Benutzer:Trias/Notizen zum BGE

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Eine Zusammenstellung von Notizen zum BGE. Da dieses weit mehr als eine "kleine" Änderung ist, sind diese Notizen sehr weitläufig. Fernziel ist es, Wirtschaftsfaktor als ein ökonomisches/soziales Netzwerk zu erklären, anstatt "Planwirtschaft" oder "Marktwirtschaft", was elemente von Kooperation und Wettbewerb nicht ausschließt, vielmehr bedingt.

Sketch

  • Qualitätstheorie des Geldes: hochqualitatives Geld (niedrig verzinst, Zentralbankgeld, Bargeld)->Kredite, Aktien->Derivate->unbelastetes Eigentum, sogar Ideen, Konzepte, Good Will
  • Einfluss von Laufzeit->Solvenztests, handelbarkeit->Run-Tests
  • Schuld/Risiko-Paradigma
  • Informationsrisiken/gewinne
  • Geld/Vermögenspositionen als Risikopuffer
  • endogene Krise: Liquiditätstest schlagen fehl, Zinswippe schlägt zugunsten Qualität aus.
  • exogene Krise: kapitalflucht durch regulierungen; katastrophen; angebots/nachfrageschocks;...
  • inflationäre / deflationäre krisen
  • kreditbasiertes geld (schumpeter)
  • Zentralbank kauft bankassets, cantillon/diffusion-effekt (keynes), bevorzugung/subvention von guter bonität
  • Preissetzung autonom durch marktteilnehmer, beeinflusst durch umweltbedingungen.
  • Inflation und "Geldmenge" endogen, beeinflussbar durch steuern/Leistungen.
  • Marktteilnehmer als Heuristiker min/max nach Strategie/Umständen
  • Verwertungsgewinne und bewertungsgewinne: b überholen v notwendigerweise, crash immanent wegen ponzischuldner, verleitung zum legalen betrug, unausweichlichkeit von b und v, undercut von b durch bge
  • neg Equityflow für priv pers.
  • notwendige konzentrierung von vermögen durch: Zufallseffekte, Fruchtziehung, bonität, fähigkeiten/erfahrung; gegenverteilung durch bge/Steuern
  • Capabilities ansatz statt bip
  • unternehmen als volatilitäts/fristen transformatoren (bsp feste+variable kosten, unbekannte höhe der einnahmen und umgekehrt)
  • Hysterese/Pfadabhängigkeit enorm
  • monopolistische Struktur durch ort, zeit, Vertrauen, langfristige verträge
  • Preise/Profite als evoltorischer Innovationsprozess, anwendung auch auf andere Gebiete wie demokratie, durchsetzen des angepasstesten.
  • Problem der Kapitalflucht bei zu hoher besteuerung, daher kapital "solide" machen, internationale sozialstandards.
  • kooperation vs konkurrenz: designproblem.
  • collective action prob: gut organisierte minderheiten, korruption, principal-agent-prob, earmarking
  • unsicherheit (wie keynes), zukunft wird gemacht und ist ua von pol entscheidungen abhängig.
  • schuld, nicht tauschbasiert
  • Machtverzerrte Beziehungen

Über "Wohlstand"

Unsere Wirtschaftsindikatoren, allen voran der BIP haben grundsätzlich zwei Schwächen: 1. Er gilt kollektiv, sagt also nicht über den Wohlstand der einzelnen Mitglieder aus und 2. Gelten nur für eine bestimmte Art von Wohlstand, im Falle des BIPs, materiellen. Dass dies nicht ausreicht, reicht ein einfaches Beispiel: Im familiären Haushalt oder in eiener WG werden Arbeiten üblicherweise kostenlos erledigt: Wir gehen füreinander einkaufen, kochen, putzen, waschen, Kindererziehung und so weiter. Diese Arbeiten gehen nicht in das BIP mit ein, dennoch sind sie natürlich notwendig. Durch die Fokussierung auf den BIP werden daher Policys durchgesetzt, welche es attraktiver machen selbst "für Geld" zu arbeiten und dafür "für Geld" ein Kinderjungen (Gender, hehe) anstellt, selbst wenn das in keinem individuellen Interesse oder Wohlstandsabsicht liegt. Anderes Beispiel: Man möchte Musik und lädt diese sich aus dem internet herunter. Klar erhöht das den individuellen Wohlstand und niemand kommt zu schaden, da diese Handlung aber nicht über das BIP erfasst wird, geht der Künstler und der BIP in dieser Transaktion leer aus. Es gibt also deutliche Differenzen zwischen wachsendem BIP und steigendem Wohlstand.

Man stelle sich auch vor: Man bekommt die Familie oder den Zugang zum internet weggenommen. Rein ökonomisch geht nicht viel verloren, persönlich dürfte dieser Verlust jedoch schwer treffen.

Welche Arten von Wohlstand gibt es also?

Siehe auch p:capabilities Approach

Sicher keine vollständige Liste:

  1. materieller Wohlstand (Grundversorgung, "Luxus")
    • auch Zugang (Kinder, Alte, Ehepartner, "Arbeitslose", Behinderte/Kranke)
  2. produktiver Wohlstand (Unternehmen, "Kapital", Infrastruktur)
  3. kultureller Wohlstand (Musik, Film, Museen...)
  4. politischer Wohlstand (Demokratie, Grundrechte, Frieden, Gerechtigkeit, Machtdispersion)
  5. gesundheitlicher Wohlstand (Gesundheitsversorgung, Versorgungsniveau, Nahrungsmittelqualität)
  6. psychischer Wohlstand (sicheres soziales Umfeld, Stressfreiheit, Freunde, Familie)
  7. geistiger Wohlstand (Bildung, Informationszugang, Erfahrungen)
  8. technologischer Wohlstand (Erfindungen, Verbesserungen)
  9. sozialer Wohlstand (sozialer Status, Anerkennung)
  10. ökologischer Wohlstand (Umwelt, Klima, Atommüll, Ressourcenschonung)
  11. zeitlicher Wohlstand (Urlaub, Arbeitszeit, langes Leben)
  12. souveräner Wohlstand (Selbstbestimmung, Mitbestimmung)
  13. ...?

Wir alle streben nach diesen Dingen. Sie sind nicht einzig durch den BIP ausdrückbar, dieser verschiebt das Gewicht zugunsten der ersten zwei Kategorien. Es ist unverständlich, warum ein System nur Menschen, die diese Art von Wohlstand generieren belohnen soll. Es ist verständlich, dass in Zeiten in denen es zu wenig zu essen gab, besonderer Fokus auf die ersten beiden Kategorien gelegt wurde, heutzutage wird durch die effiziente Produktion viele in die Arbeitslosigkeit gedrängt, die der Gesellschaft eigentlich mehr von Nutzen sein könnten.

Auch heute existieren "Patches", damit in einer Erhöhung des BIPs auch andere Arten des Wohlstandes erhöht werden. So zB Patente für Technologie und Copyright für künstlerische Aktivitäten. (Aber nur bestimmte, Streetart bspw nicht!). Patente sind insgesamt vermutlich volkswirtschaftlich negativ zu sehen, dennoch erhöhen sie den BIP. Urheberrechtliche Werke erhöhen den BIP (und werden damit vom System wertgeschätzt), nur wenn sie verkaufbar und rationierbar sind. Wohlstandssteigernde Technologien wie das Internet wirken sich so schädlich für den wahrgenommen Wohlstand aus.

Grundsäzlich kann eine Regierung nicht vorgeben was ihre Bürger zu wünschen haben. Es exisieren Verbesserungsvorschläge wie den HDI oder das Bruttonationalglück, aber es ist unmöglich einen Index zu erstellen, der alle diese Faktoren fair abbildet. Zudem ist für jeden die Gewichtung sicher unterschiedlich. Deswegen kann hier ein Index nicht helfen, stattdessen schlage ich den abstrakten Begriff "individuelle Potentialmaximierung". Oder mit der zeitweise-Formel ausgedrückt: "freier Enfaltung des Individuum bei größtmöglicher Chancengleichheit"

Dies soll aber kein Plädoyer *gegen* materiellen oder produktiven Wohlstand sein. Es ist ein Aufruf, auch andere Arten des Wohlstands zu berücksichtigen, wofür ja wir ja auch schon lange (und veraltete) instrumente wie Patente und Copyright verwenden, oder soziale Rechte etc.

Zu Geld

Siehe Benutzer:Trias/Demokratisierung der Zentralbank

Siehe Debitismus und MMT. Geld ist nicht neutral, sondern vielmehr der Allokationsmechanismus selbst. Geld ist kein Tauschmittel, sondern Schuldbegleichungsmittel. Der Staat bestimmt iA also welche Währung vorherrscht.

Zentralbanken unter demokratische oder parlamentarische Kontrolle. Verschuldung/Ausweitung der Geldmenge nötig um eine profitable (monetäre, arbeitsteilige) Wirtschaft zu garantieren. Staat sollte bei Zentralbank leihen/Geld schöpfen. Frage: sollte das Felsabhänge elastisch sein ( jeder der Jan kriegt einen Kredit zum festgelegtem Zins plus Risikoaufschlag oder unelastisch, dh Zins ist flexibel und der Meistbietende bekommt den Kredit.

Zins ist Eigentums/liquiditätsprämie oder staatlicher Regulierungsmechanismus der Wirtschaft.

Profite (in Geld) des privaten Sektors sind letztlich schuldengetrieben, bei konstanter Geldmenge würde ein Großteil der Wirtschaft Verluste machen aufgrund der Deflation.

Banken sind im gegenwärtigen System Eigenkapital-beschränkt, nicht mindestreservebeschränkt.

