Benutzer:Sven423/Tätigkeitsbericht LPTBW2012.1

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Die Aufgaben des Politischen Geschäftsführers (PolGf) sind wie bei uns Piraten üblich in der Geschäftsordnung (GO) des Vorstandes definiert:

Der Politische Geschäftsführer koordiniert die Öffentlichkeits-
und Pressearbeit. Er sorgt für die Koordination der Pressearbeit
mit der Bundespartei und den anderen Landesverbänden und den
Kontakt zu programmatischen Arbeitsgruppen. 

Meine Amtszeit begann am 04.06.2011 und endet (hoffentlich ;-) ) am 03.03.2012. Es folgt eine Übersicht über die Tätigkeiten in diesem Zeitraum. Ich bemühe mich, diesen Bericht durch weiterführende Links und Erklärung von Abkürzungen auch für Neumitglieder verständlich und nachvollziehbar zu halten.

Ich bitte darum, den Tätigkeitsbericht mit den von mir niedergeschriebene Gedanken zur Kandidatur am letzten Landesparteitag abzugleichen.


Warum ich nicht wieder antrete

Die Arbeit im Landesvorstand ist sehr zeitaufwändig. Da ich noch immer Student bin kann ich diese aufbringen, allerdings auf Kosten des Studiums. Und hier liegt das Problem: Irgendwie muss auch mal Geld reinkommen. ;-) Studieren (was eigentlich ein Vollzeitjob sein sollte), im Landesvorstand tätig sein (was wenn man es ernsthaft tut auch ein Vollzeitjob ist) und noch nebenbei Geld verdienen ist einfach nicht möglich, ohne dass eine der drei Tätigkeiten darunter leidet. Da meine finanziellen Reserven nun aufgebraucht sind muss ich erst einmal Prioritäten setzen und mein Studium zu Ende führen.

Auch leidet die Basisarbeit, die mir sehr viel Spaß macht, unter einem Vorstandsamt enorm. Außer gelegentlichen Stammtischen, Hilfe bei den Großlakaten zur Berlinwahl, einem Vortrag über Softwarepatente und Ordner bei der ACTA-Demo am 25.02. habe ich hier nicht mehr viel tun können.

Aber keine Angst: In ein paar Monaten bin ich wieder mit altem Idealismus für unseren Einsatz für eine bessere Welt da. :-)


Langweiliges "Pflichtprogramm"

Natürlich habe ich an unseren Vorstandssitzungen jeden zweiten Mittwoch Abend teilgenommen. Ohne alle Protokolle noch einmal durchzugehen bin ich mir recht sicher, dass ich in allen anwesend war. Hinzu kamen die zwei Real-Life Vorstandssitzungen in Freudenstadt und Ulm. Als PolGf war auch die Teilnahme am monatlichen Bund-Länder Pressemumble sowie an der monatlichen virtuellen Marina (Vorständetreffen; je nachdem wer von uns im Vorstand gerade Zeit hatte) Pflicht.

Regelmäßig, und manchmal sehr kurzfristig, mussten Pressemitteilungen verfasst, lektoriert, freigegeben, verschickt und auf die Webseite gestellt werden. Der Versand war zu Beginn ein Problem, da dies bisher über eine proprietäre Windowssoftware ablief, die unter meinem Linux nicht zur Mitarbeit zu überreden war. Mit der erfolgreichen Umstellung auf Funkfeuer zum Versand der Pressemitteilungen wurde jedoch auch dieses Problem für alle Zeit und alle meine Nachfolger erschlagen.

Aktuell (27.02.2012, 14 Uhr) hat die Landespresse 152 Pressekontakte, die gepflegt werden müssen. Konkret heißt dies: Nachfragen, wenn eine Mail permanent nicht zugestellt werden kann und neue Kontakte sammeln. Hier noch einmal meine Aufforderung an alle: Fragt bei Kontakt zu Journalisten nach, ob diese auf unsere Verteiler wollen und wenn ja auf welche (Land, Bezirke, Kreise, etc) und gebt die Daten an die verantwortlichen Pressepiraten weiter. Diese können nun, sofern sie Funkfeuer verwenden, seit der letzten Änderung der Rechte für sich und die direkt ober- und untergeordneten Gliederung den Kontakt eintragen. Funkfeuer ist somit für alle Gliederungen produktiv nutzbar.

Extra für das Amt des PolGf habe ich mir ein Handy zugelegt, ich war vor diesem Amt ein Handyverweigerer, und war de facto 24/7 für die Presse mobil und daheim telefonisch zu erreichen.

In meiner Amtszeit kamen auf meine Vorstandsinbox (zusätzlich zu den Mails, die auf meine anderen Accounts gesendet wurden, Stand: 28.2.2012) 4890 Mails, dazu 6046 Mails aus dem Ticketsystem, 2264 Mails aus der Vorständeliste, 2026 Mails aus unserer internen BW-Landesvorstandsliste und 250 Mails aus der BW-Vorständeliste. Hinzu kommen 359 Nachrichten auf der Funkfeuer- und 1762 Nachrichten auf der BW-Presse Mailingliste, die ich beide als PolGf verfolgen muss. Dies entspricht einem Schnitt von ca 65 Mails pro Tag als direkter Folge der Vorstandstätigkeit, die pro Tag gelesen, verstanden und bei Bedarf beantwortet werden müssen.

