Benutzer:Pavel/Kandidatur2011

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Vorlage
Kandidatur bei
BE:Parteitag/2011.1
Pavel.png
Name Pavel Mayer
Name im Wiki pavel
Geburtsjahr 1965
Crew Bjarne Stroustrup
Kurzbiographie Geboren 1965 in Prag, Abitur, Wehrdienst, Studium der Informatik, Hard- und Softwareentwickler, Projektleiter, Geschäftsführer, AG-Vorstand, Unternehmensgründer, verheiratet, Vater, z.Z. Angesteller Leiter Forschung & Entwicklung ART+COM AG
aktuelles Amt Vorstandmitglied LV Berlin, Zuständig für Mitgliederverwaltung & Rechtliches
Themen Transparenz, Demokratie, Werte, Medien, Wirtschaft, Sicherheit
Kandidaturen Direktkandidat Pankow 9, BVV Pankow Platz 3
Bewerbungen
Landesliste Abgeordnetenhauswahl 2011, Beisitzer Vorstand LV Berlin

Das ist meine Kandidatenseite zur Abgeordnetenhauswahl 2011, auf der ich mich kurz vorstelle und Fragen beantworte.

Über mich

Privat

Ich bin 45 Jahre alt, verheiratet, Familienvater, lebe und arbeite seit 20 Jahren in Berlin, seit 10 Jahren im Ostteil der Stadt. Seit 2007 wohne ich in Pankow in einem Mehrfamilienhaus, dass meine Frau und ich zusammen mit sechs anderen Familien auf einem Trümmergrundstück gebaut haben, weil wir die ständigen Mieterhöhungen in der vorherigen Wohnung in Mitte als langfristig existenzbedrohend empfunden habe.

Ausbildung und Beruf

  • 1977-1980 - Elektronik- und Mikroprozessortechnikkurse an der Volkshochschule
  • 1980-1984 - Neben der Schule professionelle Elektronik- und Softwareentwicklung
  • 1975-1984 - Gymnasium in Lüdenscheid, Abschluss mit Hochschulreife
  • 1984-1985 - Wehrdienst als Fallschirmjäger bei der Bundeswehr
  • 1985-1986 - Studium der Informatik in Braunschweig, parallel Arbeit als Softwareentwickler
  • 1986-1990 - Hard- und Softwareentwickler in Lüdenscheid
  • 1990-1994 - Mitarbeiter und Projektleiter beim ART+COM e.V. in Berlin
  • 1994-1999 - Mitgründer, Geschäftsführer und später Vorstand bei der ART+COM GmbH bzw. ART+COM AG
  • 1999-2000 - Mitgründer und Abteilungsleiter datango AG in Berlin
  • 2001-2008 - Mitglied der Geschäftsleitung ART+COM AG, zuständig für Forschung & Entwicklung
  • 2008-2009 - Geschäftsführer der ART+COM Technologies GmbH
  • 2010-heute - Mitglied der Geschäftsleitung ART+COM AG, zuständig für Forschung & Entwicklung sowie Corporate Development

Politik

1987 war ich für einige Monate Mitglied der SPD. Seit 1990 bin im Berliner Chaos Computer Club aktiv und habe meine fachliche und politische Meinung zu vielen Themen in Radiosendungen, Podcast, Blog- und Zeitschriftenartikeln öffentlich gemacht.

Piratenpartei

Seit Juni 2009 bin ich sehr aktives Mitglied der Piratenpartei. In 2009 habe viel Zeit mit Wahlkampfaktionen, der Organisation des Landesverbandes und der Arbeit als Kapitän in der Crew Bjarne Stroustrup verbracht. Seit Februar 2010 bin ich Mitglied im Berliner Landesvorstand, zuständig für Mitgliederverwaltung und Rechtliches. Auf Bundesebene administriere ich das bundesweite Mitgliederverwaltungssystem und die Zugangsberechtigungen für das Liquid-Feedback-System der Piratenpartei.

Weitere Informationen über mich und meine Tätigkeit in der Piratenpartei findet man auf meinem Wikiprofil, dass jedoch in Kürze aktualisiert wird; das dort geschriebene stammt aus meiner Anfangszeit bei der Piratenpartei.

