Benutzer:Michi/Tätigkeitsbericht

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Mein Tätichkeitsbericht für das Jahr 2009/2010. Tippos dürfen korrigiert werden.

Ich wurde am 29.08.09 auf Landesparteitag 2009 zum politischem Geschäftsführer der Piratenpartei Bayern gewählt. Als solches war ich in Vorstand vor allem verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit - incl. der Pressearbeit - sowie die Programmatik.

Die Drei Phasen

Aus heutiger Sicht lässt sich das vergangene Jahr grob in 3 Phasen einteilen, ich möchte diese hier kurz erläutern.

Die Zeit vor der Bundestagswahl

Vom Zeitpunkt der Wahl an arbeitete der Vorstand mit Hochdruck auf die Bundestagswahl hin. In diesem Sommer explodierte die Mitgliederanzahl regelrecht - doch die Strukturen und Organisationen konnten unmöglich gleich schnell mit wachsen. Dies hätte zwangsläufig zu einem katastrophalen Chaos führen müssen - hat es jedoch nicht. Zwar ging in dieser Zeit viel drüber und drunter, doch dank der guten Zusammenarbeit zwischen den Piraten untereinander, den Vorstandsmitgliedern untereinander und zwischen Vorstand und Basis klappte am Ende Alles und der Wahlkampf verlief gut. In dieser Zeit habe ich am laufenden Band Anfragen von Piraten, Interessierten und der Presse beantwortet; der Vorstand hat duzende Anträge von Mitglieder bearbeitet (fast alle haben wir genehmigt), ich war auf vielen Wahlkampfaktionen und habe viele Interviews gegeben. Kurz gesagt: es war die Hölle los und ich habe praktisch den ganzen Tag für die Piraten gearbeitet - was dank der freien Zeit zwischen Abitur und Studium möglich war.

Nach der Wahl - Vor dem Studium

Auch nach der Wahl lies der Ansturm nur leicht nach, da das Semester immer noch nicht begann beantwortete ich mit hochdruck Anfragen - nun hauptsächlich von Piraten und Wählern - und besuchte die diversen Münchener Piratenveranstalltungen, die zu dieser Zeit praktisch täglich waren. Ich begann mit ersten Anläufen um einen Presseverteiler um ein Presseteam aufzubauen, diese blieben jedoch erfolglos.

Das Studium Beginnt

Im Oktober begann dann das Physik-Studium. Ich hatte zwar nie damit gerechnet das mir diese besonders leicht fallen würde, da man mir bereits genügend Schauergeschichten erzählt hatte, dennoch war der Beginn des Studiums ein Schock für mich. In den kommenden Wochen reduzierte ich daher meine Parteiarbeit auf ein Minimum. Damit hatte ich bei meiner Wahl nicht gerechnet und auch im Nachhinein betrachtet war dieser Schock nicht auf die Schwere des Studiums sondern die plötzliche Umstellung des Lernverhaltens und Zeitmanagments zurückzuführen. Nach ein paar Wochen war der Schock überwunden und ich steigerte meine Parteiarbeit wieder auf ein normale Niveau. Im verlaufe des Jahres habe ich zu Zeiten von Klausuren immer wieder meine Parteiarbeit kurzzeitig eingestellt oder minimiert, in der Regel nahm die Parteiarbeit - insbesondere in der zweiten Jahreshälfte jedoch weit mehr Zeit ein als mein Studium. Ende Oktober, Anfang November gründete ich mit Hilfe von Ben und ValiDOM das Presse-Team und baute den Presseverteiler auf. Die Arbeit im Presseteam lief langsam aber sicher an und nach einiger Zeit funktionierte die Arbeit im Presse-Team durchaus gut.

Meine Arbeit

Im folgenden möchte ich kurz auflisten, was ich in dem Vergangenen Jahr alles getan habe. Diese Liste ist sicherlich nicht vollständig, da ich mich natürlich nicht an alles was ich getan hab Erinnern kann.

Tagesgeschäft

Der Begriff Tagesgeschäft fiel sehr häufig, ich will ihn daher erläutern:

  • Der Vorstand bedient sich eines OTRS-Ticketssystems namens Wanninger. Alle Anfragen die an vorstand@ & presse@piratenpartei-bayern gehen (und ein paar andere) sind dort zu finden und können dort dann von einem von uns bearbeitet werden. Dies gilt auch für Faxe und Nachrichten auf dem Anrufbeantworter, die wir per Sipgate bekommen. Ich loggte mich dort so oft wie möglich ein um zu überprüfen, was es für neue Tickets gibt. Sovern ich sie bearbeiten konnte, tat ich dies. Wenn ein Ticket einen Vorstandsbeschluss benötigt, startete ich einen Umlaufbeschluss (Abstimmung) auf der Vorstandsmailingliste. Wenn die Anfrage von jemand anders Bearbeitet werden muss/soll, änderte ich den Besitzer und/oder die Queue des Tickets.
  • Auf der Vorstandsinternen Mailingliste, hat der Vorstand Entscheidungen diskutiert und getroffen, aber auch über aktuelle Themen in der Piratenpartei diskutiert und strategische Überlegungen zur Zukunft gestellt. Ich habe diese Mailingliste im Gegensatz zu anderen Mailinglisten immer unmittelbar und vollständig gelesen. Daneben gibt es mit der Holodek-liste eine Liste, in welcher sich der LV-Vorstand und die verschiedenen BzV-Vorstände unterhalten haben - dort habe ich mit gelesen, mich jedoch absichtlich raus gehalten.
  • Der Vorstand hat sich in der Regel jede zweite Woche zu einer öffentlichen Telefonkonferenz getroffen. Daneben hat er sich etliche male persönlich getroffen.