Zu Unternehmensstruktur

Siehe Benutzer:Trias/Stakeholderversammlung

Investitionsallokation/-planung

Zwar macht es meiner Meinung keinen echten Sinn, zwischen Investitionsgut und Konsumgut als volkswirtschaftliche oder betriebswirtschaftliche Größen zu differenzieren, jedoch ist Investition im Sinne von (Wieder-)Aufbau von Kapitalstock für eine VW absolut notwendig. Zentrale Planung aller Wirtschaftsbereiche ist utopisch und durch schlechte wissensaggregation unmöglich. Aktien-, Anleihenmärkte für Unternehmen und Banken bieten einen Ansatz, der der Zentralsteuerung überlegen ist. Jedoch ist auch diese Investitionsform sehr anfällig für spekulative Blasen und wirtschaftliche Deadlocks (Balance Sheet Recession, Liquitätsfalle). Ein weiterer Nachteil ist, dass nur in Unternehmen investiert wird, die private Güter bereitstellen. Aktienunternehmen haben starke Anreize dafür, prozyklisch zu agieren, was antizyklische Unternehmen zwar langfristig begünstigt, kurzfristig aber auslöschen kann.

Was kann man verbessern? zunächst bleibt es den Unternehmen bzw den Eigentümern überlassen, wie sie sich finanzieren. In Folge eines Grundeinkommens kann aber erwartet werden, dass klassische Kapitalgesellschaften ihren Wettbewerbsvorteil verlieren, da Mitbestimmung & Arbeiterrechte für potentielle Mitarbeiter ein Auswahlkriterium werden könnte. Das kann, muss aber nicht bedeuten, dass Finanzierungsinstrumente wie Aktien, Anleihen, Kredite weniner werden.

Ein Grundeinkommen wirkt fundamental antizyklisch. Im Falle einer Krise kann ein Unternehmen - für Zugeständnisse zB bei der Macht- und Einkommensverteilung - von seinen Mitarbeitern Einkommenskürzungen verlangen, ohne dass das Unternehmen unbedingt Leute feuern muss (da die Kosten für das Subsistenzniveau den Ertrag nicht rechtfertigen, mit BGE aber schon). Anstatt aber produktivitätsverringernde Instrumente wie Kurzarbeitergeld oder krisenverschärfende Mittel wie Entlassungen einzusetzen, sollte in einer Krise eher mehr Arbeit investiert werden, um die Probleme zu lösen. Dies kann durch ein Grundeinkommen geschehen. Die Auftragsflaute kann dazu genutzt werden, Strukturverbessserungen anzustoßen.

Es besteht außerdem innerhalb der Vertragsfreiheit die Möglichkeit von Unternehmen, flexible Finanzierungsmittel zu nutzen, wie unter Benutzer:Trias/Prediction finance beschrieben.

Weiterhin sind "soziale Investitionsfonds"/Selbsthilfebanken vorstellbar, welche von individuellen Investoren freiwillig gegründet werden, um sozial wertvolle Projekte zu finanzieren. Heute gibt es schon ein ähnliches System durch die Steuerfreiheit von gemeinnützigen Vereinen und steuerfreie Spenden an diese. Weitere Regulierungen (um zB die Trittbrettfahrerproblematik einzuschränken) können gemacht werden, Beispiel unter Benutzer:Trias/Kulturfond.

Noch weiter ginge ein Ansatz, Investitionen vom Eigentumsansatz zu entfernen und ein dezentrales Budgetiersystem zu nutzen. Dies kann auf lokaler Ebene, vielleicht aber auch nationaler ebene eingesetzt werden. Beispiel unter Benutzer:Trias/Budgetizer.

Missallokation von Ressourcen

nach klassischer Annahme ist der Markt anderen Wirtschaftsforman überlegen, da er Ressourcen effizient allokiert. An diesem Argument mag zwar etwas Dean sein, die Signifikanz dieses Effekts kann aber bezweifelt werden.

  • Der Markt kann keine Erträge aus langfristigen Planungen/ öffentlichen Gütern ziehen
  • Die Annahme gilt nur bei vollkommenen Markt, rationaler, gewinnorientierter Marktteilnehmer, anschließend definierter Eigentumsrechte, keinen externen Effekten, etc., eine rein abstraktes Gebilde
  • Zukünftige Generationen werden nicht berücksichtigt
  • empirisch führen Steuern nicht zu Wirtschaftsschwächung
  • Gerechtigkeitsaspekte werden nicht berücksichtigt
  • Patente, Urheberrecht, andere Gesetze wirken verzerrend

Dennoch existiert natürlich verschwendung. Die Signifikanz ist jedoch weit geringer als behauptet.

Arbeitslosigkeitsstruktur

Die Arbeitslosigkeit ist wie der Reichtum ungleich verteilt. In Jobs, die eine hohe Ausbildung benötigen, ist die Arbeitslosigkeit der Fachkräfte geringer als bei den Ungelernten. Woran liegt das?

  • Jeder Arbeiter muss einen gewissen Subsistenztlohn bekommen, unabhängig ob dieser staatlich festgesetzt ist. Mit diesem Subsistenzlohn werden Nahrung, Wohnung, Kleidung, Kinder, Rente, (Ehepartner) bezahlt.
  • Arbeitslosen/Sozialhilfe erhöhen das Preisniveau für schlecht bezahlte Arbeit
  • Patente und Urheberrechte schützen hohe Einkommen mehr als Schlechtverdiener
  • geistige Arbeit oft nicht automatisierbar
  • hohe Spezialisierung verbessert die individuelle Verhandlungsposition
  • Leiharbeit unterminiert Arbeiterrechte
  • Gewerkschaften sind im Rückzug
  • Schwellenländer können einfacher und effektiver bei billiger Arbeit konkurrieren als bei hochbezahlter Arbeit
  • Steuertarif + Sozialabgaben ist nicht gerade progressiv
  • Automatisierung macht viele einfache Tätigkeiten unnötig
  • Geistige Arbeit wird stark vom Staat konsumiert (Lehrer, Unis, hohe Beamte)
  • Geistige Arbeit beinhaltet meist Verantwortung/Macht, ist daher besser geschützt bei Kündigungen
  • zu hoher Mindestlohn gibt anreize zum "outsourcing" oder automatisierung niedrig bezahlter arbeiten
  • ...

Wie ist dem zu begegnen?

  • Regierung stellt Leute an. Dies ist besser as Arbeitslosenhilfe, da wenigsten etwas an Wert produziert wird, aber die Effizienz dieser Maßnahmen ist zweifelhaft. Den Staat nutzen um Vollbeschäftigung zu erreichen kann nur durch Ineffizienz erreicht werden.
  • Ausbau von anderen "Wohlstandssektoren". Der Staat stellt ein oder verbessert die Bedingungen um Arbeiter in den Bildungs-, Gesundheits- oder kulturellen Bereich zu locken. Dies ist ebenfalls besser als Arbeitslosenhilfe, jedoch bleiben Menschen in unfreiwilliger Arbeitslosigkeit. Macht unser System komplexer, bürokratischer, bedingt Mitnahmeeffekte.
  • Senkung von Sozialabgaben/Steuern. Verschärft die Zentralisierung in der Gesellschaft, Fokussiert auf materiellen Wohlstand, vergrößert Not.
  • Mindestlohn. Hilft nicht den Arbeitslosen, verbessert etwas die Lohnabstände.
  • Grundeinkommen. Kann zur Disallokation führen, "faule Haut"
  • Individualumlage/neg. Einkommensteuer. Wird hier diskutiert.

Policys, die Arbeitslosigkeit bekämpfen wollen, müssen auf jeden Fall die unterschiedliche Arbeitslosigkeitsstruktur in Betracht nehmen. Keynesianischer Stimulus funktioniert nicht wenn dadurch die Einkommen von bereits gut verdienenden erhöht werden (Trickle down economics). ...

Paradox des Überflusses

Eine Robinson Crusoe-Insel. Ein schiffbrüchiger kommt an, erklärt die Insel für sein Eigentum & bewirtschaftet sie. Ein zweiter, dritter, kommt an, die jewels für den ersten arbeiten. Ein n-ter kommt an, jedoch könnte er nichts mehr zur Erhöhung des Ertrags beitragen. Er entwickelt jedoch eine Maschine die er verkauft und den Arbeitseinsatz halbiert. Nun hat er zwar Arbeit, die Hälfte seiner Vorgänger wird aber arbeitslos. Diese müssen nun wieder innovativ werden oder sterben (wegziehen), obwohl genug Wohlstand vorhanden wäre.

=> Markwirtschaft braucht a) irrationale Güteran/abhäufungen ((geld-)Blasen) b) neue Handelsgüter/zu erfüllende Bedürfnisse c) ein Sozialsystem d) Verkürzung der Arbeitszeit e)?, damit sie nicht zu viele Arbeitslose schafft, welche in einem demokratischen System dir legitimierst bedrohen bzw eine Revolution anzetteln in undemokratischen Ländern. Es gibt kein Grund warum eine reine Marktwirtschaft 0% Arbeitslosigkeit haben sollte, das ist reine Ideologie.

Möglichst viele Bereiche des Lebens müssen kauf- und verkaufbar gemacht werden, damit die Arbeitslosigkeit nicht massiv steigt. Ultimativ wird das an eine Grenze stoßen, entweder wenn der Minimallohn unter die Subsistenz fällt oder es keine mehr kommodifizierbare Güter mehr gibt. Dies ist eine wichtige Triebfeder Evolutionärer Systeme aka schöpferische Zerstörung/innovation.

Siehe auch: Popper, offene gesellschaft 2, S.225

homo oeconomicus, Tausch- und Produktionsparadigma

Die klassischen Wirtschaftswissenschaften erklären nicht nur den homo oeconomicus zur Modellgrundlage, sondern auch, dass unter der Voraussetzung von Eigentum jeder nur für "seine Arbeit" entlohnt wird und dass alle Waren getauscht werden.

Der homo oeconomicus inklusive seiner Implikationen (rational expectations, etc) kann nicht als Modell menschlichen Handelns funktionieren: in der "harten" Version wird er widerlegt durch menschliche Gefühle, Moral usw. In der "weichen Version" (also rationalität anhand einer biologisch festgelegten oder individuumsabhängigen Skala) bedeutungslos und unbrauchbar. Aus der "ist"-Behauptung des hc wird schnell auch eine "soll"-Behauptung, dh dass Menschen egoistisch und eigennützig handeln sollten. Wirtschaftswissenschaft wird zur Rechtfertigungsideologie. Das Ganze heißt nicht dass ind. Rationalität abzulehnen ist, nur funktioniert ind. Rationalität auch in einem irrationalem oder unmenschlichem Sytem, ist also kein Wert ansich.

