zu Großbritannien oder Tschechien weiter vertiefen würde... Wer allerdings meint, Kerneuropa wäre stärker als die EU der 27 oder eine euro-mediterrane Großregion, der irrt. Nur als international ernstgenommene Stimme kann Europa die politischen Wettbewerbsvorteile der USA und Chinas ausgleichen“.

Nun wollen überzeugte Europäer freilich nicht die Grenzen der alten Nationalstaaten überwinden - nur um dann mit einem zentralistisch strukturierten Ungetüm „Gross-Europa“ konfrontiert zu sein. Im besten Falle würde dies auf eine Diktatur technokratischer Eliten hinauslaufen; wahrscheinlich sogar in eine - innen wie außen aggressiv auftretende - Supermacht münden. Die Wiederentdeckung der Subsidiarität** als Leitmotiv gesamt-europäischer Politik ist geeignet, solchen totalitären Tendenzen entgegenzuwirken und – unter Bewahrung der Vielfalt - die Einheit Europas auf demokratischem Wege zu fördern und so das bewährte Prinzip des europäischen Föderalismus mit neuem Leben zu erfüllen (** Subsidiarität wird hier definiert als ein politischer Ansatz der darauf abzielt, Entscheidungsprozesse dorthin zu verlagern wo größtmögliche soziale Kompetenz und technischer Sachverstand zusammenkommen; und alle Maßnahmen so durchzuführen, daß sie – im Sinne des kategorischen Imperativs – nicht nur den unmittelbar Betroffenen sondern auch dem Allgemeinwohl dienen.)

Ad C: Das – früher bei den Grünen, heute auch in der Piratenpartei - häufig zitierte „Europa der Regionen“ wird allerdings meist jämmerlich kleinteilig konzipiert und würde so bestenfalls als Feigenblatt für einen großen Quasi-Staat dienen, der von Technokraten in Brüssel sub-optimal verwaltet, letztlich aber von den nationalen Macht-Eliten regiert wird. Gefragt ist deshalb nicht eine Übung in romantisch überhöhtem Rückbau, sondern eine perspektivische Neuordnung Europas, die sehr wohl auf historischen Wurzeln fußt, aber zugleich die Textur einer demokratischen und sozio-ökonomisch erfolgreichen supra-nationalen Union entwickelt.

Funktionale Dezentralisierung der EU ist das passende Paradigma dafür. So kann ein Netzwerk von starken, autonomen Öko-Regionen entstehen, das in der Lage sein wird, der dreifachen Aufgabe - Legitimität, Effizienz, Toleranz - gerecht zu werden.

Analog zur dezentralen Struktur des www wären die funktionalen „Knotenpunkte“ eines solchen Netzwerks 8 Öko-Regionen: Ostsee, Mitte, Alpen-Adria, Balkan-Schwarzmeer, Östliches Mittelmeer, Westliches Mittelmeer, Atlantik-Süd-West, Atlantik Nord. (siehe dazu auch die angefügte Karte „Öko-Regionen Europas“). Sie bereiten gemeinsames Handeln in Europa vor und delegieren die dafür nötigen Kompetenzen an die Regierung der Union, deren demokratische Struktur durch einen „Senat der Regionen“ ergänzt wird.

Öko-Regionen handeln im Rahmen gemeinsam vereinbarter Standards für „Transparent Good Governance“. Sie sind nicht nur untereinander querverbunden, sondern kooperieren auch mit mittleren und kleinen „Knoten“ von selbstverwalteten Provinzen und Kommunen. Selbstverständlich sollen diese ihrerseits mit Partnern auch in anderen Öko-Regionen und in Gesamt-Europa zusammenarbeiten, wenn dies gemeinsamen Interessen und Problem-Lösungen dient. Ziel ist eben nicht Einschränkung von oben, sondern breite Partizipation und Interaktion mündiger BürgerInnen auf allen Ebenen.

Verwaltungs-Technische Voraussetzungen dafür bieten die schon weit entwickelten Instrumente der „e-governance“ die sich weitgehend auf das Internet und andere moderne Kommunikationsmittel stützen. So lassen sich geographisch große Räume verbinden, während Doppelarbeit, Reise-Kosten und Zeiteinbußen vermieden werden. Zudem sind Netze schon vom Prinzip her kaum hierarchisch; vielmehr begünstigen sie transparente Kooperation und ermöglichen demokratische Kontrolle. Gerade deswegen sind sie ja so erfolgreich!

Was gewinnen wir – und Europa – mit dieser Neuordnung ?