Am 03.06.2011 hatte der Landesverband BW 1574 Mitglieder. Diese Zahl hat sich in der Zwischenzeit auf 2599 erhöht. Der große Ansturm begann wenige Tage vor der Berlinwahl und hält, natürlich vermindert im Vergleich zu den Wochen direkt nach der Wahl, bis heute an. Überhaupt hat die Arbeitsbelastung und öffentliche Aufmerksamkeit mit der Wahl am 18.09.2011 massiv zugenommen und ist nicht mit der Zeit davor vergleichbar.

Besondere Ereignisse und Aktionen

Das herausragendste Ereignis war mit Sicherheit das Ergebnis der Abgeordnetenhauswahl in Berlin. Die nächsten ein bis zwei Wochen wurden wir mit Anfragen überschwemmt, sei es per E-Mail oder telefonisch. Am Montag nach der Wahl wurde ich beispielsweise bereits morgens um 6:15 von der Neuen Welle für ein Interview im Frühstücksradio geweckt. Auch habe ich Journalisten bei mir daheim betreut und durfte wenige Stunden später bei Baden TV live das Ergebnis in den 18 Uhr Nachrichten kommentieren. Dank unserer guten Vorbereitung, wir haben unsere Pressekontakte vor der Wahl für den Fall eines guten Abschneidens mit Kontaktinformationen versorgt, konnte uns die Presse gut erreichen und hat einiges über uns geschrieben bzw gesendet.

Eine andere "Belastungsspitze" war unsere Mail mit Erinnerung an den Mitgliedsbeitrag und Hinweis auf die neuen Transparenzrichtlinien. Diese ging wegen letzterem an alle Mitglieder und hat jedoch wegen ersterem zu hunderten Rückfragen geführt. Diese Arbeitsbelastung haben wir uns jedoch selbst zuzuschreiben. Ich habe hierbei versucht, Rückfragen möglichst zeitnah zu bearbeiten.

Zu beiden Ereignissen war die Vorstandsarbeit definitiv ein Vollzeitjob.

Ich bin weniger ein Freund der "einfachen Pressemitteilung". Denn um abgedruckt zu werden müssen wir blitzschnell sein (das heißt: noch bevor die Nachricht durch die Medien geistert eine PM versendet haben), was ehrenamtlich ohne Verbindungen zu extrem schnellen Informationsquellen mit Vorabinfos leider nur selten gelingt. In der aktuellen Situation müssen wir eher selbst mit Aktionen Aufmerksamkeit erregen. Dennoch haben wir 49 Artikel, die meisten davon Pressemitteilungen, seit dem vergangenen Landesparteitag veröffentlicht.

Eine dieser Aktionen war der Kretschmann-O-Meter (KOM), das wir auf einer leider nicht besonders erfolgreichen Pressekonferenz im Stuttgarter Landtag vorgestellt haben. Zur weiteren Pflege des KOM wird es auch einen Stammtischwettbewerb geben, der am Landesparteitag 2012.1 vorgestellt wird. Denn spätestens zur nächsten Landtagswahl wird das KOM wieder ein brandheißes Thema sein und sollte bis dahin auch gepflegt werden.

Das Thema Stuttgart 21 haben wir mit einem Kaperbrief in einer Auflage von 50.000 Exemplaren begleitet, in dem wir die Argumente der Gegner wie auch der Befürworter des Projektes übersichtlich dargestellt haben. dafür gab es von Gegnern wie Befürwortern viel negative Kritik, von Bürgern jedoch umgekehrt eher viel Lob. Das haben wir wohl richtig gemacht. :-)

Im Vorfeld des Bundesparteitages in Offenbach habe ich die Organisation der Räume und aller Dinge vor Ort unserer Urheberrechtsklausur übernommen.

Das Pressetreffen zum Teambuilding lief nicht wie erwartet ab, hat jedoch einige interessante Ideen hervorgebracht. Dafür hat sich das von mir eingeführte, zweiwöchentliche Pressemumble inzwischen etabliert, auch wenn manche Bezirke noch nicht dort vertreten sind.

Pressetechnisch mussten auch auf diverse "Gates" reagiert werden, was uns auch im Wesentlichen gelungen ist. Auf die einzelnen, sinnlos Zeit fressenden Skandale und Skandälchen möchte ich jedoch hier nicht weiter eingehen. Dies sehe ich als weitere Zeitverschwendung an.

Ich möchte mich bei allen Piraten und Nichtpiraten bedanken, die sich so sehr in diesen vergangenen Monaten engagiert haben! Ihr seid klasse. :-)

Ausblick

Einige Dinge müssen in den nächsten Monaten noch angegangen werden:

  • Mehr Bezirke müssen für eine effizientere Pressearbeit Funkfeuer verwenden
  • Wir brauchen (noch) mehr kreative Aktionen
  • Wir brauchen ein online-Meinungsbildungstool (imho KEIN Abstimm-/Wahltool)
  • Das KOM muss weiter gepflegt werden.

Zum Abschluss biete ich meinem Nachfolger eine Erklärung aller Abläufe und Tools an, sodass der Übergang zwischen den Vorständen glatt und ohne Aussetzer ablaufen kann. Insbesondere kann ich auch, bis der entsprechende Account angelegt ist, noch übergangsweise die Pressemitteilungen über Funkfeuer abschicken.

Klarmachen zum Ändern!