Das Produktionsparadigma ist nicht haltbar: Anstatt eigener Arbeit wird stattdessen primär die Machtposition (Management, Geld, Aktien) entlohnt. Auch werden schon immer die allermeisten Güter in Kooperation (Firmen, gegenseitige hilfe, Familien,...) hergestellt, das heißt fast niemand kann wirklich behaupten etwas "selbst" hergestellt zu haben, und wenn ist es von niedriger Komplexität. Statistische Effekte bei Lotterien oder erfolgreiche Spekulationen sorgen dafür, dass Vermögen nicht durch Arbeit erarbeitet werden. Nicht die eigene Arbeit gibt einem Produkt den Wert, sondern die eigene Arbeit im Verhältnis zu anderen. Ein heute reicher Banker auf einer einsamen Insel wird wohl verhungern, ein armer Amazonasureinwohner vielleicht überleben. Der individuelle Produzent war schon immer die Ausnahme, heute noch mehr denn je.

Erst mit Rückgriff auf das Tauschparadigma werden Kooperationen erklärbar (und "gerecht"). Anstatt einem umstandenem Tausch ohne Zeit sind wir stets bemüht, Verpflichtungen zu erfüllen. Etwa Steuerschuld (zB wg "Externalitäten", öffentlichen Gütern), aber auch lebenserhaltungskosten oder Versicherungen (inkl. Sozialversicherungen). Deswegen führt "freier" Tausch zu einer ungerechten Geldverteilung.

Ein weiteres Problem hat das Tauschparadigma bei Geld. Es ist nicht erklärbar (oder wenn, nur über hohe positive Externalitäten), warum etwas an sich wertloses (Gold(Münzen), Papier) einen so hohen Wert erlangen kann, nur weil es allgemein akzeptiertes Tauschmittel wird.

Durch massiven Einfluss von "Externalitäten" wird das Analysemod ell hinfällig. Der Faktor Zeit/Zukunftsunsicherheit wird völlig ignoriert, ja sogar wegdefiniert (rational expectations). Die Pfadabhängigkeit und Einfluss von Nichtmarktkräften (Gebräuche, Staat,..) wird unterschätzt.

Ein besseres (we nn wohl auch nicht perfektes Analysemodell) ist der Aufbau von einem statusorientierten Mensch, dem Schuldparadigma (man begleicht Schulden/Bedürfnisse anstatt zu tauschen) und dem Kooperationsparadigma (Güter erstehen nur durch das Zusammenwirken vieler). Das Rationalitätsprinzip (welches eigentlich utilarismus impliziert) wird ersetzt durch das optimalitätsprinzip, dh ähnlich wie in der Evolution werden sich lokale Optima (survival of th fittest) durchsetzen, welche nicht notwendigerweise immer die unbestreitbar beste Lösung darstellen (nach Standard XY). Der wirtschaftliche Prozess selbst ist wie Evolution überhaupt nicht "gerichtet" sondern passt sich vielmehr den Bedingungen die wir ihm setzen an.

Weitere Axiome:

  • rationale Erwartungen (-> Unsicherheit)
  • gleichgewichtsstreben (-> Dynamik)
  • Grenzkostennutzen/Tauschwert (-> Spekulative/zukunftsorientierte Preise)
  • Wertbildung nach Produktion (-> Wertbildung vor Produktion)
  • tax to spend (-> spend to tax)
  • innovationsanreiz durch Patente (-> Patente als Schutzräume für Innovation)
  • vollkommener Wettbewerb (-> monopolistischer Wettbewerb)
  • Geld als Tauschgut (-> Geld als Kredit)
  • Transaktionskosten führen zu Institutionen (-> heuristische Strategieanwender in einem dynamischen System/Komplexitätsreduktion)
  • pfadunabhängigkeit (-> Pfadabhängigkeit)
  • Wirtschaft als Allokationsproblem -> Wirtschaft als Entwicklungssystem
  • stabile, konsistente Präferenzen -> sozial abhängige Präferenzen
  • ...

Rationalitätenfalle

Rationalitätenfalle = konkurrenzparadoxon = gefangenenparadoxon = liquiditätsfalle = planungsunsicherheit = investitionsfalle = verschwindende Investitionsmöglichkeiten = Gegenteil der unsichtbaren Hand = Kooperation schlägt Kompetition

Gegenmittel sind kooperative Strukturen/ Protektionismus

Steuern und Spieltheorie

Ich betrachte neoklassische Wirtschaftstheorie als Teilgebiet einer eigentlich sehr nützlichen mathematischem Teilgebiet: Spieltheorie. Diese kann zB hilfreich sein beim bestimmen von Steuern. Beispiel Grundsteuer. Es gibt verschiedene Wege diese zu erheben. Beispiel als bürokratischer Einheitspreis (was "teure" Gegenden bevorzugt) oder durch Schätzer (was Korruption begünstigt). Eine andere Möglichkeit wäre ein "Spiel", dass den Wert des Hauses ermittelt: Es wird dem Eigentümer selbst überlassen, den Preis anzugeben. Dies wird aber gleichzeitig als Verkaufsangebot aufgefasst. Die Schätzungen werden veröffentlicht. Geht jemand plus zB 5% Premium auf das Angebot ein, kommt es zu einer Auktion, bei der natürlich auch der Eigentümer mitbieten kann. Der Höchstbietende wird neuer Eigentümer. Die Differenz von Schätzung geht an den Staat als Steuer. So haben Hauseigentümer immer den "Anreiz" den Wert ihres Hauses korrekt anzugeben. Nebeneffekt könnte natürlich sein, dass die Gentrifizierung sich zuspitzt, dagegen kann mit Transfers entgegen gewirkt werden.

Eigentum, Haftung und Versicherung

In der Bilanz stehen sich immer Assets und Liabilities gegenüber, jeder Wertgegenstand ist also mit einer Verpflichtung besehen. Durch die Haftung mit dem Eigentum gewinnt ein Unternehmen oder Individuum Bonität und wird kreditwürdig. So baut sich ein Netz auf aus Schulden und Guthaben auf. Kredit entsteht durch das eingehen einer handel/bilanzierbaren Verpflichtung, worauf unser Geld aufbaut. Bargeld gewinnt Wert durch die Verpflichtung Steuern zu zahlen und wird so zum allgemeinen Zahlungsstandard, stellt aber nur einen geringen Teil des Geldwertes dar. Geld ist ein Rechnungsbegleichungsmittel, aber nicht notwendigerweise staatliches Bargeld.

Die Wirtschaft ist nicht durch eine Reihe von Tausch-Transaktionen erklärbar. Dies missachtet langfristige Verträge und zB Steuereinnahmen. Ein adäquateres Modell ist die Wirtschaft als ein Begleichen von Rechnungen. Diese Rechnungen werden anhand der Bonität bewertet, welche wiederum im Wesentlichen von der Bewertung der hinterlegten Sicherheiten abhängt. Vertrauenswürdige Schuldner erhalten so günstig neues Geld. Dies führt zu einem Ansteigen der Assetpreise wegen positivem Feedback und Spekulation. Ultimativ steht dieser jedoch jedoch die begrenzte Zahlungsfähigkeit der Schuldner entgegen, sodass ab und an die Bilanzen gekürzt werden müssen (Fälligkeit). Die Schulden sind dann uU nicht erfüllbar aufgrund von Deleveraging, Preisverfall etc. Es kommt zu Massenpleiten, Kapitalflucht dh negativem Feedback (Rationalitätenfalle). Deswegen kann eine Währung nicht deflationierend sein und gleichzeitig eine wachsende Wirtschaft begünstigen. Staatsanleihen wirken insofern deflationierend als dass sie zu Begründung von austeritätspolitik genutzt werden.

Durch ein BGE würde sich einerseits die Bonität von Privatleuten erhöhen (und damit auch die von Unternehmen) und sie unabhängiger von den Kreditzyklen machen, andererseits würde es als automatischer keynesischer Stabilisator wirken.

selektionsmechanismus Profite/Kreditmenge

je nach dem wie stark kredite/Geld verfügbar ist, wirkt dies selektierend auf die Unternehmenswelt. Eine Kontraktion erhöht die Selektionswirkung weil weniger Unternehmen Gewinne einfahren können; Eine Erhöhung entlastet Unternehmen, sorgt mitunter aber auch für Konservierung alter Strukturen.

Die Kreditmenge wird zum einem von privatwirtschaftlichen Krediten erhöht, zum anderen durch Staatsschulden. Staatsschulden sind als Verpflichtung des Staates zu sehen, diese als Steuerbegleichungsmittel anzunehmen. Sie sind also nicht durch etwaige Güter gedeckt, sondern ziehen ihren wert aus den Steuern. Dementsprechend kann bei Inflation die Steuer/Ausgaben-Struktur verändert werden, um dieser entgegen zu wirken. Langfristig sollte der Staat keine Staatsanleihen ausgeben, sondern verzinste Banknoten (also ohne Fälligkeit). Der Zins hierfür mag laufend von der ZB festgestellt und ist ebenso ein Mittel zur Wirtschaftsregulation und Inflationskontrolle.

Bankeninsolvenzen

Da Banken (noch) eine Schlüsselrolle in der Wirtschaft zusteht, muss es eine gesonderte Behandlung im Falle der Insolvenz geben. Standardmäßig soll der Staat die Geschäfte im Falle einer Insolvenz weiterführen, die Geschäfte restrukturieren und nach abklingen der krise die banken verkaufen. Längerfristig muss die Wirtschaft resistenter gegen Schulden- und Bewertungsblasen werden, bei banken zum Beispiel mit CoCo-Bonds, Transparenz & Mindestkapitalforderungen, Liquiditätsvorsorge, Bankeninsolvenzrecht. Viele Funktionen der Banken können auch dezentral über Börsen abgewickelt werden.