Da heutzutage alles zuerst unter dem Gedanken der Nützlichkeit und Finanzierbarkeit bewertet wird, fangen auch wir damit an: Eine im doppelten Sinne netz-gestützte Restrukturierung würde ungeheuer viel Geld sparen! Allein schon der Wegfall mehrerer Verwaltungsebenen brächte Milliarden ein; dabei freiwerdende Arbeitskräfte könnten in den Bereichen Erziehung, Gesundheit, Soziales, Umwelt viel sinnvoller eingesetzt werden.

Weitere Vorteile liegen auf der Hand: - Entscheidungen können einvernehmlich ohne physische Präsenz – und die damit verbundenen Transport- und Umwelt- Kosten – getroffen werden. - Verwaltungen werden kleiner, schneller, effizienter. - Erziehung – an Kitas, Schulen und Universitäten – ist grundsätzlich multi-sprachlich und interkulturell organisiert. Von Kindesbeinen an wird dies zu gewaltigen Lernschüben führen, die sich in der Wissensgesellschaft der Zukunft auszahlen. - Vor allem aber: Die Netzstruktur Europas lädt zum Mitmachen ein und belohnt den vorurteilsfreien Umgang mit anderen. Innere Konflikte können so deutlich früher erkannt und beigelegt werden; über seine Grenzen hinaus gewinnt der alte Kontinent neue Anziehungskraft und auch international wieder an mit-gestaltendem Einfluss.

Bedenken in Bezug auf Machbarkeit und Perspektiven dieses Ansatzes mögen in 3 zentralen Punkten erhoben werden – darauf eine kurze Antwort:

Legitimierte Größe: Die genannten autonomen Öko-Regionen sind zwar grösser als die bisherigen Nationalstaaten, aber noch soweit überschaubar, dass ihre Bevölkerung wirklich mitmachen kann an politischer Willensbildung und – wenn sie im demokratischen Prozess oder auch per Volksentscheid Kompetenzen an eine höhere Instanz delegiert – die Kontrolle über „die da oben“ nicht völlig verliert; und sie im Konfliktfall auch wieder rückholen kann. Nationalstaaten, die bislang „außen vor“ blieben – wie Schweiz, Norwegen, Island, aber auch Kandidaten zur Mitgliedschaft in der EU wie Türkei oder Marokko – können sich sofort und ohne weitere Vorbedingungen als konsultatives Mitglied einer Ökoregion aktiv einbringen und das gesamte „NETZ-EUROPA“ verstärken und bereichern. Spätere Vollmitgliedschaft ist nicht ausgeschlossen, aber keine Bedingung.

Effizienz: Ein freiwillig geknüpftes Netzwerk von gleichwertigen Partnern und ökonomisch lebensfähigen Öko-Regionen eröffnet alle Chancen, wirtschaftliche Kooperation mit sozialer Gerechtigkeit und ziviler Entwicklung nachhaltig zu verbinden, weil sie die Zivilgesellschaft aktiviert und kreativer Vielfalt eine Chance bietet. Eine von oben diktierte Hungerkur – wie wir sie gerade im Umgang mit der südlichen Peripherie Europas erleben – ist demgegenüber nicht nur arrogant sondern auch selbstzerstörerisch. Sie verprellt unsere Partner in der für ein prosperierendes Europa lebensnotwendigen Mittelmeer-Region und legt so den Sprengsatz für die Implosion eines gemeinsam agierenden Europa.

Toleranz: Respekt für anderes und für andere wächst bei allen Menschen aus der Sicherheit der gefühlten kulturellen und geografischen Heimatregion. Bereitschaft zur Kooperation in einem größeren Verband und zu solidarischem Kompromiss mit anderen Regionen wird folgen wenn die eigene Position und Autonomie im Netzwerk unumstritten und allgemein anerkannt ist. Die geeignete Struktur dafür bieten „Öko-Regionen“ – die geprägt sind von ihren gemeinsamen ökologisch-ökonomischen Rahmenbedingungen, sozialen Netzwerken, kultureller Vielfalt und Toleranz nach innen und nach außen.

Die Neustrukturierung Europas in autonome „Ökoregionen“ entschärft zudem die derzeit wieder zunehmenden Konflikte der Nationalstaaten mit ihren – nach Autonomie oder Unabhängigkeit strebenden - kleinen Kultur-Regionen: Katalonien, Galizien und Baskenland in Spanien, Schottland und Wales in Groß-Britannien, Bretagne und Pays D´Oc in Frankreich, Veneto in Italien, Dalmatien in Kroatien, etc… Diese kleinen „Kultur-Regionen“ rebellieren gegen die Kontrolle durch zentralistisch organisierte Nationalstaaten; in einem größeren Verband der „Öko-Region“ hingegen können sie sich geachtet und deshalb besser aufgehoben fühlen. Statt sich im Widerstand gegen „ihre“ Nationalstaaten aufzureiben, könnten sie deshalb umschalten auf aktive Kooperation mit anderen Partnern in der Ökoregion, und bislang ungenutzte Ressourcen in das gemeinsame Europa einbringen.