Presse Arbeit

  • Die Erstellung von Pressemeldungen lief in der Regel so ab, dass jemand auf der Presse-ML einen Themenvorschlag schrieb und dann nach eine kurze Diskussion des Themas im Presseeigenen Piratenpad anfing die Pressemeldung zu schreiben. Es wurden dann O-Töne von Vorständen eingebaut und die Pressemeldung mehrfach von mehreren Personen Korrektur gelesen. Um den Vorgang kontrollieren zu können, habe ich dafür im Piratenpad einen Header eingeführt, wo der aktuelle Stand der Pressemeldung festgehalten wird. War die Pressemeldung fertig, hab ich sie ein letztes mal inhaltlich und stilistisch Korrektur gelesen und dann mit dem Footer über den Pressemelder verschickt, auf die Homepage der bayrischen Piraten gestellt und versucht sie auf einem PR-Portal zu veröffentlichen.
  • Ich habe in meiner Amtszeit zahlreiche Interviews für Blogs, Zeitungen, Radios und das Fernsehen gegeben und weitere an andere Piraten vermittelt, ich habe ich auf etlichen Demos (insbesondere. Unibrennt & Biopatente) beteiligt, habe Vorträge gehalten und war auf einigen Podiumsdiskussionen zu Gast - darunter auch mit politischen und gesellschaftlichen Größen.
  • Das Presseteam hat sich mehrfach in Telefonkonferenzen und zweimal Persönlich getroffen.
  • Ich war auf dem Presseworkshop in Nürnberg.

Programmatik

Die Programmatiche Arbeit war lange Zeit ein Sorgenkind, denn es war mir klar das das bisherige Modell "jeder macht irgendwo irgendwas und reicht das bei nächstbesten Parteitag ein" nicht funktionieren kann. Ich bastelte an dieversen Konzepten, von welche jedoch leider keines wirklich brauchbar wurde. Vor den Parteitagen (Fürth und Bingen) bemühte ich mich Antragsteller anzuschreiben um ihre Anträge auf richtige Form zu bringen. Den entscheidenen Durchbruch hatte dann jedoch ValiDOM mit seinem Konzeptpapier, das ich versuchte so weit wie möglich zu puschen, nachdem es beschlossen wurde. Dazu gründete ich unter anderem die SG Programm.