Unwissenheit über die Zukunft

Zukunft wird gemacht. Zukunftserwartungen sind mitunter Abhängig von Entscheidungen abhängig, die noch nicht getroffen wurden. Zukunft ist grundsätzlich unbekannt, rationale Erwartungen kann es in der Form also nicht geben. Ebenso sind Moral Hazards kaum relevant, da solche nicht sicher angenommen werden können (etwa bankenbailout).

Arten der wirtschaftlichen Planung

kein wirtschaftliches System kommt ohne Planung aus, schon garnicht die marktwirtschaft. eine Planwirtschaft in der es einen "rationalen" Plan gibt scheitert aber auch an der Realität und muss marktmechanismen implementieren (wie auch in den Ostblockstaaten geschehen). Es gibt viele Arten der Planung:

  • Spontane Ordnungen (Normen, Gewohnheiten, Gebräuche)
  • Marktmechanismus ("unsichtbare Hand")
  • spekulative Assetpreisblasen
  • Gesetze/Ordnungsmacht (Strafen, Rechte & Pflichten)
  • Rechtsdynamiken (UrhG, Patente ,...)
  • Regulierungen (Verordnungen/Ämter)
  • Lenkungssteuern/Pigousteuer
  • Bürgschaften
  • Anreizmanipulation (bspw: EEG/Zertifikatehandel)
  • Institutionen/Anstalten (Universitäten, Verbraucherschutz etc)
  • Entwicklungsbanken/Sparkassen
  • Subventionen
  • Geld-/Zinspolitik
  • Makroplanung (Atomausstieg)
  • ...

Man kann diese Arten von Planung als eine Art Programmieren verstehein: Verschiedenartige Probleme mögen unterschiedliche Eigenschaften haben und bedürfen unterschiedlicher Behandlung. Privateigentum ist nicht unbedingt überall geeignet (etwa "geistiges Eigentum" im Internetzeitalter). Siehe auch Gütertheorie.

Gütertheorie

Hier verfolge ich einen ganz klassischen Ansatz, jedoch werden die implikationen mE zu enig beachtet. Es ist zu beachten, dass rivalisierend/exklusiv nur polarisierungen sind. es existiert weder ein absolut privates noch ein absolut öffentliches Gut.

Man unterscheidet:

  • privates Gut (rivalisierend, exkludierbar)
  • Allmende Gut (rivalisierend, nicht-exkludierbar)
  • Klubgut (nicht rivalisierend, exkludierbar)
  • öffentliches Gut (nicht rivalisierend, nicht-exkludierbar)
  • Netzwerk gut (antirivalisierend, nicht exkludierbar)

Aus den Güterformen folgen widerum präferierte Eigentumsformen. Werden diese nicht erfüllt, gibt es allokationsprobleme. Da Güter auch ihre Bestimmung ändern können (zB aus privatem Taxiverkehr kann ein Klubgut Busverkehr werden und daraus ein öffentliches kostenloser öpnv), ist dies notwendigereise dem politischen Prozess zu überlassen.

  • Privates gut: Privateigentum
  • Allmende-Gut: Kommune/Nutzer
  • Klubgut: Stakeholder-eigentum
  • öffentliches Gut: Staat
  • Netzwerkgut: keiner/alle

Die Schaffung von Privat-Gütern kann uU dazu beitragen, dass öffentliche Güter bereitgestellt werden (Rechtsdynamik). Beispiel ist die Lizenzierung von Frequenzen an Privatunternehmen (Fernsehn, GSM, Radio). Diese Unternehmen nutzen diese dann um durch Werbung finanziert angebote zu schalten (Verkauft wird hier das Publikum an Werber) oder vemieten die Frequenzen in kleinen Happen weiter (Handy). Bei definition der Eigentumsverhältnisse soll grundsätzlich gelten: Privat vor Staat, jedoch soll dies nicht Eigentumsstrukturen zu überdenken. Bspw bei Radio sind freie Frequenzen denkbar (öffentliches Gut) oder öffentlich betriebene Frequenzen, bei GSM ist es auch nicht zwingend lizenzen zu verkaufen.

Eigentum ist letzlich nur die rechtliche Formel um das Verhältnis von Eigentümer (Controller), der Sache und allen anderen auszudrücken. Weder "gesellschaftliches" noch pures individualeigentum ergibt also Sinn, können aber in gewissen Fällen annäherungswürdig sein.

Interpendanz von Recht, Wirtschaft und Sozialsystem

Wirtschaft sind alle planvollen Handlungen zur Deckung des menschlichen Bedarfs. Dies existiert jedoch nie außerhalb des Rechts. Es muss stets ein Rechtsrahmen definniert werden, der zB sagt stark ein Diebstahl bestraft wird und wem was gehört, etc pp. Die Durchsetzung des Rechts muss ebenfalls gewährleistet werden. Ebenso kann ein menschliches Wirtschaftssystem nicht ohnee Sozialsystem existieren. In jeder Wirtschaft muss es mindestens eine Institution zur Versorgung der Kinder geben (das die Eltern sich ums Kind kümmern sollen ist lediglich eine scheinbare rechtliche "selbsverständlichkeit", welche natürlich nciht so sein muss, und immer weniger auch so ist), der Kranken, der Alten. Das Paradigma der "Selbstverantwortung" ist natürlich schwach, da wirtschaft und Gesellschhaft nur als System von gegenseitiger Abhängigkeit funktioniert. man ist nie "unabhängig". Nicht dass selbstverantwortung grundsätzlich falsch sei, es gehört aber eine "Gruppenverantwortung" dazu. Auch hier hat sich dieses Verhalten evolutionär entwickelt, eine Reduzierung des Menschen auf ein Atom wird der Realität nicht gerecht.

Siehe auch: p:Sozialwahltheorie

Produktionsfaktoren un Preise

Ein Produktpreis setzt sich zusammen aus:

  • Arbeit (Zeit)
  • Geist
  • Ressourcen
  • Kapital(kosten)/Spekulation/Planung (Rücklagen)
  • Organisation
  • Transport/Lagerung
  • Werbung/Statusdefinition
  • ...

Bestimmt wird der Preis im Wesentlichen über Erwartungen an die Zukunft von beiden Seiten. Ein vollkommener Wettbewerb existiert nicht, ein besseres Modell ist Monopolistischer Wettbewerb. Dieser führt nicht notwendigerweise zu niedrigeren Preisen ist sehr wohl aber eine Innovationstriebfeder.

Profite

Ref:http://www.nakedcapitalism.com/2011/08/philip-pilkington-profits-in-a-capitalist-economy-–-where-do-they-come-from-where-do-they-go.html

Woher kommen wirtschaftskrisen?

Dynamität/Unsicherheit/Wandel ist ein Grundprinzip in der Wirtschaft, es wird also immer Wirtschaftskrisen geben. Dies impliziert aber nicht, dass jede Krise unvermeidbar oder "gottgegeben" ist. Dennnoch werden die Staaten gezwungen in jeder Krise zu reagieren, um die Zustimmung ihrer Wähler nicht zu verlieren. Dadurch "lernt" die Volkswirtschaft. Nicht jede politische Entscheidung trägt aber zur Verminderung von Krisen bei bzw optimiert wohlstand.

Welche Gründe gibt es für Wirtschaftliche Krisen?

  • Naturkatastrophen
  • Basisinnovationen/-regressionen (Anpassungsphase an neue Technik oder Unbrauchbarkeit alter Techniken zB Verbrennungsmotor)
  • Kreditzyklen (Aufblähung von Kredit durch wettbewerb & stabilität, platzen durch vertrauensverlust -> minsky)
  • Angebotsschocks (Krieg, Ölverknappung)
  • nachfrageschocks (überkonsum)
  • kollektive Fehlplanungen (Staat, Bewertungsblasen)
  • ..

Die Kreditzyklen sind aktuell mit Abstand der bedeutendste Faktor, danach die Angebotsschocks. Zyklen sind ein Zeichen dynamischer Wirtschaft. Dies muss jedoch bei unserem Wohlstand keine Not oder gesellschaftliche Polarisierung bedeuten, dies sind Effekte, die politisch nicht ausreichend adressiert werden.

Inflation

Inflation ist nicht ein vor allem monetäres Phänomen. Wenn überhaupt hat in entwickelten VWs die Geldbasis nur eine untergeordnete Rolle, uA weil kreditgeld überragende Bedeutung hat. Was löst also (hohe) Inflation aus?

  • Angebotschocks
  • Nachfrageschocks
  • Kreditzyklen
  • Ineffiziente ressourcennutzung
  • Gelddrucken bei unzureichendem angebot
  • Vertrauensverlust in die Währung

.. in etwa dieser Reihenfolge. 2% sind Zielinflation, was auf Zinspolitik der Zentralbank zurückgeht. In rezessiven zeiten hat Geldmengenausweitung kaum einen effekt (Balance-sheet recession), da Schulden abgebaut werden.

Einkommensunterschiede

Menschen sind vielfältig, daher kann es viele Gründe für unterschiedliche Einkommen geben. Mein Paradigma jedoch ist, dass gegenwärtige Einkommen in der Realität in erster Linie "Macht" wiederspiegeln, weniger Fähigkeit oder Leistung. Nur so ist zu erklären, warum zB Manager ein so hohes Einkommen haben - Macht & die hohen Auswahlhürden rechtfertigen dieses Einkommen. Auch andere Mechanismen verstärken unterschiede im Einkommen: Vorstandsstrukturen, hierarchische Firmenstrukturen, Erfahrung im Job (und damit erhöhtes Drohpotential), Aussiebungseffekt (wenige Stellen, hohe Aussiebung, hoher lohn), Spezialwissen. Am wenigten hat Einkommen mit Fleiß zu tun.

Kapitalkonzentration

Gründe für KK:

  • stochastische Effekte
  • rechtliche Effekte (Vererbung, Entschädigung,...)
  • unterschiedliche ind. Fähigkeiten
  • asketisches Verhalten
  • Spekulation
  • Machtpositionen
  • Diebstahl/Enteignung
  • lobbying/Regulatory Capture
  • ...