Scenario für eine gleitende Transformation

Dieser Prozess kann und soll nicht von oben verordnet werden. Er kann nur erfolgreich sein wenn er in demokratischem Rahmen und völlig transparent erfolgt; am besten im Rahmen eines europaweiten Verfassungskonvents. Es kann auch nicht darum gehen alles in einem Schlag umzukrempeln. Für eine längere Übergangsphase sollen die Nationalstaaten fortbestehen; allerdings müssen sie zunehmend Kompetenzen delegieren – nach oben wie nach unten - also dem bereits erklärten Prinzip der Subsidiarität entsprechend.

Das hieße, daß die Rechte des frei und direkt gewählten Europa-Parlaments gestärkt werden und so eine echte demokratische Kontrolle der europäischen Institutionen möglich wird. Das Parlament wird ergänzt durch eine 2.Kammer, den „SENAT der REGIONEN“. In der Folge muss der ungebührlich einflussreiche „RAT“ seine Macht an die durch beide Kammern parlamentarisch kontrollierte „REGIERUNG der UNION“ abgeben. Als Konsequenz müssten die EU-interne Regionalpolitik sowie die sog. „Nachbarschaftspolitik“ (die auch als „Barcelona-Prozess“ bezeichnete Kooperation mit den südlichen Anrainern des Mittelmeers) grundlegend verändert werden, um einerseits Fehlentwicklungen zu korrigieren, aber vor allem um eine echte Kooperation gleichwertiger Partner auf Augenhöhe zu ermöglichen.

Darüberhinaus müssen Kompetenzen und entsprechende Finanz-Hoheit für bestimmte Fragen wieder zurück delegiert werden auf solche Ebenen des Netzwerks, wo sie am sinnvollsten angesiedelt sind; also die Öko-Regionen, Kultur-Regionen, Provinzen und Gemeinden. Dieser Appell an eine Selbstbeschneidung richtet sich sowohl an die EU als auch an die Nationalstaaten. Damit reden wir nicht einer diffusen Zersplitterung nach dem St.Florians-Prinzip das Wort. Allerdings muss die aktuelle zentralistische Regelungswut für alles und alle dringend gezügelt werden, wenn die Vision von einem gemeinsamen Europa nicht zu einem befremdlichen Albtraum mutieren soll.

Dieser Absatz kann in Details und hinsichtlich der regionalen Feinstruktur noch präzisiert werden. Für Anregungen und Kritik bin ich dankbar. mailto: weltgewandt@yahoo.de

Alfred Horn hat in Mainz und Barcelona Sozial und Kulturwissenschaften studiert und seine Magisterarbeit über „Regionalismus in Westeuropa“ geschrieben. Er ist – ehrenamtlich - Generalsekretär der EMUNI Foundation (Euro-Mediterranean University - Piran/Slovenien) und arbeitet seit vielen Jahren als ziviler Entwicklungsberater; derzeit für eine internationale NGO in Afghanistan und Iran. A.H. - Bonn, im August 2013


*Der Autor bezieht sich ebenso dankbar wie kritisch auf Anregungen und Formulierungen von Prof. Dr.Dr.Claus Leggewie in seinem Essay „Für ein anderes Europa der Regionen“ / veröffentlicht im Sept 2012.


Frauen und Entwicklung- kleine Schritte in Afghanistan zum Weltfrauentag 2011 -

In der Dritten Welt – und nicht nur dort – sind Frauen meist die besseren Partner fuer Entwicklung. Jeder Entwicklungshelfer, ob Mann oder Frau, weiss das; die Beispiele sind ebenso zahllos wie mannigfaltig.

Nehmen wir den typischen Kleinkredit von 2.500 Euro fuer den Aufbau einer laendlichen Kooperative irgendwo in Afrika. Nach einigen Diskussionsrunden im Schatten des Baobab sind sich Helfer und Dorfgemeinschaft einig geworden, dass ein nahegelegenes Stueck brachliegendes Land wunderbar geeignet waere fuer einen Gemuesegarten. Ueber den eigenen Verbrauch hinaus sollen dort besonders Tomaten angebaut werden – zum Verkauf auf dem 5 km entfernten Dorfmarkt, und als Einnahmequelle fuer die Kooperative.