Der Rest

  • Ich habe das BayVstGruKuWoe - ein Kennenlerntreffen des Vorstands - organisiert
  • Ich habe Kontakt zu diversen NGOs, und anderen Gruppierungen aufgebaut. Darunter sind insnbesondere der FFII, OSM, diverse OpenSource-Gruppen, Kein Patent auf Leben, das Bündnis für Informationsfreiheit
  • Ich habe Kontakt zu PPÖ & zur PPCH aufgenommen. Bin bei beiden Mitglied geworden, habe mit etlichen Mitgliedern und Vorstandsmitgliedern Kontakt und war auch auf einem Treffen der Piraten in Wien. Ein Besuch der Piraten in Salzburg und in der Schweiz ist leider mehrfach kurzfristig gescheitert.
  • Da beim letzten Vorstand immer wieder die Kritik aufkam, dieser würde die Parteibasismitglieder nicht genügend über ihre Arbeit informieren, beschloß ich im Wiki täglich zu Notiren was ich getan hab. Da auf diesen Bericht keinerlei Reaktion volgte und er offenbar von niemandem gelesen wurde, die Aktualisierung jedoch viel Arbeit darstellte, stellte ich dies jedoch im November ein. Ich begann stattdessen über meine Arbeit per Twitter Identi.ca und Facebook zu berichten (alle drei Accounts habe ich extra dafür angelegt). Da auch hier kein Feedback kam, fing ich an diese stattdessen mehr und mehr privat zu verwenden.
  • Da ich als politischer Geschäftsführer oft Interviews halte, habe ich bald Angefangen meine Rhetorik zu trainieren (Bücher, Kurse, Übungen). Einen professionellen Rhetorikkurs für interessierte Piraten zu organisieren hat leider nicht geklappt.
  • Wie die meisten Vorstandsmitglieder habe auch ich an der LKS-Schulung gegen Rechtsextremismus teilgenommen.
  • In der Zeit vor dem Studiumsbeginn habe ich mehrmals andere Vorstände entlastet, so habe ich beispielsweise für Alex einen Haufen per Fax eingetroffener Mitgliedsanträge abgetippt.
  • Am Tag der Wahl führte ich mehrfach wichtige Gespräche mit dem Wahlleiter und dessen Helfern um eine Einigung zu einem versehentlichen schweren Verstoß gegen die Bannmeile zu erzielen.
  • Ich überarbeitete mehrfach die Homepage der Bayrischen Piratenpartei inhaltlich und stellte dort unsere Pressemeldungen, sowie weitere Texte online. Eine weitere Bearbeitung, welche 5 Landingzones auf der Hauptseite für eine schnellere Navigation vorsieht ist noch in Entwicklung, ich werde sie hoffentlich mit der Genehmigung des neuen Vorstandes vollenden können.
  • Hierbei wurde erneut das Problem deutlich, das es keine einfache und zentrale Möglichkeit der Terminverwaltung gibt. Deshalb initiierte ich mit Sekor und einigen Entwicklern die SG Development. Da ich selbst ein Entwickler bin, habe ich diesen bei allem rundherum geholfen, insbesondere habe ich nach der Inbetriebnahme des neuen Piratenkalenders PiCalBy den Entwickler entlastet und den Kalender so weit wie möglich gepuscht.
  • Ich habe an zahlreichen Infoständen und diversen Wahlkampfaktionen (Aktion Eine Stunde, Flyern, Wahlkampfschlusskundgebung, etc) teilgenommen. Und habe die Münchner Wahlparty mit organisiert und Kontakt zu den anderen bayrischen Wahlpartys gehalten.
  • Natürlich war auch ich auf dem Holodeck-Treffen in Nürnberg - dort habe ich mich mit BZV-Vorstandsmitgliedern über Pressearbeit unterhalten.
  • Als Admin des Piratenwikis habe ich Anfangs auch viel am Wiki mitgearbeitet.
  • Ich bin Schlüsselinhaber der Münchner Piratenkellers, welchen Martin freundlicherweise für uns bereitstellt.
  • Ich habe mehrfach (bisher weitgehen erfolglos) versucht die Gründung der Hochschulgruppe der Piraten an der LMU zu initiieren

Dank

Ich möchte mich hier noch einmal bei allen für ihr Vertrauen bedanken, die mich auf dem letzten Parteitag gewählt haben und besonders allen die mich gebeten haben erneut zu kandidieren. Ich möchte dem Presseteam für seine gute Arbeit danken, den Münchner Piraten für ihre persönliche Hilfe und die gute Stimmung auf dem Münchner Stammtisch und ganz besonders allen Piraten die beim Bundestagswahlkampf mit geholfen haben. Ein besonderer Dank gilt darüber Hinaus den anderen Mitgliedern des Landesvorstand, den ich fand die Zusammenarbeit und das Klima im Vorstand großartig und es hat viel Spaß gemacht mit euch zu arbeiten.

Warum ich nicht wieder kandidiere

Dafür gibt es mehrere Gründe:

  • Zeitmangel: ich muss mich in Zukunft etwas mehr auf mein Studium konzentrieren.
  • Frust: Als Vorstandsmitglied ist es normal von Zeit zu Zeit frustriert zu sein - leider war dies in letzter Zeit häufiger der Fall
  • Ziele: Viele Piraten scheinen das Ziel aus den Augen verloren zu haben, es geht ihnen nicht mehr darum unsere Ziele durchzusetzen, sondern nur noch darum ein Vollparteiprogramm zu erhalten, möglichst viele Verbände zu Gründen und die 5% Hürde zu knacken. Sie verwechseln Ziele mit Mitteln zum Zweck. Dies wieder strebt mir. Ich hoffe dagegen treten zu können.
  • Aktionslust: Die Piratenpartei hat sich zu sehr von der Straße zurückgezogen. Ich will wieder mehr Infostände, Aktionen, Demos, etc. veranstalten. Da man als Vorstandsmitglied dafür einerseits wenig Zeit hat anderseits kaum Gehör dafür bekommt möchte ich wieder selbst aktiv werden.

Ich entschuldige mich bei allen die gehofft hatten mich wiederwählen zu können und hoffe das obiges eine akzeptable Erklärung ist. Ich überlege durchaus später wieder für Ämter in der Piratenpartei zu kandidieren.

Feedback

Leider habe ich nur selten Kritik - und schon gar nicht konstruktive Kritik - erhalten. Ich bitte euch daher auf der Diskussionsseite Feedback zu meiner Amtszeit zu hinterlassen - egal ob ihr mit meiner Arbeit zufrieden ward oder nicht, lasst es mich wissen. Wenn ihr mit mir zufrieden ward, könnt ihr meine Parteiarbeit auch Flattrn. (Dabei handelt es sich auch um ein Experiment, ob sich Flattr auch auf andere Bereichte übertragen lässt.)