Konzentration von Kapital (bei Individuen, Familien) in relevanten Mengen (1mio+) ist nicht mehr mit ökonomischer Vorsorge zu rechtfertigen. Vielmehr wäre es unter gegebenen Umständen eine unökonomische Überabsicherung gegenüber Risiken. Ein echter Markt müsste also Reiche boykottieren um deren ineffiziente Ressourcenallokation auszugleichen. Darum geht es aber nicht.

Kapitalkonzentration ist nichts weiter als Machtkonzentration. Diese Machtkonzentration verzerrt nicht direkt die Allokation von Ressourcen, da das Eigentum gewöhnlich weiter im Wirtschaftsprozess eingebunden ist (es soll ja Rendite bringen). Bestimmte gesellschaftliche Einrichtungen wie etwa Aktienunternehmen, Copyright, Erbrecht, Grundeigentum, subsistenzpflicht der Arbeiter begünstigen diese Machtkonzentration. Diesem kann man entsprechend durch Steuern entgegen, man kann jedoch auch grundsätzlicher ansetzen, etwa indem man die Notwendigkeit oder Form dieser sozialen Institutionen überarbeitet.

Machtkonzentration geht üblicherweise einher mit hohem Einkommen, schließlich kann man sich mit hohem Kapital einfach ein Unternehmen kaufen und sich selbst anstellen. Oder entsprechend Lobbyarbeit betreiben, etc. Ein hohes Einkommen führt auch meist zu einem hohem Kapitalstock, da Menschen einen Basiskonsum haben, der, wenn erstmal erfüllt, sich mit Einkommen nur langsam erhöht oder gar fällt.

Statistische Effekte spielen auch eine Rolle: In einem effizienten Aktienmarkt sind bereits alle Informationen enthalten, das heißt es ist praktisch egal welche Aktie ich kaufe. Durch Selektion entsteht ein rein statistischer konzentrierungsprozess. Noch stärker wird er wenn man Markt-Ineffizienzen annimmt, die erkannt werden können. Hinzu kommen differierende Fähigkeiten der individuen. Ebenso gibt es Mechanismen wie Lotto, die systematisch die ungleichheit erhöhen.

Vorteile von Kapitalkonzentration: Durch Kapitalkonzentration können Luxusgüter erst zu einem hohen Preis gekauft werden, bis der Pres sinkt und mehr und mehr in den Genuss kommen. Dieser Effekt ist da, jedoch fraglich wie stark. Nicht alle reichen Haushalte stecken ihr Geld in besonders high-end geräte, vieles wird entweder angelegt oder in Statusobjekte investiert, die eben nicht effizient herstellbar sind. Zudem kosteten selbst die ersten Handys so viel, dass ein Normalverdiener - würde er es drauf anlegen, es kaufen könnte. Eine extreme oder zunehmende Einkommenspreizung führt nicht zu einer verbesserung der Innovationsfähigkeit. Es ist auch nur eine ganz bestimmte Sorte von Innovation so begünstigt: Innovation auf Individualgütern. Dies kann jedoch keine Technologiesprünge finanzieren, zB Solarzellen oder Windkraft. Solarzellen der ersten Generation waren extrem ineffizient und taugen nicht als Statussysmbol. Daher hat Deutschland einen technischen Vorsprung in erneuerbaren Energie ggüber den USA, da der Technologiesprung dort nicht in dem Maße gefördert wird.

Untternehmenkonzentration

Stellen wir uns eine Wirtschaft mit vollkommenen Wettbewerb vor. Es gibt unendlich viele unternehmen, die Konkurrieren, vollständige Information, aber die Unternehmen sind nicht gleich effizient. Dies führt dazu, dass der Großteil dieser Unternehmen stirbt, der Markt tut seinen Job. Der Markt wird unter den verbliebenen Firmen aufgeteilt. Zwar ist die Wirtschft weiterhin offen, jedoch haben Neuankömmlinge Investitionskosten, welche die Etablierten schon abgeschrieben haben. Durch die Marktreinigung sind Firmen unterschiedlicher Größe entstanden. Dies führt dazu, dass die großen Firmen Skaleneffekte nutzen können, welche den kleinen verwehrt bleiben. Ebenso wirkt komplexere Regulierung begünstigend für etablierte Firmen. Durch Kapitalkonzentration können große Firmen hier die Gesetze in ihrem Sinne beeinflussen (vermutlich sogar auch im Sinne ihrer Kunden, aber nicht im Sinne potentieller Konkurenten). Dies führt zu einer weiteren Marktreinigung. Am Ende beherrscht ein Oligopol den Markt, welche die Preise auf niedrigem Niveau hält, aber den Wettbewerb eingestellt hat (stilles kartell). Hierzu ist keine Absprache nötig, einfach der Effekt, dasss Preissenkungen eines Marktteilnehmers allen inklusive dem Preissenker schaden würden stellt den Wettbewerb ein. Das heißt nicht, dass Preise nicht fluktuieren können (Bsp: Kartoffeln), dann aber derart, dass alle Wettbewerber gleiche Konditionen kriegen (Clearing/Auktion) und am Ende praktisch gleiche Preise stellen. Rationalisierungen setzen sich nur bei starkem Vorteil gegenüber Konkurrenten durch. Es macht für den Konsumenten also kaum Sinn nach günstigeren Kartoffeln zu suchen, daher findet wettbewerb explizit über künstlich erzeugte Marktineffizienzen statt (Beispiel: Markennamen & Werbung, die Kunden dazu verleiten teurere Produkte zu kaufen als auf dem Markt erhältlich).

Dies führt zu einer Konzentration von Kapital. Nicht unbedingt jeden Kapitals, aber bestimmten Kapitals. Das ist durchaus ein Lerneffekt des Marktes, der zu besseren Ressourcennutzung führt, aber eben auch zu Kapital(=Macht)konzentration. Nur in manchen Branchen (Anwälte, Ärzte, Botiquen,...) kann sich ein scheinbarer Wettbewerb aus vielen unabhängigen Individuen, wass mitunter auch an Marktineffizienzen liegt (zB ein Veranlagung immer zum gleichen Anwalt zu gehen, staatlicher Regulierung, exzessives Vergleichen (shopping)).

Ausgang aus der Selbstversorgerwirtschaft

Wir alle stehen in Abhängigkeit voneinander. Die Behauptung, jeder Preis, den man für die "eigene" Arbeit rausschlagen kann ist eigener Verdienst ist unhaltbar. Man kann sich das verdeutlichen, wenn man sich vorstellt man fängt auf einer einsamen Insel an zu programmieren -- es wird einem nicht das Überleben sichern. Selbst wenn man von einer kleinen Inselbevölkerung ausgeht, ereicht diese nicht die Komplexität, die nötig wäre um diese Aufgabe lohneswert zu machen. DEnnoch mag es die Fähigkeit sein, die man am Beseten kann und die der Gesellschaft am lohneswertesten ist.

Gerade die gut bezahlten Arbeiten verdanken der Gesellschaft überhaupt ihre Existenz. Um diese Aufgaben zu ermöglichen braucht es ein dichtes Netz an wirtschaftlichen und sozialen Beziehungen, sowie einen hohen Abstraktionsgrad der Aufgaben. Am meisten zu verlieren, wenn das Selbstversorger- und Eigentumsparadigma unsere Wirtschaftspolicys bestimmt, haben Jobs mit hohem Abstraktionsgrad. Einzelne mögen zwar mehr verdienen (aufgrund der höheren Hierarchisierung der Gesellschaft), der Durchschnitt aber fällt.

Sozialsystem & Staat(squote)

Das Sozialsystem ist nicht als Teil des Staates anzusehen. Im Gegensatz zu anderen Staatsaufgaben (Polizei, Militär) tragen sie eben nicht dazu bei, die Macht zu sichern, sondern vielmehr die Macht zu brechen. Ein Grundeinkommen würde also scheinbar die staatsquote erhöhen, in der Realität aber die Repression senken. Nichtsdestotrotz ist das Sozialsystem aber im Staat verankert, so sind aber auch Eigentum uÄ. Es ist rein ideologisch was man zur Staatsquote zählt. So sind GEZ, Bahn etc nicht Staatsquote, Bürokraten aber schon. Unterhalt ist nicht Staat, aber Kindergeld. Bildung ist Staat, aber keine Juristen oder Steuerberater. Der Steuerfreibetrag ist nicht Staat, aber Hartz 4. Subventionen sind staatlich, aber keine Regulierungskosten. Die Staatsquote ist eher ideologisch zu sehen und erlaubt keine Aussage über "Zentralsteuerung" oder Staatsmacht.

Alternativ schlage ich eine Zivilquote vor, die die private Einkommen plus Sozialquote plus Bildung zählt und eine Staatswirtschaftsquote, die zusätzlich zu den sonstigen Staatsausgaben noch Bürokratie, Staatsunternehmen und quasistaatliche Jobs zählt.

Der Schwanz wedelt mit dem Hund

Spekulation ist nicht grundsäzlich zu verdammen, ich sehe keinen grund dafür. Jedoch führt Spekulation durchaus zu Basen und die zu Herdentrieb (nicht anders herum), was besonders bei ärmeren zu Problemen führt. Jedoch werden keien Rohstoffe vernichtet oder dem Kreislauf entzogen, sonder vielmehr werden Signale gesetzt, mehr zu investieren. Mit dem realmarkt hat das nciht mehr zu tun. Durch die massive Überliquidität an den Spekulationsmärkten, _setzen_ sie die Preise für die "reale" Wirtschaft.

Der globale Hunger wird mMn nur zu einem kleinen von Spekulation verursacht. Vielmehr gibt es das Problem, dass diese nicht genug einkommen haben, um die Lebensmittel zu bezahlen. Ein Verbot von Spekulation würde hier nciht helfen. Zudem sind viele der Hungernden selbst Bauern, würden also eher von hohen Nahrungsmittelpreisen profitieren. Durch indusrialisierung der Feldarbeit können letzlich eine gröere Anzahl Menschen versorgt werden, jedoch muss dies auch verteilt werden können.