So weit so gut ! Doch nun geht es ans Zuordnen von Geld – und schon scheiden sich die Geister: Die Maenner, gefragt nach ihren Prioritaeten, werden mit fast toedlicher Sicherheit sofort ein Motorrad kaufen wollen (damit alles schnell erledigt werden kann und die Tomaten auch jeden Morgen frisch auf den Markt transportiert werden koennen – zum Besten fuer alle, versteht sich....). Die Frauen hingegen werden sich fuer die kleinen Schritte entscheiden: Erstmal Saatgut kaufen, dazu ein paar Hacken, Rechen und Giesskannen - vielleicht sogar einen selbstgebauten Solartrockner zur Verwertung der unverkauften Ueberschussproduktion.

Hohnlachen bei den Typen...” dann macht es doch alleine: sollen wir die Tomaten etwa auf unserem Buckel zum Markt schleppen ??? ” Sanfte Verzweiflung bei den Frauen: “na ja, wenn wir die erste Ernte gut verkauft haben, dann koennten wir ja; aber erst mal lieber nur ein Fahrrad”.

Die Geschichte koennte sich genauso in Afghanistan abspielen; Islamische wie tribale Traditionen und 30 Jahre Buergerkrieg machen da keinen Unterschied. Eher kommt es noch schlimmer: Die Maenner werden hauefig garnicht erst erlauben, dass die Frauen ueberhaupt mitreden: In der Frauen “Schura” – einem per Gesetz in jedem Dorf eingefuehrten Rat - sollen sie doch ueber “Frauensachen” reden – Kinderkriegen, und vielleicht auch noch Babynahrung – das reicht dann auch schon; und in der Dorfversammlung haben sie sowieso keinen Zutritt !

In dem entlegenen Staedtchen “Taht e Kohsan” – Hauptstadt eines Distrikts im auessersten Westen von Afghanistan, an der Grenze mit dem Iran, wo Menschen- und Opium- schmuggel bluehen, und ein geregeltes Einkommen gerade fuer Frauen bislang eine Fata Morgana war, ist es HELP sogar passiert, dass die weissbaertigen Elders noch nicht einmal in einem Raum mit Frauen sitzen wollten. Unsere beiden Entwicklugsberaterinnen – mit Diplom in Business-Management, resp. in Landwirtschaft von der Universitaet Herat – waren geschockt ob solcher respektlosen Behandlung und wollten sofort aufbrechen.

Aber man darf eben nicht gleich nach dem ersten Schlag das Handtuch werfen. Waehrend die Frauen im angrenzenden Raum ihrem berechtigten Zorn freien Lauf liessen, haben die Maenner unseres Teams - freundlich aber bestimmt - Tacheles geredet: Wenn der Distrikt Entwicklungsberatung und Finanzhilfen will, dann muessen die Frauen eingeschlossen sein. Nicht, weil wir unser westliches Kulturmodell aufstuelpen wollen, sondern schlicht deshalb, weil ohne Frauen keine Entwicklung moeglich ist !

Natuerlich folgte eine heftige Diskussion; und nun kam es darauf an, mit Unterstuetzung der wenigen eher liberalen Maenner auch die Hartgesottenen auf unsere Seite zu ziehen. Das geht nur mit kulturellem Spitzengefuehl und sicher auch nicht ganz ohne Kompromisse. Einer davon war, dass wir statt “Alphabetisierungskursen” fuer Frauen und Maedchen “integrierte Kochkurse” durchgefuehrt haben. Waehrend den Maennern die Fortbildung ihrer Frauen bestenfalls eher suspekt war, haben sie doch begriffen, dass gutes Kochen – mit Gemuese aus dem projekteigenen Kuechengarten – auch fuer sie besseres Essen bedeutet. Liebe geht eben doch durch den Magen – auch in Afghanistan.

HELP ist seit nunmehr 30 Jahren in Afghanistan taetig. Seit 2006 bilden wir regelmaessig mehr als 1.000 Menschen pro Jahr – davon 60% Frauen – in marktfaehigen Berufen aus. Die 8 Monate umfassenden Volltagskurse in unseren 5 Vocational Training Centres vermitteln qualifizierte, und in AFG anerkannte Berufsabschluesse fuer Kosmetikerin und Friseuse, Schneiderin und Modistin. Auch Malen, Zeichnen und sogar Musik stehen auf dem Programm. Die Maenner lieben unsere Ausbildung in moderner Landwirtschaft, Mechanik, Installation, Elektrik und Friseur. 80% der so gefoerderten Familien haben deshalb heute mindestens einen Brotverdiener mit regelmaessigem Einkommen.