Fragen

Bitte hier stellen:

Fragen von rhotep:

Wärst Du unter Umständen bereit, zu lügen oder zu täuschen, um die politischen oder programmatischen Ziele der Partei voranzubringen?(rhotep)

Grundsätzlich nein, und zwar aus folgenden Gründen:

  • Die Wahrheit zu sprechen ist viel einfacher, als ein Lügengebäude aufrecht zu halten
  • Der möglichen Schaden, der Verlust von Vertrauen und Ansehen, steht meist in keinem guten Verhältnis zum Nutzen von Lügen und Täuschungen
  • Ich reagiere auf Politiker- und Marketingneusprech mit Ekel. Das liegt daran, dass authentische und unverfälschte Kommunikation unverzichtbar ist, wenn man mit Computern kommuniziert oder technische Systeme entwickelt. Technik lässt sich durch Lügen nicht beeindrucken. Eine falsch berechnete Brücke stürzt ein, egal, wie viel Propaganda man treibt, und beim Programmieren einen Rechner zu belügen führt selten zum gewünschten Ergebnis. Als Berliner ist man derzeit geneigt hinzuzufügen, dass auch technische Systeme wie eine S-Bahn nicht durch Schwafeln in Betrieb gehalten werden können.
  • Politische Lügen und “Spin Doctoring” sind gesellschaftliche Sabotage. Sie behindern und erschweren sachgerechte Problemlösungen in ähnlicher Weise wie Korruption.
  • Im persönlichen Umgang mit Menschen spart die Wahrheit oft Zeit und Mühe, auch wenn sie gelegentlich mit Höflichkeitsregeln kollidiert, doch Missverständnisse und falsche Vorstellungen entstehen schon von allein genug, da braucht man nicht noch nachzuhelfen.

Ansonsten bietet sich auch noch das Schweigen an, wenn die Wahrheit zu sprechen Schaden nach sich ziehen würde oder unangemessen ist.

Ich möchte aber auch nicht behaupten, ich sei irgendwie ein besserer Mensch und würde immer die reine und unverfälschte Wahrheit sprechen. Ich gebe mir aber Mühe, möglichst klar und unverfälscht zu kommunizieren. Im Weg steht mir dabei vor allem die gebotene Höflichkeit, Anstand und Respekt vor dem Gegenüber. Drastisch gesagt fällt es mir daher schwer, "im Haus des Gehenkten vom Strick zu sprechen".


Bist Du bereit, alle Deine Kontakte zu Presse- und Lobbyvertretern zeitnah zu veröffentlichen? (Im Zweifel natürlich ohne personenbezogene Daten)(rhotep)

Grundsätzlich ja, sofern diese in Zusammenhang mit meiner Parteitätigkeit stehen oder damit in Zusammenhang gebracht werden könnten. Ich würde mich aus praktischen Gründen auch auf konkrete Kontakte von einer gewissen Mindestrelevanz beschränken wollen. Smalltalk am Rande einer Veranstaltung würde für mich nicht dazugehören.

Als Abgeordneter würde ich meinen Terminkalender weitgehend öffentlich machen und auch Inhalte und Ergebnisse von Gesprächen im Rahmen meiner Abgordnetentätigkeit möglichst öffentlich machen wollen - natürlich mit vorheriger Zustimmung durch die Gesprächspartner.

Was sollte man zuerst mit Macht tun: teilen oder nutzen?(rhotep)

Eine schöne Frage, auch wenn sie sehr abstrakt ist. Macht aus welcher Quelle? Macht worüber? Teilen mit wem? Nutzen wofür? Das sind alles Gegenfragen, die Einfluss auf die Anwort haben. Ich fürchte, für die Antwort muss ich etwas ausholen.

Nimmt man als Synonym für Macht den Begriff der Gewalt, so gehört diese als erstes geteilt. Macht hat die Tendenz, genutzt zu werden, um mehr Macht zu erlangen, und das ist ein Problem, das in den Totalitarismus führt. Insofern gehört Macht so weit wie möglich geteilt.

Die Frage ist, wie weit man sinnvollerweise teilen kann, denn der Zustand der Anarchie, wo jeder die gleiche Macht hat, ist leider kein Zustand, der in einer realen Gesellschaft möglich ist. Dafür müsste man nicht nur die Freiheit des Einzelnen total beschränken, man müsste auch jeden Menschen mit dem gleichen Vermögen, der gleichen Begabung und dem gleichen Charisma ausstatten und ihm verbieten, sich selbstsändig zu entwickeln. Das alles ist offensichtlich weder möglich noch erstrebenswert.

Lässt man dagegen den Menschen die absolute Freiheit, so wird sich jeder so viel Macht nehmen, wie er kann und will, bis am Ende einige wenige über extrem viel Macht verfügen.

Damit das alles etwas klarer wird, möchte ich an dieser Stelle mein Verständnis von Macht wiedergeben:

Macht ist für mich die Fähigkeit, das Denken und Handeln anderer zu beeinflussen.

Macht entspringt verschiedenen Quellen. Zum einen gibt es da die legitime Macht, die aus einer freien Entscheidung vieler entspringt, die einen Teil ihrer Macht an wenige verleihen, um sie zu bündeln.