Spekulation 2

Es ist aufgrund des Volumens der Spekulationsmärkte wie oben festgestellt, wahrscheinlich dass diese die Preise indikativ vorgeben. Diese indikative Preisstellung wirkt umso mehr je beständiger ein Gut ist. Bei unbeständigen Gütern wird dies wird zB durch rollen von Futurekontrakten erreicht. Getreide ist unbeständig, Getreidefutures (mit Kosten natürlich) aber nicht. Bei Güter die zum Grundbedarf gehören (zB Nahrungsmittel, Öl) ist es leicht für den Spekulationsmarkt Preise kollektiv cornern (rationaler Überschwang, bubble). Dies gilt dann natürlich auch in die Gegenrichtung. Jedoch erscheint mir es kein guter weg zu sein, Spekulation zu verbieten. Eher muss das Problem des mangelnden Einkommens bei den Betroffenen direkt gelöst werden (Transfer oder Löhne). Spekulationsblasen sorgen für Überproduktion über kurz oder lang und platzen. Diesen Preisschwankungen kann zB mit Bufferstocks begegnet werden, bei grundsätzlicher Knappheit aber nur wenig begegnet werden (außer eben Lösung des Problems auf Produktionsseite oder durch neue Technologien)

Wie holt eine VW (zB China) auf?

reine Zusammenstellung aus empirischen Daten:

  • Infrastrukturinvest
  • Steuerdrainage (absichtlich niedrigere Steuern als der rest)
  • Missachtung von Patenten & Urheberrechten
  • Kopplung der Währung an Haupthandelspartner
  • Unterbewertung der eigenen Währung/Exportsubvention
  • Wirtschaftsplanung/Subventionssteuerung
  • Förderung von Auslandsinvestition
  • selektiver Protektionismus (vgl [1])
  • agressives Ausnutzen von komparativen Vorteilen (vgl [2])
  • Unterdrückung von Arbeiterrechten

Das funktioniert nur bis eine VW ein vergleichbares niveau mit den höchstentwickelten VWs erreicht hat. Durch niedrigere (Kapital-)Steuersätze ist aber eine Art Parasitenstaus möglich der noch höheren Wohlstand ermöglicht.

Drainage-Effekt / "regulatorische Arbitrage"

Warum sind die Schweiz, Liechtenstein, Karabikinseln etc vergleichsweise so reich? Es ist nicht so, dass diese über besonders fleißige Arbeiter oder günstige Bedingungen verfügen. Würden alle Staaten vergleichbare Steuergesetze erlassen, wäre kein Staat am ende reicher, jedoch die Kapitalbesitzer reicher. Der Reichtum der Steueroasen wird in den großen Ländern erwirtschaftet & in die Steueroasen transferiert. Hier wird kein ökonomischer Mehrwert geschaffen. Jedoch sind auch die Steueroasen von unserer kooperation abhängig - letztlich sind es rechtstitel, die hier geschaffen wurden und hier eingelöst werden müssen.

Zwischen Banken und Hedgefonds gibt es einen ähnlichen Effekt um Bankregulierung zu unterlaufen.

Für Menschen gilt das "natürlich" nicht, freien Menschenverkehr gibts nicht.

Steuereffekte von Ehen

Heutzutage werden Ehen steuerlich subventioniert. Zwei Singles die ein Kind großziehen sind benachteiligt bezüglich einer Ehe mit einem Kind. Dies wird mehr und mehr zur ungerechtigkeiten. Im Konservativen Modell ist es jedoch verständlich: Der Mann hat für die Familie zu sorgen, die Frau muss die Hausarbeit zu machen, beide brauchen ein Einkommen. Also werden beide Personen praktisch zu einer "Person"/Haushalt zusammengelegt und die Finanzen vereinigt, die Frau bekommt ein Einkommen (vom Mann). Singles in alten zeiten hätten Ehemänner unterboten, da diese ja nicht für Kinder und Fau aufkommen müssten. Abgeschwächt ist das heute auch noch der Fall, unser Steuerrecht bevorzugt Kinderlose.

In der industriellen Revolution hat die Ehe möglicherweise eine gesellschaftliche Aufwertung bekommen, damit die Frauen nicht gezwungen waren ihre Kinder zu vernachlässigen. Die Familie brauchte doppelten Lohn um mit unverheirateten Männern zu konkurrieren, hätte dann aber keine Zeit mehr für Kindererziehung gehabt. Ohne Ehe hätte sich die Gesellschaft in der industriellen Revolution möglicherweise selbst zerstört. Ist aber Spekulation meinerseits.

In modernen Zeiten in denen sich im Bereich Hausarbeit viel getan hat (Bsp: Waschmaschine, Rasenmäher, Staubsauger, Spülmaschine, Fertiggerichte, Schule, Jugendtreffs, (Klein-)Kindergarten, Fernseher, Computer) ist dieses Modell mehr und mehr untragbar. Die Pille/Kondome macht/en Schwangerschaften planbarer, Elterngeld, Fernarbeit etc mindern die Effekte für Arbeitgeber. Doppelverdienerfamilien unterbieten mehr und mehr Einzelverdienerfamilien, trotz deren steuerlichen Besserstellung.

Ironischerweise werden Zusammenlebende mit Hartz4 gegenüber arbeitslosen Singles finanziell benachteiligt. Ob der Staat Zusammenleben begünstigt oder nicht, hängt also vom Einkommen ab.

Es sollte daher zu einem Modell der Individualbesteuerung kommen, welches sich auch gut mit dem GE verträgt.

Slide-in eines BGE

ein BGE kann inkrementell eingeführt werden. Zunächst Zusammenlegung von ALG2, Kindergeld, Bafög, Steuerfreibetrag, Grundrente/Sockelbetrag, Sockel von Pensionen zu einer negativen Einkommenssteuer iHv 4000€/a. keine Veränderung von Steuersätzen oder Förderungshöhen, nur der Besteuerungsberechnung. Zur Erlangung der negativen Steuer wird auch Familienarbeit, Studienzeit, gemeinnützige Arbeit, etc angerechnet. Sonderansprüche gelten weiterhin.

Einführung von Individualbesteuerung. Schrittweiser Ersatz des Rentensystems (bge) durch ein Grundrentensystem + Privat. Abschaffung von ges. Arbeitslosenversicherung. Aufbrechen des gKV und pKV-Gegensatz+pflegeV (aber Basistarif und Pflichtversicherung, evtl Mitbestimmungsrechte, alter/chronisch/behinderten-rückversicherungspflicht). Ausgeben von Bildungsgutscheinen.

Kopplung von MwSt und einem (nicht ausreichendem) GE. GE=MwSt (ca. 2k/Jahr/Bürger) -> MwSt zur konsumsteuer. Vorteil: Wachstum mit Wirtschaftswachstum, dynamisch.

Staatsausgaben zur Individualumlage.

Ein Grundeinkommen sollte als soziales System eher an Bewohner von Deutschand ausgezahl werden als an Deutsche (die ja auch in Thailand leben können)

Keinen Detailplan erstellen, schrittweises Vorgehen (piecemeal engineering)

Indiviualumlage

Zusätzlich kann eine Indivdualumlage iHv eines halben GEs eingeführt werden. Dies enspricht in etwa der Höhe der heutigen Staatsausgaben. Diese Umlage wird kommunal in Bürgerhaushalten veerwaltet. Aus diesen wird werden wiederum subsidiär höheren Stellen (Staat, Land, EU) Geld zugewiesen oder mit Bedingungen für die Eigenverwaltung an die Mitglieder gegeben (zB Kulturgutscheine). Aus Praktikablitätsgründen oder fairnessgründen können hier auch feste minimalquoten festgelegt werden. Zu dieser Art von Finanzierng eignen sich Kultur, ö-r, Forschung, lokale Infrastruktur, ÖPNV, kommunale Einrichtungen,...

Ebenso commonpool-Steuern: gegen eine Steuer bekommt man Mitbestimmungsrechte. Bsp: Straßenbau/KfZ-Steuer,

Auch Gutscheinmodell für Bildung, Gesundheit.

Wettbewerseffekte bei Staaten ("Globalisierung")

Unter der Annahme von flexiblen Wechselkursen und freiem Kapitalverkehr sowie kaum Handelshemmnissen, macht man folgenden Beobachtungen:

  • Steuern auf Kapital sinken, da dies am fluidsten ist
  • Körperschaftssteuern sinken, da die Unternehmen flexibel Umsätze/Gewinne verlagern können
  • Verbrauchssteuern steigen, da die Konsumenten echte menschen sind, welche nicht beliebig weit reisen können
  • Spitzensteuersätze bei Einkommen sinken... notwendigerweise? hohe Einkommen eher machtbedingt.
  • Staatsverschuldung steigt, weil dies ein einfacher Finanzierungsweg für Staaten ist
  • Staaten ohne eigene Währung werden von Pleite bedroht, IWF-Restriktionen, Wettbewerb der Sozialsysteme
  • Ärmeren Ländern fließt mehr Kapital zu
  • "Outsourcing"/"globale Arbeitsteilung"
  • Niedrige Löhne gleichen sich an
  • Migrationsströme verstärken sich
  • Einkommen und vermögen spreizen sich
  • Land in Entwicklungsländern wird industrialisiert genutzt
  • Zentralbanken kontrollieren Währungen, niedrige Zinsen, Ausweitung der Verschuldung privat und Staat, Schuldenbasiertes wachstum
  • Privatverschuldung in industrieländern nimmt zu, wg zu niedriger Einkommen/zu hohen steuern u. Statuskonsum und rel. niedrigen zinsen
  • Finanzsektor bekommt bekommt wg staatsverschuldung, Währungsspekulation, priv Absicherung, höhere Bedeutung, Deregulierung
  • Angleichung von Rohstoffpreisen, aber höhere Volatilität wg globaler Finanz/Wirtschaftskrisen, Spekulation
  • "harte" (Gold-)währungen nicht wettbewerbsfähig
  • umlagefinanzierte Sozialsysteme kommen unter druck wg einkommensspreizung

Kooperation vs. Kompetition

Es ist nicht richtig, dass unser ökonomisches System auf Wettbewerb aufbaut. Wettbewerb spielt eine Rolle als Entdeckungs- und Optimierungsmechanismus, wirklich entscheidend ist aber die Kooperation. Dies wird klar wenn man sich ein wirklich kompetitives System vor Augen führt: Kein Staat, Kein staatliches Vertragsrecht, kein staatlich garantiertes Eigentum, kein Urheberrecht, keine Institutionen, etc... Ein System wie es Anarchokapitalisten wünschen. Ein solches System würde sofort zusammenbrechen (weil die Memschen es nicht akzeptieren werden) oder in ein Privatstaatsystem (=Diktatur) degenerieren, um wieder (erzwungene) Kooperation (=Sklaverei) zu ermöglichen.

Jedes Gesetz, jede Organisation, jeder Vertrag basiert letztlich auf Kooperation. Die Frage ist wie man Kooperationsmechanismen und Wettbewerb designed, sodass sich ein lebensfähiges System entwickelt. Ebenso wie ein eigentumsbasiertes Modell entworfen wurde ("Kapitalismus"), kann ein Einkommensbasiertes System konzipiert werden, tatsächlich gewähren wir bereits jedem ein Mindesteinkommen, und anstatt "Eigentum" (Sachwerte) entlohnen wir einander mit Tokens (Geld), die wir gegen Waren eintauschen können. (Selbstversorger->Fremdversorger). Auch in einem Einkommensbasierten Modell entwickeln sich Kooperation und Konkurrenz, der Fokus liegt aber mehr auf Offenheit & Kooperation (vgl.: Opensourcewelt, Wikipedia)

Ob eine Kooperation frei ist oder nicht hängt letzlich von der Definition von Freiwilligkeit ab. Die radikale These alles vom Staat als erzwungen anzusehen widerlegt sich selbst wenn sie das Recht auf einen eigenen Staat (und Zwang gegen andere) wünschen. Ich verwende eine Freiheitsdefinition im Sinne von Möglichkeitsmaximierungen.

Argumente pro/con BGE

  • Grundrecht auf Leben/Einkommen
  • Demokratiepauschale
  • Stabilisation der VW
  • Entscheidungsfreiheit bei Arbeit
  • gehalt f kulturelle/geistige Leistungen
  • Entlohnung für ehrenamtliche Arbeit
  • Eleganz
  • gesamtgesellschaftliche Problemlösung für Strukturelle Arbeitslosigkeit
  • bürokratieabbau
  • Erhöhung der Kreditwürdigkeit
  • Abbau von Kreditsucht bei Unternehmen, Staat, privat
  • Ermöglichung anderer organisationsmodelle v Unternehmen
  • Stabilisierung individueller Zukunftsaussichten
  • Verbesserung der Einkommen/Machtposition v niedriglöhner
  • Entstaatlichung der Sozialversicherungen
  • Aufwertung von Bildung vs Arbeit
  • Abbau von Arbeitsregulierungen
  • Abbau des Vorsorgemotivs/Kapitalanhäufung
  • innovationsermöglichung
  • Beteiligung der Allgemeinheit am gesamtgesellschaftlichen Wohlstand/Technischen Fortschritt
  • Anreiz zur Arbeitsautomatisierung
  • Abbau armutsverbundener Kriminalität
  • Kompensation für historischen Entzug von Allmenden

Gegenargumente:

  • "rentnermentalität"
  • individueller verantwortungsverlust/leistungsscheu
  • Inflation/Steuerlast
  • "Alleinlassen"
  • Anreiz zur Einwanderung steigt (Gegenargument?)
  • nationale Umsetzung
  • unklare Höhe
  • moralische Einwände ("Mensch ist zum Arbeiten da")
  • Menschenbild inkompatibel (Der Mensch ist der Feind des Menschen)
  • inkompatible Lebensweisen (Selbstversorger, Eremit)
  • festhalten am Status quo
  • Einwände gegen Verbesserung der Position von Minderprivilegierten
  • kategorische Einwände gg jede Art von Transfer
  • utopismus (Kapitalismus, Kommunismus)
  • Leistung ohne Gegenleistung (Gerechtigkeitsargument)
  • Gleichbehandlung von unterschiedlichen ind. problemen
  • Selbstversorgervorteil

strukturelle Aspekte 1es BGE

  • Lohnverzicht bei Krisen gg beteiligung bei BGE möglich
  • => Resistenz gg Krisen
  • => wettbewerbseffekte wirken pro AN-Eigentum
  • => Fixierung von Kapital(rechten)
  • Aufhebung "Klassengegensatz" von vermögenden u. Nichtvermögenden
  • Konzentrierung sozialer Forderungen auf ein Ziel statt Aufsplitterung in viele teils widerstrebende Teile
  • Bottom-up-Staatsfinanzierung auf Basis von Individualumlage (Bürgerhaushalt)
  • Resistenz gegen internationales Lohndumping
  • umdefinition von Arbeit/Wertschätzung?
  • entspreizung von Löhnen?
  • praktisch Exportsubvention/dadurch Resistenz gegen Währungsabwertung
  • menschenarbeit (insbes. niedrig entlohnte) wird subventioniert
  • Verhandlungsgewichte massiv verschoben
  • Erhöhung der Kreditwürdigkeit geringverdiener

Steuersystem / hints

Folgendes System (grob)

Besteuerungsbasen: Arbeitseinkommen, Kapitaleinkommen, Umsatz, Lenkungssteuern, (Kapitalsteuern zur Regulierung von Vermögensungleichheiten), Pigousteuern, Geldpresse (Inflation)

Nicht besonders gut geeignet: Grunderwerbssteuer (alle Transaktionssteuern, bevorzugen Großunternehmen), Versicherungssteuer (zu spezifisch, keine Lenkungswirkung), FTS, Energiesteuern(?, aber als Lenkungssteuer schon), Gewerbesteuer (zu ungerecht angewendet)

Hauptsteuern:

  • Mehrwertsteuer 25%
  • Kapitalertragssteuer 25%
  • Körperschaftssteuer 25%
  • Einkommenssteuer (zahlbar durch AN) 25%
  • Lohnsummensteuer (zahlbar durch AG) 25%

=>nach VGR sollte theoretisch (tm) ca 50% Besteuerung rauskommen. Das reicht für BGE+kk (33%) & Staatsaufgaben (17%). heutige Aausgaben: 46% (inkl. Rentensystem, ex priv kk)

Dieses System ist in etwa neutral bezüglich der Steuerungswirkung und ähnlich dem unserer Nachbarländer. Dazu kommen Pigou-steuern (Mineralöl), Lenkungssteuer (Alkohol, Tabak), Spielsteuern (Lotto, etc), Grundsteuer, evtl Finanzsystemsteuern (Versicherungen, Banken), Commonpool-Steuern (KfZ, GEZ), Erbschaftssteuer (konzipiert als Freibetrag zur Einkommenssteuer)

Absetzbarkeiten von Individuen werden durch BGE ersetzt. Assets von Individuen werden jährlich per GuV-berechnet.

Dieses System ist für den Bürger einfach und die Umsetzung effizient. Die einzelnen Steuersätze sind natürlich aus der Luft gegriffen, man müsste den genauen Bedarf ausrechnen/sich langsam dem System annähern.

menschliche natur

Arbeitshypothese: statusgetriebenes, gruppenegoistisches, sozial gebundenes, adaptives, etwas empathiefähiges Wesen. Menschen streben danach individuellen Schaden zu minimieren, nicht notwendigerweise individuellen Nutzen zu maximieren.

Menschen haben ein intuitives verständnis was gut für sie bzw ihrer Gruppe (persönliches umfeld, nicht klasse) ist. So sind sowohl Kräfte von unten (viele, aber wenig Macht der Einzelnen), als auch von oben (wenige, aber viel Macht der Einzelnen) zu erklären.

Der mensch ist kein:

  • homo oeconomicus
  • behaviorism
  • homo altruism

Staatsorganisation

Selbstverständlich sollte ein Staat so demokratisch wie möglich sein. Eine Gewaltenteilung (bessser: Gewaltendispersion), nicht nur zwischen den klassischen Gewalten ist hier unerlässlich. Das Parlament als Herz der Demokratie gilt es zu schützen, jedoch hat es keinen Monopolanspruch auf Demokratie, der steht dem Volk zu. Vom Parlament unabhängige Institutionen (zB Zentralbank, GEZ, GEMA, Verbraucherschutzzentralen, etc), sollen, wenn möglich, unter zivilgesellschaftliche/demokratische Kontrolle gestellt werden, unabhängig vom Parlament.

Auch ein Grundeinkommen ist im Sinne der Gewaltenteilung zu betrachten: Dadurch werden Bürger unabhängiger von privaten (Eltern, Ehepartner, Erbschaften) oder kommerziellen Abhängigkeiten/Anreizsystemen (Unternehmen, Aktiendepot), was die Entscheidungsfreiheit & demokratische Meinungsbildung begünstigt. Macht, auch ökonomische, soll in einem stabilen System stets auf möglichst viele Betroffene aufgeteilt werden, ansonsten bilden sich Ungleichgewichte (Krisen, Stress) aus, welche das Fortleben des Systems in Frage stellen. Andererseits sind Krisen stets eine Möglichkeit für das System zu lernen und in Zukunft solche Krisen zu vermeiden.

Die klassische "Gewaltenteilung" aus Judikative, Legislative und Exekutive funktioniert nicht in dem Sinne von Checks & Balances, sondern durch Dispersion von Macht durch funktionale, personelle, konstitutive Machtteilung und andere Mechanismen. Das deutsche System verwirklicht daher mehr Gewaltenteilung als das amerikanische, auch wenn das amerikanische näher am klassischen Modell ist. Für "klassische" Gewaltenteilung einzutreten bedeutet mitunter für mehr Rechte der Exekutive (Königsrechte) einzutreten.

Föderalismus von unten

Wie die klassische Gewaltenteilung funktioniert auch der klassische Föderalismus in der Praxis anders als in der Theorie. Theoretisch sind die 3 Ebenen des Staates unabhängig voneinander. für die lokale Ebene mag das stimmen, jedoch hat diese auch kaum Möglichkeiten zur Besteuerung. Es ist letztlich das managen eines Budgets im Sinne der Bürger, wodurch aber eine große Abhängigkeit vom reinen Geldzufluss entsteht. Bei den Bundesländern ist der Föderalismus fast aufgehoben. Wie auch die Wähler wissen, sind Landtagswahlen kleine Bundestagswahlen und das nicht nur wegen dem psychologischen Effekt. Durch den Einfluss über den Bundesrat wirken die Länder wie ein Alternativparlament, was bei unpopulären Regierungen (zB Schröder II) auch zur Abdankung führen kann. Die tatsächlichen Gestaltungsmöglichkeiten sind beschränkt und sind stark durch die Verfassung vorgegeben (Bildung, Polizei). Das Alternativparlament trifft auch über Staatsverträge quasigesetzliche Regelungen für das ganze Bundesgebiet. Der "Wettbewerbsföderalismus" ist praktisch nicht vorhanden, und vermutlich ist es auch besser so. Der Länderfinanzausgleich sorgt auf deutscher Ebene für ein ausgleichen von wirtschaftlichen Divergenzen um eine Krise wie in Euro-Ländern zu verhindern.

Ist ein besserer Föderalismus möglich? ich denke schon. Anstatt sich der Illusion hinzugeben, dass man Aufgaben fest funktional unterteilen kann, Steuern gerecht zwischen den Ebenen Aufteilen kann, schlage ich einen anderen Weg vor. Alle Steuereinnahem werden zunächst in einen Topf geworfen und gleichmäßig auf alle Bürger verteilt. Diese entscheiden nun auf lokaler Ebene welche Projekte sie damit finanzieren. Dann erhält die Landesebene Geld und dann Bundesebene und Europaebene. So soll sichergestellt werden, dass das Geld so nah wie möglich an den Bürgern bleibt. Dabei ist zu beachten, dass keine der Ebenen ein Defizit erwirtschaften darf, jedoch Geld entsprechend dem Bedarf gedruckt werden kann und den Steuereinnahmen hinzugefügt wird (Geldsteuer).

Von der rechtlichen Trennung der Ebenen soll nicht abgewichen werden. Jedoch ist eine "Ebenenbindung" von Steuern abzulehen, genau wie die "Gebietsbindung" von Steuern. Einziges Kriterium sollte sein Staatsbürger oder nicht.

Rechtsstaat & Geldstabilität

Der Rechtsstaat ist eine wunderbare Erfindung, die ich nie missen möchten. Jedoch gibt es ein Problem und zwar wenn der Rechtsstaat in Konflikt mit dem Volkswillen kommt (und keine Minderheitenrechte gefährdet sind). Dies ist vor allem bei Staatsanleihen der Fall. Anstatt Volkssouveränität geben die Staatsanleihen eine moralische und politische Rechtfertigung, unpopuläre Maßnahmen durchzudrücken. Die Konsequenz kann nur heißen: Nie wieder Staatsanleihen. Stattdessen soll der Staat benötigtes Geld drucken, natürlich unter strengster öffentlicher Aufsicht in Verbindung mit Gewaltenteilung.

Ein Einwand ist dass das die Stabilität des Geldes gefährdet. Darauf lässt sich antworten, dass es sowas wie eine "Geldstabilität" nicht gibt. Jedes Jahr lassen sich andere, neue Güter kaufen, die es vorher nicht gab. Dies ist nicht durch die klassische Inflationsmetrik ausdrückbar. Dennoch hat Geld einen großen wirtschaftlichen Effekt, der zu groß ist um ihn ungewählten, nicht-rechenschaftspflichtigen ("unabhängigen") Bürokraten zu überlassen.

Gleichheit, Ungleichheit, Diversität

Menschen sind gleich und doch unterschiedlich. Wie ist das möglich? Zunächst muss man sicch klar machen, dass das Gegeteil von Gleichheit Ungleichheit/Hierarchie ist, und nicht etwa ungleichheit. Diversität ist das Gegenteil von uniformität. Soll der Staat Gleichheit herstellen? Nun natürlich nur im Sinne vom weniger hierarchie, Gleiche Rechte, gleiche Würde, gleiche Freiheit, nicht im Sinne von Gleiche Kleidung etc. Hier gibt es aber durchaus Spannungen, zB in der Schule. Jeder hat zwar das recht auf Bildung (Gleichheit), kriegt aber auch mehr oder weniger die gleiche Bildung (Uniformität). Politik sollte daher stets beide Seiten, Gleichheit und Diversität/Unterschiedlichkeit mit einbeziehen und die Möglichkeit zur Abweichung einplanen und sogar Fördern. Eine ungleichheit an Macht ist, wie von den Ancaps dargestellt wird ist jedoch keine Diversität, sondern im Gegenteil uniformität. Systeme die keinen Freiraum lassen, werden "dumm", nicht divers.

Demokratie

man kann 2 Verwendungen des Begriffes unterscheiden: a) Demokratie als Staatsform und b) Demokratie als Prinzip. a) definiert eine staatsform, welche vom Volk im einem Abhängigkeitsverhältnis steht (alle Staatsgewalt geht vom Volke aus). Real *funktionieren* parlamentarisch-demokratische Staaten nach dem Prinzip der p:Polyarchie b) Ein gleiches Recht für die Mitglieder eines Kollektivs, dessen Entscheidungen in dem Maße zu beeinflussen in dem man von ihnen betroffen ist.

Netzwerktheorie

Wirtschaftliche und soziale Systeme sind inhärent Netzwerke. Ein netzwerk besteht meiner definition nach aus 5 Komponenten: Agenten, Kopplung (der Agenten zueinander), Rauschen, Selektion (von Rauschen) und Engramme (Speicherung). Erst wenn diese Komponenten in einem zueinander passendem Verhältnis stehen, werden sie "schlau". Ich erweitere diese Theoorie auch auf andere Systeme, jedoch noch ohne weitere theoretische fundierung.

Die Tabelle ist frei zusammengestellt & ohne gewähr... ich teile auch in verschiedene Arten von Engrammen auf:

  • Gene (gespeichert in DNA)
  • Meme (gespeiichert in Gehirnen/Kulturgütern)
  • Neure (gespeichert in Neuronen)
  • Infe (gespeichert in Technik)
  • Mone (gespeichert in Kapital)

Agenten sind lern und adaptionsfähig, ihre Motivation ist es nicht ausselektiert zu werden.

Netzwerk Agenten Kopplung Rauschen/Spontanakt Selektionsmechanismus Engramme
pol Sys. Bürger Diskurs Interessensunterschiede Wahlrecht Ideologien / politische Idole (Meme)
Markt1 homo oeconomicus (Unternehmen...) Transaktionen ind. präf Kostenvorteil Preise/Innovationen (Mone, "Schöpferische Zerstörung")
Markt2 Menschen Kooperationen Integration/Segregation Transaktionskosten Institutionen (Mone)
Twitter Accounts Timelines Tweets Retweets Meme/Zitate (Infe)
WWW Webseiten Links Content Google/Datamining Informations-kondensierung (Infe)
Gehirn Neuronen Synapsen Nervenreize Musterbildung Erinnerungen/Erfahrungen (Neure)
Sprache Sprecher sozziale Gruppe Kommunikationsbedürfnis Soziales feedback Wortassoziationen/Grammatikregeln (Meme)
Kunst Werke Inspirationen Experimentelles Feuilleton/Kritik Stilrichtungen (Meme)
Science Wissenschaftler Zitation/Studium Neue Theorien Empirie Erkenntnis der Welt (Meme, "wissenschaftliche Methode")
Evolution Genträger Reproduktion Mutation natürliche Auslese Gene (Gene)
Evolution2 Arten Symbiose Koevolution Gruppenselektion Genpool (Gene)
Finanzmarkt Kapital Derivate/kredit Risiko/Vertrauen Zins/Rendite Spekulation/Investition (Mone)
Software-Projekt Programmierer Motivation Bugs/Features Komplexität/Requirements Funktionalitäten (Infe)
Filesharing Clients Connections neue Seeds Leecher Dateienverbreitung (Infe)
Blogosphäre Blogger Blogroll Meinungen/Geschehen Publikum Artikel (Infe)
Google Schlüsselwort Index Crawlings Query Datenset (Infe)
Medien Zeitungen, TV Berichte Weltgeschehen ökonomische Zwänge ideologische Frames (Meme, "Propagandamodell")
Wikipedia Artikel Links Edits?? "Relevanz"/Sourcing Wissensrhizom (Infe)
Recht Prozessparteien Verhandlungen Streitfälle Richter/Anwälte Rechtssprechung (Meme)
Kommune Bewohner Nachbarschaft kollektive Präf Kosten/Steuermacht kommunale Einrichtungen (Mone)
4chan anonymous thread/board Trolling Page 10/repost Internetmemes (Meme)
Kulte/Vts Gläubige Glaubensgrundsätze Unerklärliches Überlieferung/Erzählungen Mythen (Meme)
Ökosystem Tiere/Pflanzen (Ge)Fressen Wetter/Evolution Überleben Leben

Aufgrund dieser prinzipien existiert eine selbstähnlichkeit. Es macht daher auch keinen grund willkürlich grenzen zu ziehen, kann bei der Analyse aber helfen.

Diese Netzwerke können zusammenbrechen:

  • resonanzkatastrophe (Selektionsmechanismus zu schwach/ zu stark)
  • Volatilitätskatastrophe (Spontanaktivität bricht zusammen/explodiert)
  • reflexivitäts/desintegrationskatastrophe (Kopplung zu stark/schwach)
  • Wachstums/Todeskatastrophe (zu wenige/zu viele Agenten)

Im Netzwerk beeinflussen sich die Knoten gegenseitig über die Koppplung, stehen jedoch in keinem Konkurrenzverhältnis. Anstatt einem "Kampf ums Dasein" gibt es Kooperation & Kommunikation, jedoch auch Anpassuns/Lerneffekte.