Die besonders begabten jungen Frauen und Maenner bilden wir als Projektassistenten fort. Sie erlernen Project Cycle Management, Nutzung von Computer (Word + Excel, Internet) und fortgeschrittenes Englisch. So sichern wir den Nachwuchs fuer unser staendig wachsendes Team von einheimischen Fachkraeften (295 Afghanen, nur 1 (ein) deutscher Projektleiter). Auch alle anderen Absolventen dieses 1-Jahr Intensivkurses finden anschliessend gut bezahlte Stellungen in der privaten Wirtschaft oder internationalen Institutionen. Diese Programme werden von der Bundesregierung / BMZ, sowie von der EU langfristig finanziert.

Mit Foerderung durch das AA bilden wir zudem seit 4 Jahren einheimische Fachkraefte in der lokalen Verwaltung auf Provinz- und Distrikt- Ebene fort. Damit werden Kompetenz und Effizienz der immer noch schwaechelnden afghanischen Behoerden gestaerkt; und die Basis fuer eine verbesserte soziale und wirtschaftliche Infrastruktur gerade in laendlichen Gebieten geschaffen.

            Herat, 28. Feb. 2011 - Alfred Horn / HELP

Für die Hegemonie des Zivilen

Zur Problemetik der sog. „Provincial Reconstruction Teams / PRT“ und der gefährlichen Vermischung von zivilen und militärischen Einsätzen weltweit

Das von den US Streitkräften eingeführte und von Deutschland schon zu Zeiten der rot-grünen Bundesregierung übernommene Konzept „PRT“ ist eine fatale Sackgasse; es trägt nicht zur Lösung von Problemen bei, sondern vermehrt sie nur noch. In Afghanistan zeigt sich immer deutlicher, dass die damit einhergehende ständige Verwischung von Zuständigkeiten und Verantwortung zwischen militärischen Kommandostrukturen und zivilen Hilfsdiensten beide Seiten in ihrer Effizienz lähmt und afghanische Partner und Bevölkerung massiv verunsichert.

Schlimmer noch: Die internationalen „Schutzmächte“ - also nicht nur die USA, sondern auch die Deutschen - machen in ihrem Einflussbereich derzeit vor, dass Entwicklungs-arbeit den Prämissen militärischer Planung unterzuordnen ist. Wie man das macht, erleben derzeit lokale wie internationale NROs. Sie werden in die Zange genommen nur noch das umzusetzen, was ins – militärisch definierte – Konzept der Generäle passt.

Dafür wird vorallem ins Feld geführt, dass ohne militärischen Schutz die Sicherheit der zivilen Helfer nicht gewährleistet sei. Das ist erwiesenermassen falsch: Ein Rundumschutz ist ohnehin nicht möglich - und durch gelegentliche Patroullien kann die Sicherheit der zivilen Helfer hier grundsätzlich nicht gewährleistet werden. Ganz im Gegenteil – wann immer Militär in einem Hilfs-Projekt mit Spähwagen und Waffen auftaucht (zur „Inspektion“ - wie es HELP etwa beim Bau der Schulen in der Provinz Farah passiert ist) wird das Risiko für die zivilen Helfer grösser, weil sie nun für alle Welt als verlängerter Arm des Militärs gebrandmarkt sind, und – wenn die bewaffneten Schützer sich wieder getrollt haben – die mit T–shirt und Spaten „bewaffneten“ Helfer nun erst recht Angriffen der Taliban ausgesetzt sind – auf dem Präsentierteller wie eine „sitting duck“.

Noch unerträglicher ist, dass Gelder deutscher und europäischer Steuerzahler für zivile Hilfsprojekte zunehmend direkt über PRT verwaltet und nach militärischem Gutduenken vergeben werden, nach dem Motto „wer zahlt bestimmt die Musik“. Die allermeisten afghanischen NROs sind bereits vollständig in diese Zwangsjacke eingebunden; internationale, auch deutsche NROs werden gedrängt sich diesem Muster anzuschliessen.

Damit aber wird die grundsätzlich gewaltfreie und notwendig neutrale humanitäre Arbeit der NROs ad absurdum geführt. Unser Beitrag entwertet sich so zu dem eines „Kamellenwagens im Panzer-Konvoi“, während die zivilen Helfer zu unfreiwilligen Schiessbudenfiguren mutieren.

Die von den internationalen Schutzmächten in Afghanistan mit wenigen Ausnahmen de facto vollzogenene Unterordnung der zivilen unter die militärischen Strukturen ist aber nicht einfach nur ein Problem für das Selbstverständnis der NROs. Sie ist vor allem genau das falsche Signal fuer ein Land, in dem der Aufbau einer zivilen Gesellschaft – also nicht zuletzt auch die Kontrolle und Beschränkung der Macht von Militär und Warlords - im Vordergrund stehen müsste. Wenn überhaupt etwas voran gehen soll in diesem Land das in den vergangenen 25 Jahren unter der Herrschaft der Gewehre zugrunde gerichtet wurde, dann kann das nur über die Einsicht fuehren, dass Konflikte – gleich welcher Art – nicht mit Gewalt gelöst, sondern bestenfalls kurzfristig verdrängt werden können.