Dann gibt es Quellen individueller Macht, die aus anderen Prinzipien entspringt und keine freie Entscheidung derjenigen erfordert, über die Macht ausgeübt wird:

Quellen individueller Macht:

  • Die Fähigkeit zu belohnen
  • Die Fähigkeit zu bestrafen
  • Charisma - die Fähigkeit, andere emotional zu beeinflussen
  • Wissen
  • Kontrolle über Informationsflüsse

Die freiheitlich-demokratische Grundordnung funktioniert so, dass jeder Einzelne weitgehende Freiheit hat, individuelle Macht zu erlangen und zu besitzen. Wollte man das verhindern, bräuchte man eine absolut totalitäre Gesellschaft mit rigiden Verhaltennormen, und selbst dann liesse sich individuelle Macht nicht vollständig unterdrücken.

Des weiteren erfordert die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu ihrer Aufrechterhaltung, dass der individuellen Machtanhäufung etwas entgegengesetzt wird. Hierzu dient legitime Macht, die durch Wahlen verliehen wird. Die legitime Macht allein läuft aber Gefahr, missbraucht oder von den Inhabern individueller Macht usurpiert zu werden, und an dieser Stelle kommen Gewaltenteilung, Pluralität und Wettbewerb ins Spiel. Gewaltenteilung soll den Missbrauch legitimer Macht eindämmen, während durch Pluralität und Wettbewerb die Inhaber individueller Macht gegeneinander in Stellung gebracht werden, um sie zu neutralisieren.

In Deutschland ist legitime Macht vielfach geteilt: Zum einen die klassische Gewaltenteilung in Legislative, Exekutive und Judikative, wobei diese bei uns zu wünschen übrig lässt. Die Judikative ist nicht so unabhängig, wie es etwa von Beitrittskandidaten zur EU gefordert wird, und dass die Legislative die Exekutive wählt, ist auch nicht gerade die reine Lehre.

Des weiteren ist in Deutschland die Gewalt vertikal geteilt, Bund, Länder, Bezirke und Kommunen haben jeweils einen Teil der Macht.

Als Abgeordneter hat man also einen sehr kleinen Teil an bereits vielfach geteilter Macht, die es eher zu nutzen und bündeln gilt, um politisch gestalten zu können. Die legitime Macht eines Abgeordneten stammt aus seiner Partei und vom Wähler, und sie ist auf Zeit verliehen. Will ein Abgeordneter diese weiter verliehen bekommen, so muss er sich im Sinne dieser Quellen seiner Macht verhalten. Dazu gehört sicher auch, dass er diese Macht nutzt - sonst hätte seine Wahl keinen Sinn. Andererseits muss er seine Macht dahingehend teilen, dass er sich von der Partei und vom Wähler beeinflussen lässt.

Ich hoffe, diese lange und komplizierte Antwort ist halbwegs verständlich und hilfreich.

Würdest Du mit Leuten zusammenarbeiten, die Du nicht leiden kannst und/oder von denen Du weißt, daß sie Dich nicht leiden können? Wie gehst Du damit um?(rhotep)

Das ist schlichtweg eine Frage der Professionalität. Ich arbeite grundsätzlich mit jedem zusammen, mit dem ich zusammenarbeiten kann, um ein Ergebnis zu erreichen, so lange es eine gemeinsame Werte- und Vertrauensgrundlage gibt.

Ich würde daher nicht mit jemandem zusammenarbeiten, der mich wiederholt vorsätzlich täuscht und belügt oder Werte vertritt, die ich für inakzeptabel halte. Aus diesem Grund würde ich zum Beispiel auch nicht mit Nazis oder Rassisten zusammenarbeiten.

Persönliche Sympathie ist für mich bei der Zusammenarbeit von untergeordneter Bedeutung. Wichtiger sind für mich gegenseitiger Respekt, Vertrauen und Kompetenz.

Ausserdem kann ich die meisten Menschen leiden und bilde mir ein, dass die meisten Menschen mich leiden können.

Würdest Du Dich als feministisch bezeichnen? Warum (nicht)?(rhotep)

Ich würde mich nicht als feministisch bezeichnen. Einen Grund dafür gibt es nicht. Ich würde mich aber auch nicht als antifeministisch bezeichnen.

Hast Du Dich an inhaltlicher, programmatischer Arbeit beteiligt? Wenn ja wo (Link zu einem Antrag)?(rhotep)

Seit ich ein Vorstandsamt mit überwiegender Verwaltungstätigkeit übernommen habe, ist die inhaltlich-programmatische Arbeit leider dürftiger ausgefallen, als ich es mir gewünscht hätte.

Ich habe sporadisch an Treffen des Grundsatzprogramm-Squads des Berliner Landesverbands teilgenommen und an verschiedenen Anträgen mitgearbeitet, jedoch nicht federführend.

Folgende inhaltlichen oder programmatischen Beiträge habe ich federführend verfasst: