Benutzer:NetCat65

Aus Piratenwiki
Wechseln zu: Navigation, Suche
Logo recht 1200dpi.jpg




URIs der Form „bitte erfragen“ sind nicht zulässig.
Kurzprofil
Josef Brueninghoff.jpg
Persönlich
Name: Josef Brüninghoff
Nick: NetCat65
Wohnort: Dorsten
Berufl. Qual.: Rechtsanwalt
Tätigkeit: selbstständig
Familienstand: verheiratet 2.0
Politisch
Partei: Piratenpartei Deutschland
Eintrittsdatum: 12.03.2012
Mitgliedsnummer: 28959
Landesverband: Nordrhein-Westfalen
Wahlergebnis: N.N.
Stammtisch: Dorsten
politischer Kompass:
mein politischer Kompass
politischer Test:
kosmopol. 15%    national.
laizist. 61%    fundamental.
visionär 42%    reaktionär
anarchist. 39%    autoritär
kommunist. 42%    kapitalist.
pazifist. 7%    militarist.
ökologisch    4% anthropozent.
Kontakt
Webmail: Form-Mailer
Mail-Adresse: bitte erfragen
Twitter: netcat65
Facebook: joe.brueninghoffDatenschutzhinweis


Wie ich ein Pirat wurde

Da ich der politischen Adoleszenz schon etwas länger entwachsen bin, hier mal ein Abriss, wieso erst jetzt. Und weil ich nicht vorhabe außerhalb dieser Selbstvorstellung noch einmal so viel von mir zu reden ein wenig ausführlicher:

Vor fast 35 Jahren begann meine "politische" Sozialisierung mit Brokdorf, dem Natodoppelbeschluss, der Pershing 2 Stationierung, Wackersdorf, Polizeieinsätzen, Nicaragua usw. Seitdem habe ich mich so oft über Politik geärgert, dass ich es nicht mehr zählen kann und eine Aufzählung hier den Rahmen sprengen würde. Damals jedenfalls als aufbegehrender früh pubertierender Teenager empfand ich es als folgerichtig gegen Atomkraft, für mehr Frieden und gegen den "Bullenstaat" zu sein, ohne je tatsächlich eine Demo von "innen" gesehen zu haben. Außedem ärgerte sich mein Vater über die Anti-Atomkraft-Sticker so schön. Ok, der kleine Protest gegen das öffentliche Gelöbnis der Rekruten der Bundeswehr auf dem Marktplatz meiner Stadt, könnte man fast als Willensbekundung bezeichnen, aber eher war er dann doch - seien wir mal ehrlich-mehr Gaudi als nachhaltig politische Meinungsäußerung. Aber es war halt nach früherem Duktus "total wichtig dazu eine Meinung zu haben" und zu der Latzhose eine lila gefärbte Windel, wahlweise aber auch ein Arafat Tuch um den Hals zu tragen und sich in irgendeiner Teestube zu treffen, während man an den anderen Tagen sich auf der ersten selbst gebauten Skateboart Rampe abmühte - wohlgemerkt ich rede von 1979 - 1982. Ich war etwa dreizehn oder vierzehn. Um mich weiterhin als guten, mitfühlenden Menschen zu fühlen, wandelte ich mich daher vom "guten" messdienenden Kirchengänger in einen "guten" Linken, oder das was ich darunter verstand. Hatte auch den Vorteil, dass ich die Kirchenbesuche fortan ohne schlechtes Gewissen schwänzte.

Nach dem Abitur hatte ich zwar nichts bewegt, aber empfand mich doch gut gewappnet und überhaupt unsterblich und genialisch. Die Grünen fand ich ganz gut, wenn nicht die Fundis so genervt hätten. Ich hielt mich trotzdem für links. Und immer noch für genialisch.

Bis.. ja bis.. ich auf der UNI das Politikverständnis der mir eigentlich damals sympathischen linken Studentenvertretungen erleben durfte, die ihre Politikfähigkeit durch ständig unreflektiertes Wiederkauen eingeübter Dogmatik selbst sabotierten, indem sie ununterbrochen Maximalforderungen stellten, die einem Konsens völlig unzugänglich waren. Da wurde mir klar: Links als Glaubensbekenntnis anderer Art ist eben auch nur ne Art Opium und im übrigen völlig für den Arsch, zumal wenn das an der Lebenswirklichkeit der großen Mehrheit vorbei geht und diese dir dann den Vogel zeigt.

Und so war ich dann ein bürgerlicher linker oder linker liberaler, oder sozialliberaler, der mit den Grünen nicht klar kam, weil sie mir trotz "Realo"-Flügel zu fundamentalistisch belehrend war. Die SPD und CDU hielt ich ohnenhin nie für wählbar. Da ich auch nur noch eine Heldin hatte, Frau Hamm - Brücher, zog es mich dann schließlich in der Hoffnung auf einen mit einem Genrationswechsel einhergehenden linksschwung innerhalb der FDP Anfang 2000 zu den Liberalen. Frau Hamm-Brücher kannte den internen Parteibetrieb und die zu erwartende Agenda der FDP offenbar besser und war daher schlauer als ich: Sie trat 2002 aus und ich blieb zurück um in den Folgejahren inkonsequent alljährlich tapfer Parteibeiträge zu zahlen ohne auch nur einen Finger für die FDP zu rühren. Kurzum: Aus mir sprach jahrelang die pure Verzweiflung eines links-liberalen, der die Piraten inhaltlich noch nicht wirklich zu Kenntnis genommen hatte.

Erst am 12.03.12 wurde ich neugierig, als der Wahl-omat im Onlinspiegel zu meiner Überraschung meinte, dass die Piraten mit meinen politischen Ansichten die größte Schnittmenge auswies. Also das Parteiprogramm überflogen, was dazu führte, dass ich sofort per Fax meinen Austritt aus der FDP eklärte und mit fliegenden Fahnen einen Antrag auf Mitgliedschaft als Pirat stellte.

Ahoi, hier bin ich.


Wo man mich jetzt findet:

  1. AG Justizpolitik-aktiv
  2. AG sozialere Marktwirtschaft- aufmerksamer Leser
  3. AG Wirtschaftspolitik - aufmerksamer Zuhörer
  4. AK Wirtschaft und Finanzen NRW-Zaungast
  1. Stammtisch Dorsten