Um das Land befrieden zu können braucht es Ausbildung und Erziehung, Strassen und Hospitäler, Bürgermut und Chancengleichheit – alles Aufgaben, für deren Erfüllung in einem sensiblem kulturellen Umfeld wie Afghanistan das Militär – egal aus welchem Land es kommt - nicht geeignet ist. Also ist zu fordern, dass der Schuster bei seinen Leisten bleibe: NROs bilden aus, bauen und fördern die Zivilgesellschaft; Militärs kaempfen, sichern und bilden ihre Alliierten aus.

Natürlich ist es notwendig und richtig, dass unter Einsatz aller vom Völkerrecht sanktionierten militärischen Mittel die erneute Machtübernahme der Taliban und anderer Mordbuben verhindert wird. Wenn dafür z.B. Antonov-Truppentransporter nötig sind, dann sollten sie in Gottes Namen eingesetzt werden – auch wenn das mit 420.000 € pro Hin & Rückflug teurer ist als jedes zivile Entwicklungsprojekt. Wir – die zivilen Helfer - haben keine Fachkompetenz das zu kommentieren; wir können allerdings anführen, dass HELP z.B. für dasselbe Geld ca. 1.000 jungen Menschen eine solide berufliche Grundbildung vermitteln kann.

Andererseits verbitten wir uns die Behandlung als freundlicher Hanswurst und bestehen darauf, dass nicht nur in Deutschland sondern auch in Afghanistan „die Hegemonie des Zivilen“ gewahrt sein muss, wenn unser aller Einsatz für Freiheit und Menschenwürde überhaupt Sinn haben soll.

Alfred Horn, Herat, im April 2012 -Weltalf

--Weltalf 14:05, 15. Apr. 2012 (CEST)



4. INTERVIEW MIT „HELP“-MITARBEITER

„Kamelle-Wagen im Panzer-Konvoi“

veröffentlicht am 03.06.2008 im Kölner Stadtanzeiger

Alfred Horn arbeitet seit 20 Jahren in der Entwicklungshilfe und ist seit 2004 Regionaldirektor von „Help“ in Afghanistan und Iran. Im Interview mit Martin Gerner kritisiert er die ständige Präsenz und Einmischung von Soldaten bei der Arbeit der zivilen Kräfte.

KÖLNER STADT-ANZEIGER: Herr Horn, in Deutschland heißt es immer wieder, die zivil-militärische Zusammenarbeit der Bundeswehr im Norden Afghanistans sei als „Modell“ unter den Nato-Staaten unerreicht. Sie arbeiten im Westen des Landes, in Herat, wo es ein italienisches PRT („Provincial Reconstruction Team“) gibt. Wie sind Ihre Erfahrungen mit der Kooperation zwischen Nicht-Regierungsorganisationen und Militär?

ALFRED HORN: Das Konzept löst die Probleme nicht, sondern vermehrt sie. Die Verwischung von Zuständigkeiten zwischen militärischem Kommando und zivilen Hilfsdiensten lähmt beide Seiten. Tatsächlich werden lokale wie internationale Helfer in die Zange genommen, nur noch das zu planen, was in ein militärisch definiertes Konzept passt. Auch bei der Bevölkerung führt dies zu Verunsicherung.

Seitens der Bundeswehr wird argumentiert, ohne den militärischen Schutz sei die Sicherheit der zivilen Helfer nicht gewährleistet.

HORN: Das ist nachweislich falsch. Ein Rundumschutz ist ohnehin nicht möglich. Auch durch sporadische Patrouillen kann die Sicherheit ziviler Helfer hier nicht grundsätzlich gewährleistet werden. Im Gegenteil. Wenn - wie in einem unserer Schulbau-Projekte - auf einmal amerikanisches Militär zur Abnahme des Bauvorhabens auftaucht und dabei martialisch gepanzert und bewaffnet ist, dann gelten wir Helfer von diesem Moment an als verlängerter Arm des Militärs. In der täglichen Arbeit sind Afghanen und internationale Hilfsarbeiter gebrandmarkt und möglichen Angriffen von Taliban ausgesetzt.

Wieso haben Sie das mitgemacht?

HORN: Wir waren über das Kommen des amerikanischen PRT nicht eingeweiht. Ich habe danach eine Protestnote geschrieben. Ich würde so etwas kein zweites Mal mitmachen.

Sie reden vom amerikanischen Militär. Geht die Bundeswehr mit ihren PRTs im Norden denn genauso vor?

HORN: Das weiß ich nicht aus eigener Anschauung. Sicher ist, dass die Bundeswehr im Norden internationale Hilfsprojekte militärisch absichert und sich aktiv in Hilfsprojekten engagiert. Damit verschwimmen natürlich die Grenzen. Mittlerweile haben sich viele deutsche Hilfswerke auch aus diesem Grund aus dem Norden zurückgezogen. Ein Auslöser war sicher der Mord an unserem langjährigen Mitarbeiter Dieter Ruebling 2007. Die genauen Hintergründe sind bislang nicht aufgeklärt worden.

In Deutschland herrscht der Eindruck: Die Bundeswehr baut enorm viele Schulen und Brunnen und hilft beim Aufbau demokratischer Strukturen. Stimmt das?

HORN: Die Frage ist doch, ob Soldaten wirklich Brunnen und Schulen bauen müssen. Das können normale Ingenieure und zivile Fachkräfte ohne Uniform viel besser und billiger. Ich finde es zum Beispiel unerträglich, dass Gelder deutscher und europäischer Steuerzahler für zivile Hilfsprojekte mehr und mehr direkt über die PRTs verwaltet werden. Auch deutsche Hilfsorganisationen werden zunehmend gedrängt, sich diesem Muster anzuschließen. Wir zum Beispiel mussten hier in Herat einiges an subtilem Druck aushalten. Bundeswehr und einige Ministerialbeamte wollten uns lieber im Norden sehen, unter einem Dach mit der Bundeswehr. Mittlerweile ist aber klar, dass es richtig war, im Westen des Landes zu bleiben. Unsere Netzwerkarbeit und das Vertrauensverhältnis zu unseren afghanischen Partnern zahlen sich jetzt aus.

Fühlen Sie sich persönlich sicher?

HORN: Nein. Aber schlussfolgern Sie daraus bitte nicht, dass ich militärischen Schutz oder ein gepanzertes Fahrzeug bei der Arbeit möchte. Wie meine internationalen Kollegen mache ich einen großen Bogen um alle PRTs und Konvois. Wir versuchen vor allem, den Ball flach zu halten und unsere Arbeit zu machen.

Wenn es stimmt, was Sie sagen, dann machen PRTs und zivil-militärische Zusammenarbeit Afghanistan unsicherer. Warum ist das in Deutschland noch nicht angekommen?

HORN: Wir erleben zurzeit, wie das Primat des Zivilen in der humanitären Arbeit ad absurdum geführt wird. Unser Beitrag entwertet sich tendenziell zu dem eines „Kamelle-Wagens in einem Panzer-Konvoi“, die zivilen Helfer mutieren dabei zu unfreiwilligen Schießbudenfiguren.

Sind Sie für den Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan?

HORN: Die Rückkehr der Taliban will keiner. Aber nach Parlaments- und Präsidentenwahlen hier in Afghanistan 2009 dürfte die Forderung nach Abzug der ausländischen Truppen lauter werden. Es wäre sinnvoll, sich darauf einzustellen, das militärische Engagement sobald als möglich aufzugeben und die zivilen Anstrengungen zu verstärken.

Das Gespräch führte Martin Gerner

Websites: www.help-ev.de und www.welcomehome.af mailto:horn@help-ev.de

eine Kurzfassung meines Lebenslaufs

Alfred Horn, „weltalf“ Schloßstr.30, D - 53115 Bonn, mailto: weltgewandt@yahoo.de

Aktuell ausgeübter Beruf (seit 2004 / Vertrag bis 2015): Regionaldirektor einer deutschen NRO für Afghanistan & Iran. Hauptsitz in Herat / AFG. Schwerpunkte der Arbeit mit ca 275 afghanischen und iranischen MitarbeiterInnen: Berufsbildung, Reintegration, Capacity Building, Civil Society Promotion, Ecology - gefördert von EU, BRD, WFP.

Sprachkenntnisse: Englisch - Diplom-Wirtschaftsdolmetscher, Französisch in Wort und Schrift, auch Spanisch, Russisch, Farsi.

Berufliche Ausbildung und Erfahrung: 1984 Abschluss des Studiums der Sozialwissenschaften und Ethnologie in Mainz und Barcelona mit einer Arbeit über „Regionalismus und Entwicklung in West Europa“

1984- 1989 Mandatiertes Mitglied der Regenbogenfraktion im EP Brüssel / Straßburg. Schwerpunkte: Regionalentwicklung, EZ, Ost-Europa, Asien & Afrika

1990-1992 Geschäftsführender Herausgeber der Osteuropa-Serie von Apa-Guides (London/Singapur) - 10 Buch-Titel.

Ehrenamtliche und nebenberufliche Tätigkeiten:

Mitgründer der Bürgerinitiative Umweltschutz Mainz-Wiesbaden - ausgezeichnet mit einer „Theodor Heuss Medaille“ für beispielhaftes europäisches Engagement beim Kampf gegen die „Schwarze Flut“ = Tankerkatastophe der "Amoco Cadiz" vor der Küste der Bretagne.

2 Jahre Mitglied im Vorstand des BBU – zuständig für die Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften und europäischen Partnern. 3 Dokumentar-filme gegen Kalkar, Malville / Fr., Giftmülldeponie Mainhausen, Offenbach / diese wurde verhindert & renaturiert.

Sonder-Korrespondent für die Mainzer Allgmeine Zeitung , Studien-Reiseleiter in Europa, Asien, Afrika - ca. 60 kulturhistorische Reiseleitungen

1980-83 Teilnehmende Langzeitstudie / Berater für ein Selbsthilfe-Projekt philippinischer Ureinwohner / „Manobo“.

1989-92 Konzept & Leitung internationaler Veranstaltungen: - “Regatta für Kultur, Ökologie und Frieden” von Leningrad nach Hamburg 1989 & 1890 unter der Schirmherrschaft von Lech Walesa und den Städten der Hanse.

- “Georgia on my Mind” Austellung moderner georgischer Maler, Schirmherr Eduard Schewardnadze. Filmhaus / Moskau, Museum Fridericianum / Kassel, Du Mont Kunsthalle / Köln, Mona Bismarck Foundation / Paris.

- “Berlin, Window into a changing Europe” Ausstellungs-Kurator, Art Festival in Lancaster / USA

Beruflicher Werdegang:

01/93 – 03/96 Landesbeauftragter des DED, Sudan. Personalführung, Projektsupervison: Berufsbildung, KMU-Förderung, Re-integration, Regionalentwicklung

06/96 - 05/97 Koordinator Malteser Hilfs Dienst in BiH. Finanzierungen durch AA, ECHO und UNHCR. Politik- Berater des Gouverneurs des Una-Sana Kantons / Bihac.

06/97 - 02/00 Programm-Koordinator / Große Seenregion / Afrika (für die DWHH) mit Sitz in Kigali. Leitung mehrerer Projekte in der Not- und Entwicklungshilfe.

04/2000 – 05/01 Planung eines landesweiten Programms in Albanien für die DWHH. Jugend, Berufsbildung, KMU-Förderung

06/2001 - 2004 Beratung + Evaluierung für internationale Kooperation, Dozent für Europäische Geschichte und Institutionen

Dez 2004 – heute, Vertrag bis 2015 Regionaldirektor von HELP in Afghanistan & Iran

Veröffentlichungen: - „Leitfaden Nachhaltigkeit“ + „M+E - eine Einführung“ Hrsg. und Co-Autor, beide für DED / Sudan 1994/95 - 9 Dokumentar-Filme zu Umweltthemen, sowie zur EZ in Rwanda und Afghanistan / Co-Autor, - 10 APA-Guides als Managing Editor und Autor


===Pressemitteilung von HELP=== Thursday, 28 June 2012

Mr. Alfred Horn, HELP's Regional Director for Afghanistan and Iran was awarded the first honorary citizen title of Afghanistan in a ceremony in the Governor’s office by Asiluddin Jami, the Honorable Acting Governor of Herat.

Many high ranking officials of Herat Province, including Engineer Abdul Naser Aswady, Head of Herat Economy Department, Mr.Anwar Matin, Cultural Advisor and Expert of the Herat Governance Office, and core staff of HELP attended.

Mr. Jami appreciated Mr. Alfred’s sincere devotion, his contribution to the economic, social and cultural development of the province, and lauded him for his efforts in capacity building, repatriation and reintegration of returnees. He added “We have given the title to Mr. Alfred due to his 7-year long services for Herat, and we hope that he will continue to strengthen ties between the people of Herat and our friends in Europe ” Mr.Aswady and Mr.Matin also appreciated Alfred Horn’s fruitful activities and called him an experienced, competent and sincere servant of the people of Herat.

Mr. Alfred Horn expressed his gratitude to the Herat Government for their good cooperation. He added, “This is the most valuable award in my professional career – but all my modest achievements have only been possible because I could rely on the support of friends and colleagues in the joint effort to rebuild a civil and peaceful Afghanistan”.

It is worth mentioning that Mr. Alfred is the first foreigner in Afghanistan who was awarded with an Honorary Citizenship.


Bonn und Herat im Maerz 2013 - Alfred Horn mailto: weltgewandt@yahoo.de, aktuelle website: www.welcomehome.af